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Ein bezaubernder Ort (2)…

Veröffentlicht von freiedenkerin am Mai 18, 2022
Veröffentlicht in: 1, Allgemein, Autobiographisches, Dies Und Das, Fotografie, Gedanken, Geschichte, Inspiration, Reisen, Schönheit, Sonstiges. Schlagwort: Bella Italia, Kulinarisches, Mantua, Schwerbehinderte "Rucksack-Touristin", Städtereise. 10 Kommentare

… Der Wegbeschreibung der Dame des Hauses im La Mainolda folgend spazierte ich durch einige Vicoli und erreichte alsbald die kleine Piazza Andrea Mantegna mit der hoch aufragenden Basilika Sant‘ Andrea. Zu dieser frühen Abendstunde waren die zahlreichen Bars und Caffès in den Arkaden gut mit plaudernden, sich entspannenden Einheimischen und einigen Tourist:Innen gefüllt. Ich bog nach links in die Piazza delle Erbe ein, die sich entlang des einstigen Uhrturms und Alten Rathauses öffnet…

… In der lang gezogenen säulengestützten Arkade, die sich von meiner Sicht aus linkerhand über die ganze Länge des Platzes bis vor zur Via Accademia zieht, befinden sich nebst etlichen gastronomischen Betrieben – so langsam bekam ich den Eindruck, dass die Innenstadt von Mantua eine einzige große „Fressmeile“ sei – viele kleine Läden, in denen außer Schmuck, Uhren, Schuhen und Textilien auch lokale Spezialitäten feilgeboten werden, wie z. B. die Torta della Rosa, ein Hefeteigkuchen, der ein Bukett aus Rosen darstellen soll, und den man am besten mit einer lauwarmen Zabaglione verzehrt, und die L’Anello di Monaco, eine Art Schoko-Panettone mit einer dicken, weißen Zuckerglasur, das soll der Sage nach ein nach Mantua ausgewanderter Münchner Bäcker im 17. Jahrhundert erfunden haben. Natürlich gibt es auch Pasta und Salami in vielen Variationen, teils recht lustig aussehende Brot- und Brötchensorten, und würzigen Schinken – und La Mostarda, das sind in einen Sirup aus Zucker, Saft und Senföl eingelegte Früchte…

… Ruhe herrscht am Abend eines normalen Werktages auf der malerischen, weitläufigen Piazza Sordello…

… Beim nahen Ristorante Broletto im Erdgeschoss des gleichnamigen Hotels an der Via Accademia lieh ich den Anpreisungen des jungen Kellners mein geneigtes Ohr, und kehrte auf ein ausgedehntes Abendmahl ein. Als Vorspeise ließ ich mir eine kleine Portion eines Salates kredenzen, dessen Zutaten aus Apfelstücken, Mais, Rosinen, Blattsalaten und Senffrüchten bestand – und das war ein Geschmackserlebnis sondergleichen (gleich nach dem Frühstück am nächsten Morgen stürmte ich einen Spezialitätenladen und erstand mehrere Gläser La Mostarda 😉 ). Als Hauptgang speiste ich ein sehr feines Rindergulasch nach Mantoveser Art, und dann gab ich der Versuchung nach und löffelte als Dessert eine kleine Portion Panna Cotta mit Beerensoße. Ich fürchte, allein mit dieser Mahlzeit hatte ich mir eines von den mühsam abgespeckten sechseinhalb Kilo wieder auf die Rippen gefuttert…

… Ich aß langsam und genoss jeden Bissen mit all meinen Sinnen, ließ die Blicke schweifen, beobachtete das rege Leben ringsum, blieb, bis die Dämmerung in das Dunkel einer lauen Frühsommernacht überging, dann machte ich mich langsam und trotz großer Müdigkeit voll Behagen auf den Weg zurück ins Hotel…

… Still lagen nun die vor kurzem noch so mit Lachen, Gesprächen, Musik erfüllten Arkaden, die meisten Läden waren geschlossen…

… Blaue Stunde auf der Piazza delle Erbe…

… Natürlich verlief ich mich heillos im Gewirr der Vicoli, der Gässchen, die manchmal in kleine, romantische, von Kuppeln und uralten Bauten überragte Plätze münden. Wäre es Tag gewesen, und ich noch frisch und munter, hätte ich nur zu gerne eine Erkundungstour unternommen. Die freundliche Bedienung einer winzigen Osteria wies mir schließlich den richtigen Weg. Ich dankte ihr herzlich, und sank nur wenig später frisch geduscht in mein herrlich komfortables Bett…

Ein bezaubernder Ort…

Veröffentlicht von freiedenkerin am Mai 17, 2022
Veröffentlicht in: 1, Allgemein, Autobiographisches, Dies Und Das, Fotografie, Gedanken, Geschichte, Kunst, Reisen, Schönheit, Sonstiges. Schlagwort: Bella Italia, Italien, Kulturhaupstadt Italiens, Lombardei, Mantua, Mincio, Städtereise, Unesco-Weltkulturerbe. 15 Kommentare

… Vor Jahren erwähnte meine italienischstämmige Nachbarin bei einer kleinen Plauderei, dass Mantua, etwa vierzig Kilometer südwestlich von Verona gelegen, zu den schönsten Städten Italiens zählen würde. Und das hatte sich irgendwie in einer Ecke meines Oberstübchens festgesetzt. Oft lockten mich in den vergangenen Jahren andere Reiseziele, doch letzte Woche war es dann endlich so weit, ich würde mich nach Mantua begeben…

… Mit großem und kleinem Reiserucksack, dem Rollator sowie den Wanderstöcken enterte ich am Morgen des Dienstag, 10. Mai, im Zentralen Omnibusbahnhof München einen giftgrün lackierten Flixbus, und erreichte nach sieben Stunden mein Ziel. Die Fahrt hat ein Drittel vom preiswertesten Bahnticket gekostet, war völlig störungsfrei verlaufen, man setzte mich pünktlich auf die Minute an einer Haltestelle einige hunderte Meter vor dem Ortseingang ab.

… Die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz Mantua ist zu Zeiten der Etrusker ca. 800 Jahre vor Christi Geburt gegründet worden. Im 12. Jahrhundert staute man den dem Gardasee entspringenden Fluss Mincio aus Verteidigungsgründen zu vier Seen auf, es wirkt, als würde Mantua auf einer Insel liegen. Geprägt wurde der Ort über Jahrhunderte von der italienischen Adelsfamilie der Gonzaga. 2012 wurde die Renaissancestadt von einem schweren Erdbeben in Mitleidenschaft gezogen, die Aufarbeitung und Beseitigung der Schäden dauert immer noch an. Seit 2008 zählt Mantua zum UNESCO-Weltkulturerbe, 2016 war es Kulturhauptstadt Italiens…

… Ich genoss nach meiner Ankunft zunächst eine kleine Weile begeistert die erste Ansicht meines Reiseziels, und machte mich dann über den lang gezogenen Damm, der zwei der künstlichen Seen voneinander trennt, auf den Weg Richtung Unterkunft…

… Da war mir bei der Planung wieder einmal das Glück hold gewesen! Zuerst hatte ich ein Hotel nahe des Rio vorgesehen, des Kanals, der den südlichen Teil der Stadt vom nördlichen trennt. Doch dann stellte sich heraus, dass es dort keinen Lift gibt, nur eine ziemlich steil wirkende Treppe in die oberen Stockwerke. Ich begann erneut zu stöbern, und stieß auf ein recht günstiges Hotel namens La Mainolda, direkt in der Innenstadt. Da ich mich im Vorfeld meiner Reise mehrmals via Google Earth in Mantua umgesehen hatte, stellte der größte Teil des Hinwegs kein Problem dar…

… Als ich das erste Mal diesen Blick auf die Piazza Sordello genießen durfte, wusste ich, dass ich mich während der nächsten Tage sehr wohl fühlen würde…

… Dann wurde meine Wegfindung allerdings etwas kompliziert. Kleine Gassen werden in Mantua als Vicolo bezeichnet, vermutlich eine Verbalhornung von Via Piccola. Das Tückische an diesen Vicoli ist, dass manche wirken, als wären es Zugänge zu Hinterhöfen oder Garageneinfahrten. So spazierte ich angestrengt suchend einige Male an der gesuchten Vicolo Storta vorbei, bevor sich eine freundliche Dame meiner annahm und mir den Weg wies…

… Vicolo Storta – dort, wo sich der Mann im weißen Hemd befindet, ist der Hoteleingang…

… Das La Mainolda liegt im dritten Stock eines ehemaligen, sorgfältig renovierten und modernisierten Renaissancepalais und umfasst nur fünf Zimmer. Die Dame des Hauses begrüßte mich freundlich. Bevor ich mein Gelass beziehen konnte, hielt sie mir einen sehr enthusiastischen und detaillierten Vortrag über die Schönheiten und Sehenswürdigkeiten Mantuas, ich bekam nebst Zimmerschlüssel einen Stadtplan überreicht, sowie Gutscheine für ein nahes Caffè, denn aufgrund der Corona-Bestimmungen dürfe sie in dem kleinen Vestibül leider immer noch kein Frühstück servieren. Sie informierte mich darüber, dass die Getränke in der Minibar gratis seien, und ein kleines Willkommensgeschenk in Form einer Torta Sbrisolona, eines für Mantua typischen Gebäcks, auf mich warten würde…

… Mein Zimmer war geräumig, geschmackvoll eingerichtet, blitzsauber, und bemerkenswert ruhig – mit einem behindertengerechten Badezimmer, man könnte sogar mit einem Rollstuhl in die Dusche fahren. Ich fühlte mich auf Anhieb wohl und willkommen…

… Ich packte nur meinen großen Reiserucksack aus, löschte den Durst mit einer Flasche Wasser – der Weg war doch lang gewesen und die Sonne hatte prall und heiß vom makellos blauen Himmel gestrahlt – und dann machte ich mich ohne viel Umschweife auf die erste Runde durch die Stadt…

… Und davon berichte ich euch demnächst…

Erst mal ein Weilchen…

Veröffentlicht von freiedenkerin am Mai 13, 2022
Veröffentlicht in: 1, Allgemein, Autobiographisches, Dies Und Das, Flora und Fauna, Fotografie, Gedanken, Gesundheit, Schönheit, Sonstiges. Schlagwort: Ausruhen, Erholung, Faulsein, Katze, Müßiggang. 21 Kommentare

… gepflegt abhängen… 😉

… Hier in München donnerwettert es ganz ordentlich, es gießt aus sämtlichen Kannen, und die Reise steckt mir noch ordentlich in den Knochen. Grund genug, den Tag vornehmlich in der Waagerechten mit viel erholsamem Schlaf und einem guten Buch zu verbringen…

… Kommt gut ins Wochenende, bleibt bzw. werdet gesund, und habt es fein!…

Nach Bella Italia,…

Veröffentlicht von freiedenkerin am Mai 13, 2022
Veröffentlicht in: 1, Allgemein, Autobiographisches, Dies Und Das, Fotografie, Gedanken, Geschichte, Kunst, Reisen, Schönheit, Sonstiges. Schlagwort: Bella Italia, Italien, Mantova, Mantua, Renaissance-Stadt, Unesco-Weltkulturerbe. 23 Kommentare

… genauer gesagt nach Mantua, einer kleinen Stadt etwa 40 km südlich von Verona, hat es mich die letzten Tage mal wieder verschlagen…

… Mantua ist bezaubernd und überaus interessant, es hat eine heiter-gelassene, gutmütige, liebenswerte Atmosphäre. Ich habe den Aufenthalt dort sehr genossen, und ich werde ganz sicher demnächst mehr darüber berichten… 😉

Zurück in die Vergangenheit…

Veröffentlicht von freiedenkerin am Mai 9, 2022
Veröffentlicht in: 1, Allgemein, Autobiographisches, Bayerische Geschichte, Dies Und Das, Fotografie, Gedanken, Geschichte, Heimat, Menschen, Reisen, Schönheit, Sonstiges. Schlagwort: Bad Reichenhall, Englische Fräulein, Erinnerungen, Klassentreffen, Klosterrealschule St. Zeno. 27 Kommentare

… Am Wochenende hat in einer gemütlichen, traditionsreichen Gaststätte in Bad Reichenhall unser 50-jähriges Klassentreffen stattgefunden. Lange hatte ich nach einer spontanen Zusage vor etlichen Wochen überlegt, ob ich überhaupt daran teilnehmen sollte, denn im Laufe der Jahre habe ich die Erinnerungen an jene Zeit beinahe völlig verdrängt, und was mir noch im Gedächtnis geblieben war, waren verschwommene und recht düstere Eindrücke aus meiner Realschulzeit…

… Am Samstag Vormittag machte ich mich gespannt auf die kurze Reise gen Südosten, die mich dank BRB und Deutscher Bahn wieder einmal ordentlich Nerven kostete: Eine Signalstörung unterwegs, mehr als eine Stunde Verspätung, vorzeitiges und überraschendes Ende der Zugfahrt statt im modern ausgebauten Salzburger Hauptbahnhof, wo ich mit meinem Rollator problemlos in die S-Bahn nach Reichenhall hätte umsteigen können, im alles andere als behindertengerechten Bahnhof Freilassing – man hatte uns Passagiere grade mal fünf Minuten zuvor darüber informiert. Als ich endlich händeringend in Freilassing einen (sehr liebenswürdigen) Service-Angestellten der DB aufgestöbert hatte, der mir die steilen Treppen von Gleis 1 zu Gleis 3 hinab und wieder hinauf helfen konnte, war ich eigentlich schon bedient genug, und wäre am liebsten wieder umgekehrt…

… Was für ein Glück, dass ich diesem Impuls nicht nachgegeben hatte! Wie viele andere Mitschülerinnen hatte ich meine Klassenkameradinnen der einstigen Kaufmännischen Realschule St. Zeno der Englischen Fräulein seit 25 Jahren nicht mehr gesehen. Allein beim Identifizieren anhand unseres Abschlussfotos aus dem Jahr 1972 hat es viele Überraschungen, Freude, Lachen und auch manch eine Träne gegeben. Wir hatten uns um drei Uhr nachmittags eingefunden, und saßen bis in den späten Abend zusammen. Und so nach und nach woben wir mit den Erzählungen von den längst vergangenen Tagen unserer Schulzeit einen lebhaften und farbenfrohen Teppich aus Erinnerungen und Eindrücken…

… Ganz besondere Freude hat es uns bereitet, dass eine unserer ehemaligen Lehrerinnen – Mater Moderata von den Englischen Fräulein, kurz Mo genannt – an unserem Treffen teilgenommen hat. Inzwischen an die Mitte Achtzig beeindruckte sie sehr durch ihren nach wie vor glasklaren Verstand, ihre vielschichtigen Interessen und nimmermüde Wissbegierde, und jene mütterliche Wärme, die sie bereits zu unseren Schultagen – damals hatte sie Stenographie und Maschinenschreiben unterrichtet – so besonders gemacht hatte…

… Nur wenige aus unserer Abschlussklasse haben an dem „goldenen“ Jubiläum unseres Schulabgangs nicht teilgenommen, vier einstige Klassenkameradinnen sind leider bereits verstorben. Eine Mitschülerin hatte sogar den weiten Weg aus den USA, aus Virginia, auf sich genommen, um uns zu treffen…

… Trotz aller Heiterkeit und den Geschichten über einstige Streiche und lustige Begebenheiten kamen wir auch immer wieder auf jenen unseligen Krieg zu sprechen, der knapp 2.000 Kilometer von uns entfernt wütet und so unendlich viel bitteres Leid verursacht. Und immer wieder wurde uns bewusst, wie gesegnet wir als Mitglieder jener bislang einzigen Generation in unserem Lande sind, die ohne Krieg aufwachsen und sich entfalten durfte. Das machte diesen Samstag Abend in Bad Reichenhall zu etwas ganz besonders Wertvollem und Bewegendem…

… Wie zwei andere Klassenkameradinnen hatte ich mich im Gasthof Bürgerbräu in Bad Reichenhall über Nacht eingemietet, so konnte ich den Tag ohne jeden Zeitdruck und Anspannung genießen. Zusammen mit etwa einem halben Dutzend früherer Mitschülerinnen saßen wir bis zur Sperrstunde beisammen. Gebannt lauschten wir den Erzählungen einer ehemaligen „Internen“ – so wurden jene Mädchen genannt, die in der Klosterschule untergebracht waren, im Gegensatz zu den „Externen“, die Tag für Tag zum Teil lange Fahrten mit Bus und Bahn auf sich nehmen mussten. Damals, vor fünfzig Jahren, herrschten in der Klosterschule St. Zeno eiserne Strenge und Drill – so etwas würde man heutzutage keinem jungen Menschen mehr zumuten. Im Stillen war ich zutiefst darüber erleichtert, dass ich mich seinerzeit mit aller Kraft gegen die Entscheidung meiner Eltern aufgelehnt hatte, mich als Interne anzumelden…

… Nach einem sehr ausgedehnten Frühstück mit meinen beiden ehemaligen Schulkameradinnen am Sonntag Morgen machte ich mich mit Rucksack, Rollator und Kamera auf den Weg durch die kleine Stadt, um noch mehr meiner Erinnerungen aufzufrischen. Und stand dann irgendwann vor der ehemaligen Kaufmännischen Klosterrealschule der Englischen Fräulein St. Zeno…

… Ich hatte den Gebäudekomplex als viel düsterer und größer in Erinnerung. Das runde Hauptportal in der Mitte des nun sehr ansprechend wirkenden, strahlend weißen Hauptgebäude durften wir als Schülerinnen damals nicht betreten. Wir mussten durch den sogenannten Schuhkeller, der sich rechts hinter dem Hauptbau befand – niemand, der vor fünfzig Jahren in St. Zeno zur Schule ging, wird den Geruch, der dort herrschte, jemals wieder vergessen… 🙂

… Das schöne Seitenportal – auch da blieb der Eintritt Gästen und Würdenträgern vorbehalten…

… Gleich am Eingang zum kleinen Friedhof liegt unsere ehemalige Schulleiterin begraben – Mater Merona Hammerschmidt. Sie war eine bemerkenswerte Persönlichkeit, von brillianter, messerscharfer Intelligenz, herrschsüchtig, gnadenlos streng, ungemein selbstbewusst. Sie war von kleinem Wuchs und ziemlich rundlich, doch sie konnte überraschend schnell sein. Wenn Mater Merona so rasch durch die weitläufigen Gänge der Schule flitzte, dass der Schleier ihres Habits waagrecht hinter ihr her wehte, dann war höchste Gefahr in Verzug!…

… Sie hatte genaue Vorstellungen, was ihr Ableben anbelangte: Es sollte schnell gehen, sie wollte „kein Fraß für Würmer“ werden, und nicht in Deutschland beerdigt werden, und wenn doch, dann an einem Platz, von dem aus sie alles im Blick haben würde. Unmittelbar nach ihrer Pensionierung fuhr sie in die Schweiz, um dort Urlaub zu machen. Trotz der langen Reise wollte sie sich nach ihrer Ankunft noch auf einen Ausflug begeben. Beim Einsteigen ins Auto brach sie zusammen und verstarb binnen kurzem. Sie wurde in einem Zinksarg zurück nach Bad Reichenhall verbracht. Das einzige freie Grab befand sich direkt neben dem Eingang zum Friedhof, von wo aus man Straße, Kirche und Schule gut übersehen kann. Da es seinerzeit sehr heiß war, wurde sie überaus rasch beerdigt. So hatten sich ihre Forderungen an ihren „obersten Dienstherrn“ beinahe buchstabengetreu erfüllt. – Ganz vorne, unter den blauen Blümchen ist ihre letzte Ruhestätte…

… In der Klosterkirche St. Zeno – die größte romanische Basilika Altbayerns. Rechts hinter dem Chorgestühl gab es einen Verbindungsgang zwischen der Schule, dem Konvent der Klosterfrauen und der Sakristei. Dort hat man uns mehr oder weniger brave Schäfchen immer in die Kirche gelotst, wenn wir an einem Gottesdienst teilnehmen mussten – für uns Externe war das nur einige Male während eines Schuljahrs, die Internen mussten pro Woche insgesamt dreimal zur Frühmessse um sieben Uhr morgens antreten…

… Das Institut St. Zeno der Englischen Fräulein in Bad Reichenhall war früher eine überaus renommierte Kaufmännische Realschule gewesen. Die weltberühmte Filmschauspielerin Vivien Leigh (Vom Winde verweht) hatte zu ihren prominentesten Schülerinnen gezählt. St. Zeno genoss einen solch guten Ruf, dass man bei einer Bewerbung nur zu erwähnen brauchte, dass man dort die Mittlere Reife erlangt hatte, und schon war einem der Job sicher. Was ging das seinerzeit einfach!…

… Ich werde jetzt noch eine Weile in den vielen Erinnerungen schwelgen. Und freue mich jetzt schon auf das nächste Klassentreffen, das in zwei Jahren stattfinden soll…

… Kommt gut in die neue Woche, bleibt bzw. werdet gesund, und habt es fein!…

Im Miniatur Wunderland – Carneval in Rio…

Veröffentlicht von freiedenkerin am Mai 8, 2022
Veröffentlicht in: 1, Allgemein, Dies Und Das, Fotografie, Gedanken, Inspiration, Kunst, Schönheit, Sonstiges. Schlagwort: Carneval in Rio, Größte Modelleisenbahn der Welt, Miniatur Wunderland, Modellbau, Rio de Janeiro, Winzlings Welten. 5 Kommentare

… Es wird Nacht an der Copa Cabana – wie immer und überall im Wunderland nach jeder Viertelstunde. 😉 Mitreißend und wild peitschen die Samba-Rhythmen durch die schwülheiße Nacht. Im Sambódromo feiern jubelnd und klatschend Zehntausende die temperamentvollen Darbietungen der besten Samba-Schulen…

Im Miniatur Wunderland – Rio de Janeiro…

Veröffentlicht von freiedenkerin am Mai 7, 2022
Veröffentlicht in: 1, Allgemein, Dies Und Das, Fotografie, Gedanken, Inspiration, Kunst, Reisen, Schönheit, Sonstiges. Schlagwort: Carneval in Rio, Copa Cabana, Größte Modelleisenbahn der Welt, Hamburg, Miniatur Wunderland, Rio de Janeiro, Südamerika. 10 Kommentare

… Die Erschaffung dieses vor etwa einem halben Jahr erst vollendeten Abschnitts der größten Modelleisenbahnanlage der Welt hat das Team rund um die Zwillinge Frederick und Gerrit Braun vier Jahre lang auf Trab gehalten. In Zusammenarbeit mit der Modellbaufamilie Martinez entstand die Stadt am weltberühmten Zuckerhut mit der Copa Cabana, der malerischen Altstadt, den Favelas und dem Sambadromo jenseits des Großen Teichs vor Ort bzw. in Buenos Aires. Anschließend wurde die Anlage in mehreren Teilen per Flugzeug nach Hamburg transportiert. Im Miniatur Wunderland setzte man sie wieder zusammen und verlieh ihr den letzten Schliff…

… Ja, wo ist denn nun der Zuckerhut und der Corcovado mit der riesigen Christusstatue?, werden sich vielleicht einige von euch nach dem Betrachten meiner ausgewählten Bilder fragen. Da am Abend des 20. April sich sehr, sehr viele Besucher:Innen im Wunderland tummelten, habe ich schweren Herzens darauf verzichtet, Bilder von den beiden weltberühmten Bergen zu machen, ich hätte ständig fremde, umstehende Personen mit abgelichtet, und das wollte ich nicht…

… Der Eingang zu den Räumlichkeiten jenseits des Brooksfleet…

… Es ist die Hochzeit des Carnevals, und auch an der Copa Cabana tummeln sich nebst den sonnenhungrigen Strandbesucher:Innen aufwändig kostümierte Feiernde…

… Die malerische Altstadt Rio de Janeiros, und die Favelas…

… Rau geht es oft in den Favelas Rio de Janeiros zu…

… Touristen aus dem Nahen Osten reisen mit einem ganz besonderem Transportmittel an, um dem berühmten Carneval in Rio beizuwohnen…

… Macht euch schon mal warm, demnächst gibt’s Samba zum Abwinken… 😉

… Und habt ein schönes Wochenende!…

Es sind die ungezählten kleinen Schönheiten ringsum,…

Veröffentlicht von freiedenkerin am Mai 6, 2022
Veröffentlicht in: 1, Allgemein, Autobiographisches, Dies Und Das, Flora und Fauna, Fotografie, Gedanken, Heimat, Inspiration, Schönheit, Sonstiges. Schlagwort: Alter Nördlicher Friedhof, Eichelhäher, Eichhörnchen, Flieder, Frühling, Löwenzahnwiese, Mai, Natur. 29 Kommentare

… die zur Zeit so ungemein wohl tun…

… Es fliedert allerorten, und der intensive fein-süße Duft schmeichelt sich gar herrlich in die Seele…

… Wer versteckt sich denn da im mit vielen kleinen Löwenzahn-Sonnen gesprenkelten Frühlingsgras?…

… Hoch- und Weitsprung in der Löwenzahnwiese mit einer alten, vor dem Winter verbuddelten Nuss… 😉

… Eine junge Meise sucht noch recht unsicher flatternd Halt an einem alten, zerfurchten Baumstamm…

… Als ich den kleinen nahen Park betrat, hörte ich nebst vielen anderen schönen Vogelstimmen einen Eichelhäher rufen. Ich rechnete nicht damit, ihn zu Gesicht zu bekommen, doch kurz bevor ich mein Refugium nach einem kurzweiligen Spaziergang wieder verließ, flatterte er mir doch glatt vor die Linse. Nachdem er ein Weilchen mit seinen klugen, wachen Perlaugen Ausschau gehalten hatte, schnappte er sich flugs eine Schnecke…

… „Haft du vielleicht a Ftückerl Kräuterbutter für mei Fchneckerl dabei?“… 😉

… Maien-Sonnenuntergang…

… Habt einen feinen und unbeschwerten Tag und kommt gut ins Wochenende! Am Samstag werde ich mich gen Süden begeben, zum fünfzigjährigen Klassentreffen, und ich bin schon ganz ordentlich aufgeregt… 🙂

Im Miniatur Wunderland – Südfrankreich und die Provence…

Veröffentlicht von freiedenkerin am Mai 5, 2022
Veröffentlicht in: 1, Allgemein, Dies Und Das, Fotografie, Gedanken, Inspiration, Kunst, Menschen, Reisen, Schönheit, Sonstiges. Schlagwort: Frederick und Gerrit Braun, Größte Modelleisenbahn der Welt, Hamburg, Miniatur Wunderland. 20 Kommentare

… Im Juli 2000 besuchte Frederick Braun, der damals mit seinem Zwillingsbruder Gerrit und dem Geschäftspartner Stephan Hertz eine Hamburger Disco betrieb, während eines Urlaubs in Zürich ein Modellbahngeschäft. Kindheitserinnerungen wurden wach, und nur Stunden später reifte in ihm eine damals ziemlich abstrakte Idee. Er rief seinen Bruder an und verkündete: „Wir bauen die größte Modelleisenbahn der Welt.“ Gerrit, der eher rational und skeptisch veranlagt ist, zweifelte nach diesem Telefonat ernsthaft am Geisteszustand Fredericks. Doch als dieser ihm in vielen weiteren Anrufen voller Euphorie immer mehr neue Ideen unterbreitete, fing auch er Feuer. Es war technisch sehr anspruchsvoll, betriebswirtschaftlich riskant, und unternehmerisch verrückt – aber machbar. Auch wenn von der Suche nach einem geeigneten Standort über die Finanzierung bis hin zur Zusammenstellung eines 40köpfigen Teams die Schwierigkeiten oft schier unüberwindbar schienen – am 16. August, nur etwas mehr als ein Jahr später wurde das Miniatur Wunderland in der Hamburger Speicherstadt eröffnet. Mittlerweile ist die zweistöckige, weltgrößte Modelleisenbahn von über 19.000.000 großen und kleinen Menschen besucht worden, gegenüber des Brooksfleet wurden weitere Räumlichkeiten angemietet und durch eine Brücke angebunden…

… Meinen jahrelang herbei gesehnten Rundgang durch das Miniatur Wunderland begann ich im dritten Stock. Dort kann man zur Zeit die Fortschritte am Bau von Monaco beobachten, so wie’s aussieht, gibt es noch Probleme mit dem Formel 1 Rennen durch die Gassen Monte Carlos. Unmittelbar daneben befinden sich die zerklüftete, wildromantische Landschaft Südfrankreichs und die Lavendelfelder der Provence, an deren möglichst authentischem Farbton die Wunderländer wochenlang getüftelt hatten. Dieser Teil der Anlage ist vor kurzem erst fertig gestellt worden…

… Die Provence sieht so hinreissend echt aus…

… Ganz besonders herzerwärmend sind die ungezählten kleinen, oft so liebenswerten Details. Wie zum Beispiel der in sein Werk vertiefte Maler – man ist fast ein wenig versucht, mit einer Lupe nachzusehen, ob ihm vielleicht ein Ohr fehlt… 😉

… Wer sein Auto liebt, der schiebt… 😉

… Mein Weg führte nun über die fast vollverglaste Brücke Richtung Rio de Janeiro, Copa Cabana und den weltberühmten Carneval…

… Kommt gut durch den Tag, ihr Lieben!…

Macht euch die Erde untertan

Veröffentlicht von freiedenkerin am Mai 4, 2022
Veröffentlicht in: Allgemein. 10 Kommentare

Annuschkas Northern Star

Quelle: Pixabay

Das ist es doch, was wir immer gehört und auch sehr effektiv verinnerlicht haben. Sogar dann, wenn wir mit dem christlichen Glauben ansonsten so gar nichts am Hut haben.

Denn wenn das der Wille eines Schöpfers ist, den er seinen angeblich intelligentesten Geschöpfen sogar verschriftlicht hinterlassen hat, dann ist das doch ein Freifahrtschein, oder? Die Schlussfolgerung: „Der Mensch ist die Krone der Schöpfung (immerhin steht er am Ende der Schöpfungskette, und das Beste kommt ja bekanntermaßen immer zum Schluss), Gott hat ihm die Verantwortung für dieses ganze wunderbare, gleichermaßen robuste wie fragile Gebilde namens ‚Erde‘ übergeben, wir allein besitzen Intelligenz genug dafür!“ erweist sich immer mehr als Hybris, als Selbstüberschätzung, als grandioser Fehlschluss. Keine andere Spezies setzt alles daran, anderen Lebewesen ihre Daseinsberechtigung so vehement abzusprechen. Keine Tierart lechzt danach, andere auszurotten (und damit die eigene Lebensgrundlage kaputtzumachen). Keine Lebensform rennt so instinktlos ihrem eigenen Untergang entgegen, nicht…

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