… Noch eine Wiener Superlative: Der Tiergarten Schönbrunn wurde im Jahr 1752 von den Habsburgern gegründet – von wem auch sonst! 😉 Genauer gesagt war es Franz Stephan von Lothringen, der Gemahl von Maria Theresia, der 1745 zum Kaiser des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation gewählt worden war. Er ließ in dem riesigen Areal des Schönbrunner Schlossparks eine sogenannte Menagerie errichten. Ursprünglich bestand die Anlage aus zwölf Gehegen mit gleich großen Tierhäusern und einem Verwaltungsgebäude. Als letzter Teil wurde 1759 der achteckige Frühstücks- und Gesellschafts-Pavillon errichtet. Dieser diente dem Kaiser oft auch als Rückzugsort, an dem er sich mit Wissenschaftlern und Gelehrten aus aller Welt zu treffen pflegte. Auch mit Alchimisten, denen er als Freimaurer zugetan war. Es heisst, dass sich im Inneren des Pavillons ein alchimistisches Labor befunden hatte…

… Zunächst war die Menagerie ausschließlich der kaiserlichen Familie vorbehalten. 1778 wurde sie an Sonntagen für “anständig gekleidete Besucher” geöffnet. Von 1770 bis 1828 hielten die ersten exotischen Tiere Einzug – Elefanten, Löwen, Bären, Großkatzen, Hyänen, Kängurus und eine Giraffe. Bereits Ende des 19. Jahrhunderts zählte der Schönbrunner Zoo ca. 3.500 Tiere aus aller Herren Länder und galt als einer der schönsten der Welt. Bis zum Ende der österreichisch-ungarischen Monarchie verblieb die Menagerie in Besitz der Habsburger…
… Seit 2008 wurde der Tiergarten Schönbrunn sechsmal zum besten Zoo Europas gekürt. Und er ist einer der wenigen, die Große Pandas zeigen, und erfolgreich züchten. Leider hatten sich die großen, chinesischen Bären aufgrund der Sommerhitze so zurückgezogen, dass ich kein einziges vorzeigbares Foto von ihnen machen konnte. Grund genug für einen weiteren Besuch – im nächsten Jahr vielleicht… 😉
… Es war drückend schwül, als @Myriade und ich uns auf den Rundweg durch den Tiergarten machten. Viele Zoo-Insassen dösten und schliefen oder hatten sich in ihre Höhlen bzw. Unterstände verkrochen – sehr weise!…
… Nur die Pinguine ließen sich in ihrem kühlen Zuhause in keinster Weise von der sommerlichen Witterung beeindrucken und glitten pfeilschnell durch das Wasser…

… Ein großer Orang Utang erweckte den Eindruck, als würde ihm das ziemlich auf die Nerven gehen, was in den zerknüllten Zeitungen zu lesen stand – das kann ich durchaus nachvollziehen…

… Während @Myriade und ich durch den weitläufigen Zoo schlenderten, brauten sich am Horizont tiefdunkle Gewitterwolken zusammen, die sich genau dann entluden – was für ein Timing! -, als wir in einem kleinen Biergarten einen feinen Backhendl-Salat genossen. Zum Glück hielt der riesige Sonnenschirm über unseren Häuptern die Wassermassen des Wolkenbruchs von uns fern. Nach einer halben Stunde verzog sich das Unwetter wetterleuchtend und grollend Richtung Innenstadt, und wir konnten unsere Wanderung fortsetzen…

… Da kann aber jemand gekonnt mit den Wimpern klimpern! Da sind weder Extensions noch Wimperntusche nötig… 😉

… Seit einigen Jahren wird im Tiergarten Schönbrunn das Artenschutzprogramm Waldrapp betrieben. Die Küken werden unmittelbar nach dem Schlüpfen auf menschliche Ziehmütter und -väter geprägt. Diese zeigen mithilfe von ultraleichten Fluggleitern den schon recht seltsam aussehenden Vögeln nach dem Auswildern jenseits der Alpen in Italien geeignete Gebiete zum Überwintern…
… Beim Anblick dieser Ibisart kommt mir leider stets der bayrische Spruch in den Sinn: “Schee schiach is aa schee.” (Schön hässlich ist auch schön)…

… Ein junger Geier teilt das Gehege mit den Waldrappen…


… Erst als per Lautsprecherdurchsagen aufgefordert wurde, den Schönbrunner Tiergarten zu verlassen, konnten @Myriade und ich uns von den Viechern aller Art losreissen. Wir verabredeten uns für den kommenden Tag, um eine nicht nur durch einen Song weltberühmt gewordene letzte Ruhestätte anzusehen. Davon werde ich demnächst berichten…
… Kommt gut durch den Tag!…