… Dazu habe ich mich vom in Kanada lebenden Mitblogger @Herbert Bopp inspirieren lassen. So weit als möglich möglich möchte ich die Schnappschüsse, die ich unterwegs mit dem Smartphone gemacht habe, nun regelmäßig an jedem Wochenende posten…
… Unweit der Werkstatt meines orthopädischen Schuhmachermeisters befindet sich die Kirche St. Markus, die Pfarrei von Rainer Maria Schießler, einem sehr eigenwilligen und beliebten Gottesdiener. – München ist bunt – und das ist verdammt gut so! – Noch hält sich hartnäckig das letzte bunte Herbstlaub an einigen Bäumen. – Gruseliges Geschöpf an einem Hauseingang. Vielleicht soll es ja böse Geister (und Vertreter:innen) abhalten. 😉 – Neue Streetart nahe des Alten Nördlichen Friedhofs. – Hat sich wohl an einem Grabstein verklettert, der kleine Schneemann. 😉 – Am Freitag Abend kam mit viel Sturmgebraus der erste Schnee in die Stadt. Ein bisschen was hat sich auf einem Grabgesteck noch bis Samstag Nachmittag gehalten. Aber es soll ja in Bälde wieder weißflockigen Nachschub geben. – Der Zeit sehr weit voraus ist man in einem kleinen Kiosk in meiner Nähe. Da bietet man schon die Ostergrußkarten feil. 😉 …
… Ich wünsche euch ein schönes und entspanntes Wochenende! Bleibt bzw. werdet gesund, habt es fein, und seid gut zu euch und zu euren Liebsten…
… VHS-Cassette, verzwickt und rascheln sind die drei Worte, die diesen Dienstag in den Text der Kurz-Kurz-Kurz-Geschichte einzubauen sind…
Skurriles aus Absurdistan
Auf dem Festplatz herrschte reges Treiben. Zwei Tage vor dem Sommerfest wurden die kleinen Buden eingeräumt. Gina verteilte gebrauchte VHS-Cassetten, Nippes und altes Porzellan auf der Verkaufsfläche ihres Raritätenstandes. Leise raschelte die künstliche Efeuranke, welche die Auslagen zierte, im glutheißen Sommerwind.
“Stop! Sofort aufhören!”, blaffte eine schroffe Stimme. Gina wandte sich zu dem Sprecher um, einem silberhaarigen Anzugträger, der eine Aktenmappe umklammert hielt. “Sie müssen alles wieder ausräumen. Die Pfosten und das Budendach müssen verstärkt werden. Ihre Bude ist nicht gegen Schneelasten gesichert. Das müssen Sie schleunigst ändern.”
Er drückte ihr ein in verzwicktem Beamtendeutsch abgefasstes Schriftstück in die Rechte.
……….
… Wer da denkt, ich habe mir das aus den Fingern gesogen, dass eine Behörde den Schaustellern und Händlern eines Sommerfests Probleme bereitet hat, weil mitten in den heissesten Monaten des Jahres die Schaubuden baulich einer Schneelast nicht standhalten würden, der irrt. Das hat sich in Esslingen wirklich so zugetragen. Nachlesen kann man diese und noch etliche andere schier unfassbare Absurditäten aus dem deutschen Bürokraten-Dschungel in einem Brandbrief, den drei baden-württembergische Bürgermeister vor einigen Wochen an Bundeskanzler Scholz geschrieben haben…
… Es ist ganz furchtbar stürmisch und ungemütlich draußen, und ich habe irgendwie heute keine Lust, den schon vor Wochen geplanten Blogbeitrag über Tübingen zu verfassen, also werde ich ein weiteres Mal an Rinas Aktion teilnehmen… 😉
Geärgert: Über die meist jungen Zeitgenoss:innen in den Öffentlichen, die zu rücksichtslos/zu dumm/zu ignorant sind, einer schwer gehbehinderten Person einen Sitzplatz freizumachen.
Gefreut: Über die ganz toll gruselig verkleideten und geschminkten Kinder, die am Dienstag an meiner Tür riefen: “Süßes oder Saures!” und dann eifrig meine Keksschale leer futterten. 😉
Gedacht: Also, mir wäre das höchst unangenehm, wenn ich keine Diskussionen führen könnte, ohne dass sich permanent der/die Partner:in einmischt.
Gefragt: Soll ich im Rahmen meiner Bücher-Ausmist-Aktion meine komplette “Angelique”-Romanreihe auch dem öffentlichen Bücherschrank spenden, oder doch behalten?
Genervt: Dass ich knifflige Arbeiten unter Kniehöhe wegen des Muskelschwunds nicht mehr ausführen kann – wenn ich mal am Boden bin, komme ich nur sehr schwer wieder hoch – und ich müsste dringendst das Flusensieb meiner Waschmaschine reinigen!
Gefühlt:Positiv: Dankbar für meine kuschelige, warme Bude. Negativ: Dass meine jungen Nachbar:innen Wohnungstüren nicht leise zu machen können, sondern permanent so laut ins Schloss knallen, dass das ganze Haus wackelt.
Gelitten: Leichte Magen-Darm-Beschwerden in den letzten Tagen – was aber, so glaube ich, an zu viel Magnesium liegen könnte.
Genossen: Vieles – gutes Essen, gute Musik, Gutes im Fernsehen (ja, auch das gibt es noch! 😉 ).
Gewesen: Das Übliche – Supermarkt, Wochenmarkt, die wohlbekannten Spaziergänge im Viertel.
Getroffen: Ein paar Nachbarinnen, die mir Blumen und Pralinen schenkten, weil sie sich so über meinen kleinen Rastplatz im Flur gefreut hatten.
Gesucht: Ein bestimmtes Buch, das ich einer Freundin zu gerne zum Geburtstag schenken möchte.
Gefunden: Leider gibt es dieses Buch nur mehr antiquarisch. Aber vielleicht gibt es ja beim Medim.ops eine gute gebrauchte Ausgabe.
Gelacht: Definitiv des Öfteren.
Geweint: Ja. In einer Folge einer TV-Serie, die ich mir jüngst angesehen habe, hat es eine so berührende und traurige Szene gegeben, dass ich heulen musste wie ein Schlosshund.
Gewundert: Wie anpassungsfähig wir Deutschen doch sind! Je nach aktueller Lage sind wir imstande, uns binnen kurzem von etlichen Millionen Fußball-Expert:innen zu einer beeindruckenden Vielzahl Virolog:innen, Russland-Insider:innen und nun Nahost-Fachleuten zu wandeln. *Ironiemodus*
Gegessen: Am Dienstag kam wie stets eine auf dem Wochenmarkt erstandene fangfrische Forelle auf den Tisch. Immer wieder ein Gaumenschmaus! Ansonsten auch wie stets viel frisches Gemüse und Obst, Bratwürst’, und selbst gebackene Schokokekse. Bei der Back-Premiere habe ich mich streng ans Rezept gehalten – daran muss ich beim nächsten Mal aber noch feilen, denn irgendwie schmeckten die Kekse noch nicht so ganz rund.
Genascht: Schokokekse und Pralinen.
Getrunken: Wasser, Tee, und einen Glühwein, der 1956 auf dem Etikett stehen hat – mein Geburtsjahr – und der sehr fein geschmeckt hat.
Gehört: Wieder mal und immer wieder gerne: Open Harp Blues von Stofferl Wells & Co. Seit Jahren schon mein absolutes Lieblings-Album. Eine ungewöhnliche Aneinanderreihung von Klassik, bayrischer Volksmusik, Blues und Rock mit genialen Interpreten wie Stofferl Wells, Georg Ringswandl, La Brass Banda, Helge Schneider, Andreas Rebers, Isarindianer Willy Michl, Konstantin Wecker uvm. Die Musik ist absolut hin- und mitreissend, die Texte manchmal witzig, manchmal skurril, und einige schneiden durch Mark und Bein. Hier das Intro:
Gegoogelt: Etliches – unter anderem nach Neumen (der Vorstufe der Musiknoten), nach der U6 in Wien, nach Führungen durchs österreichische Parlament, etc.
Gelesen: Band 8 und Band 9 der kanadischen Krimiserie über den klugen, einfühlsamen und charmanten Chief Inspector Gamache von der Surete de Quebec. Das sind so unfassbar gute und spannende Kriminalromane!
Gesehen: Die neue TV-Serie von Franz-Xaver Bogner über einen recht eigenwilligen Pfarrer – “Himmel, Herrgott, Sakrament”. Hat auch mir als der Katholischen Kirche sehr, sehr kritisch gegenüberstehenden Zweiflerin gut gefallen.
Gespielt/gebastelt/gehandwerkt/geschrieben: Doch, diese Woche bin ich fleißig gewesen. Ich habe ein Drabble verfasst, und einen humorigen bayrischen Dialog für Myriades’ Impulswerkstatt.
Getan: Nichts außergewöhnliches.
Gekauft: Nichts außergewöhnliches.
Geschenkt bekommen: Eine bildschöne Amaryllis und Pralinen.
Geschlafen: An sich recht gut, mit Ausnahme der Nacht von Freitag auf Samstag. Die habe ich durchgelesen, weil ich den fesselnden Krimi nicht mehr aus der Hand legen konnte.
Geträumt: Eine völlig verrückte Geschichte. Ich war mit einem früheren Bekannten nach New York geflogen. In der Stadt sprach uns in einer düsteren U-Bahn-Station ein Fremder an. Er würde einen Platz auf einem Hügel wissen, von dem aus man eine großartige Aussicht auf all die riesigen Wolkenkratzer hätte. Er beschrieb den Weg, und wir marschierten los. Es ging ständig bergauf, durch eine Art Hippie-Ansiedlung mit vielen kleinen, bunten, schrägen Läden. Die Leute, die uns begegneten, waren ziemlich ausgeflippt angezogen. Nach einer Weile führte der Weg direkt durch ein Geschäft mit jeder Menge Schnickeldis und Stehrums, und ich merkte, dass ich sowohl den Weggefährten aus den Augen verloren hatte, als auch meine Kamera, obwohl die fest an der Brustplatte der Kameraweste befestigt gewesen war. Und auch den Rollator hatte ich nicht mehr bei mir. Mühsam ging ich weiter bergauf und hoffte, dass ich oben angelangt sowohl den Bekannten als auch Kamera und Rollator wiederfinden würde. Doch da war nichts – aber ich genoss dennoch den atemberaubenden Ausblick auf New York, obwohl mir diese riesigen, himmelhohen Türme auch ein wenig Angst machten. Ich beschloss, per Taxi zum Hotel zu fahren, aber als ich einsteigen wollte, hatte ich Namen und Adresse der Unterkunft vergessen. – Und dann wachte ich auf. 😉
Geplant: Morgen Nachmittag habe ich Krankengymnastik, wegen meines immer noch etwas meckernden Rückens. Und mit etwas Glück und Rückenwind darf ich morgen meinen kleinen Ruheplatz auf dem Flur abbauen, weil endlich, endlich, endlich der Lift wieder funktionieren wird. Neuer Antrieb und neues Seil wurden Donnerstag und Freitag installiert. 😉
Fazit: Im Großen und Ganzen ist das keine schlechte Woche gewesen. Und wie es scheint, stellt sich so nach und nach auch meine Kreativität und die Lust am Bloggen wieder ein…
Diese Nacht verlief außergewöhnlich ruhig. Nur bisweilen hatte es den Anschein, als würde eine einsame, knochige, in eine zerfranste Schlierseer Tracht gewandete Gestalt mit einem von einer Spielhahnfeder gezierten grünen Filzhut auf dem ausgemergelten Schädel leise vor sich hin stammelnd und schluchzend ziellos durch die Reihen der Buden, Zelte und Fahrgeschäfte streifen.
Vierundzwanzig Stunden später tastete sich eine gebeugte, leicht mollige Frauengestalt an Katharinas Seite Richtung Kinder-Eisenbahn. Die Geisterkathl stützte die gut achtzigjährige Brandner Rosl sanft, als die Nacht sich teilte und den Umriss vom Hinterstoißer Bene frei gab. Die Greisin löste sich aus der sanften Umarmung und schritt langsam auf den Wiesn-Geist zu…
… 2009 arbeitete ich zum ersten Mal als Aushilfe auf dem Oktoberfest. Ich hatte sechzehn Tage lang Frühschicht in einer Mandelbrennerei. Obwohl die Arbeit anstrengend war und ich mit den Standlbetreibern nicht gut zurecht kam, inspirierte mich das Treiben auf dem größten Volksfest der Welt zu einer Kurzgeschichte, die ich euch in den folgenden Tagen präsentieren möchte…
… Ich habe dieses Stück mit viel Augenzwinkern und Schmunzeln verfasst, und ich hoffe, ihr habt auch ein wenig Spaß beim Lesen. Die Dialoge sind in bayrischer Mundart verfasst, wenn ihr etwas übersetzt haben wollt, dann braucht ihr mir nur mittels Kommentar Bescheid zu geben…
… Alsdann – “Ozapft is’!”:… 😉
Die Wirte und Schausteller vom Münchner Oktoberfest waren’s ja seit Jahren schon gewohnt und nahmen es zumindest halbwegs mit Gelassenheit: Des Nachts schien auf dem größten Volksfest der Welt „etwas umzugehen“, wie man hierzulande zu sagen pflegt. Mal ertönte in der Finsternis das raue Tuten einer Achterbahn, die Beleuchtung des Riesenrads erstrahlte kurz und verlosch dann wieder, oder es war beim Schichtl das gar schauerliche Geräusch des Fallbeils zu vernehmen. War man Opfer des seltsamen Treibens geworden, dann wurde halt am nächsten Morgen ein Kundendienstler bestellt, der sich kurz die elektrischen Anlagen bzw. beim altehrwürdigen Schichtl den geheimnisvollen Mechanismus der Guillotine besah, um anschließend mit den Schultern zuckend zu brummeln: „Da is nix hie (kaputt). Des is’ wahrscheinlich bloß a kloana Spannungsabfall oder a Ratz (Ratte) oder a Maus gwesn, so was koo scho moi virkemma (vorkommen).“ Danach wurde dem guten Mann ein Weißwurstfrühstück samt Russenhalbe (Mischung aus Weißbier und Limo) serviert oder man drückte ihm einige Biermarken, Hendlgutscheine, eine große Tüte gebrannter Mandeln oder Freifahrt-Chips für diverse Fahrgeschäfte in die Hand, um anschließend zum gewohnt hektischen, die Nerven aufreibenden Tagesgeschäft überzugehen, während die bleiche, durch die letzten Schwaden Morgennebels etwas zerfranst einher kommende Sonne sich hinter den Spitzen, verwinkelten Graten und Zacken der Paulskirche hervor in den zunehmend klar werdenden, tiefblauen Herbsthimmel schob.
… Unter der nördlichen Auffahrt der Donnersberger Brücke in München haben Straßenkünstler:Innen eine skurrile, farbenprächtige Phantasiewelt geschaffen. Nachdem ich ungezählte Male mit Tram oder Bus daran vorbei gefahren bin, habe ich es am Samstag endlich geschafft, die Gemälde zu fotografieren…
… Ihr wisst ja längst, wenn ihr euch ein Bild genauer ansehen wollt, braucht ihr nur darauf zu klicken… 😉
… Der riesige Gottesacker im Osten der Donaumetropole beherbergt an die 1.000 Ehrengräber, und das hätte natürlich den Rahmen unseres nachmittäglichen Rundgangs bei weitem gesprengt, sie allesamt aufzusuchen. Wir begnügten uns damit, uns die Abteilungen links hinter den Alten Arkaden bis zur Kirche anzusehen, und anschließend ziemlich lange nach Falcos Grabstätte zu suchen…
… Als erstes fielen uns die Grabmäler von Ludwig van Beethoven und Wolfgang Amadeus Mozart auf. Beethoven wurde ursprünglich am Währinger Friedhof im Norden Wiens beigesetzt, bevor er auf dem Zentralfriedhof sein Ehrengrab erhielt. Er liegt dort übrigens kopflos. Kein Scherz! Dass sein Haupt kurz nach seinem Tode gestohlen worden war, ist allerdings nicht richtig. Der Komponist hatte während seiner langen und schweren Krankheit testamentarisch verfügt, dass nach seinem Dahinscheiden die Ursachen seiner Leiden erforscht werden solle. So wurde er nach zwei Tagen Aufbahren von zwei Ärzten geköpft und der Schädel in mehrere Teile zerlegt. Im Laufe der Zeit wurden die Schädelknochen und acht Haarsträhnen (fünf echte und drei gefälschte) quasi in aller Welt verteilt, einige von ihnen befinden sich als Dauerleihgabe in der San José State University. Die Gehörknöchelchen, deren Untersuchung klärende Erkenntnisse über die Ursache seiner Taubheit liefern könnten, sind allerdings verschollen. Van Beethoven starb übrigens laut neuerster Erkenntnisse nicht an einer Bleivergiftung, wie lange vermutet wurde, sondern an Zirrhosen aufgrund von Vorerkrankungen, Hepatitis B und übermäßigem Alkoholkonsum…
… Nicht nur die Geschichte vom Diebstahl von Beethovens Haupt ist ein Märchen, sondern auch die vom Armenbegräbnis Mozarts. Er wurde unmittelbar nach seinem Ableben zuerst in seiner Wohnung und dann im Stephansdom aufgebahrt. Beerdigt wurde er auf dem Friedhof St. Marx, nicht allzu weit vom Oberen Schloss Belvedere entfernt, in einem “allgemeinen, einfachen” Grab. Das ganze Procedere war keineswegs lieblos und armselig arrangiert worden, sondern hat durchaus ein hübsches Sümmchen gekostet. Und nicht ungute Witterungsumstände waren schuld daran, dass niemand den Leichenzug begleitete – das ist damals schlicht und ergreifend nicht üblich gewesen. Seine letzte Ruhestätte hat man allerdings leider nicht gekennzeichnet bzw. mit einem beschrifteten Kreuz oder Grabstein versehen. Deshalb ist es bis zum heutigen Tag nicht möglich, exakt die Grablege dieses überragenden Musikgenies zu bestimmen…
… “Alles Walzer!” – die Gräber der Strauß-Dynastie…
… Thonet – die Pedigrohrmöbel dieser Familie revolutionierten die Innenarchitektur, und sie sind immer noch in aller Welt beliebt…
… Noch einige Größen der schönen Künste…
… Vergeblich suchten wir zwischen den Alten Arkaden und dem hoch aufragenden Gotteshaus nach der letzten Ruhestätte Falcos. Ein überaus freundlicher Friedhofsbesucher, der grade mit der Grabpflege fertig geworden war, wies uns den Weg und begleitete uns sogar ein gutes Stück dorthin. Denn Österreichs Pop-Idol wurde nach seinem frühen Ableben im Februar 1998 nicht in einem Ehrengrab bei seinen illustren Musikerkollegen beigesetzt, sondern in einer Grabstätte ehrenhalber, d. h., dass im Unterschied zu ersterem die Stadt Wien lediglich die Miete auf Friedhofsdauer übernimmt, nicht die Pflege…
… Nahe der etwas seltsam anmutenden Konstruktion, die seine letzte, von allerlei Devotionalien wie Zeichnungen, Fotografien, Liebesbriefen, Engerln, Laternen und Herzen in allen Variationen und Größen überhäufte Ruhestätte beschattet, steht eine Sitzbank, auf der sich bei unserem Besuch eine junge Frau befand, die unentwegt vor sich hin schluchzte und Ströme von Tränen vergoß. Wir fanden das ein wenig seltsam, denn das Mädel sah ganz danach aus, als wäre es erst nach dem Ableben seines Idols zur Welt gekommen und könne demzufolge eigentlich gar keine persönlichen Erinnerungen an Johann Hölzl aka Falco haben, und stahlen uns dann leise davon…
… Habt eine möglichst unbeschwerte Woche! Bleibt bzw. werdet gesund, lasst es euch wohl ergehen, vermeidet tunlichst jeden Stress, seid gut zu euch und zu euren Lieben!…
… ist dermaßen weitläufig, dass dort sogar jede halbe Stunde bis ca. 17:00 Uhr eine Buslinie auf einem Rundkurs mit insgesamt 19 Haltestellen verkehrt. Als Myriade und ich von der Alten Jüdischen Abteilung aus dem Haupttor zuschlenderten, hielt einer der Elektrobusse direkt neben uns und der sehr freundlicher Chauffeur erkundigte sich danach, ob er uns mitnehmen dürfe. Wir lehnten höflich ab und begaben uns auf einen interessanten Streifzug durch nunmehr sehr gepflegte Gräberreihen…
… Das habe ich auch noch nie gesehen: Auf dem Grabstein ist bereits der Name des noch lebenden Ehepartners samt Geburtsdatum eingraviert, so dass im Falle des Ablebens nur mehr der Todestag ergänzt werden muss. Links hat man sogar das wohl gemeinsame Taxi verewigt…
… Ebenfalls denkwürdig empfanden wir die Berufsbezeichnung K.K. Hofzuschrotter. Zum Glück gibt es ja das WorldWideWeb, mit dessen Hilfe sich leicht herausfinden ließ, dass es sich dabei um die längst vergangene Zunft der Fleischzerkleinerer handelt. Als Hofzuschrotter wurde jener Metzger bezeichnet, der in den Schlachtereien ausschließlich das beste Fleisch für den Wiener Hof ausschnitt…
… Da will jemand auch nach seinem Tode auf gar keinem Fall den Überblick verlieren…
… Wunderschön sind die vielen stattlichen Alleen, die den riesigen Gottesacker durchziehen. Einige sind nicht nur in dem weltberühmten Streifen “Der Dritte Mann” auf Zelluloid gebannt worden, seit jeher erfreut sich der Zentralfriedhof bei den Filmemacher:Innen weltweit großer Beliebtheit. Und ich glaube, es war die unten abgebildete Allee, in der ziemlich am Schluss des düsteren Leinwandklassikers Alida Valli an Joseph Cotton vorbei marschiert und ihn mit versteinertem Gesicht keines Blickes würdigt…
… Nahe des Haupttors gönnten wir uns eine kleine Pause und erfreuten uns im Café an feiner Zitronenbaisertorte, Käsetoast und sehr schmackhaften Limonaden – nicht nur im Kreieren von verführerischen Süßspeisen, sondern auch im Mischen alkoholfreier Erfrischungsgetränke sind die Wiener wahre Meister…
… Gestärkt wandten wir uns dem Halbkreis der Alten Arkaden zu, in welchen einige der über 350 sogenannten Ehrengräber untergebracht sind…
… Ganz besonders auffallend fand ich das Bergwerkgrab des Journalisten, Bankiers, Bergwerksbesitzers und Gründer der freien Presse August Zang…
… Aber nicht nur ehrenwerte Persönlichkeiten haben in den Alten Arkaden ihre letzte und prunkvolle Ruhestätte gefunden, sondern auch der immer noch recht zwielichtige und umstrittene Dr. Rakhat M. Aliyev, ein kasachischer Politiker und Botschafter in Österreich. Er soll an der Entführung und Ermordung zweier Bankiers in seinem Heimatland beteiligt gewesen sein. Nachdem gegen ihn auch in Österreich und Deutschland wegen etlicher Vergehen wie Bildung einer kriminellen Vereinigung, Geldwäsche, Mord und Misshandlung zweier Landsmänner ermittelt worden war – kurz zuvor hatte man auf einem seiner Grundstücke die Leichen der Bankiers entdeckt – wurde er im Juni 2014 am Wiener Flughafen verhaftet und inhaftiert. Ende Februar 2015 soll er in seiner Zelle unmittelbar vor einer Gerichtsverhandlung, in welcher er gegen zwei Gefängnisinsassen auszusagen hatte, Selbstmord begangen haben. Nach neuesten Erkenntnissen heisst es jedoch, dass er erdrosselt worden sei. Die Geheimnisse rund um Aliyev und sein Ende sind immer noch nicht aufgeklärt…
… Unweit der Grablege des mysteriösen Aliyev befindet sich eine ebenso rätselhafte und anscheinend unvollendete. Erst gute fünf Wochen nach meinem Wien-Aufenthalt Anfang Juli stieß ich im WWW auf die Erklärung: Diese Gruft ist im Besitz eines japanischen Bestattungsunternehmen, das für Musikliebhaber:innen aus aller Welt einen letzten Ruheplatz in der Nähe der Großen der Musikgeschichte – Beethoven, Mozart, die Herren der Walzerdynastie Strauß, Robert Stolz, Udo Jürgens etc. – gegen ein beträchtliches Salär bereit hält. Es ist zur Zeit Platz für ca. 200 Urnen vorhanden…
… Den Mittelpunkt des Zentralfriedhofs bildet die Kirche zum Heiligen Karl Borromäus. Sie wurde von 1908 bis 1911 im Jugendstil mit Anlehnung an Elemente ägyptischer Baukunst errichtet. An einem stillen Nachmittag kann es schon mal vorkommen, dass ein Reh auf grazilen Läufen an dem imposanten Gotteshaus ohne Scheu und Eile vorbeischlendert…
… Hinter den Alten Arkaden liegen die Grabstätten vieler großer Berühmtheiten. Und dorthin nehme ich euch beim nächsten Mal mit…
… Ich wünsche euch noch ein wunderprächtiges Wochenende!…
… Noch eine Wiener Superlative: Der Tiergarten Schönbrunn wurde im Jahr 1752 von den Habsburgern gegründet – von wem auch sonst! 😉 Genauer gesagt war es Franz Stephan von Lothringen, der Gemahl von Maria Theresia, der 1745 zum Kaiser des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation gewählt worden war. Er ließ in dem riesigen Areal des Schönbrunner Schlossparks eine sogenannte Menagerie errichten. Ursprünglich bestand die Anlage aus zwölf Gehegen mit gleich großen Tierhäusern und einem Verwaltungsgebäude. Als letzter Teil wurde 1759 der achteckige Frühstücks- und Gesellschafts-Pavillon errichtet. Dieser diente dem Kaiser oft auch als Rückzugsort, an dem er sich mit Wissenschaftlern und Gelehrten aus aller Welt zu treffen pflegte. Auch mit Alchimisten, denen er als Freimaurer zugetan war. Es heisst, dass sich im Inneren des Pavillons ein alchimistisches Labor befunden hatte…
… Zunächst war die Menagerie ausschließlich der kaiserlichen Familie vorbehalten. 1778 wurde sie an Sonntagen für “anständig gekleidete Besucher” geöffnet. Von 1770 bis 1828 hielten die ersten exotischen Tiere Einzug – Elefanten, Löwen, Bären, Großkatzen, Hyänen, Kängurus und eine Giraffe. Bereits Ende des 19. Jahrhunderts zählte der Schönbrunner Zoo ca. 3.500 Tiere aus aller Herren Länder und galt als einer der schönsten der Welt. Bis zum Ende der österreichisch-ungarischen Monarchie verblieb die Menagerie in Besitz der Habsburger…
… Seit 2008 wurde der Tiergarten Schönbrunn sechsmal zum besten Zoo Europas gekürt. Und er ist einer der wenigen, die Große Pandas zeigen, und erfolgreich züchten. Leider hatten sich die großen, chinesischen Bären aufgrund der Sommerhitze so zurückgezogen, dass ich kein einziges vorzeigbares Foto von ihnen machen konnte. Grund genug für einen weiteren Besuch – im nächsten Jahr vielleicht… 😉
… Es war drückend schwül, als @Myriade und ich uns auf den Rundweg durch den Tiergarten machten. Viele Zoo-Insassen dösten und schliefen oder hatten sich in ihre Höhlen bzw. Unterstände verkrochen – sehr weise!…
… Nur die Pinguine ließen sich in ihrem kühlen Zuhause in keinster Weise von der sommerlichen Witterung beeindrucken und glitten pfeilschnell durch das Wasser…
… Ein großer Orang Utang erweckte den Eindruck, als würde ihm das ziemlich auf die Nerven gehen, was in den zerknüllten Zeitungen zu lesen stand – das kann ich durchaus nachvollziehen…
… Während @Myriade und ich durch den weitläufigen Zoo schlenderten, brauten sich am Horizont tiefdunkle Gewitterwolken zusammen, die sich genau dann entluden – was für ein Timing! -, als wir in einem kleinen Biergarten einen feinen Backhendl-Salat genossen. Zum Glück hielt der riesige Sonnenschirm über unseren Häuptern die Wassermassen des Wolkenbruchs von uns fern. Nach einer halben Stunde verzog sich das Unwetter wetterleuchtend und grollend Richtung Innenstadt, und wir konnten unsere Wanderung fortsetzen…
… Da kann aber jemand gekonnt mit den Wimpern klimpern! Da sind weder Extensions noch Wimperntusche nötig… 😉
… Seit einigen Jahren wird im Tiergarten Schönbrunn das Artenschutzprogramm Waldrapp betrieben. Die Küken werden unmittelbar nach dem Schlüpfen auf menschliche Ziehmütter und -väter geprägt. Diese zeigen mithilfe von ultraleichten Fluggleitern den schon recht seltsam aussehenden Vögeln nach dem Auswildern jenseits der Alpen in Italien geeignete Gebiete zum Überwintern…
… Beim Anblick dieser Ibisart kommt mir leider stets der bayrische Spruch in den Sinn: “Schee schiach is aa schee.” (Schön hässlich ist auch schön)…
… Ein junger Geier teilt das Gehege mit den Waldrappen…
… Erst als per Lautsprecherdurchsagen aufgefordert wurde, den Schönbrunner Tiergarten zu verlassen, konnten @Myriade und ich uns von den Viechern aller Art losreissen. Wir verabredeten uns für den kommenden Tag, um eine nicht nur durch einen Song weltberühmt gewordene letzte Ruhestätte anzusehen. Davon werde ich demnächst berichten…
… Quasi als Pausenfüller, denn ich habe nunmehr so viele aktuelle Bilder auf dem Schleppi und so Vieles zu berichten, dass ich grad gar nicht mehr weiß, wo mir der Kopf steht und ich als erstes mit Zeigen und Erzählen anfangen soll… 😉
… “Ey, da habt ihr aber beim Servieren auf der Untertasse das kleine Kekschen vergessen!”… 😉
… Ich wünsche euch Lieben einen schönen und entspannten Sonntagabend, und morgen einen möglichst unbeschwerten Start in die neue Woche!…
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