… Falls mich auf meiner Wanderung am vergangenen Mittwoch die Kondition trotz meines guten Gefühls, richtig fit zu sein, in Stich lassen würde, hatte ich mir vorsorglich einen Plan B und sogar einen Plan C zurecht gelegt: In den Wintermonaten finden Pferdeschlitten- bzw. kutschfahrten vom Nationalparkhaus bis zur Hirschfütterung statt. Wäre mir die Kraft ausgegangen, dann hätte ich mich ganz gepflegt zurück kutschieren lassen. Oder einem der Nationalparkranger mein Leid geklagt und ihn gebeten, mich zur Bushaltestelle am Hintersee zu chauffieren. Aber ich war dermaßen gut drauf, dass ich beides verwarf und mich frohen Mutes auf den Rückweg entlang der Forststraße machte. Ich schritt langsam dahin, und legte immer wieder ein Päuschen ein, um die hoch aufragenden Berge ringsum auf mich wirken zu lassen…
… Der Westgipfel des Hochkalters. Die Felswand, die – so finde ich – entfernt an die Ränge eines Amphitheater erinnert, hat mich schon als Kind sehr beeindruckt…

… Der Wasserwandkopf und das Ofenhörndl…


… Auf der gegenüber liegenden Seite des Klausbachtals ragen die Gipfel der Reiter Alm empor…
… Das Mühlsturzhorn und davor die Flanke des Teufelkopfes…

… Ein Grabkreuz mitten im Wald. Wenn ich mich recht entsinne, soll es an einen jungen Bergsteiger erinnern, der vor etlichen Jahren in der Wand des Teufelkopfes ums Leben gekommen war…

… Brettstein, Sulzkopf und Predigtstuhl, weitere Gipfel des Reiter Alm Massivs…


… Schottmalhorn und Edelweißlahner…

… Und noch einmal das Hochkalter Massiv über dem stillen Hintersee…

… Mir blieben noch ein paar Minuten Zeit bis zur Ankunft des Busses, der mich zurück zum Berchtesgadener Hauptbahnhof bringen würde. So schaute ich kurz auf dem Handy nach, was es wohl für Neuigkeiten geben möge. Als ich den Schrittezähler aufrief, konnte ich mir einen Freudenschrei nicht verkneifen. Bereits als ich am frühen Morgen aufgestanden war, hatte ich so ein Gefühl, mein lang ersehntes sportliches Ziel, das Knacken der Zehn-Kilometer-Marke, erreichen zu können. Und da hatte ich nun die Bestätigung, quasi Schwarz auf Weiß! Hätte ich einen Weltrekord gelaufen, ich hätte nicht glücklicher sein können. Zu den zehn Kilometern sind während meiner Heimreise mit Sicherheit noch ca. eineinhalb dazu gekommen, die der Schrittezähler allerdings nicht mehr erfasst hatte, weil der Handy-Akku leer war…
… Diese Wanderung durch das Klausbachtal vergangenen Mittwoch hat mir ordentlich Auftrieb gegeben. Auch wenn laut sämtlicher Vorhersagen und Berichte das Wetter in der nächsten Zeit zum Wandern eher suboptimal sein wird – mein Radius hat sich durch das Überschreiten der Zehn-Kilometer-Grenze deutlich erweitert. Und an Ausflügen habe ich ungemein viel vor, was meine Planungen anbelangt, bin ich derzeit kaum zu bremsen. Ganz fest vorgenommen habe ich mir eine weitere Tour durch das Klausbachtal im Mai/Juni. Denn da fährt der Wandererlebnisbus zwischen dem Ramsauer Nationalparkhaus über den Pass Hirschbichl nach Weißbach bei Lofer mehrmals täglich hin und zuück. Und da würde ich zu gerne den Klausbach entlang vom Hintersee hoch zum Hirschbichl marschieren – sieben Kilometer, moderate Steigung, das wird sicher machbar sein! – und dann mit dem Bus retour…
… Gut möglich, dass es mich demnächst noch ein weiteres Mal in die Heimat verschlagen wird, sollte sich das Wetter wieder bessern. Oder aber auch ins Österreichische. Man wird sehen. Und ich werde euch in jedem Fall auf dem Laufenden halten… 😉