Schneeglöckchen läuten leis im Thal, Glöckner ist der Sonnenstrahl, Die Knospen hören’s, die schwellen und treiben, Veilchen die blauen Äuglein reiben, Maiblümchen erwacht, und Lenzesduft Haucht durch die warme, weiche Luft.
Seit sonnig mir Dein Blick gelacht, Wieder ist mein Herz erwacht, Ein schwellendes Knospen, ein säuselndes Klingen, Vor Frühlingssehnsucht will’s zerspringen, Die Liebe kehret, die längst schon schied, Und all‘ mein Denken wird zum Lied.
(Albert Träger 1830-1912, deutscher Lyriker, Novellist)
… Übrigens – es sind nur noch 134 Tage bis zum Frühlingsanfang 2021… 😉
… Beim Stöbern durch mein Archiv bin ich zu dem Entschluss gekommen, diesem Thema wieder einmal mehrere Folgen zu widmen… 😉
… Der Jahreszeit angemessen möchte ich mit dem Herbst beginnen, und mich dann so nach und nach auch mit dem Frühling und Sommer befassen…
Herbstabend
Sieh, wie der Tag sich heimlich fortgeschlichen, Wie alles Leben in den Schatten sank. Vergossen nun der Stunden goldner Trank, Erloschen alle Farbe und verblichen. Ein Duften nur blieb in den Lüften schweben Zart wie der Traum, der unsre Nacht beglückt, Ein Kuss von Blumen, der dem Wind gegeben. – Sieh, wie der Wald voll milden Ernstes blickt, Ein treuer Vater, der das müde Leben Der letzten Blüten fest ans Herz gedrückt.
(Josefa Metz 1871-1943, deutsche Schriftstellerin)
… Fotografiert am späten Samstag Nachmittag vom Olympiaberg aus…
… Eigentlich wollte ich in die Berge fahren, um dort den schönen letzten Oktobertag zu genießen. Doch ziemlich starkes Schädelweh, das mich seit den frühen Morgenstunden plagte, machte meinen Plänen einen Strich durch die Rechnung. So nahm ich mittags eine Schmerztablette, und legte mich für eine Weile aufs Ohr, bis der Kopf wieder klar war, und mich die Unruhe packte – bei solch feinem Sonnenschein musste ich ganz einfach mit der Kamera nach draußen!…
… Der Aufstieg auf den Olympiaberg stellt mittlerweile kein Problem mehr dar, was mir immer wieder Freude bereitet. Als ich auf der gut besuchten Aussichtsplattform auf dem breiten Gipfel angekommen war, strebte die Sonne grade dem Horizont entgegen. Ich genoss die wunderbare Stimmung, und brachte während der nächsten halben Stunde den Finger nicht mehr vom Auslöser…
… Die untergehende Sonne lässt das Arabella-Hochhaus und die Munich Highlight Towers förmlich glühen…
… Die ca. 150 km entfernte Zugspitze scheint in der klaren Abendluft zum Greifen nahe…
… Und nur ein Weilchen, nachdem sich die Sonne im Westen zur Ruhe begeben hatte, ging im Osten neben den Munich Highlight Tower der zweite Vollmond des Monats auf. Leider verhüllten Dunstschleier einen Großteil von Frau Lunas üppigen Rundungen…
… Dieses wunderschöne Gewässer liegt am Fuß der Zugspitze, umgeben von dichten Bergwäldern – deshalb ist dieser Blogpost auch mein Beitrag zu Mannis Fotoprojekt „Der Wald“... 😉
… Der Eibsee entstand, als sich gegen Ende der Würm-Eiszeit der Isar-Loisach-Gletscher zurückzog und eine Senke hinterließ, die sich mit Quellwasser füllte. Zwischen 1.700 und 1.400 vor Christus donnerte ein riesiger Bergsturz von den Flanken des Wetterstein-Massivs herab, und veränderte nicht nur bedeutend das Aussehen der Zugspitze, sondern auch die Gestalt des Eibsees mit seinen vielen Mulden und acht kleinen Inseln. Das Gewässer ist ein sogenannter Blindsee, das heisst, es gibt keinen erkennbaren Abfluss, seine Wasser versickern unterirdisch…
… Es gibt einen sehr gut ausgebauten und romantischen Wanderweg rund um das idyllische Gewässer. Da diese Tour gute sieben Kilometer lang ist, hatte ich sie mir bislang nicht zugetraut. Doch am vergangenen Mittwoch fühlte ich mich fit genug und voller Zuversicht, die Umrundung des Eibsees bewältigen zu können. Ich hatte ausreichend Wasser und Brotzeit eingepackt, legte unterwegs einige größere Pausen ein, und natürlich sehr viele Foto-Stopps. Ich war gut dreieinhalb Stunden unterwegs, und als ich bei Anbruch der Dämmerung wieder an der Bushaltestelle Richtung Garmisch angelangt war, kroch ich schon ganz ordentlich auf dem Zahnfleisch einher – aber ich hatte mein Vorhaben in die Tat umgesetzt!…
… Der Eibsee – Blick gen Norden…
… Gar herrlich herbstlich farbenfroh leuchten die Wälder, die dieses wunderschöne Gewässer einrahmen…
… Man nehme eine ordentliche Prise Karibik – in allen Grünschattierungen schimmerndes Wasser -, einen Hauch Kanada, und ein gerüttelt Maß wuchtiger, majestätischer, bayerischer Bergwelt – und heraus kommt ein bezaubernder Ort…
… Erholsame Rast an einem der schönsten Aussichtspunkte…
… Die Zugspitze – nicht nur Deutschlands höchster Gipfel, sondern auch – so finde ich – ein abschreckendes Beispiel dafür, wie man eine hochalpine Region durch Gigantomanismus aus Stahl, Beton und Glas verschandeln kann. Zum Glück hat man wenigstens den eigentlichen Berggipfel verschont, ihn ziert ein schönes, vergoldetes, großes Kreuz…
… Wobei es trotz aller Kritik schon ein atemberaubendes Erlebnis ist, einmal an Bord an einer der zwei riesigen Seilbahngondeln die schroffen Hänge, Steilwände und Felsstürze entlang zu gleiten…
… So schön diese Tour auch war, und so sehr ich mich darüber gefreut habe, dass ich diese gut sieben Kilometer Wegstrecke ohne auch nur einmal zu stolpern zurück gelegt habe – Triumph und Stolz erhielten gegen Ende der Tour einen gewaltigen Dämpfer. Ich hatte mit meinem geliebten und voll ausgefahrenen SIGMA 18-300er Tele gerade eine der acht kleinen Inseln fotografiert, als ich im Inneren der „Tüte“ ein böses, metallisches „Klonk“ vernahm. Danach ließ sich das Objektiv nicht mehr einfahren. Zum Glück war eine Bank in der Nähe, mir waren vor Schreck und Entsetzen die Knie weich wie Gummi geworden…
… Zwei Tage lang schlich ich vor mich hinleidend und leise weinend durch meine Bude wie ein waidwundes Tier, hat es doch von seiten eines Freundes geheißen, das SIGMA hätte einen Totalschaden. Ich war am Boden zerstört, ein neues 18-300er würde ich mir auf gar keinem Fall leisten können, auch wenn im Internet etliche gebrauchte in gut erhaltenem Zustand zu Preisen zwischen 275 und 310 Euro angeboten wurden. Zum Glück habe ich noch mein altes 200-er SIGMA-Objektiv das kann zwar dem defekten Teil nicht das Wasser reichen, aber in den düsteren, kalten Jahreszeiten fotografiere ich ohnehin nicht so viel – mit diesem Gedanken hielt ich mich zumindest halbwegs aufrecht… 😉
… Am Samstag Nachmittag packte ich das kaputte Tele in die Tasche und fuhr zum Fotohändler meines Vertrauens. Dort nahm sich ein Fachmann des Teils an und erklärte mir nach kurzer Untersuchung: „Der Zoom ist kaputt. Aber das kann man richten. Wir schicken das Objektiv zu SIGMA, und die reparieren das. Wird ein paar Wochen dauern, aber danach ist es so gut wie neu, Sie werden sehen.“ Ich fragte nach den Kosten, er wand sich ein bisschen, gab mir dann aber die Auskunft, dass ich mit einer Summe zwischen 100 – 150 Euro rechnen müsse, da leider am 6. Oktober die dreijährige Garantie abgelaufen sei. Keine Kleinigkeit für mich, aber immer noch weitaus besser als ein Neuerwerb. Wenn ich ein paar Monate lang ganz, ganz, ganz eisern sparsam wirtschafte, wird das zu stemmen sein…
… Das hat mich diesmal doch ziemlich gereizt, auch einmal bei dieser seit Anfang September laufenden Blog-Aktion mitzumachen… 😉
… Zu diesem Bild gibt es eine kleine Geschichte:… 😉
… Viele Jahre lang war es mir eigentlich recht egal, wie es in meiner Behausung aussah. Manchmal packte mich eine leise Regung, jetzt endlich einmal die Ärmel hochzukrempeln, den Saustall kräftig auszumisten und wieder für angenehmere wohnliche Verhältnisse zu sorgen. Aber die Motivation schwand leider immer wieder so schnell dahin wie Schnee in der Frühlingssonne. „Du bist in deinem Inneren davon überzeugt, dass du es nicht wert bist, ein schönes Zuhause zu haben.“, hatte eine der Psychologie kundige Bekannte vor einer Weile mal analysiert…
… Erst nachdem vor etwa einem Jahr die Diagnose Asperger Autismus feststand, setzte ganz allmählich der gesunde Wandel ein – ich hatte vor ca. zwei Jahren an einer langwierigen humangenetischen Studie der TU München und dem Klinikum Rechts der Isar teilgenommen, primär war es darum gegangen, die Ursache für meinen rätselhaften Muskelschwund festzustellen. Mit einem gründlichen, langwierigen Saubermachen war der Anfang getan. Als nächstes fasste ich eine Erneuerung einiger Möbelstücke ins Auge – der Wohnzimmertisch, den ich vor Jahren selbst zusammengeschraubt hatte, wackelte mittlerweile bei jeder Berührung wie ein Kuhschwanz, das große Bett, in dem ich nun schon seit dreißig Jahren nächtigte, drohte zusehends, unter mir zusammen zu brechen, und die verschrammte Flurkommode, bei der eine Schublade aus dem Leim gegangen war, deren Lücke ich durch ein Stückchen Spitzengardine notdürftig zu verbergen suchte, war mir inzwischen furchtbar peinlich…
… Für Menschen, die materiell nicht so gut gestellt sind, gibt es in München einige Second-Hand-Läden, der größte davon ist das Sozialkaufhaus Diakonia nahe des Westfriedhofs, dort wird im ersten Stock auch Mobiliar angeboten. Bett und Tisch waren schnell gewählt, beides aus solidem Holz gefertigt, preiswert, aber in sehr gutem Zustand. Als ich auf den Schreibtisch des Verkäufers zusteuerte, fiel mein Blick auf eine weiß lackierte Kommode samt Spiegelaufsatz. Ich war von jetzt auf gleich bis über beide Ohren in das Teil verliebt. Ich erkundigte mich nach dem Preis und riss, als er mir mitgeteilt worden war, ungläubig die Augen auf – 35 Euro, das war fast geschenkt! Der Verkäufer studierte auf der Unterlippe kauend das Preisschild. „Hmmmm, da haben sich die Kollegen bei der Kalkulation aber schon heftig zu unseren Ungunsten verrechnet.“, murmelte er. Ich hielt die Luft an und sandte eine stumme Bitte ans Universum. Der gute Mann zuckte mit den Schultern. „Na ja, das ist nicht mein Problem.“ Ich schloss den Kauf der drei Möbelstücke ab und tanzte förmlich von dannen…
… Am vergangenen Montag entrümpelte ich zusammen mit zwei Freunden gnadenlos meine Bude, bevor Bett, Tisch und Kommode Einzug hielten. Das Bett ist meine kleine Nussschale, und es schläft sich darin weitaus besser als zuvor in dem alten Bretterhaufen, der Tisch hält auch mal einen zornigen Fausthieb aus, ohne auch nur einen Milimeter zu wanken – aber die Kommode hat es mir ganz besonders angetan. Ich stehe oft vor ihr, lasse meinen Blick über sie gleiten, über die ungewöhnliche Anordnung der Schubladen, die schlichten Holzschnitzereien, die einer Sanduhr ähnelnde Form des Spiegels. Was mag wohl ihre Geschichte sein? Wo hat sie früher gestanden? Was hat sie ins Sozialkaufhaus verschlagen?…
… Ich stelle mir gerne vor, dass sie vor vielen Jahren das Gesellenstück eines Möbelschreiners gewesen ist. Seine Hände gleiten sanft über das glatte, warme Holz, bevor er den Lack aufträgt, der die Maserung noch durchscheinen lässt. Er heiratet seine Jugendliebe, Kinder werden geboren, verlassen das Elternhaus, ein Herzinfarkt, Schlaganfall, eine Krebserkrankung rafft den Handwerker nach einem langen, erfolgreichen Leben dahin. Still ist es im Flur der Witwe um die schöne Kommode geworden. Sie kommt ins Altersheim, von ihren Kindern und Enkeln ist niemand an dem Möbel interessiert. Es wird als Spende der Diakonia übergeben. Und wartet dort, bis eines Tages eine äußerlich nicht mehr junge Frau um die Ecke biegt, und bei seinem Anblick ihr Herz sich weitet…
… – das gefällt mir so gut, dass ich es ebenfalls als Blogpost-Titel verwende, lieber Wilhelm 😉 – gibt es hier in Bayern natürlich auch in schier unendlicher Vielfalt. Vor allem die Fenster alter, g’standener, würdevoller Bauernhäuser haben es mir angetan…
… Bei so viel Schönheit und Kunstfertigkeit nimmt es nicht weiters Wunder, dass hier in früheren Zeiten der Brauch des Fensterlns gepflegt worden ist. Das war dereinst in der Regel eher nicht das klischeehafte, leicht anrüchige und augenzwinkernde Buhlen um eine derbe Nacht in Zweisamkeit, wie es heutzutage in Bauerntheatern, Filmen und Erzählungen häufig dargestellt wird, sondern ein eher ernsthaftes Brautwerben, welches häufig dank streng katholischer Sitten vom Heiratswilligen nur an der Außenseite des Fensters der Angebeteten zelebriert worden ist, Einlass ins Brautgemach wurde dem Burschen dann erst nach der Hochzeit gewährt… 😉
… Eine gar furchterbarliche Moritat über einen fensterlnden Burschen, der ein gruseliges Schicksal erlitt, wurde vor etlichen Jahren von der Münchner Dixiland-Jazzband Hot Dogs vertont und vorgetragen:…
Hintertupfer Bene
1. In der Nacht um hoibe Ze-he-ne schleicht da Hintertupfer Be-e-ne (Kurzform von Benedikt) zu dem Fenster vo da Sta-a-a-a-si (Kurzform von Anastasia) und der Mond scheint bloach und kasi (bleich und käsig).
2. Und er tragt die lange Loater (Leiter) wia sie schleppen ko koa zwoater, loant sie an die Mauer o-o-o-o-ni, (lehnt sie an die Mauer) grad als waar´s a Makkaroni.
3. Wia da Beni auffikraxelt, kimmt da Hiasl o-o-ghaxelt (angerannt), schmeißt die lange Loater u-u-u-u-um und da Bene fallt in d´Odlgruabn (Jauchegrube).
4. Und es kost ihn viele Mü-hü-e rauszuschwimmen aus der Brü-hü-e, doch es ist ihm nicht geglü-hü-hü-hü-hückt, ein Kuhfladen hat ihn erstickt.
5. Die Moral der Geschicht, vernehmt sie: Seids auf d´Madln net so bremsi (g**l), sonst ergehts Euch wia dem Be-he-he-he-ne auf’d Nacht um fünf nach hoibe Ze-he-he-ne.
… Manche Fenster sind nicht so echte Löcher in den Wänden, wie es zunächst den Anschein hat… 😉
… Manni lädt unter diesem Thema wieder einmal zu einer neuen Folge seines feinen Foto-Projekts ein…
… Die Bilder für diesen Blogbeitrag sind allesamt in Venedig und Umgebung entstanden. Denn in all seiner teils bemerkenswert morbiden und faszinierenden Schönheit gibt es dort natürlich auch eine Unzahl an Türen, Fenstern und Balkonen zu bestaunen…
… Jugenstil vom Allerfeinsten – das Ansonia & Hungaria Hotel auf der Insel Lido di Venezia…
… Ein besonderer Hingucker ist das Portal zum Fischmarkt von Chioggia…
… Gastlichkeit mit rauem Charme und gutes Essen sind hinter diesem Fenster und dieser Türe auf Giudecca zu finden…
… Zum Abschluss etwas Farbe – ein paar Impressionen von Burano… 😉
… Es kann gut sein, dass ich noch einen zweiten, vielleicht sogar dritten Teil nachreichen werde, denn dies ist nach langem mal wieder ein Projekt, das mir viel Freude bereitet… 😉
Gib mir die Flöte und sing,
denn der Gesang ist das ewige Geheimnis.
Der Klang der Flöte bleibt,
wenn die Ewigkeit zu Ende ist.
Hast du in den Wäldern wie ich
dein Haus gefunden weit von den Palästen?
Bist du den Bächen in ihrem Lauf gefolgt
und geklettert auf Felsen?
Hast du im Duft gebadet
und dich im Licht getrocknet?
Und hast du das Morgenlicht
aus Weingläsern von Äther getrunken?
Hast du wie ich am Nachmittag
im Weinstock gesessen?
Und die Trauben hingen herab
wie goldene Leuchter.
Hast du in der Nacht auf dem Gras gelegen
und der Himmel war deine Decke?
Entsagend dem was kommt
und vergessend was gegangen.
Gib mir die Flöte und sing
und vergiss Schmerzen und Heilen,
Menschen sind auch nur Zeilen
beschrieben jedoch nur mit Wasser...
(Khalil Gibran)
Hier der Link zu jener außergewöhnlichen und wunderschönen Version dieses Lieds, die Fatma Said am Freitag Abend in der NDR-Talkshow „DAS!“ gesungen hat:
… So wird die schöne Stadt Bamberg auch gerne bezeichnet, da sie wie die Hauptstadt Italiens ebenfalls auf sieben Hügeln errichtet worden ist…
… Seit langem schon hatte ich es mir vorgenommen, Bamberg zu besichtigen, doch immer wieder wurde mein Vorhaben vereitelt – Corona, schlechtes Wetter, keine Lust auf die gut dreistündige Bahnfahrt, gesundheitliche Probleme…
… Am vergangenen Samstag, nachdem meine in Schweinfurt beheimatete Krankenhausfreunding Gaby mir vorgeschlagen hatte, mich auf einer Tour durch die Stadt zu begleiten, konnte ich das lang geplante Vorhaben dann endlich in die Tat umsetzen…
… Gaby holte mich am Bahnhof ab, und voller Tatendrang pilgerten wir sogleich los. Wir überquerten den rechten Arm der Regnitz, der zwischen 1960 und 1992 zu einem Teilstück des Rhein-Main-Donau-Kanals umgebaut worden war, und wandten uns der herrlichen Altstadt zu, die 1993 in die Liste des Weltkultur- und Naturerbes der UNESCO aufgenommen wurde. Zu Recht, wie man alleine schon anhand der kunstvollen Nasenschilder erkennen kann…
… Der weitläufige Platz des Grünen Marktes mit dem Maximiliansbrunnen, dem ersten bayerischen König Max I. Joseph gewidmet. Unweit davon erhebt sich der Neptunsbrunnen, im Volksmund wird der Beherrscher der Weltmeere „Gabelmoo“ genannt… 😉
… Am Kranen – dort stehen zwei uralte eiserne Schiffsladekräne, die ich blöderweise nicht aufgenommen habe. Angeblich haben sie bereits existiert, als Albrecht Dürer von dieser Anlegestelle aus seine Reise in die Niederlande angetreten hatte. Gekrönt wird der Platz von einer Bronzeplastik namens Centurione I…
… Das Blaue Haus und die Statue der Heiligen Kunigunde am westlichen Ende der Unteren Brücke, unweit des Alten Rathauses, das mich ungemein beeindruckt hat…
… Das Alte Bamberger Rathaus. Den ganzen Tag hätte ich damit zubringen können, dieses Bauwerk zu umkreisen und bis ins kleinste Detail in mich aufzunehmen…
… Die Obere Brücke über den linken Regnitz-Arm. Von dort aus hat man einen ganz besonders schönen Blick auf das Alte Rathaus, das wie ein wuchtiges, hoch aufragendes Schiff im Fluss zu thronen scheint. Doch davon demnächst mehr… 😉
Das ist ein Abschied mit Standarten aus Pflaumenblau und Apfelgrün. Goldlack und Astern flaggt der Garten, und tausend Königskerzen glühn.
Das ist ein Abschied mit Posaunen, mit Erntedank und Bauernball. Kuhglockenläutend ziehn die braunen und bunten Herden in den Stall.
Das ist ein Abschied mit Gerüchen aus einer fast vergessenen Welt. Mus und Gelee kocht in den Küchen. Kartoffelfeuer qualmt im Feld.
Das ist ein Abschied mit Getümmel, mit Huhn am Spieß und Bier im Krug. Luftschaukeln möchten in den Himmel. Doch sind sie wohl nicht fromm genug.
Die Stare gehen auf die Reise. Altweibersommer weht im Wind. Das ist ein Abschied laut und leise. Die Karussells drehn sich im Kreise. Und was vorüber schien, beginnt. (Erich Kästner)