… Noch ein bunter Strauß bayrisch-irischer-schottischer-internationaler Lebensfreude…
Schlagwort: Menschen
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… Am großen Umzug nahmen dieses Jahr 63 verschiedene Gruppen teil, so viel wie niemals zuvor. Mittelalterlich Gewandete, Ritter, Clowns, Leprechauns (irische Kobolde), Tänzer:Innen, Blaskapellen, Trachtengruppen marschierten von der Münchner Freiheit die zweieinhalb Kilometer entlang der Leopold- und Ludwigstraße bis zum Odeonsplatz…
… Schnell hatte ich den Überblick verloren, welche Gruppierung von wo stammte. Einmal trat ich ein bisschen ins Fettnäpfchen, als ich vermeinte, Landshuter:Innen aus dem späten 15. Jahrhundert zu sehen, und rief voller Übermut den Gruß der Fürstenhochzeit: “Himmel Landshut! Tausend Landshut! Landshut Hallooooo!” Da drehte sich eine kecke Maid zu mir um und meinte: “Da hast di jetzt aba scho a bisserl vadoo (vertan). Mia san aus Plattling (nahe Straubing an der Donau)!”… 😀
… Es war so herrlich, diese Lebensfreue mitanzusehen und auch ein bisschen bildlich fest zu halten. Und ja, das ist trotz der angespannten und kriegerischen Lage mit all ihren Widrigkeiten und Bedrohungen hier in Europa völlig gut und richtig so!…
… Slàinte Mhath!…
… Oana geht no – demnächst… 😉
… Habt einen schönen und möglichst unbeschwerten Wochenteiler!…
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… Eigentlich ist dieser irische Feiertag zu Ehren des römischstämmigen Bischofs Patrick – Patricius -, der im 5. Jahrhundert Irland christianisiert hat, und der Legende nach die Heilige Dreifaltigkeit mithilfe eines Kleeblatts erklärt haben soll, erst am 18. März. Doch in München gedenkt man stets eine Woche zuvor schon mit Konzerten, einem speziellen Gottesdienst und der größten St. Patrick Day Parade Europas dem irischen Nationalheiligen…
… Wie schon im aktuellen Montagsmotz beschrieben, hatte ich mir am Sonntag Mittag beizeiten nahe des Siegestors einen guten Platz zum Fotografieren gesichert. Ich musste mich zwar leider über einige rücksichtslose Pressefritzen ärgern, hatte aber nach gut einer Stunde dennoch eine Vielzahl an Bildern auf meiner Speicherkarte…
… Den Anfang des Umzugs machte natürlich Seine Heiligkeit St. Patrick höchstselbig. Begleitet wurde er von Paul Daly, Gastwirt, Musiker und Initiator der Parade. Mitte März 1995 marschierten von ihm organisiert zum ersten Mal ca. 300 Teilnehmer:Innen von der Münchner Freiheit zum Odeonsplatz. Schon damals säumten Tausende Zuschauer:Innen die Straßen, und ließen sich von der prachtvollen, überschäumenden, irischen Lebensfreude anstecken…
… In einer schmucken, zweispännigen Kutsche und begleitet von den Hartschieren, dereinst die Leibwache der bayrischen Kurfürsten und Könige, folgten Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter und Gemahlin. Unser OB kann übrigens ziemlich gut singen und Gitarre spielen, was er nach der Parade auf der Bühne als Gastmitglied der Paul Daly Band stets gerne unter Beweis stellt…
… A bisserl Werbung für Münchens bestes Bier – Augustiner! – darf keinesfalls fehlen!…
… Und dann marschierten sie schneidig einher – gehört hatte ich sie schon von Weitem: Meine Lieblinge, The Claymore Pipes & Drums of Munich. Seitdem sie mit ihren Dudelsäcken und Snare Drums vor einigen Jahren eine Pegida-Demo in der Münchner Innenstadt zum Scheitern brachten, haben diese Jungs und Mädels einen ganz besonders dicken Stein bei mir im Brett. Und der Drum Major mit seinem markanten Gesicht ist schlicht und ergreifend eine Augenweide!…
… Da tut einer der Gaudi halber so, als würde er einen ganz furchterbarlich schweren Baumstamm werfen – dabei ist das Teil aus Plaste und Elaste, mit Luft gefüllt, und wiegt ganz sicher nicht viel mehr als ne Handvoll Briefmarken… 😉
… Demnächst folgt der zweite Teil… 😉
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… während der St. Patricks Day Parade in München. Aber so richtig heftig erst gegen Schluss – zum Glück! Danke für’s Daumen drücken. Mehr zeige und erzähle ich, wenn ich die ungezählten Bilder, die heute Mittag auf der Speicherkarte gelandet sind, sortiert und bearbeitet habe… 😉
… Ich wünsche euch noch einen schönen und erholsamen Sonntag!…
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… Obwohl “nur” ca. 1.300 Iren in der ca. 1,5 Millionen zählenden Stadt München leben, zählt der St.-Patricks-Day zu den beliebtesten Festen der bayrischen Landeshauptstadt. Die alljährliche Parade ist eine der größten und meist besuchten Europas…
… Heuer gibt es nicht nur die große St.-Patricks-Day-Parade am Sonntag samt anschließendem Fest mit in Strömen fließendem, dunklem, irischen Bier, allerlei Schmankerln und Folkmusik sowie Tanz-Vorführungen. Bereits heute hat am Odeonsplatz ein über vier Stunden dauerndes Live-Konzert irischer Bands stattgefunden. So verband ich am frühen Nachmittag das Angenehme mit dem Nützlichen und beschloss, von meinem Domizil aus zu Fuß zum Odeonsplatz zu spazieren, und dort ein wenig zuzuhören und mitzugrooven… 😉
… Ich kam gerade rechtzeitig, um es mir auf meinem Rollator vor der Bühne für den Auftritt des Quintetts Bunoscionn (Kopfüber) bequem zu machen. Wobei ich während des etwa einstündigen Konzerts keine Sekunde lang still halten konnte und eifrig im Takt mitwippte (deshalb sind auch so viele Fotos komplett unscharf geworden 😉 ). Nicht nur mir erging es so, viele der Zuschauer:Innen wiegten sich rhythmisch, oder steppten, im zündenden Rhythmus der Musik…
… Ihr wisst ja, wenn ihr euch ein Bild genauer anschauen wollt, braucht ihr nur darauf zu klicken… 😉
… So hört sich die Gruppe Bunoscionn an…
… Leider war es trotz schönem Wetter so grimmig kalt, dass ich mich per Bus auf dem Heimweg machte, nachdem der letzte Ton verklungen war. Und nun hoffe ich so sehr, dass es am morgigen Sonntag zumindest um die Mittagszeit, während sich die große, bunte, laute St.-Patricks-Day-Parade ihren Weg von der Münchner Freiheit zum Odeonsplatz bahnen wird, nicht regnen oder wenigstens nur ganz leicht nieseln wird. Ich bitte euch Lieben um ein kleines bisschen Daumen drücken!…
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… Im Nachbarhaus gegenüber muss vor kurzem jemand gestorben sein. Man hatte eine Firma damit beauftragt, die Wohnung zu entrümpeln. In einem der beiden größeren Sprinter polterte eine schlecht verstaute Kiste zu Boden und der Inhalt, viele Bücher, verteilte sich auf der Straße. Ich beobachtete, wie zwei Männer des “Räumkommandos” lachend und feixend sich mit den Füßen die Druckwerke zukickten, wie die Seiten vom Straßenstaub verschmutzt wurden, die Deckel und Schutzumschläge rissen, und mir wurde ganz weh zumute…
… Ich gehe mit Riesenschritten auf die Siebzig zu. Die Einschläge kommen immer näher, und jederzeit könnte mein letztes Stünderl schlagen, auch wenn ich mich grad ausgesprochen wohl und fit fühle. Was wird dann mit all den Dingen geschehen, die mir so am Herzen liegen? Dem Spiegelteleskop aus meinen Kindertagen, das den Schreibtisch ziert? Dem Globus in all seiner verlockenden Farbenpracht? Meiner Quietsche-Entchen-Sammlung? Und vor allem meinen vielen, vielen Büchern, die ich so liebe, und die mir unendliche Stunden der Freude, Spannung, des Wissens, der Erkenntnis beschert haben? Werden sie auch unsanft behandelt und zerfleddert auf dem nächst gelegenen Wertstoffhof landen?…
… Dann jedoch schalt ich mich nach einer langen, depressiven Weile eine Närrin. Ich werde wohl für immer von dieser Erde verschwunden sein, wenn dies geschieht. Eingegangen ins ewige Nichts, in die ewige Ruhe, vielleicht auch in eine neue, andere Existenz, wer weiß das schon. Ich werde das höchstwahrscheinlich nicht mitbekommen, wie man mit meinen irdischen Habseligkeiten verfahren wird. Und dass man sie, bis vielleicht auf einige wenige Erinnerungsstücke, entsorgen wird, ist doch völlig in Ordnung. Das gehört zum Lauf der Welt, zum Aufblühen, Werden und Vergehen. Wer von meinen wenigen Hinterbliebenen hätte denn auch Platz genug, um über tausend Büchern und meinen anderen Sammelsurien ein neues Zuhause zu geben. So etwas zu erwarten wäre doch völlig absurd. Und das Wichtigste ist doch, dass mich Bücher, Entchen, Spiegelteleskop, Globus, Manuskripte, externe Festplatten voll mit mittlerweile über 100.000 Fotos, ungezählte Landkarten etc. jetzt und hier, in meinem Leben, glücklich, zufrieden und auch ein wenig stolz machen. Dass sie mir jetzt zeigen, wer ich bin. Dass sie jetzt Zeugnis ablegen von meinem unstillbaren Wissensdurst, meinen breit gefächerten Interessen, meiner Verspieltheit und Phantasie…
… Apropos Bücher – Jules von der Ley hat neulich die Frage nach dem Lesestoff der Kindheit in die Runde geworfen. Und die möchte ich am Ende dieses Posts gerne beantworten: Die Bücher von Karl May habe ich förmlich verschlungen, zudem die Hornblower-Romane von C. S. Forrester. Sowie alles über den Wilden Westen und Piraten, was ich in der kleinen Schulbücherei in die Finger bekommen konnte oder mir von meinem Vater geliehen wurde. Und als Rossnarrische natürlich Pferdebücher ohne Ende! Etliches an Literatur meiner Kindertage habe ich immer noch hier in meinem Wohnzimmer in einem Regal stehen. Ich hatte einen so gar nicht mädchenhaften Geschmack bei der Auswahl meines Lesestoffs, so was wie “Hanni und Nanni” konnte mir gestohlen bleiben. Ich glaube, man hat sich damals schon gelegentlich Gedanken gemacht, ob ich denn nun wirklich weiblichen Geschlechts sei. 😉 Diese Sorgen dürften sich aber dann spätestens mit meinen fortgeschrittenen Teenager-Jahren gelegt haben… 😉
… Kommt gut ins Wochenende. Bleibt bzw. werdet gesund, habt es fein, seid gut zueinander. Und würdigt eure Schätze, eure Fähigkeiten und Talente…
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… war sie komplett ausverkauft. Als ich neulich beim Stöbern im WWW entdeckte, dass sie endlich wieder auf Lager ist, musste ich sie natürlich sofort bestellen. Und nun bereichert sie meine kleine aber feine Quietscheentchen-Sammlung: Her Royal Highness Queen Duckabeth II. … 😉
… Seit etwa zwei Wochen netflixe ich jetzt auch, dank eines recht günstigen Angebots der Telekom an Bestandkund:Innen. Und quasi seit dem ersten Moment bin ich der Serie “The Crown” verfallen. Sie umspannt in derzeit fünf Staffeln von je zehn ca. einstündigen Episoden das Leben und Wirken der britischen Königin Elisabeth II. und ihrer Familie im Laufe von ungefähr vierzig Jahren, von ihrer Amtsübernahme 1952 bis in die Neunziger. Ich genieße jede einzelne Folge, und genehmige mir pro Abend (außer Donnerstags, da finden zur Zeit die Spiele der Darts Premier League statt 😉 ) zwei, maximal drei Folgen. Danach sitze ich meistens noch eine Weile am PC, um über die gezeigten Geschehnisse der britischen Geschichte zu recherchieren und in Ruhe nachzulesen…
… Von der filmischen und dramaturgischen Umsetzung, sowie den Dialogen her ist “The Crown” enorm gut gemacht. Auch die Darsteller:Innen sind bis in die kleinsten Nebenrollen ungemein authentisch und hervorragend – auch wenn es mich gestört hat, dass man die Hauptakteur:Innen nach der zweiten und der vierten Staffel ausgetauscht hat. Da man mittlerweile maskenbildnerisch Alterungsprozesse von Schauspieler:Innen geradezu verblüffend echt in Szene setzen kann, leuchtet mir das Warum und Wieso nicht so recht ein. Aber die Macher der Serie werden sich schon etwas dabei gedacht haben. Sehr schade finde ich es vor allem, dass man Vanessa Kirby (Prinzess Margaret) durch Helena Bonham-Carter ersetzt hat. Denn erstere glänzte in den ersten beiden Staffeln durch eine ganz bestrickende Ausstrahlung. Als ganz besonderes Highlight empfinde ich übrigens Gillian Anderson, die die Eiserne Lady Margaret Thatcher geradezu brilliant verkörpert…
… Tief unter die Haut gingen mir vor allem einige Episoden der dritten Staffel – Aberfan, Tywysog Cymru -, aber auch Marburg Akte 10 aus der zweiten Reihe, sowie Die Erblinie, Folge 7 der vierten Staffel…
… Was nach The Crown auf meinem Muss-Sehen-Zettel stehen wird? In jedem Fall werde ich mir als alter Trekkie Picard 2 und 3 zu Gemüte führen, denn ich verfüge nun auch über Amazon Prime, Disney+ und RTL+. Und dann schaun ma mal. Der große Vorteil solcher Streaming-Dienste wie Netflix & Co. ist ja, dass man sich nach Gusto sein eigenes TV-Programm gestalten kann. In den Öffentlich Rechtlichen verfolge ich mittlerweile nur noch die Nachrichten und einige Dokus und Reportagen, die mich interessieren. Ansonsten bin ich des ewigen Einheitsbreis aus ermüdenden Wiederholungen, endlosen Quiz-Shows, und billig heruntergekurbelten Dramen und Vorabendserien inzwischen ziemlich überdrüssig geworden…
… Habt einen schönen und entspannten Abend, ihr Lieben!…
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… Warum sind Höflichkeit und gesittete Umgangsformen gegenüber Mitmenschen, die im Dienstleistungsgewerbe arbeiten, uns manchmal lebenswichtige Hilfen leisten, uns vor Schaden, Leid und Weh bewahren wollen, so “aus der Mode” geraten? Warum fällt es so Vielen von uns mittlerweile dermaßen schwer, den Gruß einer Kassenkraft im Supermarkt, der Verkäuferin im kleinen Brotladen nebenan, der Putzfrau in der Firma, der Bedienung bzw. des Kellners im Restaurant zu erwidern? Ein freundliches Lächeln zu schenken? Kostet das Geld, oder tun diese winzig kleinen Gesten des Anstands und Respekts etwa weh? Den Anweisungen von Feuerwehrleuten, Polizist:Innen, Ärzt:Innen aufgrund von Notfällen ohne zu motzen und vor allem ohne Gewalt und Widerstand anzuwenden, Folge zu leisten? Bricht man sich dabei einen Zacken aus dem Krönchen? Oder fühlt man sich in seiner weit überschätzten “Freiheit” bedroht, wenn man aufgefordert wird, eine Rettungsgasse zu bilden, den Ersthelfer:Innen nicht im Weg zu stehen?…
… Es gerät anscheinend immer mehr in Vergessenheit, dass Respekt, Höflichkeit, gutes Benehmen, das Beherrschen der Magischen Wörter “Bitte, Danke, Guten Tag, Auf Wiedersehen” vor allem Jenen gegenüber, die uns bedienen, die Waren einräumen, welche wir kaufen, den Dreck wegräumen, den wir hinterlassen, uns versorgen, pflegen und im Notfall auch mal das Leben retten, der Kitt sind, der unsere Gesellschaft zusammen hält. Als wäre man mit Überschallgeschwindigkeit durch die sogenannte gute Kinderstube geschossen…
… Wie können wir im Großen unsere Zukunft, unser Land gestalten, wenn wir nicht einmal im Kleinen dazu in der Lage sind, die einfachsten Umgangsformen wert zu schätzen und zu praktizieren? Wenn wir Jenen, die uns zur Hand gehen, uns vor Schlimmem bewahren, Jenen, die sich selbstlos für uns einsetzen, mit Verachtung, Verständnislosigkeit, einem häufig so bestürzendem Mangel an Empathie, Respektlosigkeit und Aggression begegnen? Wenn selbst die simpelsten und schlichtesten Formen von Höflichkeit, Rücksichtnahme und Anerkennung immer mehr vernachlässigt werden? Was wirft das für ein Bild auf uns als Gesellschaft? Als Bürger:Innen des angeblich christlichen Abendlandes?…
… Und wie können wir von Anderen Respekt einfordern, wenn wir selber es nicht für nötig erachten, in unserem Umfeld die Mitmenschen zu respektieren und es ihnen auch zu zeigen? Und wie wird es wohl um unser aller Zukunft bestellt sein, wenn sich dieser höchst negative “Trend” weiter fortsetzen wird?…