… entstand genau vor einem Jahr während eines ausgedehnten Spaziergangs durch den Nymphenburger Schlosspark. Ein Rehbock hatte sich aus dem dämmerigen Dickicht nahe der Amalienburg gelöst, eines der kleinen Schlösschen im Park, um zu äsen. Ohne Scheu stand er da und beobachtete mich, wie ich meine Kamera mit dem großen Teleobjektiv auf ihn richtete.
… Vielen Dank an @puzzle für die schöne Blogaktion…
… Vielen Dank an @Rina für die stets inspirierende, interessante und schöne Blogaktion…
Gefreut: Sehr darüber, dass die Dame, der ich vor einer Weile mit meinem Rollator helfen konnte, mich für kommenden Montag zum feinen Kaffeetrinken in ein nobles Café eingeladen hat. Und dass nun so nach und nach die in der Stadtbib. vorbestellten Bücher eintrudeln.
Geärgert: Das Blut der zum Teil schwerst verletzten Opfer des Anschlags auf eine ver.di-Demonstration am Donnerstag nahe des Münchner Stiglmayerplatzes war noch nicht einmal getrocknet, da hat der Söder diese Menschen bereits in einer kurzen Pressekonferenz am Tatort skrupel- und schamlos für seinen Wahlkrampf missbraucht. Pfui Teufel! Ich habe in diesem Interview das Gesicht unseres Oberbürgermeisters Dieter Reiter (SPD) gesehen und ich glaube, der hätte dem Söder am liebsten auf die blank polierten Schuhe gekotzt.
Dass ich es für ein absolutes Unding halte, unmittelbar nach so einem Anschlag ungesicherte und zum Teil völlig falsche Informationen an die Presse weiterzugeben, wie es der bayrische Innenminister knappe zwei Stunden nach der Tat gemacht hat, habe ich ja bereits hier zum Ausdruck gebracht.
Darüber, dass die Öffentlich-Rechtlichen weiterhin die Zahl der Demonstrierenden für Demokratie und gegen Rechts kleinreden. Ein Münchner Stadtrat hatte kurzfristig aus lauter Empörung für die dreiste Instrumentalisierung der Opfer für den Wahlkrampf von Söder am Donnerstag Abend auf dem Odeonsplatz eine Kundgebung organisiert. Das regierungstreue BR-Fernsehen sprach von ca. 500 Menschen, die daran teilgenommen hätten. Ich war nicht dort, aber ich habe Bilder und Videos gesehen, und ich kenne den Odeonsplatz fast besser als den Inhalt meiner Manteltaschen – ich gebe den Veranstaltern Recht, das waren mit Sicherheit zwischen 4.000 und 5.000 Teilnehmer:innen! – Auch wenn über die ver.di-Demo am Donnerstag berichtet wird, wandern die Zahlen der Beteiligten immer weiter nach unten, von ursprünglich 3.500 auf 2.500, seit heute sollen es seltsamerweise nur mehr 2.000 gewesen sein!
Was will man mit dieser verniedlichenden Zahlendreherei erreichen? Die mittlerweile ungezählten Demonstrationen für unsere Demokratie und gegen Blaun mit inzwischen über 1,5 Millionen Menschen klein und unbedeutend reden? Wie war das nochmal mit der fakten- und möglichst wahrheitsgetreuen und sorgfältig recherchierten Berichterstattung?
Gedacht: Was für ein arroganter, machtbesessener und hochfahrender Rüpel dieser J.D. Vance doch ist. Kaum zu glauben, dass der in früheren Tagen mal ein lupenreiner US-Demokrat gewesen sein soll.
Gefragt: Kann denn nicht mal das Universum eingreifen und auf natürliche Weise den „Zar“ Putler, das Trumpeltier und den Murks aus dem Weg räumen?
Gewundert: Darüber, dass die „Tagesschau“ auf bluesky die Politiker:innen auf der Münchner Sicherheits Konferenz dahingehend einordnet, wer wem angeblich die Schau stiehlt, und nicht, wer sich am meisten für Europa, den Erhalt unserer Demokratie und Frieden ausspricht.
Genervt: Immer noch und immer mehr von dem in Dauerschleife endlos sich wiederholenden Wahlkrampf-Thema „Migration, Migration, Migration, Migration“.
Gelitten: Am Samstag war ich nach der Demo am Freitag nachmittag und der doch recht großen Gehstrecke, die ich absolviert hatte, ein wenig matschig.
Gewesen: Spazieren, Einkaufen, Demonstrieren.
Getroffen: Viele freundliche und zuvorkommende junge Menschen von Fridays for Future.
Gesucht: Meine Lieblings-Bodylotion im Lieblings-Drogeriemarkt.
Gefunden: Yepp, nach langem Suchen. Mir wird nicht recht klar, warum man in solchen Märkten immer nach ein paar Monaten das gesamte Sortiment komplett umräumen muss, außer man hofft darauf, dass die Kund:innen durch solche Aktionen auf der Suche nach der gewünschten Ware auch noch andere Dinge kaufen als benötigt.
Gelacht: Ja, natürlich.
Geweint: Am Donnerstag war ich wegen des Anschlags auf eine ver.di-Demo in München einige Male nahe dran, vor allem, wenn ich an das schwerstverletzte Kleinkind und seine ebenfalls lebensgefährlich verletzte Mutter denke.
Am Samstag nachmittag wurde bekannt gegeben, dass Mutter und Kind trotz mehrerer Notoperationen verstorben sind. Es tut mir so unendlich leid…
Gegessen: Gedünstetes Lachsfilet mit Kartoffeln und Chicoree-Karotten-Orangen-Salat. Rührei mit Champignons. Gemüsecurry, einmal mit Reis, einmal mit Couscous. Matjes mit Zwiebeln und Kartoffeln.
Getrunken: Tee, Orangensaft, Wasser – und am Donnerstag Abend einen großen Becher meines Lieblingsdrinks aus Gin, Latschenkiefersirup und Mineralwasser.
Gehört: Mal wieder meinen ultimativen Gänsehautsong von Pink Floyd:
Gesehen: Unter vielem anderem auch diese Rede von Heidi Reichinnek – die Frau ist guuuuut!
Und nach furchterbarlich langer Zeit endlich mal wieder ein Baseball-Spiel: Venezuela gegen Nicaragua (World Baseball Classic). Natürlich wieder die Darts Premier League. Eine Folge „Watzmann ermittelt“, einige Folgen „Bull“ und „The Mentalist“.
Gegoogelt: Wieder ungemein viel.
Gelernt: Dass aufgrund fehlender barrierefreier Wahllokale viele Schwerbehinderte Probleme haben, an der Bundestagswahl in einer Woche teilzunehmen. Zehn Prozent der Deutschen sind schwerbehindert, das sind ca. 8 Millionen. Das Thema „Wahlen für Schwerbehinderte erleichtern“ findet sich allerdings kaum auf keiner Partei-Agenda, und wenn, dann unter ferner liefen. – Ich mache seit etlichen Jahren schon Briefwahl, da mein Wahllokal in einer Schule in der nahen Türkenstraße ebenfalls nicht barrierefrei ist. Es gäbe einen Aufzug, aber der ist im Hinterhof. Entweder ist das Tor verschlossen, oder man steht gefühlte Ewigkeiten vor der Lifttür, weil niemand im Büro das Klingeln der Ruftaste hört.
Ich lese grad: Wir finden Mörder – Sie haben den Fall von Richard Osman. Der Krimi ist garniert mit einigen skurrilen Sidekicks und trockenem englischem Humor. Es mangelt allerdings doch recht an der Spannung.
Gespielt/Gebastelt/Geschrieben: Blogposts, zwei Drabble, Kurzgeschichten.
Gekauft: Was Frau so zum Leben braucht.
Getan: Wie üblich nicht viel.
Geschenkt/bekommen: Eine überraschende Einladung.
Geschlafen: Überwiegend gut.
Geträumt: Wie immer sehr lebhaft. Aber wie meistens ist mir nichts in Erinnerung geblieben.
Geplant: Montag fein Kaffeetrinken gehen. Ansonsten nichts. Ich lasse das Leben einfach auf mich zukommen.
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Habt einen schönen und erholsamen Sonntag, ihr Lieben!
… Vielen Dank an @puzzleblume für diese immer herausfordernde und inspirierende Blogaktion…
… Tankstelle – zusammenstürzen – angestaubt – das sind die drei Begriffe, die es in einem Drabble, einer Kurz-Kurz-Kurz-Geschichte von nur einhundert Worten, unterzubringen gilt…
Vor drei Wochen hatte sie endlich nach vielen Jahren und nachdem ihr Leben völlig in sich zusammengestürzt war, mit dem Trinken aufgehört. In diesen einundzwanzig Tagen hatte sie sich aus tiefster Verzweiflung und Verlorenheit ein wenig zurück ins Leben gekämpft. Doch nun gierte sie so sehr nach ihrem einstigen vermeintlich besten Freund Wodka, dass sie es kaum mehr ertrug. Sie schlich in den Keller, dort hatte sie früher in einer angestaubten Kommode ihre Notvorräte versteckt. Leer. Sie erinnerte sich daran, dass sie alle Flaschen entsorgt hatte. Und eine Tankstelle mit Shop gab es im Umkreis von mindestens zehn Kilometern nicht.
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… Ich wünsche euch ein gutes und harmonisches Wochenende, habt es fein, seid gut zu euren Lieben und bleibt bzw. werdet gesund…
… Wir lassen uns nicht einschüchtern. Und auch wenn ihr noch so oft versucht, uns kleinzureden, uns als „Linksradikale“ zu verleumden, zu beschimpfen und zu verhöhnen – wir werden nicht aufgeben, bundesweit friedlich auf den Straßen unsere Demokratie zu schützen und zu verteidigen. Wir sind mehr. Wir sind stark. Wir haben keine Angst…
… Kundgebung für Demokratie und Klimaschutz, organisiert von Fridays for Future, am Münchner Königsplatz…
… der ver.di-Demonstration vom 13.02.2025 in München. Und ich hoffe so sehr, dass das zweijährige Kind und ihre junge Mutter, die lebensgefährlich verletzt wurden, überleben und genesen werden…
Ich verabscheue diese und alle anderen Gewalttaten gegen völlig unbeteiligte Mitmenschen und vor allem Kinder sehr.
Bereits zwei Stunden nach der Tat – gegen 12:30 Uhr – informierte der bayrische Innenminister Herrmann die Journalist:innen während einer kurzen Pressekonferenz darüber, dass der Verdächtige ein 24-jähriger Afghane sei, dessen Asylantrag abgelehnt worden war und der abgeschoben werden sollte. Außerdem wäre er der Polizei wegen Ladendiebstähle und des Besitzes und Handels mit Drogen schon einige Male aufgefallen. Diese Aussage wurde natürlich in Windeseile von sämtlichen Medien kolportiert, und von solchen wie „welt“, „Focus“, „ntv“ und der „Blöd“ genüsslich breitgetreten und durch ungezählte unwahre Schwurbeleien ergänzt.
Um ca. 18:30 ruderte man seitens des bayrischen Innenministeriums plötzlich vehement zurück: Ähem, man habe sich in der Eile und der Hektik nach dem Ereignis geirrt (na ja, so was kann schon mal vorkommen, sollte man nicht so tragisch nehmen *Ironiemodus*). Der junge Afghane hat Aufenthaltsrecht und eine Arbeitserlaubnis und arbeitete als Ladendetektiv. Er war Bodybuilder und hat bereits an mehreren bayrischen Meisterschaften teilgenommen. Sein einziger Kontakt mit der Polizei bestand bislang in einigen Zeugenaussagen, die er aufgrund von beobachteten Ladendiebstählen machte.
Warum kann man sich bei solch tragischen und brisanten Ereignissen als Politiker:innen und Medien nicht zurückhalten, bis gesicherte Informationen vorliegen? Mich packen ehrlich gesagt jedesmal Ekel und Wut, wenn ungesicherte und halbgare Meldungen vorschnell in der Öffentlichkeit preisgegeben werden. Mit Verlaub – sogar die meisten Dorf-Dreckschleudern haben diesbezüglich mehr Anstand und Zurückhaltung. Mein Rat an die Damen/Herren von der Politik und den Medien: Haltet gefälligst die Fresse, bis die Erkenntnisse über Tathergänge und -verdächtige Hand und Fuß haben.
Von Marietta Slomka (heute-Journal) habe ich auf bluesky am Donnerstag Abend einen interessanten Satz gelesen: Magdeburg. Aschaffenburg. München. Wenn jemand versuchen wollte, Einfluss auf den deutschen Wahlkampf zu nehmen, würde er/sie/es sich das genauso ausmalen.
Bei den Anschlägen von Magdeburg, Aschaffenburg und München gibt das jeweilige Motiv Rätsel auf. Vielleicht sollte man sich mal die Frage stellen: Cui bono – wem nützt es?
.. Zwischen den Deckeln vieler kostbarer und lesenswerter Bücher lebt unbehelligt und unentdeckt ein kleines, merkwürdiges Völkchen: die Nniggignaggs. Sie sind so winzig, dass man schon ein äußerst starkes Mikroskop bräuchte, um sie zu entdecken. Die Nniggignaggs sind von gar drolliger Gestalt, sehr kurzbeinig, mit gekrümmten Rücken und fässchenförmigen Bäuchlein. Ihre Körper sind mit einem ganz feinen aber sehr dichten, seidenweichen Pelz bedeckt. Auf dem Kopfe mit raubvogelähnlichem Profil tragen sie keine Haarpracht, sondern ein Federkrönchen, wie ein Wiedehopf, aus dem rundlichen Steiß entspringt ein imposant geschwungener Federschweif, dem eines Pfauen gleichend. Ihre Augen sind über die Maßen groß und tiefdunkel, sanft schimmernd, von betörender Schönheit, die Ärmchen, Patschhändchen und -füßchen wirken schwächlich, verfügen aber über enorme Kräfte…
… Nniggignaggs sind von morgens früh bis abends spät damit beschäftigt, mit Hilfe ihrer Federschweife die aufgedruckten Buchstaben abzustauben, um belesenen und wissbegierigen Menschen ihre geliebten Bücher zu erhalten. Durchblättert man versehentlich ein Werk, welches sie grade zu säubern in Begriff sind, lassen sie sich blitzschnell in die tiefe Spalte zwischen den einzelnen Seiten rutschen, um sich dort geschickt zu verbergen. Wenn sie mit der Reinigung eines Buches fertig sind, was nicht sehr viel Zeit in Anspruch nimmt, denn sie sind ausgesprochen fleißig, umsichtig und gewissenhaft, versammeln sie sich an der Oberseite des Einbandes. Dann bringen sie ihre prachtvollen Federn zum Rotieren. Und reisen so einander fest an den kleinen Händen haltend fast lautlos schwebend zum nächsten Werk…
… Nniggignaggs leben ausschließlich in Gesellschaft von Menschen, die ihre gesammelten, bedruckten Güter hegen und pflegen und zu schätzen wissen. Es hält sie nicht sehr lange bei Schmutzfinken, Gesellen, die ihre Bücher mit Speis und Trank bekleckern, Fettflecken und Krümel zwischen den Seiten hinterlassen, die Blätter zu Eselsohren knicken oder gar einreißen. Dann verschwinden sie auf die gerade geschilderte Art und Weise. Für weite Reisen verbergen sie sich auch gerne im Gefieder eines braven, kleinen Singvogels, oder im Fell treuer Hunde und blitzgescheiter Katzen…
… Meine Mieze Smokey hat mir übrigens erst unlängst von den Nniggignags erzählt. Tiere können diese zwar auch nicht sehen, aber wahrnehmen. Sehr empfindsame, phantasiebegabte Menschen sind ebenfalls dazu in der Lage. Legt mal ein Ohr an eines eurer Lieblingsbücher. Und wenn ihr dann ein ganz, ganz, ganz leises „Wsch, Wsch!“ erahnt, dann wisst ihr, dass auch bei euch die Buchstaben all eurer geliebten und gehegten Lese-Schätze gewissenhaft abgestaubt werden…
… Schön erscheinst du, du lebendige Sonne, Herr der unendlichen Dauer! Du bist glänzend, du bist schön, du bist stark, und die Liebe zu dir ist groß und gewaltig. Deine Strahlen erhellen alle Gesichter, und die Herzen belebt deine leuchtende Gestalt. Mit der Liebe zu dir hast du die beiden Länder erfüllt…
… Erhabener Gott, der sich selber formte, der jedes Land schuf und hervor brachte, was in ihm ist, alle Menschen, Herden und Wild, alle Bäume, die auf der Erde wachsen – sie leben, wenn du für sie aufgehst…
… Mutter und Vater bist du für die, die du geschaffen hast. Ihre Augen sehen durch dich, wenn du erscheinst. Deine Strahlen haben das ganze Land erhellt, und jedes Herz jauchzt bei deinem Anblick; denn du bist als ihr Herr erschienen…
… Wenn du untergehst im Westhorizont des Himmels, dann schlafen sie wie im Zustand des Todes; ihre Köpfe sind verhüllt und ihre Nasen verstopft, bis dass dein Aufgehen im Osthorizont des Himmels am Morgen wieder geschieht…
… Ihre Arme sind im Lobpreis für deine Schöpferkraft, denn du belebst mit deiner Schönheit die Herzen, man lebt, da du deine Strahlen gibst. Alles Land ist im Fest…
… Die Musikanten und Sänger jubeln vor Freude im Hof des Obeliskentempels, in jedem Gotteshaus von Achetaton, der Stätte der Wahrheit, mit der du zufrieden bist, Speisen werden geopfert in ihrem Innern…
… Dein makelloser Sohn tut das, was du lobst, du lebendiger Aton in seinen Erscheinungen! Alles, was du erschaffen hast, tanzt vor deinem Angesicht!…
… Dein erlauchter Sohn, sein Herz jubelt vor Freude, oh, lebendige Sonne, die zufrieden am Himmel ist Tag für Tag. Sie bringt ihren erlauchten Sohn hervor, den Einzigen des Re, gemäß ihrer eigenen Art, ohne Unterlass…
… Der Sohn des Re, der seine Vollkommenheit erhebt, Echnaton, der Einzige des Re…
… Ich bin dein Sohn, der dir angenehm ist und deinen Namen erhebt. Deine Kraft und deine Stärke sind fest in meinem Herzen. Du bist die lebendige Sonne, die unendliche Dauer ist dein Abbild. Du hast den Himmel fern gemacht, um an ihm aufzugehen, um alles anzuschauen, was du geschaffen hast…
… Du bist ein Einziger, aber Millionen an Leben sind in dir, um sie zu beleben. Odem für die Nase ist es, deine Strahlen zu sehen! Alle lebenden Blumen, die auf der Erde wachsen, gedeihen bei deinem Aufgang; sie sind trunken vor deinem Angesicht. Alles Wild tanzt auf seinen Füßen, alle Vögel in ihren Nestern fliegen vor Freude auf, und ihre Flügel, die geschlossen waren, breiten sich aus in Lobpreis für die lebendige Sonne, ihren Schöpfer…
(Der kleine Sonnengesang des Königs Echnaton, ca. 1350 vor Christi Geburt)
… Das Foto wurde am 5. September 2018 am Staffelsee im Blauen Land aufgenommen…
… Auf den kleinen Sonnengesang Echnatons stieß ich, als ich „drüben“ bei meinem Zweitblog mal wieder etwas aufräumen wollte. Ich finde diesen Hymnus so schön, dass ich ihn euch nicht vorenthalten wollte…
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… Habt einen guten und möglichst stressfreien Wochenteiler, ihr Lieben…
… Wie stets vielen Dank an @Puzzleblume für die immer wieder inspirierende und die Kreativität anregende Blogaktion…
… Stiefelschrunden – wissen – unzufrieden – das sind die drei Begriffe, die es diesmal in ein Drabble – eine Kurz-Kurz-Kurz-Geschichte von nur einhundert Worten – einzubauen gilt…
… Hier mein Beitrag:…
Liebevoll strich ich über die Stiefelschrunden im pechschwarzen, glänzenden Leder. Ein letztes Mal wienerte ich die überknöchelhohen Bedienungsschuhe und runzelte unzufrieden die Stirn über den mangelnden Erfolg meiner Putzaktion. Ist wie bei uns Menschen, wir können die Altersfalten ja irgendwann auch nicht mehr wegpolieren. Ich würde zu gerne wissen, wie viel Kilometer ich in diesen Halbstiefeln zurückgelegt habe – Hunderte? Nein, wohl eher Tausende in all den Jahren. Aber das sollte mir jetzt eigentlich sehr egal sein. Ich habe es endlich geschafft, ich bin ab morgen in Rente. Ich ließ die Schuhe fallen und legte mich voller Erleichterung tief aufatmend zurück.
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… Ich hoffe, ihr habt einen guten und möglichst unbeschwerten Wochenstart!…
… Vielen Dank an @Rina für die schöne und inspirierende Blogaktion…
Gefreut: Sehr darüber, dass am Donnerstag Nachmittag ganz überraschend der Klempner wieder bei mir aufkreuzte – er hätte grade sowieso im Haus zu tun -, und das leidige Problem mit der Mischbatterie in der Küche endlich und höchstwahrscheinlich dauerhaft beseitigte. Er fräste in der Warmwasser-Zuleitung die Ablagerungen weg, die sich dort im Gewinde angesammelt hatten, und die dem Hausmeister anscheinend überhaupt nicht aufgefallen waren (gutes Aussehen bedeutet halt doch nicht immer auch Kompetenz). Und dann setzte er noch einmal ein nagelneues Ventil mit Dichtung ein sowie einen neuen Regler.
Ganz toll darüber, dass sich so viele Menschen – die Veranstalter sprechen von 320.000, die Polizei von mindestens 250.000 – zu der Demo gegen Rechts am Samstag auf der Münchner Theresienwiese eingefunden haben. – Ich bin diesmal nach Anfrage von einem jungen Ordner zum abgegrenzten Bereich für Schwerbehinderte direkt vor der Bühne geleitet worden. Das ist lobenswert, dass es bei großen Kundgebungen so etwas gibt. Ich musste keine Bange davor haben, angerempelt oder gar umgeworfen zu werden, und konnte die Demo voll konzentriert verfolgen. Mach ich in Zukunft immer so.
Geärgert: Über die ARD und die schlampige und falsche Recherche zur „Tagesschau“ am 08. Februar um 20.00 Uhr. Die Omas gegen Rechts hätten die Demo geplant und organisiert. Das stimmt nicht, es war das Bündnis München ist Bunt. Und die Kundgebung hätte eigentlich auf dem „Marktplatz“ stattfinden sollen – ich als eingefleischte Münchnerin frage mich kopfschüttelnd, wo der denn bitte sein soll? Ursprünglich ist der Sophie-Scholl-Platz vor der Münchner Uni an der Ludwigstraße als Veranstaltungsort vorgesehen gewesen, man hat dann aber die Theresienwiese gewählt, weil so viele Gruppen und Organisationen ihre Teilnahme angekündigt hatten. Gute Berichterstattung sieht anders aus, Leute!
Gedacht: Dass moderne Lyrik so gar nicht meins ist. Ich hoffe, ich trete niemandem zu nahe, aber jedesmal, wenn ich mich abmühe, ein modernes Gedicht – womöglich ohne Groß- und Kleinschreibung und bar jeglicher Satzzeichen – zu lesen, dann kommt mir Loriots „Krawehl! Krawehl!“ in den Sinn.
Gefragt: Sind die Öffentlich-Rechtlichen denn nicht dazu angehalten, ausgewogen und möglichst neutral zu berichten und ihre Programme zu gestalten? Neulich fiel mir im WWW eine Grafik auf, in der sehr anschaulich dargestellt wird, welche Vertreter:innen von welchen Parteien zu den diversen politischen Talk-Shows nach Merzens Tabubruch eingeladen wurden – leider finde ich den Link nicht mehr: „cd“U/“cs“U-Vertreter:innen waren ausnahmslos in allen Sendungen zugegen, genauso wie Mitglieder der AfD, Parteimitglieder der SPD immerhin noch zur Hälfte, BSW dreimal, wenn ich mich recht entsinne – die Grünen und die Linken waren allerdings deutlich unterrepräsentiert. Hm! Was soll das bitte? Ist das nicht bereits politische Beeinflussung der Zuschauer:innen durch Sender der Öffentlich-Rechtlichen? Und warum lädt man nicht auch mal Mitglieder kleinerer Parteien wie z. B. Volt, Partei Mensch Umwelt Tierschutz oder auch der Ökologisch Demokratischen Partei ein, damit die ihre Standpunkte und Wahlprogramme darlegen und mitdiskutieren können?
Gewundert: Dass es mich trotz meiner fast siebzig Jahre immer noch schockiert, wenn bei einem Mitmenschen die Maske fällt und das Unschöne zutage tritt.
Genervt: Neulich beim Spazierengehen. Es war lausekalt, mir lief die Nase, und ich hatte mal wieder vergessen, ein Taschentuch einzustecken.
Gelitten: Dank trockener Kälte und ohne Wetterwechsel zum Glück nicht.
Gewesen: Spazieren, Einkaufen, in der Wirbelsäulenpraxis ein Rezept abholen und Demonstrieren.
Getroffen: Jede Menge netter und hilfsbereiter Antifaschist:innen. Es gibt ja etliche „cs“U/“cd“U- und FDP-Mitglieder, die uns als „Linksextreme“ bezeichnen, weil wir für die Demokratie und die „linksextreme Streitschrift“ Grundgesetz demonstrieren.
Gesucht: Nach einem Einkauf im Drogeriemarkt den erstandenen Schaumfestiger.
Gefunden: Leider nicht. Entweder habe ich ihn beim Einpacken übersehen oder er ist anderweitig abhanden gekommen.
Gelacht: Yepp.
Geweint: Nein.
Gegessen: Fischeintopf, Milchreis mit Apfelkompott, Hühnersuppe, Müsli, viel Obst und Gemüse.
Getrunken: Tee, Orangensaft, Wasser.
Gehört: Dieses zutiefst bayrische Begrüßungslied der sogenannten Wellbappn – die neue Musik- und Kabarettgruppe von Hans Well (Biermöslblasn) – während der überragenden Demo gegen Rechts auf der München Theresienwiese.
Gesehen: Die erste Runde der Darts Premier League am Donnerstag mit einem sensationellen Match zwischen dem frisch gebackenen, achtzehnjährigen Weltmeister Luke „The Nuke“ Littler und dem Holländer Michael „Mighty Mike“ van Gerven. Gefreut habe ich mich über die beiden diesmal sehr kompetenten Kommentatoren. Dazu noch eine Folge „Watzmann ermittelt“, und ein paar Folgen „Bull“ sowie „The Mentalist“. Und Nachrichten, vor allem die BR-Rundschau am Freitag Abend, wo man über mehr als die Hälfte der Sendezeit den Boss der Freien Wähler H. Aiwanger hofierte – Wahlwerbung pur vom bayrischen Staatsfunk.
Gegoogelt: Sehr fleißig, wie immer.
Gelernt: Dass der Begriff Neutralität auf die Öffentlich-Rechtlichen so nicht anzuwenden ist. Allerdings steht im Medienstaatsvertrag, dass die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten zur Gewährleistung einer „unabhängigen, sachlichen, wahrheitsgemäßen und umfassenden Information und Berichterstattung“ verpflichtet sind. Sie sollen die „Grundsätze der Objektivität und Unparteilichkeit“ achten. Und „in ihren Angeboten eine möglichst breite Themen- und Meinungsvielfalt ausgewogen darstellen.“ Berichterstattung und Informationssendungen sind „gewissenhaft zu recherchieren und müssen wahrheitsgetreu und sachlich sein.“ Und es heißt: „Die Redakteurinnen und Redakteure sind bei der Auswahl und Sendung der Nachrichten zur Objektivität und Überparteilichkeit verpflichtet.“
Ich lese grad: Immer noch „Gebt mir etwas Zeit“ von Hape Kerkeling.
Gespielt/Gebastelt/Geschrieben: Etliche Blogposts und ein paar Kurzgeschichten.
Gekauft: Was Frau so zum Leben braucht.
Getan: Das Übliche.
Geschenkt/bekommen: Einen unvergesslichen Samstagnachmittag. Ich hoffe, ich kann noch in zwanzig Jahren auf der Parkbank sitzen und erzählen, wie 2025 ein Fünftel der Einwohner:innen einer der größten Städte Deutschlands gegen Rechts demonstriert haben.
Geschlafen: Überwiegend gut.
Geträumt: Irgendwie bin ich mit einem Reisebus an einen wunderschönen, kleinen, italienischen See gelandet, in einem malerischen Dorf. Dort gab es ein sehr nobel aussehendes Hotel, und ich beschloss, die Nacht dort zu verbringen, weil es schon später Nachmittag war. Der Inhaber zeigte mir eine kleine Suite, die hinreissend schön eingerichtet war. Ich fühlte mich schon beim ersten Anblick ungemein wohl und wollte nichts sehnlicher, als mich dort einzuquartieren. „Die Nacht kostet fünfhundert Euro.“, informierte mich der Hotelier. „Es sei denn, Sie füllen jetzt diesen Wahlschein hier aus und machen Ihr Kreuz bei der CDU und bei Friedrich Merz. Dann zahlen Sie nur zweihundert.“ Ich bin sehr erschrocken, doch dann fasste ich mich und schüttelte den Kopf. „Und wenn ich im Hinterhof bei den Mülltonnen übernachten muss – so was unterzeichne ich nicht!“ Die Frau des Inhabers gesellte sich zu uns – groß und schön und majestätisch und lächelte mich an: „War nur ein Test. Wie schön, dass Sie nicht bestechlich sind, Sie bekommen die Übernachtung von uns geschenkt.“
Geplant: Nix.
Habt einen schönen und friedvollen Sonntag, ihr Lieben!