Marthas Momente-Sammlung
Glück ist die Summe schöner Momente
-
… Dorthin verschlug es mich am Sonntag Nachmittag, denn in meinem Roman „Die Schwarze Frau“ wird unter anderem auch ein sogenanntes Schauessen im Antiquarium der Residenz beschrieben, und ich wollte meine umfangreichen Recherchen zu den Tischgepflogenheiten Mitte des siebzehnten Jahrhunderts noch durch einen Besuch in Saal 91 – Thema Tafelkultur – untermauern…
… Ich fand zwar nicht das, was ich eigentlich gesucht hatte, da sämtliche gezeigte Gerätschaften aus dem 19. Jahrhundert stammten, füllte aber dennoch binnen drei Stunden eine Speicherkarte, und sammelte so manch neue Eindrücke…
… Erbaut wurde das Bayerische Nationalmuseum in den Jahren 1892 bis 1894. Schon seit langem wollte ich mir dieses imposante Bauwerk fotografisch einmal „vorknöpfen“, am Sonntag hat sich endlich einmal ausgiebig Gelegenheit dazu ergeben…
-
… es findet sich stets mindestens ein/e kühne/r Sufer/in am Eisbach im Englischen Garten, der/die wagemutig über die gischtenden Wellen gleitet…
-
… über den ich mich sehr freue: Das Bild, welches ich Anfang November an die Presseabteilung des wunderschönen, einhundert Jahre alten Bodensee-Schaufelraddampfers „Hohentwiel“ eingeschickt hatte, um mich an einem Foto-Wettbewerb zu beteiligen, hat zwar nicht den ersten Platz gemacht – eine Freifahrt samt noblem Gala-Dinner – die Aufnahme ist jedoch ab sofort im neuen Hochglanz-Bordmagazin des Jahres 2015 zu bewundern…
-
… Dem lieben Wortman gegenüber hatte ich in meinem Piraten-Post erwähnt, dass es in St. Augustine ein großes Fort gibt, ich aber leider keine vorzeigbaren Fotos von dieser Festungsanlage hätte. Daraufhin bin ich gestern abend noch einmal in mich bzw. in meine Festplatten gegangen, und siehe da, es ist mir gelungen, doch eine Handvoll halbwegs präsentabler Bilder des Castillo de San Marco aufzustöbern…
… St. Augustine wurde ca. Mitte des sechzehnten Jahrhunderts gegründet, ist somit die älteste Stadt der USA, mit einer sehr wechselvollen Geschichte: Zuerst war es eine spanische Ansiedlung, geriet Anfang des neunzehnten Jahrhunderts in britischen, und ungefähr zwanzig Jahre später dann in amerikanischen Besitz. Lange Zeit gab es lediglich neun kleine, hölzerne Forts, um den Ort zu verteidigen. Im Jahr 1668 wurde schließlich eine sternförmige, sehr wuchtige und beeindruckende Festungsanlage fertig gestellt. Seit den dreißiger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts ist das Castillo de San Marco bzw. das Fort Marion ein National Monument…
-
… Seit Tagen versuche ich, morgens zeitig aufzustehen, um einen Ausflug in die schöne Heimat zu unternehmen. Doch das starke Medikament – Ibuprophen 800 – welches ich wegen meines maladen Rückens und der unheilvoll knackenden und schmerzenden Hüftgelenke einnehmen muss, hat bislang jeden Versuch vereitelt, beizeiten aus den Federn zu kommen. „Das muss wohl so sein.“, meinen die Inneren Weiber. Der Stinkfaulen Trine ist das sowieso recht, denn am liebsten würde sie momentan alle Tage rund um die Uhr im Bett verbringen. Und die Weise Buddha rät, mich in Geduld zu üben, und erst einmal die Diagnose des Orthopäden am Montag abzuwarten: „Die Heimat läuft dir nicht weg, meine Liebe. Und dieser Winter wird dir noch an etlichen schönen Tagen die Gelegenheit bieten, unbeschwert, wieder genesen und mit neuen Kräften auf alten, lang vertrauten Pfaden zu wandeln.“…
… So habe ich heute wieder einmal in der externen Festplatte herum gekramt, und ein paar winterliche Bergbilder ausfindig gemacht. Als kleinen Ersatz für die – vorerst – entgangenen Heimatfotos…
-
… bzw. vor dem Gala-Diner der Teilnehmer/innen der Münchner Kriegstreiber – ähem – Sicherheitskonferenz in der Münchner Residenz…
… Obwohl – von Ruhe konnte heute im Museum nicht wirklich die Rede sein. Bereits mittags bekamen wir Besuch von Kriminalbeamten in Zivil samt Sprengstoff-Hund. Vor allem die vielen, zum Teil sehr hohen und voluminösen, chinesischen Vasen, Schalen und Fischbecken wurden unter die Lupe genommen. Außer einer erklecklichen Anzahl vollgeschneuzter Papiertaschentücher, entwerteter Eintrittskarten und ausgelutschter Kaugummis fand man allerdings (zum Glück!) nichts…
… Kilometerlange rote Teppiche wurden ausgelegt. Am frühen Nachmittag gesellten sich dann ungezählte in schnieke Kostüme und Anzüge gewandete Sicherheitsleute zu uns. Gerüchte machten die Runde, dass wir wegen der letzten Vorbereitungen und eines geplanten Besuchs des amerikanischen Außenministers John Kerry zwei Stunden früher schließen müssten. Kurz vor drei Uhr erfuhren wir dann, dass der gute Mann seinen Rundgang abgesagt hatte. Beim Verlassen der Residenz nach Feierabend mussten wir durch zwei von etlichen Polizeibeamten bewachte Schleusen, und uns ausweisen. Die hohen Flügeltore zu den Höfen waren verriegelt worden, rund um das Stadtschloss waren gegen siebzehn Uhr weitaus mehr Polizisten/innen als „Normalsterbliche“ zu sehen…
… Vor Dienstantritt heute morgen gelang es mir, einen Blick auf den festlich eingedeckten Kaisersaal sowie den Vier-Schimmel-Saal zu werfen, dort werden gut 400 Personen von ca. neunzehn Uhr bis Mitternacht fürstlichst speisen. Im Max-Joseph-Saal werden zuvor das M.erkelchen und Herr Dreh – ähem – Seehofer die erlauchte Gästeschar zum Aperitif begrüßen. In den Trierzimmern wird sich an einem kostbaren Schreibtisch aus dem 18. Jahrhundert, welchen man eigens zu diesem Anlaß aus dem Depot geholt hatte, der amerikanische Außenminister ins Goldene Buch der Stadt München eintragen…
-
… ist keineswegs eine Erfindung der sogenannten Moderne. Ganz im Gegenteil, es wird praktiziert, seitdem gegen Mitte des neunzehnten Jahrhunderts das „Malen mit Licht“ erfunden worden ist…
… Der dritte bayerische König Maximilian II. war ausgesprochen wissbegierig und fast allem Neuem gegenüber sehr aufgeschlossen. So nimmt es nicht weiters wunder, dass er sich auch für die Fotografie interessierte…
… Das folgende Bild entstand im Jahr 1863, ungefähr ein Jahr vor dem Tode Maximilian II. Es ist ein Werk des Königlichen Hoffotografen Josef Albert, und zeigt den Clan der Wittelsbacher Königsfamilie in jenem Wintergarten, welchen Max II. über einem Seitenflügel der Münchner Residenz hatte errichten lassen. In der Mitte der Aufnahme sieht man Seine Majestät, rechts neben ihm steht sein Vater, Ludwig I., berühmt-berüchtigt für seine ungezählten Liebeleien, 1848 musste er wegen seiner Affäre mit der irischen Tänzerin Lola Montez abdanken, nachdem es in München zu heftigen Unruhen und sogar einem bewaffneten Sturm auf die Residenz gekommen war. Links von Maximilian II. sitzt seine Gemahlin, Marie von Sachsen, und schräg hinter ihr befinden sich die beiden Söhne Ludwig (der 1864 die Nachfolge seines Vaters antrat, und zum von Legenden umwobenen Märchenkönig wurde) und der jüngere Otto, nach dem bis zum heutigen Tage umstrittenen und rätselhaften Tod des Bruders geriet er zum Schattenkönig, bis an sein Lebensende wegen schwerer Geisteskrankheit im Schloß Fürstenried bei München interniert…
… Dieses Foto wirkt, als sei es während eines sehr geselligen Familientreffens der Wittelsbacher gemacht worden. Doch der Schein trügt. In Wahrheit handelt es sich um mehrere Bilder, die von Josef Albert zu unterschiedlichen Zeitpunkten von den diversen Familiengruppierungen aufgenommen, und danach recht geschickt zusammengesetzt worden sind…
-
… und seine märchenhaften Bewohner…
… Der wuchtige, bisweilen einem etwas abgeschrägtem Tafelberg gleichende, Koloss des Untersbergs ruht zwischen dem Berchtesgadener Talkessel, dem Salzburgerischen und dem Voralpenland. Sein Rücken mit der v-förmigen Einkerbung der Mittagsscharte ist weithin zu sehen. Dieses Bergmassiv ist von Dolinen, Kavernen und Höhlen durchlöchert wie ein Schweizer Käse, spektakuläre Berühmtheit ob einer wagemutigen und aufwändigen Rettungsaktion erlangte im Frühsommer vergangenen Jahres die Riesending-Höhle…
… Sagen und Legenden zufolge soll im verborgenen und verzweigten System von unterirdischen Gängen und Sälen ein zwergenhaftes Völkchen hausen, die sogenannten Untersbergmanndln. Man beschreibt sie gerne als recht unansehnlich, mit graufahler Haut, und grotesk übergroßen Köpfen. Sie sind kaum größer als ein vierjähriges Kind, in grobes Tuch gewandet, auf den Häuptern tragen sie schwarze, breitkrempige Hüte oder auch Tarnkappen. Gerne spielen sie Wanderern, die bei ungutem Wetter unterwegs sind, so mancherlei Schabernack, verdrehen Wegweiser und führen sie in die Irre. Wer jedoch besonders reinen Herzens ist, wird von ihnen bisweilen in ihr geheimnisvolles Reich geleitet, und überreich beschenkt…
… Steht ein ganz furchtbares und die Menschheit erschütterndes Unheil bevor, dann ist während finsterster Nacht am Grenzübergang Hangender Stein an der Ostflanke des Untersbergs und nahe der Berchtesgadener Ache der unheimliche, schweigende Zug der schwarzen Mönche zu sehen. Es gibt einige alte Einheimische, die unweit des Hangenden Steins beheimatet sind, welche immer noch Stein und Bein beschwören, dass sie unmittelbar vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs diese schauerliche Prozession beobachtet haben…
… In einer tief im Fels verborgenen, riesigen, mit edlen Metallen, Perlen und Juwelen reich geschmückten Halle ruht Kaiser Karl der Große in tiefem, tiefem Schlaf. Er sitzt auf seinem Thron an einem runden, einbeinigen Tisch, und wenn sein silberweißer, üppiger Bart sich dreimal um dieses Tischbein gewundet hat, dann wird auf dem Welserfeld bei Salzburg bei einem uralten Birnbaum die letzte Schlacht der Menschheit gegen das Böse und den Antichrist ausgefochten werden. Das Gute wird siegen, und angeführt vom Kaiser Karl in strahlender Rüstung werden die tapferen Recken in die Hohe Feste Salzburg einziehen und den Beginn eines neuen Zeitalters in Frieden, Liebe und Wohlstand verkünden…
-
… den Platz vor der Bayerischen Staatsoper: Die Statue des ersten bayerischen Königs Max I. Joseph…
… Doch ohne das beherzte Eingreifen einer ungewöhnlichen und höchst leidenschaftlichen jungen Frau wäre dem Sproß aus der Pfalz-Zweibrückener Seitenlinie des bayerischen Herrschergeschlechts der Wittelsbacher nie so viel Macht und Würde zuteil geworden…
… Im Jahr 1795 wurde die achtzehnjährige Maria Leopoldine von Habsburg-Este, eine Enkelin Maria Theresia’s, mit dem einundsiebzigjährigen Kurfürsten Karl Theodor, der den Pfälzer Wittelsbachern entstammte, sozusagen zwangsverheiratet. Die Wittelsbacher benötigten dringend einen Erben…
… (Links: Maria Leopoldine, rechts: Kurfürst Karl Theodor)
… Die junge Frau jedoch fand ihren Gemahl, der in natura nicht nur wesentlich verlebter aussah als auf dem obigen Portrait, sondern auch ein rechter Wüstling war, dermaßen abstoßend, dass sie sich nach kurzem schon weigerte, das Bett mit ihm zu teilen. Sie befleißigte sich nun ihrerseits eines für damalige Verhältnisse recht lockeren Lebenswandels, und setzte dem Herrn Kurfürsten während den vier Jahren ihrer Ehe etliche Hörner auf. Einer ihrer Liebhaber war Max Joseph, der jüngere Abkömmling der Wittelsbacher von Pfalz-Zweibrücken. Im Laufe der Zeit wuchs ihr Hass auf Karl Theodor so sehr, dass sie ihm sogar den Tod wünschte…
… Am 12. Februar 1799 tat er ihr, und seinen Untertanen, die ihn geradezu verabscheuten, den Gefallen. Während eines geselligen Abends mit Kartenspiel und üppig fließenden geistigen Getränken brach Karl Theodor vom Schlag getroffen zusammen…
… Vier Tage dauerte sein Todeskampf. Während dieser höchst dramatischen Stunden war es Maria Leopoldine, die das Schicksal Bayerns entschied. Sie sandte heimlich einen Boten zu Max Joseph, der nach dem Tod seines älteren Bruders Karl II. August der einzig legitime Nachfolger des Kurfürsten war, und ließ den kaiserlichen Gesandten Graf Seilern, der im gestreckten Galopp herbei geeilt war und ungeduldig vor dem Krankenzimmer wartete, nicht eine Sekunde aus den Augen. Denn dieser hatte einen Tauschvertrag in den Händen, dessen Inhalt nichts anderes bedeutet hätte, als das Ende der Selbständigkeit Bayerns und die Einverleibung des Landes in das Habsburger Reich. Als bekannt wurde, dass der Kurfürst bei Bewusstsein sei, hinderte sie den Grafen handgreiflich daran, einzutreten, um sich den Vertrag unterzeichnen zu lassen. Kurz danach verschied Karl Theodor…
… Am 20. Februar 1799 traf Max IV. Joseph, der neue bayerische Kurfürst, in München ein. Knapp sieben Jahre später machte Napoleon ihn zum König Max I. Joseph…
… (Links: Kurfürst Max IV. Joseph, rechts: König Max I. Joseph)…