… Obwohl “nur” ca. 1.300 Iren in der ca. 1,5 Millionen zählenden Stadt München leben, zählt der St.-Patricks-Day zu den beliebtesten Festen der bayrischen Landeshauptstadt. Die alljährliche Parade ist eine der größten und meist besuchten Europas…
… Heuer gibt es nicht nur die große St.-Patricks-Day-Parade am Sonntag samt anschließendem Fest mit in Strömen fließendem, dunklem, irischen Bier, allerlei Schmankerln und Folkmusik sowie Tanz-Vorführungen. Bereits heute hat am Odeonsplatz ein über vier Stunden dauerndes Live-Konzert irischer Bands stattgefunden. So verband ich am frühen Nachmittag das Angenehme mit dem Nützlichen und beschloss, von meinem Domizil aus zu Fuß zum Odeonsplatz zu spazieren, und dort ein wenig zuzuhören und mitzugrooven… 😉
… Ich kam gerade rechtzeitig, um es mir auf meinem Rollator vor der Bühne für den Auftritt des Quintetts Bunoscionn (Kopfüber) bequem zu machen. Wobei ich während des etwa einstündigen Konzerts keine Sekunde lang still halten konnte und eifrig im Takt mitwippte (deshalb sind auch so viele Fotos komplett unscharf geworden 😉 ). Nicht nur mir erging es so, viele der Zuschauer:Innen wiegten sich rhythmisch, oder steppten, im zündenden Rhythmus der Musik…
… Ihr wisst ja, wenn ihr euch ein Bild genauer anschauen wollt, braucht ihr nur darauf zu klicken… 😉
… So hört sich die Gruppe Bunoscionn an…
… Leider war es trotz schönem Wetter so grimmig kalt, dass ich mich per Bus auf dem Heimweg machte, nachdem der letzte Ton verklungen war. Und nun hoffe ich so sehr, dass es am morgigen Sonntag zumindest um die Mittagszeit, während sich die große, bunte, laute St.-Patricks-Day-Parade ihren Weg von der Münchner Freiheit zum Odeonsplatz bahnen wird, nicht regnen oder wenigstens nur ganz leicht nieseln wird. Ich bitte euch Lieben um ein kleines bisschen Daumen drücken!…
… Im Nachbarhaus gegenüber muss vor kurzem jemand gestorben sein. Man hatte eine Firma damit beauftragt, die Wohnung zu entrümpeln. In einem der beiden größeren Sprinter polterte eine schlecht verstaute Kiste zu Boden und der Inhalt, viele Bücher, verteilte sich auf der Straße. Ich beobachtete, wie zwei Männer des “Räumkommandos” lachend und feixend sich mit den Füßen die Druckwerke zukickten, wie die Seiten vom Straßenstaub verschmutzt wurden, die Deckel und Schutzumschläge rissen, und mir wurde ganz weh zumute…
… Ich gehe mit Riesenschritten auf die Siebzig zu. Die Einschläge kommen immer näher, und jederzeit könnte mein letztes Stünderl schlagen, auch wenn ich mich grad ausgesprochen wohl und fit fühle. Was wird dann mit all den Dingen geschehen, die mir so am Herzen liegen? Dem Spiegelteleskop aus meinen Kindertagen, das den Schreibtisch ziert? Dem Globus in all seiner verlockenden Farbenpracht? Meiner Quietsche-Entchen-Sammlung? Und vor allem meinen vielen, vielen Büchern, die ich so liebe, und die mir unendliche Stunden der Freude, Spannung, des Wissens, der Erkenntnis beschert haben? Werden sie auch unsanft behandelt und zerfleddert auf dem nächst gelegenen Wertstoffhof landen?…
… Dann jedoch schalt ich mich nach einer langen, depressiven Weile eine Närrin. Ich werde wohl für immer von dieser Erde verschwunden sein, wenn dies geschieht. Eingegangen ins ewige Nichts, in die ewige Ruhe, vielleicht auch in eine neue, andere Existenz, wer weiß das schon. Ich werde das höchstwahrscheinlich nicht mitbekommen, wie man mit meinen irdischen Habseligkeiten verfahren wird. Und dass man sie, bis vielleicht auf einige wenige Erinnerungsstücke, entsorgen wird, ist doch völlig in Ordnung. Das gehört zum Lauf der Welt, zum Aufblühen, Werden und Vergehen. Wer von meinen wenigen Hinterbliebenen hätte denn auch Platz genug, um über tausend Büchern und meinen anderen Sammelsurien ein neues Zuhause zu geben. So etwas zu erwarten wäre doch völlig absurd. Und das Wichtigste ist doch, dass mich Bücher, Entchen, Spiegelteleskop, Globus, Manuskripte, externe Festplatten voll mit mittlerweile über 100.000 Fotos, ungezählte Landkarten etc. jetzt und hier, in meinem Leben, glücklich, zufrieden und auch ein wenig stolz machen. Dass sie mir jetzt zeigen, wer ich bin. Dass sie jetzt Zeugnis ablegen von meinem unstillbaren Wissensdurst, meinen breit gefächerten Interessen, meiner Verspieltheit und Phantasie…
… Apropos Bücher – Jules von der Ley hat neulich die Frage nach dem Lesestoff der Kindheit in die Runde geworfen. Und die möchte ich am Ende dieses Posts gerne beantworten: Die Bücher von Karl May habe ich förmlich verschlungen, zudem die Hornblower-Romane von C. S. Forrester. Sowie alles über den Wilden Westen und Piraten, was ich in der kleinen Schulbücherei in die Finger bekommen konnte oder mir von meinem Vater geliehen wurde. Und als Rossnarrische natürlich Pferdebücher ohne Ende! Etliches an Literatur meiner Kindertage habe ich immer noch hier in meinem Wohnzimmer in einem Regal stehen. Ich hatte einen so gar nicht mädchenhaften Geschmack bei der Auswahl meines Lesestoffs, so was wie “Hanni und Nanni” konnte mir gestohlen bleiben. Ich glaube, man hat sich damals schon gelegentlich Gedanken gemacht, ob ich denn nun wirklich weiblichen Geschlechts sei. 😉 Diese Sorgen dürften sich aber dann spätestens mit meinen fortgeschrittenen Teenager-Jahren gelegt haben… 😉
… Kommt gut ins Wochenende. Bleibt bzw. werdet gesund, habt es fein, seid gut zueinander. Und würdigt eure Schätze, eure Fähigkeiten und Talente…
… In den Gärten und Parks ringsum tut sich mittlerweile schon eine ganze Menge, was auf meinem Monatsfoto vom Pavillon im Münchner Hofgarten leider nicht zu erkennen ist. Die Gärtner:Innen sind fleißig am Werkeln, allerdings hat sich gestern Nachmittag keine/r von ihnen in meinem Bildausschnitt blicken lassen. Die Brunnen sind immer noch eingeschalt, und aufgrund der Kühle und des etwas böigen frischen Windes waren nicht viele Spaziergänger:Innen unterwegs…
… Ich habe die Perspektive ein wenig verändert, damit sind nun auch nebst der barocken Theatinerkirche die schön gerundeten Kuppeln – die Welschen Hauben – der Münchner Frauenkirche zu sehen…
… Hier die drei bisherigen Monatsfotos…
… Ich wünsche euch einen möglichst unbeschwerten Wochenteiler!…
… Falls mich auf meiner Wanderung am vergangenen Mittwoch die Kondition trotz meines guten Gefühls, richtig fit zu sein, in Stich lassen würde, hatte ich mir vorsorglich einen Plan B und sogar einen Plan C zurecht gelegt: In den Wintermonaten finden Pferdeschlitten- bzw. kutschfahrten vom Nationalparkhaus bis zur Hirschfütterung statt. Wäre mir die Kraft ausgegangen, dann hätte ich mich ganz gepflegt zurück kutschieren lassen. Oder einem der Nationalparkranger mein Leid geklagt und ihn gebeten, mich zur Bushaltestelle am Hintersee zu chauffieren. Aber ich war dermaßen gut drauf, dass ich beides verwarf und mich frohen Mutes auf den Rückweg entlang der Forststraße machte. Ich schritt langsam dahin, und legte immer wieder ein Päuschen ein, um die hoch aufragenden Berge ringsum auf mich wirken zu lassen…
… Der Westgipfel des Hochkalters. Die Felswand, die – so finde ich – entfernt an die Ränge eines Amphitheater erinnert, hat mich schon als Kind sehr beeindruckt…
… Der Wasserwandkopf und das Ofenhörndl…
… Auf der gegenüber liegenden Seite des Klausbachtals ragen die Gipfel der Reiter Alm empor…
… Das Mühlsturzhorn und davor die Flanke des Teufelkopfes…
… Ein Grabkreuz mitten im Wald. Wenn ich mich recht entsinne, soll es an einen jungen Bergsteiger erinnern, der vor etlichen Jahren in der Wand des Teufelkopfes ums Leben gekommen war…
… Brettstein, Sulzkopf und Predigtstuhl, weitere Gipfel des Reiter Alm Massivs…
… Schottmalhorn und Edelweißlahner…
… Und noch einmal das Hochkalter Massiv über dem stillen Hintersee…
… Mir blieben noch ein paar Minuten Zeit bis zur Ankunft des Busses, der mich zurück zum Berchtesgadener Hauptbahnhof bringen würde. So schaute ich kurz auf dem Handy nach, was es wohl für Neuigkeiten geben möge. Als ich den Schrittezähler aufrief, konnte ich mir einen Freudenschrei nicht verkneifen. Bereits als ich am frühen Morgen aufgestanden war, hatte ich so ein Gefühl, mein lang ersehntes sportliches Ziel, das Knacken der Zehn-Kilometer-Marke, erreichen zu können. Und da hatte ich nun die Bestätigung, quasi Schwarz auf Weiß! Hätte ich einen Weltrekord gelaufen, ich hätte nicht glücklicher sein können. Zu den zehn Kilometern sind während meiner Heimreise mit Sicherheit noch ca. eineinhalb dazu gekommen, die der Schrittezähler allerdings nicht mehr erfasst hatte, weil der Handy-Akku leer war…
… Diese Wanderung durch das Klausbachtal vergangenen Mittwoch hat mir ordentlich Auftrieb gegeben. Auch wenn laut sämtlicher Vorhersagen und Berichte das Wetter in der nächsten Zeit zum Wandern eher suboptimal sein wird – mein Radius hat sich durch das Überschreiten der Zehn-Kilometer-Grenze deutlich erweitert. Und an Ausflügen habe ich ungemein viel vor, was meine Planungen anbelangt, bin ich derzeit kaum zu bremsen. Ganz fest vorgenommen habe ich mir eine weitere Tour durch das Klausbachtal im Mai/Juni. Denn da fährt der Wandererlebnisbus zwischen dem Ramsauer Nationalparkhaus über den Pass Hirschbichl nach Weißbach bei Lofer mehrmals täglich hin und zuück. Und da würde ich zu gerne den Klausbach entlang vom Hintersee hoch zum Hirschbichl marschieren – sieben Kilometer, moderate Steigung, das wird sicher machbar sein! – und dann mit dem Bus retour…
… Gut möglich, dass es mich demnächst noch ein weiteres Mal in die Heimat verschlagen wird, sollte sich das Wetter wieder bessern. Oder aber auch ins Österreichische. Man wird sehen. Und ich werde euch in jedem Fall auf dem Laufenden halten… 😉
… Das Motzen überlasse ich diesmal dem Kabarettisten Maxi Schaffroth, der den Großen der Politik am Freitag Abend beim Starkbieranstich auf dem Nockherberg in München, dem sogenannten Politiker-Derblecken (Verspotten), während seiner Fastenpredigt gar herrlich die Leviten gelesen hat. Die ganze Rede ist sehenswert, voller Wortwitz und bayrischem Humor, und einigen gekonnt pointierten Spitzen. Wem sie zu lang ist, dem empfehle ich, bis zu den letzten zehn Minuten vorzuspulen, dem absoluten Höhepunkt. Die stehende Ovation der gut fünfhundert Gäste im Festsaal hat sich Maxi Schafroth allein damit absolut verdient…
… Rechtzeitig war ich an meinem Ziel angekommen. Zwei Nationalpark-Ranger hatten die Futterraufen gefüllt, Salzsteine verteilt und die insgesamt zwei Dutzend Tore des Geheges geöffnet. Es dauerte nicht lange, und an der Futterstelle tummelten sich gut fünf Dutzend Stück Rotwild…
… Der Chef kommt…
… Ein Hirsch-Jüngling, ein sogenannter Spießer…
… Und noch ein kleines Wunder wurde mir an diesem Tag zuteil: In den eifrig durcheinander wuselnden Rudeln Rotwild befand sich eine weiße Hirschkuh. Ein junger, freiberuflicher und sehr sympathischer Biologe, der grade bei der Hirschfütterung zugegen war und mit den Nationalpark-Forscher:Innen zusammenarbeitet, hat mir erklärt, dass ihm dieses Tier schon des Öfteren aufgefallen sei. Anscheinend sei es kein Albino, sondern hätte den auf einen Gendefekt zurückzuführenden Leuzismus, eine völlig ungefährliche Pigmentstörung…
… Ab und zu kam es zu kleineren Raufereien zwischen ausgewachsenen Hirschen, weil sich am Trog der eine oder andere rangniedere Frechdachs vorgedrängelt hatte…
… So ein Hirsch hat schon einen ganz schön langen “Lappen”… 😉
… Man ließ es sich schmecken, während sich der geräumige Unterstand mit freiem Blick auf die Futterplätze und die hoch gelegene, barrierefrei zugängliche Beobachtungs-Plattform mit Besucher:Innen füllte. Manchmal wurden wir Zweibeiner ruhig und aufmerksam gemustert. Nach etwa einer Stunde war der Hunger gestillt, und die großen, schönen Tiere traten den Rückweg in den umliegenden Wald an, wo sie nach wenigen Metern bereits völlig mit der Umgebung verschmolzen schienen…
… Ich machte mich auch langsamen Schrittes auf den Weg zurück zum Hintersee, diesmal auf der schneefreien und asphaltierten Forststraße. Die Sonne stand nun schon etwas tiefer, und das Spiel von klarer Luft, Licht und Schatten verstärkte eindringlich die Schönheit der beiderseits des Tals hochragenden Bergmassive. Das werde ich euch demnächst zeigen…
… Habt einen schönen und erholsamen Sonntag, ihr Lieben!…
… Ich kam trotz des Schnees und Matsch auf weiten Teilen des Wanderweges gut voran, und erreichte alsbald jenen Bereich nahe des Klausbachs, an dem sich in früheren Zeiten einmal eine Wildfütterung befunden hatte. Nun hat man dort einen Adler-Beobachtungspunkt mit Unterstand, Sitzbänken zum Erholen und zwei großen, handgeschnitzten, hölzernen Adlerköpfen errichtet. Denn seit etlichen Jahren schon horstet ein Steinadlerpaar genau gegenüber auf dem Teufelskopf genannten Vorgipfel der Reiteralm…
… Ein junges Pärchen, ausgerüstet mit ziemlich starken Ferngläsern, erzählte mir, dass sie die beiden Greifvögel gut sehen könnten, sie würden in einer verkrüppelten Bergkiefer direkt oberhalb der Steilwand sitzen. Für einen recht langen Moment bedauerte ich es sehr, nicht das stärkere 100-400er Teleobjektiv mitgenommen zu haben. Aber auf meinen Touren muss ich darauf bedacht sein, das Gewicht des Rucksacks möglichst gering zu halten…
… Dann war mir das Glück so was von hold, denn einer der Steinadler erhob sich in die Lüfte und drehte hoch über dem Teufelskopf schwebend seine Runden, und sein lautes Rufen erfüllte das Tal…
… Der Adler-Beobachtungspunkt befindet sich unweit jener Senke des Klausbachs, die in früheren Tagen mit feinstem, weißem Sand bedeckt war. Wir legten dort stets einen längeren Halt ein, damit mein Bruder und ich eine Weile spielen konnten. Wir gruben unsere Hände fest in den pudrigen Sand und genossen das kühle Gefühl auf der Haut, oder versuchten, schwere Steine hievend, Dämme zu bauen, und das klare, munter sprudelnde Wasser des Bachs umzuleiten, wobei wir uns gar manches Mal nasse Füße holten…
… Diese Senke gibt es nicht mehr. Ich stieg die paar Schritte zum Hochufer hinauf, um einen Blick auf den Klausbach zu werfen. Ein schmales Rinnsal wand sich durch das von großen Steinen bedeckte Bachbett. Das hatte ich ganz anders in Erinnerung!…
… Auch eine weitere Sehenswürdigkeit früherer Tage hat sich inzwischen verändert. Der sogenannte Heiratsstein hatte sich früher viel weiter südlich befunden…
… “Die Sage verspricht dem Heiratsfreudigen Eheglück im gleichen Jahr, wenn der lagernde Stein, gefasst an den seitlichen Kerben, dreimal um den großen Stein getragen wird. Wer wagt es?” Den Fußsspuren nach hatten es allein in den vergangenen Tagen Etliche gewagt… 😉
… Wenn sich auch so Manches auf dem altvertrauten Weg verändert hatte, so ist doch auch Etliches gleich geblieben. Die kleine Holzhütte zum Beispiel, in der früher Forstarbeiter Rast gemacht hatten, und die auch uns vor so langer Zeit stets als Ort zum Ausruhen gedient hatte. Nach jedem unserer Ausflüge hatte ich lange Weile davon geträumt, eines Tages in so einer Hütte zu wohnen…
… Hoch oben wehten wohl gar kräftige Winde, wie man an den aufgewirbelten Schneefahnen der Bergriesen ringsum erkennen kann. Der Adler war mittlerweile meinen suchenden Blicken entschwunden, doch manchmal konnte ich sein Rufen noch laut und deutlich vernehmen…
… Langsam näherte ich mich dem Zielpunkt meines Ausflugs. Davon werde ich euch demnächst berichten…
… Es zog mich wieder einmal gen Heimat. Der Süden Bayerns lag unter einer beinahe geschlossenen Hochnebelschicht. Deshalb hatte ich Bedenken, ob ich die geplante Tour wirklich antreten sollte, als ich am frühen Vormittag am Salzburger Hauptbahnhof eingetroffen war. Doch die Aufnahmen diverser Webcams im Berchtesgadener Land waren vielversprechend, so stieg ich in die Buslinie 840 und ließ mich zügig in die heimatlichen Gefilde kutschieren…
… Wieder einmal klarte sich der Himmel zusehends auf, nachdem der kleine Grenzort Markt Schellenberg passiert war. Es schien, als würden sich der Hohe Göll und der Kehlstein noch etwas verschlafen aus ihren weißen, weichen Wolkenkissen schälen…
… Nur wenige Minuten später wurde mir das nächste Highlight dieser Busfahrt zuteil: Nach der Enzianbrennerei Graßl macht die Bundesstraße eine Rechtskurve, und unmittelbar danach ragt der Watzmann in all seiner Pracht und Herrlichkeit in den Himmel…
… Nach nur einem Viertelstünderl Aufenthalt am Berchtesgadener Bahnhof ging es via Buslinie 846 weiter, Richtung Hintersee…
… Das schöne Ramsauer Barockkircherl St. Stephan vor dem Massiv der Reiteralm, aus dem Bus fotografiert, nicht vom berühmten Malerwinkel an der Ramsauer Ache aus. Denn dafür hätte ich aussteigen und dann eine Stunde lang auf den nächsten Bus warten müssen…
… Am Hintersee stieg ich aus und genoss zunächst einmal ein Weilchen den schönen Anblick. Im Süden ragt das Hochkaltermassiv empor, und die östlich gelegenen Berchtesgadener Berge Hoher Göll, Brett und Jenner spiegelten sich in den stillen Wassern…
… Ich ging ein Weilchen die Straße zurück und wandte mich dann gen Süden, Richtung Klausbachtal. In meinen Kindheits- und Jugendtagen bin ich mit der Familie sehr oft dort gewesen, es ist der Lieblings-Sonntagsausflug meines jüngeren Bruders und mir gewesen. Ich habe ungezählte schöne Erinnerungen an diesen Ort, und ich gab mich ihnen mit Freude hin, als ich auf das Klausbachhaus zu schritt, einem alten Bauernhaus, das am Eingang zum Nationalpark steht und als Informationszentrum dient. Vor 1995 war das Gehöft als Laroslehen bekannt gewesen, erbaut vermutlich im 14. Jahrhundert, und war in der Unterau zwischen Markt Schellenberg und Berchtesgaden gestanden…
… Nach etwa zweihundert Metern bog der Wanderweg von der Forststraße ab. Er war aufgrund der Niederschläge am vergangenen Wochenende großenteils mit festem Schnee bedeckt, so machte ich kurz Halt, um die vorsorglich mitgenommenen Schuh-Spikes anzulegen – eine sehr gute Anschaffung, die ich vor einer Weile getätigt hatte. Danach konnte ich frei und ungehindert ausschreiten, ohne ein Ausrutschen befürchten zu müssen…
… Da wo sich vor über fünfzig Jahren eine ausgedehnte Lichtung erstreckt hatte, über die mein Bruder und ich so gerne johlend im vollen Galopp gerannt waren, hat sich mittlerweile ein richtiger Wald gebildet! Ich stand eine Weile stumm schauend da. Über ein halbes Jahrhundert seit meinen Kindertagen! Und wie rasch ist sie in der Rückschau vergangen, diese lange, lange Zeit! Und wie wach sind sie immer noch, die Erinnerungen an so viele Klausbachtal-Ausflüge!…
… Ein fröhliches Zwitschern riss mich aus meinen Gedanken. Nach kurzem Suchen fand ich den kleinen Sänger, der auf dem Wipfel einer Tanne thronte. Es könnte eine Sumpf- oder eine Weidenmeise sein, ich bin mir da leider überhaupt nicht sicher…
… Immer wieder brandeten bauschige, weiße Hochnebelschleier an den Bergmassiven hoch, ent- und verhüllten Gipfel, Schroffen, Kanten…
… Und es dauerte nicht lange, da durfte ich das nächste Highlight meiner Wanderung erleben. Davon erzähle ich euch demnächst…
… Ich wünsche euch allen ein schönes und entspanntes Wochenende. Bleibt bzw. werdet gesund, lasst es euch wohl ergehen, seid gut zu euch und zu euren Mitmenschen…
… Gestern habe ich bei einer Wanderung in der Heimat die Zehn-Kilometer-Marke gerissen. Darauf habe ich so lange hingearbeitet. Vor einigen Jahren noch war ich nach einer Tour von knapp fünf Kilometern Distanz zwei Tage lang bettlägerig. Und nun dies! Für jemanden, der zwei gesunde Beine sein Eigen nennt, ist ein Marsch von zehn Kilometern ein Klacks. Für mich, die ich vor fast sechs Jahren die Diagnose unheilbarer, fortschreitender, genetisch bedingter Muskelschwund erhalten habe, ist es ein grandioser Meilenstein, eine enorme Bestätigung meines gewissenhaften Trainings sowie meiner Ernährungsumstellung, und ein schier umwerfendes Erfolgserlebnis!…
… war sie komplett ausverkauft. Als ich neulich beim Stöbern im WWW entdeckte, dass sie endlich wieder auf Lager ist, musste ich sie natürlich sofort bestellen. Und nun bereichert sie meine kleine aber feine Quietscheentchen-Sammlung: Her Royal Highness Queen Duckabeth II. … 😉
… Seit etwa zwei Wochen netflixe ich jetzt auch, dank eines recht günstigen Angebots der Telekom an Bestandkund:Innen. Und quasi seit dem ersten Moment bin ich der Serie “The Crown” verfallen. Sie umspannt in derzeit fünf Staffeln von je zehn ca. einstündigen Episoden das Leben und Wirken der britischen Königin Elisabeth II. und ihrer Familie im Laufe von ungefähr vierzig Jahren, von ihrer Amtsübernahme 1952 bis in die Neunziger. Ich genieße jede einzelne Folge, und genehmige mir pro Abend (außer Donnerstags, da finden zur Zeit die Spiele der Darts Premier League statt 😉 ) zwei, maximal drei Folgen. Danach sitze ich meistens noch eine Weile am PC, um über die gezeigten Geschehnisse der britischen Geschichte zu recherchieren und in Ruhe nachzulesen…
… Von der filmischen und dramaturgischen Umsetzung, sowie den Dialogen her ist “The Crown” enorm gut gemacht. Auch die Darsteller:Innen sind bis in die kleinsten Nebenrollen ungemein authentisch und hervorragend – auch wenn es mich gestört hat, dass man die Hauptakteur:Innen nach der zweiten und der vierten Staffel ausgetauscht hat. Da man mittlerweile maskenbildnerisch Alterungsprozesse von Schauspieler:Innen geradezu verblüffend echt in Szene setzen kann, leuchtet mir das Warum und Wieso nicht so recht ein. Aber die Macher der Serie werden sich schon etwas dabei gedacht haben. Sehr schade finde ich es vor allem, dass man Vanessa Kirby (Prinzess Margaret) durch Helena Bonham-Carter ersetzt hat. Denn erstere glänzte in den ersten beiden Staffeln durch eine ganz bestrickende Ausstrahlung. Als ganz besonderes Highlight empfinde ich übrigens Gillian Anderson, die die Eiserne Lady Margaret Thatcher geradezu brilliant verkörpert…
… Tief unter die Haut gingen mir vor allem einige Episoden der dritten Staffel – Aberfan, Tywysog Cymru -, aber auch Marburg Akte 10 aus der zweiten Reihe, sowie Die Erblinie, Folge 7 der vierten Staffel…
… Was nach The Crown auf meinem Muss-Sehen-Zettel stehen wird? In jedem Fall werde ich mir als alter Trekkie Picard 2 und 3 zu Gemüte führen, denn ich verfüge nun auch über Amazon Prime, Disney+ und RTL+. Und dann schaun ma mal. Der große Vorteil solcher Streaming-Dienste wie Netflix & Co. ist ja, dass man sich nach Gusto sein eigenes TV-Programm gestalten kann. In den Öffentlich Rechtlichen verfolge ich mittlerweile nur noch die Nachrichten und einige Dokus und Reportagen, die mich interessieren. Ansonsten bin ich des ewigen Einheitsbreis aus ermüdenden Wiederholungen, endlosen Quiz-Shows, und billig heruntergekurbelten Dramen und Vorabendserien inzwischen ziemlich überdrüssig geworden…
… Habt einen schönen und entspannten Abend, ihr Lieben!…