… Aufgenommen mit meinem neuen Smartphone – das ist sozusagen das Premierenfoto. Eine der schönen und stattlichen Häuserfronten in der Schwabinger Kaiserstraße spiegelt sich im Wasser einer Pfütze, zudem tröpfelt es grad ein wenig und ein paar Herbstblätter treiben müßig dahin. Der Vordergrund ist ein wenig unscharf, aber an den Feinheiten des Fotografierens mit einem Handy werde ich gewiss noch feilen… 😉
… Mein Seniorenhandy hat mich fast drei Jahre lang treu und zuverlässig begleitet, auch wenn die Nutzungsmöglichkeiten doch recht eingeschränkt waren. Vor allem die schlechte Qualität der Fotos, die ich anfangs damit machte, erregte stets meinen Unwillen, so dass ich nach den ersten Tagen wie gewohnt immer eine Kamera bei mir trug, für den Fall, dass mir auf meinen Wegen in der Stadt etwas Schönes und Interessantes über den Weg laufen würde…
… Vor ein paar Tagen hat das Teil seinen Geist aufgegeben, eine Reparatur hätte sich nicht gerechnet. Und ich wollte nun nach der mehrjährigen “Eingewöhnungsphase” auch endlich ein richtiges Smartphone. Nach einigem Suchen und Lesen von Testberichten und Angeboten habe ich mich wegen des guten Preis-Leistungs-Verhältnisses für ein chinesisches Modell entschieden, ein Xiaomi Redmi 12. Mit nichts kann man meinem Inneren Kind eine größere Freude machen, als ihm etwas zum Herumpfriemeln und Entdecken zu geben. Die Grundeinstellungen und das Übertragen der Daten vom alten auf das neue Handy sind ja inzwischen kinderleicht, aber die Feinheiten und das richtige Kennenlernen des neuen Geräts nehmen halt doch einiges an Zeit in Anspruch. So war ich gestern nachmittag, nachdem das kleine Packerl eingetroffen war, bis in die Nacht hinein völlig vertieft und gut beschäftigt – und nebenbei musste ich auch noch ein Darts-Turnier anschauen und mit der Lektüre eines neuen Kanada-Krimis beginnen… 😉
… “Wenn du erst mal ein Smartphone mit einer guten Kamera hast, dann wirst du binnen kurzem fast nur mehr mit diesem Teil fotografieren.”, hatte mir ein Spezl vor einer Weile prophezeit. Na, schaun ma mal… 😉
… in der Gesundheitspolitik – und zwar im Sinne, was tun wir für diejenigen, die schwächer sind“, sagte der SPD-Politiker und Gesundheitsminister Karl Lauterbach Mitte Oktober während einer Pressekonferenz. Aha…
… Meine orthopädische Schuhmacherin hat mir vorhin während eines Termins erzählt, dass sämtliche Krankenkassen die Regeln bezüglich orthopädischen Schuhwerks auf Anordnung von oben geändert hätten. Bislang war es üblich, dass man zwei Jahre lang je ein Paar Fußbekleidung gefertigt bekommen hat, und im dritten Jahr sogar zwei, ein Paar Straßen- sowie ein Paar leichtere Sommer- bzw. Hausschuhe. Nun sei es so, dass man nur mehr dann orthopädische Ersatzschuhe, egal welcher Art, bekommen würde, wenn man diese mehr als zwei Jahre getragen habe. Solches Schuhwerk zieht man als gehbehinderter Mensch nicht nur ab und zu an, aus lauter Jux und Dollerei, oder weil das zwischendurch mal Spaß macht, solche doch schon etwas klobige Treter anzulegen. Sondern permanent und weil man es dringend nötig hat. Auch bei einem sehr sorgfältig und strapazierfähig gearbeitetem Maßschuh und trotz gewissenhafter Pflege lassen mit der Zeit, so etwa nach gut einem Jahr “Dauerbetrieb”, die Einlagen, Nähte und erforderlichen eingearbeiteten Stützen nach. Nicht nur die Sturzgefahr erhöht sich dadurch, auch die Instabilität der Füße, Gelenke, Muskeln und Sehnen…
… Hat man genügend Geld zur Verfügung, trifft es einen bei weitem nicht so schwer, bei Bedarf auch ohne Rezept die ca. 1.800 bis 2.200 Euronen für ein benötigtes Paar orthopädischer Maßschuhe locker zu machen. Als nicht sonderlich begüterte Person ist man auf die Übernahme der Kosten durch die Krankenkasse angewiesen, wobei ein Eigenanteil von ca. 70 bis 85 Euro verbleibt. Die Folgen dieser Änderung bezüglich der Kostenübernahme orthopädischer Maßschuhe trifft aber nicht nur die nicht vermögenden Gehbehinderten, sondern auf Dauer auch die orthopädischen Schuhmacher. Seit Inkrafttreten würde der seit vielen Jahren schon bestehende Betrieb meiner Schustermeisterin erneut Umsatzeinbußen verspüren und hätte auch an Stammkundschaft verloren, nachdem es nach der Corona-Pandemie mit dem Geschäft endlich wieder aufwärts gegangen war. Ihren Chef würde nun bereits die große Sorge umtreiben, dass man einen Teil der Lehrlinge und Gesellen auf Dauer nicht mehr würden halten können…
… Und nun frage ich mich seit meinem Termin fortgesetzt, wie der Herr Lauterbach das mit der sozialen Gerechtigkeit in der Gesundheitspolitik wohl gemein haben könnte…
… Wie stets ein herzliches Danke schön an Rina, an deren Aktion ich mittlerweile gerne teilnehme…
Geärgert: Ein bisschen, und zwar über die beiden jungen Nachbarn über mir, die anscheinend nicht dazu in der Lage sind, ihre Sitzmöbel anzuheben, sondern diese stets lautstark über den Boden schleifen. Und über die Leute im Haus, die unfähig sind, Türen leise zu schließen.
Gefreut: Am Donnerstag Nachmittag war doch glatt der von uns allen heiß ersehnte Typ vom TÜV da. Und nun fährt nach einem halben Jahr Stress, Drama, Pleiten, Pech und Pannen und viel Frust der Lift im Hause wieder! Hurra!
Gedacht: Dass ich mir selbst nicht immer so viel Stress machen sollte. Die meisten Probleme sind stets viel kleiner und einfacher zu lösen, als ich sie mir im vorhinein ausgemalt hatte. Und dass ein funktionierender Aufzug schon ein großer Komfort ist und die Lebensqualität spürbar erhöht.
Gefragt: Warum manche Fernseh-Moderator:innen so oft so saudumme Fragen stellen.
Genervt: Ein wenig das Gebaren der jungen Nachbarschaft.
Gefühlt: Viel Freude und Erleichterung, weil der Lift endlich wieder funktioniert!
Gelitten: Ein paar Tage lang unter schmerzhaftem Muskelziehen in den Beinen, eine Folge vom gründlichen Aufräumen, Fenster und Schränke putzen im Schlafzimmer.
Genossen: Eine ausgedehnte Runde Lift fahren am Donnerstag Nachmittag. 😉
Gewesen: Bei der Krankengymnastik, beim Orthopäden und im Lieblings-Discounter.
Getroffen: Einige Nachbar:innen, die sich auch sehr über das Ende unseres Lift-Dramas freuten.
Gesucht: Neue Mülleimer für die Küche.
Gefunden: Ja. Müssen nur mehr geliefert werden.
Gelacht: Ja. Über die zwei Viecher, die in den Krimis von Louise Penny ab dem vierten Band regelmäßig vorkommen. Da ist zum einen Chief Inspector Gamaches’ Schäferhund Henri – Ohren so groß wie Satellitenschüsseln, nur wenig Verstand, aber ein enormes Herz randvoll mit Liebe. Und Rosa, eine Ente, die von der kratzbürstigen Dichterin Ruth Zardo im Dorf Three Pines aufgezogen wurde, ihr auf Schritt und Tritt folgt, und deren Quaken sich stets wie “Fuck, fuck, fuck!” anhört. Die Beiden lockern mit ihren grotesken Kapriolen immer wieder die ungemein spannenden und manchmal auch bedrückenden Handlungen auf.
Geweint: Nur Lachtränen.
Gewundert: Dass ich in den vergangenen vier Wochen ein Pfund abgenommen habe, obwohl ich eigentlich ganz normal gegessen hab’.
Gegessen: Das Übliche – viel Gemüse, viel Obst und Salat, dazu Fisch, Würstln und Eier.
Genascht: Ein wenig von den Geschenken, die ich für meinen Ruheplatz bekommen habe – Spekulatius und Pralinen.
Getrunken: Wasser, Tee, Milchkaffee, und am Donnerstag einen schönen, vollmundigen Rotwein. Zur Feier des Tages, weil der Lift endlich wieder fährt. 😉
Gehört: Jeff Lynnes’ ELO, das sensationelle Konzert in Wembley 2017.
Gegoogelt: So manches – unter anderem nach Mülleimern. Und nach einem kanadischen Landschaftsmaler namens Clarence Cagnon, dessen schöne und ausdrucksstarke Bilder im zehnten Band der Gamache-Krimis eine kleine Rolle spielen.
Gelesen: Den neunten und zehnten Band von Louise Pennys kanadischer Krimiserie um den brillianten, charmanten und einfühlsamen Chief Inspector Armand Gamache.
Gesehen: Die zwei letzten Folgen von “Himmel, Herrgott, Sakrament” und zwei Folgen “Deadly Tropics”. Und eine Doku über den Brand des Wiener Stephansdoms 1945. Und “Reschke Fernsehen”, die Folge über das groteske und verstörende Gebaren des Bundes der Steuerzahler.
Gespielt/Gebastelt/Gehandwerkt/Geschrieben: Eigentlich nur den Wochenrückblick und ein Drabble.
Getan: Fenster und Wohnung putzen. Eine weitere Ladung altes Lesefutter zum nahen Bücherschrank bringen. Bis jetzt habe ich ca. 150 Druckwerke entsorgt. Und hoffe, Anderen damit etwas Freude gemacht zu haben.
Gekauft: Das Übliche – und vier Bücher, gebraucht bei Medimops – obwohl ich mir so fest vorgenommen hatte, keine Bücher mehr zu kaufen!
Geschenkt bekommen: In der vergangenen Woche wieder einmal sieben friedvolle, den Umständen entsprechend gesunde und recht unbeschwerte Tage.
Geschlafen: Bis auf eine lesenderweise durchgemachte Nacht von Dienstag auf Mittwoch recht gut.
Geträumt: So manches, aber leider kann ich mich nicht mehr erinnern.
Geplant: Zweimal Krankengymnastik, ein Besuch beim orthopädischen Schuhmacher, endlich das Altglas entsorgen, das sich wegen des defekten Lifts bei mir mittlerweile in der Küche stapelt, auf dem Wochenmarkt eine fangfrische Forelle einkaufen, mit dem Großputz in der Bude weiter machen – aber peue a peue, nicht dass ich wieder wegen Muskelschmerzen tagelang kaum laufen kann. 😉
Fazit: Diese Woche war von einem für uns im Haus sehr wichtigen freudigen Ereignis geprägt: Der Lift fährt! Endlich! Hurra!
… Ich wünsche euch einen entspannten und geruhsamen Sonntag!…
Hört auf, sie immer Miriam
und Rachel und Sulamith
und Aron und David zu nennen
in eueren Trauerworten!
Sie haben auch Anna geheißen
und Maria und Margarete
und Helmut und Siegfried:
Sie haben geheißen wie ihr heißt
Ihr sollt sie euch nicht
so anders denken, wenn ihr
von ihrem Andenken redet,
als sähet ihr sie
alle mit schwarzem Kraushaar
und mit gebogenen Nasen:
Sie waren manchmal auch blond
und sie hatten auch blaue Augen
Sie waren wie ihr seid.
Der einzige Unterschied
war der Stern den sie tragen mußten
und was man ihnen getan hat:
Sie starben wie alle Menschen sterben
wenn man sie tötet
nur sind nicht alle Menschen
in Gaskammern gestorben
Hört auf, aus ihnen
ein fremdes Zeichen zu machen!
Sie waren nicht nur wie ihr
sie waren ein Teil von euch:
wer Menschen tötet
tötet immer seinesgleichen.
Jeder der sie ermordet
tötet sich selbst.
… VHS-Cassette, verzwickt und rascheln sind die drei Worte, die diesen Dienstag in den Text der Kurz-Kurz-Kurz-Geschichte einzubauen sind…
Skurriles aus Absurdistan
Auf dem Festplatz herrschte reges Treiben. Zwei Tage vor dem Sommerfest wurden die kleinen Buden eingeräumt. Gina verteilte gebrauchte VHS-Cassetten, Nippes und altes Porzellan auf der Verkaufsfläche ihres Raritätenstandes. Leise raschelte die künstliche Efeuranke, welche die Auslagen zierte, im glutheißen Sommerwind.
“Stop! Sofort aufhören!”, blaffte eine schroffe Stimme. Gina wandte sich zu dem Sprecher um, einem silberhaarigen Anzugträger, der eine Aktenmappe umklammert hielt. “Sie müssen alles wieder ausräumen. Die Pfosten und das Budendach müssen verstärkt werden. Ihre Bude ist nicht gegen Schneelasten gesichert. Das müssen Sie schleunigst ändern.”
Er drückte ihr ein in verzwicktem Beamtendeutsch abgefasstes Schriftstück in die Rechte.
……….
… Wer da denkt, ich habe mir das aus den Fingern gesogen, dass eine Behörde den Schaustellern und Händlern eines Sommerfests Probleme bereitet hat, weil mitten in den heissesten Monaten des Jahres die Schaubuden baulich einer Schneelast nicht standhalten würden, der irrt. Das hat sich in Esslingen wirklich so zugetragen. Nachlesen kann man diese und noch etliche andere schier unfassbare Absurditäten aus dem deutschen Bürokraten-Dschungel in einem Brandbrief, den drei baden-württembergische Bürgermeister vor einigen Wochen an Bundeskanzler Scholz geschrieben haben…
… Es ist ganz furchtbar stürmisch und ungemütlich draußen, und ich habe irgendwie heute keine Lust, den schon vor Wochen geplanten Blogbeitrag über Tübingen zu verfassen, also werde ich ein weiteres Mal an Rinas Aktion teilnehmen… 😉
Geärgert: Über die meist jungen Zeitgenoss:innen in den Öffentlichen, die zu rücksichtslos/zu dumm/zu ignorant sind, einer schwer gehbehinderten Person einen Sitzplatz freizumachen.
Gefreut: Über die ganz toll gruselig verkleideten und geschminkten Kinder, die am Dienstag an meiner Tür riefen: “Süßes oder Saures!” und dann eifrig meine Keksschale leer futterten. 😉
Gedacht: Also, mir wäre das höchst unangenehm, wenn ich keine Diskussionen führen könnte, ohne dass sich permanent der/die Partner:in einmischt.
Gefragt: Soll ich im Rahmen meiner Bücher-Ausmist-Aktion meine komplette “Angelique”-Romanreihe auch dem öffentlichen Bücherschrank spenden, oder doch behalten?
Genervt: Dass ich knifflige Arbeiten unter Kniehöhe wegen des Muskelschwunds nicht mehr ausführen kann – wenn ich mal am Boden bin, komme ich nur sehr schwer wieder hoch – und ich müsste dringendst das Flusensieb meiner Waschmaschine reinigen!
Gefühlt:Positiv: Dankbar für meine kuschelige, warme Bude. Negativ: Dass meine jungen Nachbar:innen Wohnungstüren nicht leise zu machen können, sondern permanent so laut ins Schloss knallen, dass das ganze Haus wackelt.
Gelitten: Leichte Magen-Darm-Beschwerden in den letzten Tagen – was aber, so glaube ich, an zu viel Magnesium liegen könnte.
Genossen: Vieles – gutes Essen, gute Musik, Gutes im Fernsehen (ja, auch das gibt es noch! 😉 ).
Gewesen: Das Übliche – Supermarkt, Wochenmarkt, die wohlbekannten Spaziergänge im Viertel.
Getroffen: Ein paar Nachbarinnen, die mir Blumen und Pralinen schenkten, weil sie sich so über meinen kleinen Rastplatz im Flur gefreut hatten.
Gesucht: Ein bestimmtes Buch, das ich einer Freundin zu gerne zum Geburtstag schenken möchte.
Gefunden: Leider gibt es dieses Buch nur mehr antiquarisch. Aber vielleicht gibt es ja beim Medim.ops eine gute gebrauchte Ausgabe.
Gelacht: Definitiv des Öfteren.
Geweint: Ja. In einer Folge einer TV-Serie, die ich mir jüngst angesehen habe, hat es eine so berührende und traurige Szene gegeben, dass ich heulen musste wie ein Schlosshund.
Gewundert: Wie anpassungsfähig wir Deutschen doch sind! Je nach aktueller Lage sind wir imstande, uns binnen kurzem von etlichen Millionen Fußball-Expert:innen zu einer beeindruckenden Vielzahl Virolog:innen, Russland-Insider:innen und nun Nahost-Fachleuten zu wandeln. *Ironiemodus*
Gegessen: Am Dienstag kam wie stets eine auf dem Wochenmarkt erstandene fangfrische Forelle auf den Tisch. Immer wieder ein Gaumenschmaus! Ansonsten auch wie stets viel frisches Gemüse und Obst, Bratwürst’, und selbst gebackene Schokokekse. Bei der Back-Premiere habe ich mich streng ans Rezept gehalten – daran muss ich beim nächsten Mal aber noch feilen, denn irgendwie schmeckten die Kekse noch nicht so ganz rund.
Genascht: Schokokekse und Pralinen.
Getrunken: Wasser, Tee, und einen Glühwein, der 1956 auf dem Etikett stehen hat – mein Geburtsjahr – und der sehr fein geschmeckt hat.
Gehört: Wieder mal und immer wieder gerne: Open Harp Blues von Stofferl Wells & Co. Seit Jahren schon mein absolutes Lieblings-Album. Eine ungewöhnliche Aneinanderreihung von Klassik, bayrischer Volksmusik, Blues und Rock mit genialen Interpreten wie Stofferl Wells, Georg Ringswandl, La Brass Banda, Helge Schneider, Andreas Rebers, Isarindianer Willy Michl, Konstantin Wecker uvm. Die Musik ist absolut hin- und mitreissend, die Texte manchmal witzig, manchmal skurril, und einige schneiden durch Mark und Bein. Hier das Intro:
Gegoogelt: Etliches – unter anderem nach Neumen (der Vorstufe der Musiknoten), nach der U6 in Wien, nach Führungen durchs österreichische Parlament, etc.
Gelesen: Band 8 und Band 9 der kanadischen Krimiserie über den klugen, einfühlsamen und charmanten Chief Inspector Gamache von der Surete de Quebec. Das sind so unfassbar gute und spannende Kriminalromane!
Gesehen: Die neue TV-Serie von Franz-Xaver Bogner über einen recht eigenwilligen Pfarrer – “Himmel, Herrgott, Sakrament”. Hat auch mir als der Katholischen Kirche sehr, sehr kritisch gegenüberstehenden Zweiflerin gut gefallen.
Gespielt/gebastelt/gehandwerkt/geschrieben: Doch, diese Woche bin ich fleißig gewesen. Ich habe ein Drabble verfasst, und einen humorigen bayrischen Dialog für Myriades’ Impulswerkstatt.
Getan: Nichts außergewöhnliches.
Gekauft: Nichts außergewöhnliches.
Geschenkt bekommen: Eine bildschöne Amaryllis und Pralinen.
Geschlafen: An sich recht gut, mit Ausnahme der Nacht von Freitag auf Samstag. Die habe ich durchgelesen, weil ich den fesselnden Krimi nicht mehr aus der Hand legen konnte.
Geträumt: Eine völlig verrückte Geschichte. Ich war mit einem früheren Bekannten nach New York geflogen. In der Stadt sprach uns in einer düsteren U-Bahn-Station ein Fremder an. Er würde einen Platz auf einem Hügel wissen, von dem aus man eine großartige Aussicht auf all die riesigen Wolkenkratzer hätte. Er beschrieb den Weg, und wir marschierten los. Es ging ständig bergauf, durch eine Art Hippie-Ansiedlung mit vielen kleinen, bunten, schrägen Läden. Die Leute, die uns begegneten, waren ziemlich ausgeflippt angezogen. Nach einer Weile führte der Weg direkt durch ein Geschäft mit jeder Menge Schnickeldis und Stehrums, und ich merkte, dass ich sowohl den Weggefährten aus den Augen verloren hatte, als auch meine Kamera, obwohl die fest an der Brustplatte der Kameraweste befestigt gewesen war. Und auch den Rollator hatte ich nicht mehr bei mir. Mühsam ging ich weiter bergauf und hoffte, dass ich oben angelangt sowohl den Bekannten als auch Kamera und Rollator wiederfinden würde. Doch da war nichts – aber ich genoss dennoch den atemberaubenden Ausblick auf New York, obwohl mir diese riesigen, himmelhohen Türme auch ein wenig Angst machten. Ich beschloss, per Taxi zum Hotel zu fahren, aber als ich einsteigen wollte, hatte ich Namen und Adresse der Unterkunft vergessen. – Und dann wachte ich auf. 😉
Geplant: Morgen Nachmittag habe ich Krankengymnastik, wegen meines immer noch etwas meckernden Rückens. Und mit etwas Glück und Rückenwind darf ich morgen meinen kleinen Ruheplatz auf dem Flur abbauen, weil endlich, endlich, endlich der Lift wieder funktionieren wird. Neuer Antrieb und neues Seil wurden Donnerstag und Freitag installiert. 😉
Fazit: Im Großen und Ganzen ist das keine schlechte Woche gewesen. Und wie es scheint, stellt sich so nach und nach auch meine Kreativität und die Lust am Bloggen wieder ein…
… Nach dem Wupperdrabble am Dienstag folgt nun eine weitere Blog-Premiere für mich, denn ich habe mich dazu entschlossen, an Myriades Impulswerkstatt teilzunehmen…
… Als ich das folgende Foto erblickte, hatte ich gleich zwei Eingebungen für einen kurzen Begleittext. Die erste verwarf ich nach einer Weile, die wäre sehr böse ausgefallen. So habe ich nun die Umsetzung der zweiten Eingebung gewählt… 😉
… “Auweh, Lenzi. So a Pferdl is scho ganz schee hoch. Da koo oam fast schwindlig werdn.” – “Stimmt. Und des ganze Graffl, des mia o’legn hab miassn, wiegt mindestens an Zentner. Alloa die Lanzn mit da Standartn, i gspür mein rechtn Arm scho gar nimmer.” – “Hast’ aa Schiss?” – “Und wia! I hab de Hosn gestrichn voll!” – “Wenn’s uns glei ausm Sattel haun werd’, dann samma hie, fürcht i.” – “Zumindest krankenhausreif. – Des war a saublöde Idee, dass mia uns für den Ritterturnier-Schmarrn ham überredn lassn.” – “Yepp. Mia san entweder strunzdumm oder stockbesoffn gwesn.” – “Beides, Seppi, beides. Weil ma so unterirdisch bsuffn gwesn san, samma so strunzdumm gwesn.” – “Abhaun geht jetzt nimma, oder?” – “Naa, da miaß ma jetzt leider durch, mia Zwoa.” – “Oisdann. Vielleicht hamma ja Glück, und uns passiert nix.” – “I schwör da’s, wenn mir heil aus dera Nummer raus kemma, dann lang i nie wieda aa nur an Tropfn Alkohol oo.”… 😉
… flattere ich seit gestern vormittag aufgeregt und voller Freude durch meine Wohnung – hin und her, her und hin. Denn es geschieht grad ein lang und heiß ersehntes Wunder. Es hat ganz den Anschein, als würde unser Problem-Lift demnächst wirklich und endlich wieder funktionieren (gleich dreimal feste auf Holz klopfen!). Gestern haben zwei fleißige und freundliche Monteure ungarischer Herkunft das neue Tragseil montiert – ja, auch das hätte man ohne mit der Wimper zu zucken vor lauter Geiz ist Geil beim alten belassen, hätte der betagte Antrieb nicht vor fünf Wochen den Geist aufgegeben! Und heute werden der funkelnagelneue Motor montiert und die Feineinstellungen vorgenommen. Und mit etwas Glück und Rückenwind dürfte dann Anfang der nächsten Woche ein Herr vom TÜV kommen und den Fahrstuhl zur Benutzung freigeben…
… Ich habe gleich mal die Keksschale vom Rastplatz üppig mit selbst gebackenen Schokoladenplätzchen aufgefüllt und den Monteuren, die grad in meiner Etage zugange sind, frisch aufgebrühten Kaffee kredenzt. Gut versorgte und gut gelaunte Handwerker sind schließlich Goldes Wert…
… Mittlerweile denke ich, dass uns trotz aller Mühsal in den vergangenen Monaten nichts Besseres hatte passieren können, als dass der alte Motor bei der Probefahrt am 26. September unreparierbar kaputt gegangen ist. Wir hätten womöglich sonst so gar keine Freude an dem neuen Aufzug gehabt, vielleicht wäre sogar ein arges Ungemach geschehen…
… So sehe ich nun voller Zuversicht der nahen Zukunft hier im Haus entgegen. Habt einen feinen und möglichst ungetrübten Wochenendspurt, ihr Lieben!…
… Ein Drabble ist eine Kurz-Kurz-Kurz-Geschichte von nur 100 Worten. Das ist nicht einfach, so etwas richtig hinzubasteln. Reiner vom Blog Wupperpostille hat die Herausforderung noch einmal verschärft: Es müssen drei vorgegebene Worte innerhalb des Textes erwähnt werden. Und das hat mich nun ziemlich getriggert, obwohl ich eigentlich eine längere Kreativpause einlegen wollte… 😉
Im Text enthalten sein müssen diesmal: Mitternacht, mündlich, geschlossen
Neumen
Wieder einmal war Mitternacht längst verstrichen, doch trotz ihrer großen Erschöpfung konnte sie sich nicht von dem kostbaren, uralten Dokument aus Kalbsleder-Pergament lösen, das ihr zur Entzifferung zugeteilt worden war. Eine kurze Weile hielt sie ihre müden, schmerzenden Augen geschlossen. Als sie nach einem Sekundenschlaf die Lider wieder öffnete, hatte sie endlich die ersehnte Eingebung. Bei den merkwürdigen, verschnörkelten Strichen über dem kunstvollen Text eines Psalms handelte es sich zweifelsohne um Neumen, einer Urform der Noten, Zeichen, mit denen im 9. Jahrhundert ein Mönch namens Dom Prosper zum allerersten Mal versucht hatte, Musik schriftlich anstatt wie bislang mündlich zu überliefern…
… Auf die Neumen bin ich vor kurzem erst dank eines Krimis der kanadischen Autorin Louise Penny gestoßen. Wer sich über die Geschichte der Vorläufer unserer Musik-Noten genauer informieren möchte, dem sei dieser Wikipedia-Beitrag empfohlen: https://de.wikipedia.org/wiki/Neume
… Ich wünsche euch eine gute und möglichst unbeschwerte neue Woche!…