… vom Geschehen im Justizpalast am Tag der offenen Tür vor einer Woche:…
… Der Hausherr, Bayerns Justizminister Georg Eisenreich…
… Nicht nur in Bayern sind die Erlebnisse des nach außen hin tollpatschigen, grantelnden und recht konservativ einher kommenden Kommissars A. I. Kluftinger aus Kempten bekannt und beliebt, auch dank der TV-Verfilmungen. Die beiden Autoren, Michael Kobr und Volker Klüpfel, gaben in einem der Vortragssäle eine sehr lebhafte und ausgesprochen lustige Lesung aus dem neuesten Band “Affenhitze” zum Besten – DAS Highlight des Tages für meine Freundin G., die begeisterte Anhängerin der Kluftinger-Krimis ist. Das Foto, das ich nach dem Vortrag von ihr und den beiden Schriftstellern machte, hütet sie seitdem wie einen kostbaren Schatz. 😉 Anschließend vertieften sich Kobr, Klüpfel und der Justizminister unter Leitung des BR-TV-Moderators Tilmann Schöberl in eine angeregte Podiumsdiskussion…
… Mein Höhepunkt unserer Besichtigung des Justizpalastes war die Vorführung eines Drogensuchhundes. Nero ist fünf Jahre alt, ein in Frankreich gezogener Schäferhund, und lebt seit seinem dritten Lebensmonat bei seinem Hundeführer und dessen Familie. Die Ausbildung eines Drogensuchhundes findet im Alter zwischen ein und drei Jahren statt und dauert in der Regel etwa 15 Wochen. Im Justizvollzug sind bayernweit derzeit neun vierbeinige Schnüffler im Dienst, die Polizei beschäftigt an die 500, und der Zoll ca. 900. Die Suchhunde der Justiz sind passiv tätig, das heisst, dass sie, wenn sie an einer Person ein verdächtig riechendes Objekt erschnüffelt haben, springen sie diese nur kurz an, bleiben dann ruhig sitzen und zeigen keinerlei Angriffsverhalten. Jeder Einsatz Neros und seiner vierbeinigen Kollegen darf höchstens zwanzig Minuten dauern, danach ist eine längere Pause der Erholung nötig. Und natürlich gibt es während der anstrengenden Arbeit jede Menge Lob, Leckerlis und Streicheleinheiten. Das Verhältnis zwischen Diensthund und seinem Führer ist ausgesprochen innig, von tiefer gegenseitiger Zuneigung und großem Vertrauen geprägt…
… Wir kamen gerade noch rechtzeitig zum letzten Auftritt Neros am Nachmittag. Da war der Arme schon ziemlich mürbe, und hat dann auch nach einer Viertelstunde deutlich zu verstehen gegeben, dass er eigentlich keinen Bock mehr hat. Was er bis dahin gezeigt hatte, vor allem das lautlose Zusammenspiel zwischen ihm und seinem Zweibeiner, fand ich allerdings durchaus beeindruckend…
… Ein kleiner Junge fiel mir nach der Vorführung auf, weil er ein gar niedliches Quietsche-Entchen in der Hand trug. Natürlich musste ich mich sofort erkundigen, wo er denn das Ding her habe. Wir wurden schnell fündig, die Entchen wurden an einem Info-Stand verschenkt. Und nun spricht Richter Duck Bean (in Reminiszenz an Roy Bean, den berühmt-berüchtigtsten Richter im Wilden Westen) in meiner Bude Recht und Ordnung… 😉
… Habt ein schönes und erholsames Wochenende, ihr Lieben! Ich werde mein Möglichstes tun, in der nächsten Zeit einen großen Bogen um die “Intersuff” (Oktoberfest) zu machen… 😉
6 Antworten zu “Einige Impressionen…”
Ein wirklich schoenes Erlebnis, liebe Martha. Danke fuer’s Mitnehmen.
Einen Drogenspuerhund habe ich vor vielen Jahren auch einmal bei der “Arbeit” gesehen und auch da erfahren, dass es fuer diese Tiere wirklich harte Arbeit ist. Der war damals nur zu ein oder zwei Suchen faehig, weil er von einem Einsatz zurueck kam und seine Erholung brauchte. Es war aber trotzdem faszinierend.
Bei dieser Gelegenheit – wir waren mit englischen Gastschuelern beim Hundeausbildungszentrum der Polizei Bonn – haben wir auch einen Hund gesehen, der auf Packen dressiert wurde/war. Was uns absolut erstaunt hat: der war der Person gegenueber, die er fassen sollte – diese dick vermummt – total aggressiv und verbiss sich immer wieder geifernd in die Aermel der Schutzkleidung, aber nachdem man ihm – nur einmal – befohlen hatte loszulassen, war er ganz zahm und zutraulich und wir durften ihn ohne Angst streicheln. Absolut erstaunlich!
Liebe Gruesse, und hab’ ein feines Wochenende,
Pit
Ich danke dir, lieber Pit, für’s vorbei schauen und lesen!
So ein Suchhund arbeitet dermaßen konzentriert, dass er nur Kraft für maximal zwanzig Minuten aufbringen kann.
Die Polizei bildet ihre vierbeinigen Partner im Gegensatz zum Justizvollzug aggressiv aus. Und diese Hunde packen in der Tat sehr feste zu. Diese Tiere sind so hervorragend geschult und auch dermaßen mit ihren Führern verbunden, dass es da wirklich nur ein leises Kommando braucht, um vom gestellten Opfer abzulassen. Ein früherer Nachbar in der Heimat war Hundeführer bei der Polizei und hatte auch so einen schönen, großen, beeindruckenden Schäferhund. Der war so sehr auf sein Herrchen geprägt, dass dieses ihn sogar lediglich mit Blicken und ganz sparsamen Gesten lenken konnte. Mich hat das stets absolut fasziniert!
Danke schön, ich grüße dich herzlich zurück!
Das war wieder ein sehr interessanter Bericht. Eine Kluftinger-Lesung ist bestimmt beeindruckend und ich nehme an, bzw..ich hoffe, dass da Kluftingers Dialekt auch rüber komm!
So ein Drogenhund ist mir 1x begegnet, als ich vor Jahren mit einem aus Amsterdam kommenden Flieger in München gelandet bin. Da ist er direkt am Ausgang des Flugzeugs gestanden.
Der von dir gezeigte Nero ist ein sehr schöner Hund und ich kann mir gut vorstellen, wie eindrucksvoll es sein muss, wenn dieses schwarze Tier jemandem was erschnüffelt und sich dann bewegungslos vor diese Person hinsetzt und sie im Auge behält.
VG und hab ein schönes Wochenende!
Christa
PS – Am Oktoberfest habe ich den Einzug der Wiesn‘n Wirte immer am meisten geliebt! Ansonsten bin ich eigentlich gerne hingegangen – aber das ist alles schon lange her!
Danke, liebe Christa! 🙂
Ja, die beiden Autoren haben den Auszug aus dem neuesten Kluftinger-Krimi mit verteilten Rollen gelesen, und natürlich hat der Kommissar zu unser aller Gaudium mit einem ganz breiten Allgäuer Dialekt gesprochen.
Ein früherer Nachbar in der Heimat war Hundeführer bei der Polizei und auch Herrchen eines bildschönen Schäferhundes. Ich habe die Beiden immer ein wenig beneidet, weil sie einander so eng verbunden waren.
Mir hat am Nero am meisten imponiert, dass er bei seinen Untersuchungen scheinbar so völlig logisch zu agieren schien. Natürlich ist sein Verhalten großenteils antrainiert, aber ich konnte mich des Eindrucks nicht erwehren, dass er sich bei dem, was er tat, durchaus etwas dachte und den Verstand anwendete.
Ich habe mehrmals auf der Wiesn gearbeitet, und seitdem sehe ich dieses riesige Volksfest schon ziemlich kritisch. 😉 Aber vielleicht verschlägt es mich mal an einem ruhigen Nachmittag unter der Woche dorthin. 😉
Herzliche Grüße!
Immer wieder beeindruckend den vierbeinigen Polizisten bei der Arbeit zuzuschauen. Danke, dass Du uns Nero gezeigt hast!
Und die Quietscheente ist ja auch absolut knuffig 🙂
Ich fand das sehr faszinierend, wie präzise und fokussiert Nero bei der Arbeit gewesen ist…
Duck Bean ist eine echte Bereicherung für meine mittlerweile gar nicht mehr so kleine Quietsche-Entchen-Sammlung. 🙂