… Nach der Besichtigung des Palazzo Te ruhte ich mich bequem auf meinem Rollator sitzend im Schatten ein wenig aus. Dann befand ich, dass durchaus noch genügend Energie vorhanden war, um auf der einstigen Verbindungsstraße zwischen dem kleinen Lustschloss und dem Palazzo Ducale in der Stadtmitte, der Via Prinzipe Amedeo, zurück zu spazieren – hin war ich von der Piazza Sordello aus mit einem Kleinbus der Linie 4 gefahren, und zwar kostenlos. Weil der Chauffeur keinerlei Anstalten gemacht hatte, die Rolli-Rampe im Heck des Fahrzeugs auszuklappen, damit ich einsteigen konnte, hatte ich das selbst in die Hand genommen. Danach hatte sich ein ungemein schneller Redeschwall über mich ergossen – der Bus wollte nach meiner kleinen Aktion einige Male nicht anspringen -, ich hatte aber zum Glück nur etwa jedes zehnte Wort verstanden… 😉
… Langsam schlenderte ich nordwärts, zunächst an Vorort-Wohnhäusern mit schönen Vorgärten entlang. Ein träge im Schatten eines großen, bunten Blumenkübels ruhendes Miezchen schien mir zu raten, eine Rast einzulegen, ich steuerte ein kleines Caffè in der Nähe an und labte mich an köstlichen Thunfisch-Tramezzini, einer Schale Obstsalat, Wasser und einem aromatischen Capuccino. Ich passierte die weitläufigen, neubarocken Gebäude der Präfektur Mantuas, und besah mir ein Weilchen den stillen Rio, jener Kanal, der sich quer durch die bezaubernde Stadt zieht. Vorbei ging es an der stattlichen Handelskammer, und schon war ich bei der Rotonda di San Lorenzo, der ältesten Kirche Mantuas, errichtet im Jahr 1082. Ich bog nach links ab und stöberte ein Weilchen in den Arkaden der C. SO Umberto I. herum…
… Auch wenn in Mantua viel getan wird, um alte Bausubstanzen zu erhalten und zu pflegen, gibt es doch manch verwahrloste und dem Zerfall preisgegebene Häuser, bei deren Anblick mir das Herz blutete. Was könnten das für Schmuckstücke sein, würde man sich ihrer annehmen!…
… Ich war immer noch einigermaßen fit, so beschloss ich, den ereignisreichen Tag mit einem Erkundungsgang durch das Gewirr der Vicoli, der kleinen Gässchen, abzurunden. Diesmal ließ mich mein Orientierungssinn nicht im Stich, und schon bald stand ich auf einem sehr schönen Platz hinter der Basilika St. Andrea. Dort befand sich auch der Behindertenzugang dieses stattlichen Gotteshauses, und ich kehrte auf eine kurze Besichtigung ein. Es gab zwar Hinweisschilder, dass das Fotografieren verboten sei, aber niemand scherte sich darum, also machte ich nach einigem Zögern und Beobachten auch ein paar Bilder…
… „Jetzt ist’s aber genug!“, warnte das Innere Stimmchen. Und ich gehorchte, suchte in den Arkaden an der Piazza Erbe eine kleine Bar auf, und ließ mit einem riesigen Aperol Sprizz, der samt schmackhaften Knabbereien serviert wurde, den schönen und interessanten Tag ausklingen…
… Ihr wisst ja, wenn ihr euch ein Bild genauer ansehen wollt, braucht ihr nur darauf zu klicken… 😉






















… Ich wünsche euch einen schönen und unbeschwerten Sonntag!…