… Stundenlang bummeln, stöbern, entdecken, sich freuen und staunen macht natürlich hungrig und durstig. Welch ein Glück, dass praktisch an jeder Straßenecke Speis und Trank feilgeboten wurden. Wie z. B. ein kühles Bier, stilgerecht aus dem Holzfass gezapft. Dazu passte eine g’standene bayrische Brotzeit, ein Breznweckerl (Laugenbrezenbrötchen) mit Obatzda gefüllt zum Beispiel. Batzn bedeutet hier in Südbayern so viel wie Kneten, Vermengen, Durchmischen. Ein echter Obatzda besteht aus reifem Camembert, Butter, Salz, Pfeffer, einem wönzigen Schlock Bier 😉 , fein gehackten Zwiebeln und Paprikapulver, manche geben auch noch eine Prise Knoblauch hinzu. Die Zutaten werden mit einer Gabel klein gedrückt und gründlich vermengt, sozusagen zsamm batzd. 😉 Ein Höchstgenuss!…
… Am östlichen Ende der Preysingstraße, die vom Gasteig (gacher Steig = steiler Anstieg) mit seinem klobigen Bau des Kulturzentrums aus Haidhausen durchquert, steht ein bemerkenswertes Gebäude-Ensemble, so etwas wie ein kleines Dorf innerhalb der Millionenstadt München. Es handelt sich dabei um ehemalige Herbergshäuser aus dem 17. und 18. Jahrhundert, die früher Tagelöhnern und neu Zugereisten Quartier boten. Man konnte eines oder mehrere Zimmer, oder sogar ein ganzes Stockwerk mieten. Das bemerkenswerteste dieser Herbergshäuser ist der beinahe 400 Jahre alte Kriechbaumhof, in dem sich nun Räumlichkeiten des DAV befinden…
… In den übrigen, sorgfältig restaurierten Gebäuden haben sich u. a. eine Töpferei, eine Werkstatt für Glaskunst und ein Kindergarten niedergelassen. Ein Platz mit Brunnen und Bänken lädt zum Verweilen ein. Es ist so ruhig und friedlich, als wäre man auf dem Land…
… Inzwischen war es später Nachmittag geworden, man begann, die meisten Flohmarktstände abzubauen, und ich begab mich in Richtung Max-Weber-Platz, um von dort aus mit der Tram wieder nach Hause zu fahren. Zuvor entdeckte ich allerdings noch meine absolute Lieblingshaltestelle… 😉
… Der Backsteinturm der zu Beginn des 20. Jahrhunderts im neuromantischen Stil errichteten Johanniskirche reckte sich in den wunderbar blauweißen Sommerhimmel…
… Fast zur selben Zeit wie die Kirche St. Johannes Baptist wurde nur wenige Meter davon das Städtische Wannen- und Brausebad (Tröpferlbad auf Bayrisch 😉 ) errichtet, das auch als Feuerwache diente. Heutzutage befindet sich ein Kindergarten in dem schön renovierten Gebäude…
… Ich hoffe, ihr hattet ein wenig Freude bei unserem Bummel durch das Münchner Franzosenviertel Haidhausen. Lasst es euch wohl ergehen und kommt gut durch den Rest der Woche…
… So wurde es vor einer Weile im WWW angekündigt – wie schön, dass die Saison der wunderbaren Hofflohmärkte in München nun wieder eröffnet ist! Bis in den Herbst bieten an so gut wie jedem Wochenende in den einzelnen Stadtvierteln die Bewohner:Innen in den Hinterhöfen, auf Plätzen und Gehwegen preiswert zum Verkauf, was sich das Jahr über in ihren Kellern, Speichern, Küchen und Kleiderschränken so angesammelt hat. Und in diesem Sommer gestaltet sich das Bummeln und Stöbern endlich wieder völlig unbeschwert, ohne Masken- und Abstandspflicht…
… Das Viertel Haidhausen befindet sich östlich der Isar. Im Jahr 808 wurde es erstmalig als Dorf Haidhusir = Häuser auf der Heide urkundlich erwähnt. 1854 wurde es der Stadt München eingemeindet. Es bildeten sich kleinstadtartige Strukturen mit Herbergen für die ärmeren Bevölkerungsschichten, die vor allem in den ansässigen Ziegelmanufakturen arbeiteten. Aufgrund der sehr bescheidenen Verhältnisse galt Haidhausen lange Zeit als „Glasscherbenviertel“, eine bayerische Bezeichnung für sozialer Brennpunkt bzw. Slum. Erst in den achtziger Jahren wandelte sich der Ruf des Stadtteils, der mittlerweile als eines der angesagtesten Münchens gilt…
… Unter anderem an der sogenannten Kreppe, einer Senke nahe des Haidhauser Wiener Platzes, sind zwei der kleinen Herbergshäuschen zu sehen…
… Ein Zentrum Haidhausens bildet der Wiener Platz. Dort lässt sich’s in den kleinen Marktbuden wunderbar einkaufen, speisen, und den Tag verbummeln. In unmittelbarer Nähe befindet sich der schön schattige und traditionsreiche Biergarten des Hofbräukellers…
… Wegen der vielen französischen Straßen- und Plätzenamen wurde Haidhausen auch als „Franzosenviertel“ bezeichnet. Und es gibt in der Tat etliche aparte Ecken und Straßenzüge, bei deren Erkundung ich ganz fest den Eindruck hatte, mich eher in Paris denn in München zu befinden, und durchaus französischen Charme zu verspüren…
… Nicht nur bunter Krempel, Haushaltsutensilien aller Art, sowie Hüte, Klamotten, Schuhe, Schals wurden am Samstag feilgeboten, auch für das leibliche Wohl wurde gesorgt, viele Lokalitäten boten Speis und Trank per Straßenverkauf an. Die Stimmung war friedvoll, fröhlich und heiter-gelassen, es war ein Tag, um sich so richtig rundum wohl zu fühlen…
… Ihr wisst ja, wenn ihr euch ein Bild genauer anschauen wollt, braucht ihr nur darauf zu klicken… 😉
… Ich fürchte, es gibt demnächst noch einen zweiten Teil meiner Haidhausen-Exkursion… 😉
… Habt einen feinen Tag, und kommt gut durch die neue Woche, ihr Lieben!…
… Am Sonntag unternahmen meine Freundin G. und ich eine ausgedehnte Schiffsrundfahrt auf dem fünftgrößten See Deutschlands. Das Wetter war perfekt, und wir hatten uns so früh an der Anlegestelle in Starnberg eingefunden, dass wir auf dem großen Schiff mühelos noch sehr schöne Sitzplätze ergattern konnten. Während wir fast lautlos über das stille, tiefblaue Wasser glitten, entfaltete sich ringsum ein beinahe perfekter Frühsommertag…
… Zu Ehren des am 13. Juni 1886 bei Berg ertrunkenen „Märchenkönig“ Ludwigs II. hat in der kleinen Gedächtniskirche ein Gottesdienst der Königstreuen und zahlreicher Schaulustiger stattgefunden…
… Wir schipperten bis nach Seeshaupt am südlichen Ende des Sees, denn mit meinem „Luxusticket“ (Schwerbehindertenausweis) darf ich samt Begleitung zwar kostenfrei auf vielen Gewässern hin und zurück reisen, aber Rundfahrten sind nicht gestattet. So beschlossen wir, in Seeshaupt eine Kaffeepause einzulegen und mit einem der nächsten Boote nach Tutzing weiter zu fahren…
… Es gibt an der Seepromenade einen kleinen Biergarten, aber die Preise, die dort für Speis und Trank verlangt werden, verschlugen uns Beiden den Atem. Zum Glück war die Rampe, die vom Weg zu dieser Lokalität führt, zu steil für mich. So kehrten wir wieder um und steuerten den kleinen, bereits seit 92 Jahren existierenden Kiosk oberhalb der Schiffsanlegestelle an. Wir bekamen zu überaus günstigen Preisen vom sehr sympathischen, freundlichen und zuvorkommenden Betreiber frisch aufgebrühten Kaffee, Steckerleis und Waffeln serviert, und fühlten uns dort binnen kurzem so wohl, dass wir beinahe ordentlich versumpft wären. Als nach einer Stunde das Boot Richtung Tutzing anlegte, beschlossen wir, bald wieder beim Hansi (der braun gebrannte, lächelnde Typ mit den Dreadlocks links im Bild) und seinen lockeren und witzigen Kumpels einzukehren…
… „Schaut’s her – soooooo groß war der Fisch, den ich an der Angel hatte.“… 😉
… Bedeutet das jetzt Schwimmen und Angeln verboten? Oder Schwimmen und in den See pinkeln verboten? Oder Nicht auf Schwimmer pinkeln?… 😉
… Im sanft sich wellenden Wasser spiegelten sich ein rotes Boot, ein hell gestrichener Bootssteg und ein grünes Wäldchen, und ein Haubentaucher hielt nach Fischen Ausschau…
… Am Wochenende hat in einer gemütlichen, traditionsreichen Gaststätte in Bad Reichenhall unser 50-jähriges Klassentreffen stattgefunden. Lange hatte ich nach einer spontanen Zusage vor etlichen Wochen überlegt, ob ich überhaupt daran teilnehmen sollte, denn im Laufe der Jahre habe ich die Erinnerungen an jene Zeit beinahe völlig verdrängt, und was mir noch im Gedächtnis geblieben war, waren verschwommene und recht düstere Eindrücke aus meiner Realschulzeit…
… Am Samstag Vormittag machte ich mich gespannt auf die kurze Reise gen Südosten, die mich dank BRB und Deutscher Bahn wieder einmal ordentlich Nerven kostete: Eine Signalstörung unterwegs, mehr als eine Stunde Verspätung, vorzeitiges und überraschendes Ende der Zugfahrt statt im modern ausgebauten Salzburger Hauptbahnhof, wo ich mit meinem Rollator problemlos in die S-Bahn nach Reichenhall hätte umsteigen können, im alles andere als behindertengerechten Bahnhof Freilassing – man hatte uns Passagiere grade mal fünf Minuten zuvor darüber informiert. Als ich endlich händeringend in Freilassing einen (sehr liebenswürdigen) Service-Angestellten der DB aufgestöbert hatte, der mir die steilen Treppen von Gleis 1 zu Gleis 3 hinab und wieder hinauf helfen konnte, war ich eigentlich schon bedient genug, und wäre am liebsten wieder umgekehrt…
… Was für ein Glück, dass ich diesem Impuls nicht nachgegeben hatte! Wie viele andere Mitschülerinnen hatte ich meine Klassenkameradinnen der einstigen Kaufmännischen Realschule St. Zeno der Englischen Fräulein seit 25 Jahren nicht mehr gesehen. Allein beim Identifizieren anhand unseres Abschlussfotos aus dem Jahr 1972 hat es viele Überraschungen, Freude, Lachen und auch manch eine Träne gegeben. Wir hatten uns um drei Uhr nachmittags eingefunden, und saßen bis in den späten Abend zusammen. Und so nach und nach woben wir mit den Erzählungen von den längst vergangenen Tagen unserer Schulzeit einen lebhaften und farbenfrohen Teppich aus Erinnerungen und Eindrücken…
… Ganz besondere Freude hat es uns bereitet, dass eine unserer ehemaligen Lehrerinnen – Mater Moderata von den Englischen Fräulein, kurz Mo genannt – an unserem Treffen teilgenommen hat. Inzwischen an die Mitte Achtzig beeindruckte sie sehr durch ihren nach wie vor glasklaren Verstand, ihre vielschichtigen Interessen und nimmermüde Wissbegierde, und jene mütterliche Wärme, die sie bereits zu unseren Schultagen – damals hatte sie Stenographie und Maschinenschreiben unterrichtet – so besonders gemacht hatte…
… Nur wenige aus unserer Abschlussklasse haben an dem „goldenen“ Jubiläum unseres Schulabgangs nicht teilgenommen, vier einstige Klassenkameradinnen sind leider bereits verstorben. Eine Mitschülerin hatte sogar den weiten Weg aus den USA, aus Virginia, auf sich genommen, um uns zu treffen…
… Trotz aller Heiterkeit und den Geschichten über einstige Streiche und lustige Begebenheiten kamen wir auch immer wieder auf jenen unseligen Krieg zu sprechen, der knapp 2.000 Kilometer von uns entfernt wütet und so unendlich viel bitteres Leid verursacht. Und immer wieder wurde uns bewusst, wie gesegnet wir als Mitglieder jener bislang einzigen Generation in unserem Lande sind, die ohne Krieg aufwachsen und sich entfalten durfte. Das machte diesen Samstag Abend in Bad Reichenhall zu etwas ganz besonders Wertvollem und Bewegendem…
… Wie zwei andere Klassenkameradinnen hatte ich mich im Gasthof Bürgerbräu in Bad Reichenhall über Nacht eingemietet, so konnte ich den Tag ohne jeden Zeitdruck und Anspannung genießen. Zusammen mit etwa einem halben Dutzend früherer Mitschülerinnen saßen wir bis zur Sperrstunde beisammen. Gebannt lauschten wir den Erzählungen einer ehemaligen „Internen“ – so wurden jene Mädchen genannt, die in der Klosterschule untergebracht waren, im Gegensatz zu den „Externen“, die Tag für Tag zum Teil lange Fahrten mit Bus und Bahn auf sich nehmen mussten. Damals, vor fünfzig Jahren, herrschten in der Klosterschule St. Zeno eiserne Strenge und Drill – so etwas würde man heutzutage keinem jungen Menschen mehr zumuten. Im Stillen war ich zutiefst darüber erleichtert, dass ich mich seinerzeit mit aller Kraft gegen die Entscheidung meiner Eltern aufgelehnt hatte, mich als Interne anzumelden…
… Nach einem sehr ausgedehnten Frühstück mit meinen beiden ehemaligen Schulkameradinnen am Sonntag Morgen machte ich mich mit Rucksack, Rollator und Kamera auf den Weg durch die kleine Stadt, um noch mehr meiner Erinnerungen aufzufrischen. Und stand dann irgendwann vor der ehemaligen Kaufmännischen Klosterrealschule der Englischen Fräulein St. Zeno…
… Ich hatte den Gebäudekomplex als viel düsterer und größer in Erinnerung. Das runde Hauptportal in der Mitte des nun sehr ansprechend wirkenden, strahlend weißen Hauptgebäude durften wir als Schülerinnen damals nicht betreten. Wir mussten durch den sogenannten Schuhkeller, der sich rechts hinter dem Hauptbau befand – niemand, der vor fünfzig Jahren in St. Zeno zur Schule ging, wird den Geruch, der dort herrschte, jemals wieder vergessen… 🙂
… Das schöne Seitenportal – auch da blieb der Eintritt Gästen und Würdenträgern vorbehalten…
… Gleich am Eingang zum kleinen Friedhof liegt unsere ehemalige Schulleiterin begraben – Mater Merona Hammerschmidt. Sie war eine bemerkenswerte Persönlichkeit, von brillianter, messerscharfer Intelligenz, herrschsüchtig, gnadenlos streng, ungemein selbstbewusst. Sie war von kleinem Wuchs und ziemlich rundlich, doch sie konnte überraschend schnell sein. Wenn Mater Merona so rasch durch die weitläufigen Gänge der Schule flitzte, dass der Schleier ihres Habits waagrecht hinter ihr her wehte, dann war höchste Gefahr in Verzug!…
… Sie hatte genaue Vorstellungen, was ihr Ableben anbelangte: Es sollte schnell gehen, sie wollte „kein Fraß für Würmer“ werden, und nicht in Deutschland beerdigt werden, und wenn doch, dann an einem Platz, von dem aus sie alles im Blick haben würde. Unmittelbar nach ihrer Pensionierung fuhr sie in die Schweiz, um dort Urlaub zu machen. Trotz der langen Reise wollte sie sich nach ihrer Ankunft noch auf einen Ausflug begeben. Beim Einsteigen ins Auto brach sie zusammen und verstarb binnen kurzem. Sie wurde in einem Zinksarg zurück nach Bad Reichenhall verbracht. Das einzige freie Grab befand sich direkt neben dem Eingang zum Friedhof, von wo aus man Straße, Kirche und Schule gut übersehen kann. Da es seinerzeit sehr heiß war, wurde sie überaus rasch beerdigt. So hatten sich ihre Forderungen an ihren „obersten Dienstherrn“ beinahe buchstabengetreu erfüllt. – Ganz vorne, unter den blauen Blümchen ist ihre letzte Ruhestätte…
… In der Klosterkirche St. Zeno – die größte romanische Basilika Altbayerns. Rechts hinter dem Chorgestühl gab es einen Verbindungsgang zwischen der Schule, dem Konvent der Klosterfrauen und der Sakristei. Dort hat man uns mehr oder weniger brave Schäfchen immer in die Kirche gelotst, wenn wir an einem Gottesdienst teilnehmen mussten – für uns Externe war das nur einige Male während eines Schuljahrs, die Internen mussten pro Woche insgesamt dreimal zur Frühmessse um sieben Uhr morgens antreten…
… Das Institut St. Zeno der Englischen Fräulein in Bad Reichenhall war früher eine überaus renommierte Kaufmännische Realschule gewesen. Die weltberühmte Filmschauspielerin Vivien Leigh (Vom Winde verweht) hatte zu ihren prominentesten Schülerinnen gezählt. St. Zeno genoss einen solch guten Ruf, dass man bei einer Bewerbung nur zu erwähnen brauchte, dass man dort die Mittlere Reife erlangt hatte, und schon war einem der Job sicher. Was ging das seinerzeit einfach!…
… Ich werde jetzt noch eine Weile in den vielen Erinnerungen schwelgen. Und freue mich jetzt schon auf das nächste Klassentreffen, das in zwei Jahren stattfinden soll…
… Kommt gut in die neue Woche, bleibt bzw. werdet gesund, und habt es fein!…
… am schönen, griechisch-antik anmutenden Königsplatz in München wurde von Ludwig von Klenze, dem Baumeister des Bayerischen Königs Ludwig I., zwischen 1816 und 1830 errichtet. Der Herrscher war ein glühender Verehrer der griechischen und römischen Geschichte, Kultur und Lebensart. In der Glyptothek werden Skulpturen aus jenen längst vergangenen Tagen aufbewahrt, die zum großen Teil von Ludwig I. erstanden worden waren. Nach einer sehr aufwändigen, einige Jahre dauernden Renovierung ist dieses durchaus sehenswerte Museum seit einigen Monaten wieder geöffnet…
… Geradezu magnetische Anziehungskraft besitzt die ungemein detailliert gearbeitete Statue des Barberinischen Fauns – ein hinreißend schönes Wesen mit viel erotischer Anziehungskraft…
… Wie sorgfältig man vor Tausenden von Jahren gearbeitet hatte! Und wie lebensecht und teilweise anrührend diese Bildnisse sind! …
… Der hat aber die Haare schön!… 😉
… Feldherren und Krieger – dass man diesen, die doch so viel Leid, Tod, Blut, Tränen, Vertreibung und Zerstörung mit sich brachten, immer noch verursachen, mit Statuen, Bildnissen und Denkmälern Rum, Ehre und „ewiges“ Andenken erweist, wirft ein bezeichnendes Blick auf die Menschheit, finde ich…
… Ich kann mir nicht helfen, für mich hat dieses Gesicht schon eine gewisse Ähnlichkeit mit Lt.-Commander Data aus Star Trek – The Next Generation… 😉
… Das war nur ein klitzekleiner Streifzug durch die Glyptothek. Dieses Museum ist von der Größe her eher überschaubar, aber ich verbringe ab und an sehr gerne viel Zeit darin mit dem Studium der einzelnen Statuen und „Charakterköppe“…
… Ich wünsche euch einen guten und friedvollen Tag! Bleibt bzw. werdet gesund…
… Am Freitag Nachmittag habe ich das neue Jahr „angewandert“. 😉 Eigentlich war es nur ein längerer Spaziergang, aber für den Anfang genügte mir die Strecke von insgesamt ca. fünf Kilometern vollauf…
… Ich traf mich mit einer sympathischen FB-Bekannten in Etting, einem kleinen Dorf etwa zehn Kilometer südlich von Weilheim, inmitten jener Gegend, die wegen der außergewöhnlichen Dichte an Klöstern, Kirchen und Kapellen Pfaffenwinkel genannt wird. Dort thront auf einem lang sich hinziehenden Hügelrücken das barocke Wallfahrtskircherl St. Andrä. Bereits zur Bronzezeit war dieser Ort, von dem aus man einen wundervollen Blick auf die Gipfelkette der Nordalpen hat, von Kelten besiedelt gewesen. Rund um St. Andrä hatte man vor einigen Jahren bei Ausgrabungen etliche Hügelgräber gefunden. Die Römer gründeten nach dem Niedergang der keltischen Kultur dort eine bescheidene Ansiedlung. Die erste kleine, christliche Kirche, die dem Heiligen St. Andreas gewidmet wurde, entstand gegen 1.000 A. D. Im 17. Jahrhundert wurde der barocke Bau errichtet, wobei lange Zeit lediglich der Turm die sanft sich wellende Landschaft überragte, bevor das Kirchenschiff angefügt wurde. St. Andrä gilt seit jeher als positiver Kraftort – und das ist auch zu fühlen, wenn man sich dort aufhält. Das kleine Gotteshaus ist als Hochzeitskapelle sehr beliebt. Leider kann man das Innere nicht besichtigen, da in den vergangenen Jahren immer wieder dort eingebrochen und wertvolle Heiligenfiguren sowie Gemälde entwendet wurden, ist die Tür fest verschlossen…
… Diese kleine „Stadtflucht“ hat mir sehr gut getan. Insgesamt habe ich ca. sechs Kilometer zurück gelegt, und mit Freude feststellen dürfen, dass mir die faulen Wochen während der Weihnachtszeit doch nicht so geschadet haben, wie ich das befürchtet hatte. Und die positive Energie, die ich auf dem Ausflug mitnehmen durfte, trägt mich immer noch…
… Die drei für diese Woche vorgeschlagenen Worte – Museum, biografisch, erinnern – haben mich so angesprochen, dass ich nun zum ersten Mal an Christianes ABC-Etüden teilnehmen werde. Es geht darum, die vorgegebenen Wortspenden in einem kurzen Text von maximal 300 Worten unterzubringen…
… Hier ist mein Versuch… 😉
Man schrieb den 8. November 1918. Es war später Nachmittag, grau, neblig trüb. In Begleitung eines hageren, jungen Mannes schritt ein älterer Herr gemessen durch den Englischen Garten in München. Er hatte einen dichten, silberweißen Bart und trug eine schmale Brille, sein Haupt krönte ein dunkler Hut mit weiter Krempe, die füllige Gestalt wurde von einem mit Pelz verbrämten Lodenmantel umhüllt.
Ein gebeugter Kahlköpfiger passierte die Beiden in Gedanken versunken, schrak dann jedoch zusammen, kehrte rasch um und zupfte den Alten mit fliegenden Fingern am Ärmel.
„Majestät! Was machen’S denn noch hier!“
Der Angesprochene zog überrascht die Augenbrauen in die Höhe.
„Guter Mann, was soll das?“
„Ja, haben Sie’s denn noch ned g’hört? Sie sind entmachtet! Kurt Eisner ist zum ersten Präsident der Republik Bayern ernannt worden! Sie sind abgesetzt worden, es gibt hier keine Monarchie mehr! – Sie sollten sich in Sicherheit bringen, bevor man Ihnen und Ihrer Familie den Garaus macht!“
Als der alte Mann – Ludwig III., König von Bayern – nur wenig später zurück in die Münchner Residenz geeilt war, hatte bereits ein Großteil der Dienerschaft und des Hofstaats das riesige Stadtschloss verlassen, vor dem sich in Scharen Demonstrant:Innen versammelten. Die Minister der Bayerischen Regierung drängten den Monarchen zur Flucht.
Die letzten Getreuen gingen hastig daran, Koffer zu packen. Spätabends verließen einige Mietautos mit dem letzten König Bayerns, seiner schwerkranken Frau, drei Töchtern und dem Erbprinzen München.
Prinzessin Wiltrud blickte zurück auf die dunkle Fassade der Residenz.
„Man wird wohl nun ein Museum aus unserem schönen Schloss machen.“, murmelte sie.
Über Schloss Wildenwart am Chiemsee und Ramsau im Berchtesgadener Land ging die Flucht der Wittelsbacher Herrscherfamilie nach Anif bei Salzburg. Prinzessin Wiltrud schrieb diese Odyssee detailliert in ihren biografischen Aufzeichnungen nieder. „Ich will unsere Nachkommen damit an jene dramatische und tragische Zeit des Umbruchs erinnern.“…
… Nicht nur Bloggen bildet, sondern gelegentlich auch das Fahren mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln…
… Auch in den Münchner Bussen, Tram- und U-Bahnen gibt es solche „Guckkasterln“ (Monitore), die in lockerer Folge aktuelle Nachrichten in Kurzform, Wetterberichte, Werbung etc. anzeigen, um den Fahrgästen die Zeit zu vertreiben. Ergänzt wird das virtuelle Angebot hier durch eine Rubrik mit dem Titel „Bayerisch für Gscheidhaferln (Besserwisser:Innen )“, in der jedesmal über noch lebende bzw. verstorbene Berühmt- und Berüchtigtheiten, Redewendungen, Brauchtümer oder Denkwürdiges der bayerischen Geschichte aufgeklärt wird…
… Gestern musste ich nach einem kurzen Stelldichein mit den dienstbaren Geistern in der Praxis des Neurologen meines Vertrauens per U-Bahn nach Schwabing, um eine Besorgung zu erledigen. Während der kurzen Fahrt wurde in den „Guckkasterln“ nach Bayerns erster Fliegerin gefragt. Und da glänzte ich trotz meiner fast lebenslangen Leidenschaft fürs Fliegen durch komplettes Nichtwissen. Leider konnte ich die gezeigte Kurzbiographie nicht verfolgen, da ich aussteigen musste – aber den Namen habe ich mir gemerkt, und zuhause sogleich danach geguggelt…
… Maria Rosalie kam 1904 als zweites von vier Kindern des Forstverwalters Otmar Schultes und seiner Frau Theresia zur Welt, und wuchs in Bad Heilbrunn der Nähe von Bad Tölz im Süden Bayerns auf. Schon bald wurde das sehr eigenwillige Kind aufgrund des Berufs ihres Vaters „Försterchristl“ bzw. Christl-Marie genannt. Im Alter von zehn Jahren wurde sie zur Schule nach München geschickt. Sie riss dort mehrmals aus, weil es ihr in der großen Stadt überhaupt nicht gefiel. Der einzige Ort, an dem sie sich wohl fühlte, war das Armeemuseum (heute befindet sich die Bayerische Staatskanzlei darin), wo sie in Tagträume versunken stundenlang vor dem rot lackierten Doppeldecker des legendären Barons von Richthofen ausharren konnte. Schon bald stand für sie fest, dass sie einmal eine Fliegerin werden wollte…
… 1928 fuhr sie nach Berlin, um sich dort an einer Flugschule ausbilden zu lassen, Vater und Mutter wähnten sie bei einem Kochkurs. Nach Erhalt ihres Diploms war sie somit die erste Pilotin Bayerns. Obwohl sich ihre Eltern zunächst sehr gegen ihre beruflichen Pläne sträubten, finanzierte Schultes dann doch die Ausbildung seiner Tochter – das Schulgeld für Frauen war damals übrigens wesentlich höher als für Männer…
… Nach ihrer Qualifikation als Kunstflug-Pilotin trat sie mit einem geliehenen Flugzeug bei Flugschauen auf. Nach einigen Jahren wurde ihr mittels großzügiger Spenden ihren Eltern sowie der Stadt Bad Tölz der Kauf der ersten eigenen Maschine ermöglicht. Christl-Marie Schultes war danach europaweit an der Seite damaliger Fliegerstars wie Ernst Udet und Gerhard Fieseler unterwegs, als Copilotin von Antoine de Saint-Exupéry überquerte sie das Mittelmeer. Sie wurde berühmt und erregte das Interesse des Reichspräsidenten Paul von Hindenburg und Hermann Göring…
… 1931 machten sich Frau Schultes und Gustav Sackmann an Bord eines kleinen, zweisitzigen Eindeckers vom damaligen München Flugplatz Oberwiesenfeld aus auf den Weg zu einer geplanten Weltumrundung. Doch sie kamen nicht weit, nahe Passau verunglückten sie schwer, Christl-Marie musste das linke Bein amputiert werden…
… Ein Jahr später gründete sie in Berlin ihre eigene Zeitschrift, die „Deutsche Flugillustrierte“, die allerdings unter ihrer Leitung nicht lange verlegt wurde, da Christl-Marie Schultes sich weigerte, in die NSDAP einzutreten, und sie deshalb nicht in die sogenannte Reichsschrifttumkammer aufgenommen wurde. Zudem lehnte sie es ab, ihren jüdischen Verlobten zu verlassen. 1934 emigrierte sie mit ihm über die Schweiz nach Frankreich, und lebte im Hinterland von Nizza auf einem Bauernhof. Sie half zusammen mit ihrem Lebensgefährten nach Ende des Spanischen Bürgerkriegs dabei, Geflüchteten die Rückkehr in ihre Heimat zu ermöglichen, evakuierte Pariser Kinder in unbesetzte Regionen Frankreichs, versorgte mit Lebensmittelspenden des amerikanischen Roten Kreuzes Notleidende in Griechenland, und bemühte sich – meist vergebens – um die Freilassung Alter und Kranker aus dem französischen Internierungslager Gurs…
… 1943 wurde sie von der SS festgenommen und ins KZ Ravensbrück verbracht, nach einer Weile wieder entlassen – wohl dank der Fürsprachen eines einstigen Fliegerfreundes. Sie kehrte zurück nach Bad Tölz zu ihren Eltern, mit der Auflage, sich einmal wöchentlich bei der Gestapo zu melden…
… 1944 wurde sie wegen „Wehrkraftzersetzung“ erneut verhaftet, nachdem sie sich höchst abfällig in aller Öffentlichkeit über die Nationalsozialisten geäußert, und Wehrmachtsangehörige dazu aufgefordert hatte, nicht mehr an die Front zurück zu kehren. In der Haft wurden ihr das Nasenbein gebrochen, und die Beinprothese zertreten. Im März 1945 wurde sie zum Tode verurteilt und ins Münchner Zuchthaus Stadelheim verlegt, und dort quasi in letzter Sekunde von Soldaten der US-Armee gerettet und befreit…
… Nach Kriegsende arbeitete sie für die amerikanischen Streitkräfte, und bemühte sich lange Jahre vergeblich um eine Entschädigung für ihre Haftzeiten während des NS-Regimes. Daneben startete sie 1951 eine Kampagne, um auf die deutschen Kriegsgefangenen aufmerksam zu machen und half 1960 den Opfern eines Erdbebens und einer massiven Lebensmittelvergiftung in Marokko…
… Ihren letzten Prozess um Wiedergutmachung verlor sie im Jahr 1966. Fünf Jahre später starb Christl-Marie Schultes vereinsamt und völlig verarmt im Schwabinger Krankenhaus. 2014 hat man nahe des Münchner Oberwiesenfelds, auf dem heute die Bauten der Olympischen Spiele 1972 sich erheben, eine Straße nach ihr benannt…
Mit freundlicher Genehmigung des Stadtarchivs Bad Tölz
… dachte ich am Samstag, kurz bevor meine Freundin G. und ich uns auf den Weg nach Mittenwald machten, „Ich hab dort ohnehin schon den ganzen Ort abfotografiert.“ Dann aber, ich war schon in Begriff, die Wohnungstür hinter uns abzuschließen, hüpfte ich nochmal zurück, und packte meine schöne Nikon doch noch in den Rucksack…
… Ich hätte mich in den A*** gebissen, und das nicht nur einmal, wenn ich den Fotoapparat wirklich zuhause gelassen hätte! Denn dann hätte ich keine Bilder von einer schönen Hochzeit samt Pfarrer im festlichen Ornat und schneidigem Hochzeitslader, einer blankpolierten Kutsche und den beiden stattlichen Zugpferden namens Pippa und Ramazotti machen können… 😉
… Und mein Ärger hätte sich ohne Knipse ganz sicher noch vervielfacht, als wir eine mir bislang noch unbekannte kleine Gasse erkundeten…
… In Mittenwald, das bereits in der Römerzeit ein florierender Handelsposten war, wurden früher die Waren aus dem fernen Bella Italia, die über die Brennerpass-Route herbei geschafft worden waren, auf Flöße verladen und auf oftmals recht gefährlichen Fahrten isarabwärts transportiert. Am Marktbach sind ein verkleinertes Modell eines solchen Floßes und die Bronzestatue eines Flößers zu sehen…
… Wir fuhren mit dem Wanderbus hoch zum kleinen Ferchensee, und waren dort – wohl aufgrund des nicht ganz optimalen Wetters – so gut wie allein auf weiter Flur. Still und so friedlich lag der See inmitten der hochragenden Berge, die Luft roch würzig und frisch, und war glasklar. Eigentlich wollten wir nur ein kleines Stückchen weit gehen, doch dann umrundeten wir doch das ganze Gewässer, und konnten uns von der himmlischen Ruhe dort oben kaum mehr lösen…
… Am frühen Abend setzte sich allmählich Hochdruckeinfluss durch, und die Alpspitze hoch über Garmisch-Partenkirchen wirkte dank einer vom Wind auseinander gezogenen Wolkenbank wie ein gefährlich qualmender Vulkan…
… Während ihr das lest und anschaut, befinde ich mich schon auf dem Weg gen Süden, um sechs Tage am schönen Gardasee zu verbringen. Mal schauen, wenn im Hotel das Internet gut funzt, dann werde ich mich mit Sicherheit hier melden… 😉
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