Marthas Momente-Sammlung

Glück ist die Summe schöner Momente

Das „Schleißheimer Schlössertrio“…

… stand als nächstes auf meiner Will-Sehen-Liste…

… Die weitläufige Schloss- und Parkanlage geht auf Herzog Wilhelm V. zurück, Vater des legendären Bayerischen Kurfürsten Maximilian I. Er hatte gegen Ende des 16. Jahrhunderts in der neu erworbenen Schwaige Schleißheim als Zentrum mehrerer Höfe ein schlichtes Herrenhaus – das heutige Alte Schloss Schleißheim – errichten lassen. Der Hauptbau des Komplexes, von dem sich bis in die heutige Zeit der zentrale Tor- und Uhrenturm erhalten hat, wurde von Maximilian I. erneuert. Im Zweiten Weltkrieg wurden bei Luftangriffen das Dach sowie etliche Räume des Schlossgebäudes zerstört, und ab 1970 wieder aufgebaut…

… Der Enkel Maximilian I., Kurfürst Max Emanuel, liebäugelte sehr mit der Kaiserkrone des damaligen Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Die Kaiserwürde wurde stets zwischen den sieben Kurfürsten „ausgepokert“, ein sehr gewichtiges „Argument“ war, wie glanzvoll und üppigst reich man sich in Szene setzen konnte. So nahm Max Emanuel im Jahre 1700 den Bau des Neuen Schlosses Schleißheim, das als seine zukünftige Residenz gedacht gewesen war, in Angriff. Dank des spanischen Erbfolgekrieges, der 1704 ausbrach, kamen die Bauarbeiten zum Erliegen, und wurden erst 1715 wieder aufgenommen. Da Max Emanuel zusehends in finanzielle Nöte geriet, wurde der ursprüngliche Plan einer riesigen, überaus imponierenden Schlossanlage Stück für Stück auf das heute erhaltene Maß zurecht gestutzt…

… Teile der Inneneinrichtung, vor allem dem atemberaubenden Treppenhaus und der Roten Galerie, werde ich euch ein andermal zeigen… 😉

… Die Parkanlage zwischen den drei Schlössern begeistert mich nicht ganz so wie die von Nymphenburg. In Schleißheim wird mehr Wert auf das kunstvolle, streng geometrisch ausgerichtete Erscheinungsbild gerichtet. Einmal im Jahr, am ersten Septemberwochenende, während der Historischen Jagd und Kutschengala, erwacht der der Schlosspark zum alten, dereinst so prunkvollen und farbigem Glanz – ein absolutes Highlight für jeden Liebhaber der Reit- und Fahrkunst…

… Anlässlich seiner Vermählung mit seiner ersten Frau, der österreichischen Kaisertochter Maria Antonia, im Jahr 1685, ließ Kurfürst Max Emanuel ca. 1.300 Meter von Schloss Schleißheim entfernt das kleine Jagd- und Gartenschlösschen Lustheim errichten. Es befindet sich direkt auf der Mittelachse der Parkanlage. Geplant waren nebst des zweigeschossigen Hauptbaus weit geschwungene Kolonnaden, die Pavillons im Norden und Süden Lustheims miteinander verbinden sollten. Nachdem gravierende Mängel in der Ausführung fest gestellt worden waren, und sowohl Max Emanuel als auch sein Hofarchitekt Zuccalli gestorben waren, wurden die Arbeiten eingestellt, und die Zirkelbauten dem Verfall überlassen…

… Auch ohne die üppig geplanten Kolonnaden bietet das Schlösschen Lustheim einen durchaus reizvollen Anblick. In den Räumen des Erdgeschosses und des Kellers befindet sich nun die mehr als reichhaltige Porzellansammlung der Stiftung Ernst Schneider…

… Der frühabendliche Blick zurück auf das Neue Schloss Schleißheim. Auch dort gibt es mittlerweile eine sorgfältig restaurierte Gondel, mit der man als Reminiszenz an die längst vergangenen prachtvollen Zeiten der Bayerischen Kurfürsten sich langsam über den breiten Kanal chauffieren lassen kann…


23 Antworten zu “Das „Schleißheimer Schlössertrio“…”

  1. Wunderbar und wunderschön! Weils einen Kontrast braucht, kontern wir gegen Abend mit Bildern vom Gelände des Eslarner Bahnhofs. 😉 Dort soll auch was Fulminantes entstehen, mit Städtebaufördermitteln. LG

  2. Die letzte Aufnahme gefällt mir ganz besonders gut. Die Stimmung passt so wunderbar zum Schloss und zu der Gondel auf dem See.

  3. Die Schleißheimer Schlossanlage hast du sehr schön beschrieben und mit wunderbar stimmungsvollen Bildern unterlegt.
    Allerdings wär dem Max Emanuel seine Lust schnell vergangen, wenn Lustheim 1300 KILOmeter entfernt läge 😂
    Herzliche Grüße
    Renate

    • Ups! Da hat sich ein Fehlerteufel eingeschlichen. Danke, dass du mich darauf aufmerksam gemacht hast, liebe Renate. 🙂
      Ich grüße dich herzlich zurück! ♥

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