… Das will Royusch von den TeilnehmernInnen seines Fotoprojekts im Jahr 2021 einmal pro Monat sehen. Schade nur, dass man pro Blogpost nur ein Foto zeigen soll. 😉 Mein für den Januar ausgewähltes Bild habe ich im schönen Mercato di Rialto in Venedig gemacht…
… Der liebe Wortman hat ein Blog-Projekt wieder aufleben lassen, das vor acht oder neun Jahren schon einmal sehr erfolgreich die Runde durch Bloggershausen gemacht hat. Da ich mich noch gut an all den Spaß und die Freud‘ erinnern kann, den ich damals hatte, habe ich mich natürlich gerne dazu bereit erklärt, auch diesmal teilzunehmen…
… The Auberginius…
… Die kleine Geschichte dazu gibt es nach diesem Foto… 😉
… In der bisweilen leicht verrückten Welt des Profi-Darts hat jeder berühmte Spieler seinen eigenen Spitznamen: Der stets recht lustig und originell einher kommende Peter Wright wird Snakebite genannt, Gary Anderson ist The Flying Scotsman, Michael van Gerwen The Mighty Mike, der legendäre Phil Taylor – sechzehnfacher Weltmeister der PDC (Professional Darts Corporation) – war weltweit als The Power bekannt – um nur einige Beispiele zu nennen…
… Der noch sehr junge und erst seit 2020 so richtig in der Darts-Welt aufstrebende Dirk van Dujivenbode hatte bis zu Beginn der Weltmeisterschaft 2021, die von Mitte Dezember 2020 bis zum 3. Januar 2021 im Alexandra Palace in London ausgetragen wurde, den Spitznamen The Titan inne. Trotz beachtlicher Erfolge in der vergangenen Spielsaison arbeitet er nach wie vor in der Verwaltung einer großen Auberginen-Farm in den Niederlanden und fühlt sich dort ausgesprochen wohl. Er schätzt die dunkel glänzende Frucht so sehr, dass er bei seinen WM-Partien häufig eine Aubergine quasi als Maskottchen mit auf die Bühne brachte. Und so dauerte es nicht lange, bis Spielerkollegen ihm frotzelnd nahelegten, sich doch von The Titan in The Auberginius umzubenennen… 😉
… So lautet der Titel der neuesten Ausgabe von Mannis feinem Fotoprojekt. Und eine Warnung gleich vorneweg: Meine Umsetzung des Themas wird wieder mehrteilig sein… 😉
… Waikiki Beach – Oahu, Hawaiische Inseln…
… Mein Lieblingsweg zu einem der berühmtesten Strände der Welt führte morgens nach einem ausgedehnten Frühstück in meinem geräumigen Appartement im 33. Stock eines himmelhoch ragenden Hotelkomplexes die Hauptstraße Waikikis, die Kalakaua Avenue, entlang, und dann durch das edle Foyer des Anfang des 20. Jahrhunderts erbauten palastähnlichen Nobelhotels Moana Surfrider. Dort wird jeder neue Gast von freundlich lächelnden Damen mit einem Lei, einem traditionellen Blumenkranz begrüßt…
… Am Nordwestflügel des Hotels hatte ich meinen Lieblingsplatz, direkt unter einer kleinen Gruppe von Palmen, vor allem in der Mittagszeit war dies einer der wenigen schattigen Plätze am Strand…
… Strandimpressionen…
… Etwa hundert Meter nördlich meines Stammplatzes am Waikiki Beach steht die Statue von Duke Kahanamoku. Er hat Anfang des 20. Jahrhunderts das Wellensurfen, das in früheren Zeiten als religiöser Ritus den hawaiischen Adeligen und KönigenInnen vorbehalten war, überaus erfolgreich zum Breitensport gemacht…
… The Royal Hawaiian – im Volksmund Pink Palace genannt – ist das zweite traditionsreiche Nobelhotel von Waikiki Beach…
… Im Kapiolani Park am südlichen Ende des Strandes von Waikiki verzaubern bei der Kodak Hula Show die Rhythmen polynesischer Tänze…
… Mit einem vornehm zelebrierte und gar köstlichen Nachmittagstee auf der Banyan Veranda des Moana Surfrider Hotels kann man sich von einem langen Tag am Strand erholen und stärken und dabei sanfter Hula-Musik lauschen…
… In einem fulminanten Rausch an Farben versinkt vor Waikiki Beach die Tropensonne im Pazifik…
… Denn trotz Corona gab es doch auch – zumindest für mich – viele schöne und erfreuliche Momente und Erlebnisse…
… Es gab die Farbenpracht und den Frohsinn des Münchner Faschingszugs, Gaudiwurm genannt, im Februar. Ich durfte interessante und schöne Städte wie Augsburg, Bamberg und Neuburg an der Donau besichtigen. Es gab die Wunder der Natur – unter anderem frisch geschlüpfte Pferde – und Schwanenkinder, stattliche Störche im Storchendorf Raisting, samtpfötige Miezekatzen beiderseits des Wegs, stolze Raubvögel, grazile Rehe. Die majestätische, Ehrfurcht gebietende Schönheit der Berge, donnernd in die Tiefe stürzende, wilde Wasser, still ruhende Seen, den nie versiegenden Zauber der bayerischen Landschaften. Den außergewöhnlichen Sommer in der Stadt. Trotz Corona viel Kunst und Kultur. Die atemberaubende Thierry-Mugler-Ausstellung in der Hypo-Kunsthalle München. Es gab lieben Besuch, verständnisvolle und großzügige FreundeInnen. Es gab viele Augenblicke des kleinen Glücks, des Staunens und der Freude…
… Und natürlich viele Bilder von alldem. Ganz einfach wild durcheinander gewürfelt, das Kadeiloskop eines schwierigen, und dennoch auch immer wieder schönen Jahres… 😉
… Das Licht war perfekt, als ich mich am Donnerstag gegen halb Zwei zusammen mit ein paar anderen „Fototanten“ und „-onkels“ auf die Lauer an einem kleinen Bächlein im Nymphenburger Schlosspark begaben. Man war sich ziemlich sicher, dort einen Eisvogel erspäht zu haben. Nach zwei Stunden war das Licht weg, und das schöne Federvieh hatte sich nicht blicken lassen. Damit ich mich nicht ganz ohne Foto trollen musste, habe ich auf dem Weg zurück mal kurz auf den Auslöser gedrückt… 😉
… Kaum war ich um die erste Wegbiegung gewandert, wurde ich von einem kecken Eichhörnchen lautstark beschimpft, das über einem leeren Futterhäuschen im Geäst einer hohen Kiefer saß. Vielleicht war es enttäuscht, dass ich keine Nüsse dabei hatte… 😉
… Entlang des sehr gut ausgebauten Wegs, den man sogar mit einem Rollstuhl befahren könnte, befinden sich viele hölzerne Sitzbänke mit metallenen Plaketten an den Rücklehnen, auf denen viele kluge Sprüche vieler berühmter PhilosophenInnen zu lesen sind. Sie regten mich teilweise zum Sinnieren an, und die gar feinen Ausblicke auf das breite Loisachtal und die hoch aufragenden Berggipfel im Süden taten das übrige, dass ich mich auf dieser Wanderung nach kurzem schon ungemein wohl in meiner Haut fühlte…
… Jenseits des Tals reckte die Burgruine Werdenfels ihre Scharten und Schroffen in das goldene Spätherbstlicht…
… Eine Anhöhe krönte eine sanfte und ausgedehnte Senke mit Buckelwiesen, ehe der Weg nach Farchant hinab führte. Ich stand lange und beobachtete, wie die Sonne dem bergigen Horizont entgegenstrebte und versank…
… Noch ein halbes Stünderl Fußmarsch, dann war Farchant erreicht. Auf der Loisachbrücke schoss ich noch das allerletzte Foto des schönen Tages, und dann kam ich gerade noch rechtzeitig für den nächsten Zug gen München am kleinen Bahnhof an…
… von Garmisch-Partenkirchen ins etwa fünf Kilometer nördlich gelegene Dorf Farchant…
… Dass es solch einen Weg im Werdenfelser Land gibt, hatte ich erst am vorletzten Sonntag während meiner Besichtigung der Historischen Ludwigstraße erfahren. Wieder zuhause angelangt, klemmte ich mich sofort hinter den Schlepptopp, um nachzuforschen. Und schon bald entstand beim Stöbern und Lesen diverser Wanderseiten der feste Vorsatz, so bald als möglich diesen Weg zu erkunden…
… Am Mittwoch begab ich mich per fast leerem Regionalzug wieder einmal gen Garmisch-P., und nach einer sehr kurzen Busfahrt stiefelte ich wohlgemut los…
… Von der Historischen Ludwigstraße aus ging es zunächst einen Kreuzweg entlang hoch zum kleinen Kloster samt Wallfahrtskircherl St. Anton. Dieses ist aus einer Kapelle entstanden, die im 17. Jahrhundert von den Partenkirchner Vettern Jakob und Johann Lidl (deren Nachfahren aber nichts mit der Discounter-Kette gleichen Namens zu schaffen haben 😉 ) gestiftet worden ist. Das Kloster, welches derzeit von zwei Franziskanermönchen bewohnt wird, und in naher Zukunft aufgelöst werden soll, wurde 1935 angebaut…
… Das Kircherl wurde im Barockstil errichtet, die Fresken, welche die erste innere Kuppel zieren, zählen zu den schönsten und wertvollsten im bayerischen Raum…
… Im zweigeteilten, laubenartigen Aufgang zur Kirche hängen Hunderte Gedenktafeln an Einheimische, die während der beiden Weltkriege ihr Leben ließen. Es sind fast nur junge Männer, zwischen 21 und 25 Jahren, derer gedacht wird. Während ich langsam von Marterl zu Marterl wanderte, wurde mir das Herz so schwer. Was für eine furchtbare und sinnlose Vergeudung von Menschenleben! Was für ein Meer an Tränen von den Hinterbliebenen da vergossen worden ist! So viel Trauer und Verzweiflung!…
… Ich sah lange hinüber zu den Schroffen, Graten und Gipfelspitzen des Wettersteinmassivs. In ihrer unnahbaren, gewaltigen Schönheit fand ich Trost, und meine Stimmung hob sich allmählich wieder…
… Zwei Drittel des Novembers sind bereits vorüber – und noch immer torkeln nektartrunken bunte Schmetterlinge von Blüte zu Blüte…
… Kurz nachdem ich St. Anton passiert hatte, bog der Philosophenweg von der schmalen Asphaltstraße ab, der ich bislang gefolgt war. Ein letzter Blick zurück auf Garmisch, und dann wandte ich mich gen Farchant…
… Demnächst wandern wir weiter. 😉 Kommt gut in die neue Woche, und bleibt gesund…
… Die noch sehr filigrane Mondsichel schwebt im Abendhimmel über dem Hohen Gaif, einem Gipfel des Wettersteinmassivs…
… Aufgenommen habe ich dieses Bild, als ich sehr müde aber auch richtig glücklich und mit mir zufrieden nach einer Herbstwanderung in Farchant auf der Loisachbrücke stand. Über meine Tour werde ich natürlich demnächst ausführlich berichten… 😉
… erhebt sich auf einem dicht bewaldeten Hügelrücken über dem breiten Tal der Loisach und der Ortschaften Garmisch-Partenkirchen sowie Farchant. Die Festung, die bis ins Jahr 1632 als Verwaltungsmittelpunkt der Grafschaft sowie der Überwachung der wichtigen Handelsroute Via Imperii zwischen Augsburg und Venedig Werdenfels diente, wurde wohl zwischen 1180 und 1230 erbaut, nix G’wiss woaß ma trotz eingehender Forschung eigentlich nicht so recht… 😉
… Man nimmt an, dass sie einstmals so ausgesehen haben könnte:…
… Laut einer altüberkommenen Sage soll in der Ruine eine Weiße Frau umgehen, der Geist einer wunderschönen Gräfin, die im 12. Jahrhundert der Untreue bezichtigt worden war, während ihr Gemahl, der Burgherr, als Mitglied des Kreuzzuges zur Eroberung von Jerusalem in der Ferne weilte. Der erboste Graf ließ sie nach seiner Rückkehr ohne zu zögern in Ketten gefesselt in den Kerker werfen. Als ihn die Kammerdame der Schönen über seinen Irrglauben aufklärte, wollte der Gatte sein Ehegespons unverzüglich wieder freilassen, er kam allerdings zu spät, es hatte bereits entkräftet das Leben ausgehaucht. Seit jenen Tagen soll bisweilen aus den Tiefen der Burg ein Jammern und Wehklagen erschallen, und eine hoch gewachsene Frauengestalt in weißem Gewand erscheinen, die weinend die erschreckten Wanderer anfleht, ihr die Ketten abzunehmen…
… Rund um die Burgruine Werdenfels befindet sich ein ausgedehntes und sehr schönes Wandergebiet mit einer Vielzahl leicht zu begehender und gut ausgebauter Wege samt Naturlehr- und Burggeschichte-Pfad…
… Während des gemächlichen Marsches Richtung Ruine umrundete ich vergangenen Freitag den kleinen, verträumt liegenden Schmölzersee…
… Ein ganz besonders ansehnlicher Wegweiser:…
… Nach einer knappen Stunde hatte ich mein Ziel erreicht – ich war für meine Verhältnisse erstaunlich flott unterwegs! -, über der anheimelnden Werdenfelser Hütte ragten die zerklüfteten Mauerreste der Burgruine in den föhnblauen Herbsthimmel…
… Vorsichtig erkundete ich das Gelände, kam allerdings nicht sehr weit, einige für mich unüberwindlich hohe Steinstufen, die zu den zerklüfteten Gemäuern des Palasts führen, bremsten meinen Tatendrang leider. Da ich weit und breit allein unterwegs war, machte ich klugerweise kehrt und beschloss, weitere Erkundungen auf ein andermal zu verschieben. Die schöne Aussicht auf die Bergwelt ringsum und das weithin sich erstreckende Tal der Loisach tröstete mich über den Abbruch meiner „Expedition“ hinweg…
Schneeglöckchen läuten leis im Thal, Glöckner ist der Sonnenstrahl, Die Knospen hören’s, die schwellen und treiben, Veilchen die blauen Äuglein reiben, Maiblümchen erwacht, und Lenzesduft Haucht durch die warme, weiche Luft.
Seit sonnig mir Dein Blick gelacht, Wieder ist mein Herz erwacht, Ein schwellendes Knospen, ein säuselndes Klingen, Vor Frühlingssehnsucht will’s zerspringen, Die Liebe kehret, die längst schon schied, Und all‘ mein Denken wird zum Lied.
(Albert Träger 1830-1912, deutscher Lyriker, Novellist)
… Übrigens – es sind nur noch 134 Tage bis zum Frühlingsanfang 2021… 😉