Marthas Momente-Sammlung

Glück ist die Summe schöner Momente

Seit dem Mittelalter…

… ist in meiner Heimat, dem Berchtesgadener Land, das holzverarbeitende Handwerk Tradition, wie in so vielen anderen Alpenregionen auch. In früheren Tagen hat man mit dem Vertreiben der sogenannten Berchtesgadener War‘ gute Geschäfte gemacht. Auf sogenannten Kraxn, hölzernen Gestellen, die rücklings getragen wurden, zogen die Händler in ferne Regionen aus, um etwas naiv anmutendes, bunt bemaltes Kinderspielzeug, kunstvoll gedrechselte und verzierte Schachteln, Heiligenstatuen und Küchengerätschaften feil zu bieten…

… Der berühmteste dieser fahrenden Händler und Holzhandwerker war der Anton Adner, eine von vielen Sagen und Legenden umwobene Persönlichkeit. Geboren wurde er entweder in Schönau am Königssee oder aber im Tirolerischen, so genau weiß man das auch heutzutage nicht. Angeblich ist er 1705 zur Welt gekommen, und 117 Jahre alt geworden. Mit ca. 109 Jahren hat er in München einen der beiden Türme der Frauenkirche erklommen, er ist damals einer Einladung des ersten bayerischen Königs Max I. Joseph gefolgt, und durfte an dessen traditioneller Fußwaschung am Gründonnerstag teilnehmen. Der Regent ist vom „bayerischen Methusalem“ so angetan gewesen, dass er dem Schachterlmacher eine kleine Leibrente anweisen, und ihn sogar von seinem Hofarzt behandeln ließ…

… Statue von Anton Adner. Charakteristisch für ihn war, dass er während seiner langen Wanderschaften mit der schwer beladenen Kraxn auf dem Rücken zu stricken pflegte…

… Auch heutzutage erfreut sich die Berchtesgadener War‘ und Holzbildhauerei großer Beliebtheit, Hauptabnehmer sind vor allem die Touristen aus allen Ländern der Welt. Zahlreiche Kunstwerke in Berchtesgaden legen ein beredtes Zeugnis davon ab, dass man nicht nur aus edlem Gestein gar schöne Dinge formen kann…

… Berchtesgadener Christbaumschmuck…

 

 


13 Antworten zu “Seit dem Mittelalter…”

  1. Ein sehr schöner Bericht über dieses alte Handwerk, ich mag diese Holzarbeiten. Wann immer ich sie an alten Häusern entdecke, zücke ich gleich die Kamera. Sehr häufig habe ich sie auch in Hessen und Thüringen gefunden.
    LG Werner.

  2. Sie sind wirklich zu beneiden, in einer solchen Idylle mit so viel bodenständiger Kunst aufgewachsen zu sein. Bei uns gab und gibt es außer einem Wurzelschnitzer nix. Bei uns nahm und nimmt man Holz nur zum Heizen. LOL

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