Marthas Momente-Sammlung

Glück ist die Summe schöner Momente

Auf dem Weg nach Greenwich…

… Frohgemut startete ich am Donnerstag, 25. April, in meinen zweiten Tag in London. Mochte das Zimmer auch winzig sein und nicht sonderlich komfortabel, es war schön ruhig gewesen in dieser Nacht und mein Schlaf tief und erholsam. Das sogenannte kontinentale Frühstücksbufett im Hotel war zwar ziemlich Plundergebäck-lastig, aber es gab zum Glück auch frisches Obst, diverse Cerealien und Joghurts in verschiedenen Geschmacksrichtungen. So konnte ich mir ein bekömmliches Müsli mischen, das mir neue Kräfte verlieh und für etliche Stunden satt machte. Der herzhafte, starke, schwarze Frühstückstee und die vom Morgenhimmel strahlende Sonne taten ihr übriges, dass ich frohgemut und voller Unternehmungslust Richtung King’s Cross loszog…

… Ich nahm die U-Bahn Circle Line in östlicher Richtung und landete nach gemächlicher Fahrt direkt am Palace of Westminster. Beim Anblick des riesigen, zwischen 1840 und 1870 im neugotischen Stil errichteten Bauwerks und beim Klang der weltberühmten Glocken von Big Ben hätte ich jubeln können vor Freude und Glück…

 

… Auf der Westminster Bridge stimmte ein festlich gewandeter Dudelsackspieler voller Hingabe „Scots The Brave“ an, und die seltsamen, aber dennoch schönen Klänge trieben weit über die ruhig dahinfließende Themse…

 

… Ich schlenderte am Embankment entlang, auf der Suche nach dem barrierefreien Zugang zur Anlegestelle der Fähren zwischen Westminster Bridge und Greenwich. Ein wuchtiges Denkmal, bestehend aus zwei Mauern grauen Granits mit langen bronzenen Reliefs, erregte meine Aufmerksamkeit…

… „The Battle of Britain Monument“ zeigt bewegende und fesselnde Szenen aus dem Zweiten Weltkrieg, als sich die Engländer verbissen gegen den schier übermächtigen Terror des NS-Regimes zur Wehr setzten. Die Reliefs zeigen junge Piloten, die auf dem Weg zu ihren Flugzeugen aus der Wand zu springen scheinen, Bodenaufklärer, die mit ihren Ferngläsern den Himmel nach feindlichen Maschinen und Raketen absuchen, Frauen, die in Munitionsfabriken arbeiten, Zivilisten, die sich um verwundete Soldaten kümmern, Menschen, die vor den verheerenden Bombardements Schutz suchen. An den Rückseiten der beiden Wände sind die Namen von über 2.000 Piloten eingraviert, die versuchten, ihre Heimat in ungezählten Luftkämpfen zu schützen…

 

… „The Battle of Britain Monument“ ist das stärkste und eindrucksvollste Mahnmal gegen Krieg, das ich je gesehen habe. Ich verharrte lange dort, um die einzelnen Szenen auf mich wirken zu lassen. Und dann fiel es mir schon ein wenig schwer, mich davon zu lösen, und erneut der Heiterkeit und Schönheit des frühen Vormittags hinzugeben…

… Mit dem Fahrschein für eine Hin- und Rückfahrt auf der Themse, das mir von einem älteren, sehr höflichen und sanft lächelnden Verkäufer in der Ticketbude ausgehändigt worden war, betrat ich wenig später den bereits gut gefüllten Warteraum der großen Bootsanlegestelle. Eine Fähre drehte längsseits, machte fest, und bald danach durften wir an Bord gehen, und der schöne Platz am Fenster, den ich ergattern konnte, vertrieb jedwede trübe Gedanken…

…………………..

… Kommt gut durch den Tag, ihr Lieben!…

 

 


8 Antworten zu “Auf dem Weg nach Greenwich…”

  1. Dieses Denkmal ist mal ganz was anderes und ich kann mir schon vorstellen, dass es sehr beeindruckend ist, wenn man davor steht – denn es hat schon allein beim Anschauen der Bilder eine gewaltige Wirkung.
    VG, Christa

  2. Was fuer ein Prachtwetter! Und ganz fantastische Aufnahmen!
    Apropos „Continental Breakfast“: die Bezeichnung ist meiner Erfahrung nach eine faule Ausrede fuer ein nich besonders gutes bzw. reichhaltiges Fruehstueck. Zumindest frueher bedeutete das nicht mehr als Toast und Marmelade. Heute scheint es – Deinem Bericht nach – ja doch etwas anders zu sein. Aber ich ziehe immer noch ein „Full English Breakfast“ vor.

    • Danke schön.
      Stimmt, Continental Breakfast bedeutet schon immer, dass man da an Aufwand und Auswahl und natürlich auch den Kosten spart. Im Point A Hotel war es durchaus um einiges reichhaltiger als nur Toast und Marmelade. Man konnte sich schon satt essen und eine gute Unterlage für den Tag schaffen.

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