… im Marstallmuseum ist ganz ohne Zweifel die Prachtkutsche Ludwigs II. Ich stand lange Zeit da, und ließ all diesen überbordenden Prunk aus Holz, Bronze und Stahl, überzogen mit 22karätigem Blattgold auf mich wirken, war wie gebannt, wie verzaubert…
… Manch einer wird sich fragen: Konnte man mit diesem Galawagen denn überhaut fahren? Aber ja! Ohne Weiteres. Denn unter all dem atemberaubenden Zierrat kunstvoll verborgen befindet sich allerfeinste Hightech des neunzehnten Jahrhunderts. Ein kleines und recht interessantes Filmchen über die vor wenigen Jahren erfolgte Restaurierung der Prunkkutsche gibt Aufschluss darüber:…
… am Samstag nach dem 24. April, dem Namenstag des Heiligen Georg, die Zusammenkunft des Wittelsbacher Hausritterordens vom Heiligen Georg begangen. Ich habe bereits hier und hier darüber berichtet…
… Als ich im letzten Jahr als Wachpersonal anwesend sein durfte, als die mehr als drei Dutzend hochkarätigen Adelsleut aus ganz Europa elegant befrackt eintrafen, und sich die himmelblauen Samtumhänge sowie die schweren Ordensketten umhängten, und mir der Großmeister, Seine Königliche Hoheit Herzog Franz von Bayern mit einem freundlichen Gruß und Lächeln die Hand schüttelte, war ich fest davon überzeugt, dass dieses schöne Erlebnis nicht zu toppen sei…
… Ich wurde allerdings gestern eines Besseren belehrt. Mir wurde das ganz große Privileg zuteil, als eine von nur einer Handvoll Außenstehenden von der Empore der Hofkapelle aus die Initiation dreier Anwärter zu St.-Georgs-Rittern durch den Großmeister, sowie die Rangerhöhungen einiger Mitglieder, und den sehr feierlichen, von Weihbischof Rupert Graf von Stolberg gehaltenen, Gottesdienst mitverfolgen zu dürfen…
… Der Ritterschlag wird mittlerweile nicht mehr mit dem schweren, juwelenbesetzten Ordensschwert durchgeführt, das für den Herzog Christoph von Bayern um 1480 geschmiedet worden ist. Der Großmeister berührte jeden der drei nacheinander vor ihm knieenden jungen Männer leicht an der Schulter, und sprach eine lateinische Formel, dann wurden die neuernannten Ritter in die wunderschönen blauen Umhänge gekleidet…
… Besonders bewegt hat mich das Gebet der St.-Georgs-Ritter am Schluss der Messe, ihre Bitte um die nötige Kraft, ihre Pflichten gewissenhaft zu erfüllen, Armut und Schmerzen zu lindern, sowie um die Reinheit des Herzens, Demut und Liebe. Und das Lied, das sie danach anstimmten, ich nehme an, dass es sich dabei um die Hymne des Ordens handelte…
… Natürlich herrschte während der Zeremonie Fotografierverbot, und ich habe mich eisern daran gehalten. Dass ich dabei zusehen durfte, werte ich als einen sehr großen Vertrauensbeweis seitens des Chefkastellans, und ich wollte ihn auf gar keinem Fall enttäuschen…
… Doch nach dem Gottesdienst machte ich ein paar Bilder vom Schild des Großmeisters und der Ordens-Bibel…
… Der Thronsessel des Großmeisters…
… Sein Schild…
… Die Ordens-Bibel…
… Die festlich geschmückte Hofkapelle in der Münchner Residenz unmittelbar vor der Zeremonie und dem Gottesdienst…
… der bayerischen Herrscher kann man im Marstallmuseum bewundern, das in einem Seitenflügel des Nymphenburger Schlosses zu finden ist. Dieser Trakt diente einst als Leibpferd-Stallung, und wurde auch als die Südlichen Kavaliersgebäude bezeichnet. Er wurde 1719 unter dem Kurfürsten Max Emanuel fertig gestellt, und beherbergte während der Sommermonate die kostbarsten Reitpferde der Wittelsbacher, sowie deren Kutschen und Schlitten…
… Mal ganz ehrlich, im Vergleich zum Gala-Coupé des in München recht unbeliebten Kurfürsten Karl Theodor aus der Pfälzer Linie der Wittelsbacher – er regierte Bayern von 1777 bis 1799 – sieht doch jede moderne „Bonzenschleuder“ geradezu armselig aus…
… In diesem Gefährt ließ sich sein Nachfolger, Max IV. Joseph, der am 1. Januar 1806 zum ersten bayerischen König (durch Napoleons Gnaden) ernannt wurde, mit seiner zweiten Frau, Caroline Prinzessin von Baden, zur Krönung kutschieren…
… In den kalten Wintermonaten galt das Fahren in kunstvoll gestalteten Schlitten als sehr schick. Gezogen von flinken Rennern sauste eine vielköpfige Hofgesellschaft samt Musikanten durch das tiefverschneite Umland Münchens, und den Nymphenburger Schlosspark…
… Einer dieser prachtvollen Schlitten fesselte mich ganz besonders wegen seines mehr als üppigen Detail-Reichtums: Er war im Auftrag Ludwig II., des „Märchenkönigs“ angefertigt worden…
… Die edlen Leibpferde der bayerischen Herrscher hatten oftmals gar schwer an ihrer Ausstattung zu tragen…
… Auch nicht eben bescheiden, aber doch bei weitem nicht so prachtvoll kamen die Kutschen der bayerischen Könige Ludwig I. und Maximilian II. einher…
… Wenn das irgendwann einmal mit dem Laufen gar nicht mehr gut klappen sollte, dann werde ich mir auch so eine Sänfte zulegen, und mich von zwei feschen und knackigen Jungs durch die Gegend tragen lassen… 😀
… Folgenden Beitrag des Autors Bruno Schulz habe ich im Gesichtsbuch entdeckt, und für so gut empfunden, dass ich ihn mit Genehmigung des Verfassers sehr gerne hier veröffentlichen möchte:…
„Jemanden zu hassen ist verrückt.
Denn Du vergiftest dich selbst,
um einem anderen zu schaden.“
Jetzt bin ich über 50 Jahre alt und dennoch immer noch und immer wieder überrascht von manchen Handlungen und den Beweggründen dazu. Die sozialen Medien sind ein großartiges Panoptikum an sozialem Miteinander. Natürlich ist nicht immer alles Sonnenschein. Das kann ja gar nicht. Und es gibt oft eine Menge guter Gründe, sich kritisch auseinanderzusetzen. Nicht nur in den Fakten, sondern auch in interpretierenden Meinungen und Haltungen, die die Ersteren subjektiv fassen und manchmal auch reichlich deformieren.
Der Mediziner und Aphoristiker Dr. Stefan von Kegler sagte vor nicht allzu langer Zeit: „Kritik ist entweder getarnte Missgunst, oder wohlwollende Unterstützung. Im schlimmsten Fall ist sie undurchschaubar, weil beides in einem.“
Im Grunde sollte man sich über die wohlwollende Unterstützung freuen und viel mehr dazu sagen und schreiben. Dankbar sein. Man macht das viel zu selten. Weil sie einen trägt. In den eigenen Plänen, Vorhaben und Träumen. Wohlwollende Kritik beflügelt und lässt dadurch nur selten Raum und Rast, sie nicht nur inhaltlich zu reflektieren, sondern in ihr auch Zuspruch und Unterstützung erkennen zu wollen. Auch wenn sie einen auf Fehler und Defizite hinweist. Es ist ungleich schwerer, einen Menschen freundlich wie freundschaftlich auf einen Mangel aufmerksm zu machen, als ihn locker zu beklatschen. Der Ton macht die Musik.
Und die getarnte Missgunst? Hat das was mit Neid zu tun? Nein, denn dazu besteht nur selten Anlass. Im Gegensatz zum Neid geht es bei der Missgunst nicht um die Wahrnehmung eines Gefälles in gesellschaftlichen Positionen. Neid kann zur Entwicklung anspornen. Konstruktiv sein. Die Missgunst aber ist immer destruktiv. Sie findet ihre Höhepunkte ausschließlich in Demontage und Zerstörung.
Die Missgunst hat eine häßliche Fratze. Sie erfreut sich nur selten allgemeiner Beliebtheit. Und feige ist sie ausserdem. Daher agiert sie meistens im Verborgenen. Um sie auszuleben, wird ein Vorwand bemüht, die Argumentationsweise zu unterfüttern und die Handlungsweise zu kaschieren. Gerne in offiziellem Anstrich. Ein Wörterbuch, ein Konversationslexikon und noch lieber Recht und Gesetz. Gesetze sind wunderbare Werkzeuge. Im Guten wie im Schlechten. Sie können einen gemeinsinnvollen Umgang regeln. Oder der Missgunst die Hände waschen. Es lohnt sich oft, etwas genauer hinzuschauen.
Die Missgunst erscheint uns immer wieder. Mich macht sie eher fassungslos als ärgerlich. Sie ist ein nutzloser Parasit, den es abzugrenzen gilt. Wo immer wir darauf treffen.
Die frische Begegnung mit der Missgunst erinnerte mich an eine Lektüre aus meiner Schulzeit. Eine Novelle von Thomas Mann: „Der Weg zum Friedhof“ aus dem Jahr 1900.
Das Leben hat es nicht gut gemeint mit Lobgott Piepsam. Er ist von häßlicher Gestalt, Alkoholiker und seine Frau und die drei Kinder sind ihm weggestorben. Auf seinem Fussweg zum Friedhof, begegnet ihm ein Fahrradfahrer mit buntem Hemd und „dem kecksten Mützchen der Welt“. Der kommt daher „wie das Leben und rührt die Glocke; aber Piepsam geht nicht um eines Haares Breite aus dem Wege.“ Der junge Mann zu Rad verringert sein Tempo, um Piepsam passieren zu können. Dabei vernimmt er, wie der Griesgram das Nummernschild am Rad laut vorliest. Warum er das denn mache, beantwortet Piepsam mit seiner Absicht den Vorgang zur Anzeige zu bringen. Er hält das Rad, schimpft sich in Rage, wird ausfallend. Der junge Mann ist sich keiner Schuld bewusst. Viele Reifenspuren auf dem Kiesweg deuten darauf hin, dass er nicht der Erste ist, der diese Strecke befährt. Irgendwann reisst er sich los. Piepsam ergibt sich seinem Tobsuchtsanfall. Die auflaufende Menge belustigt sich zur einen Hälfte und die andere entrüstet sich. Piepsam hilft das wenig. Er erstickt an seinem Zorn und wird von den Sanitätern aufgesammelt. Rad und Fahrer sind lange fort.
Von Missgunst zu Hass ist es oft nur ein Katzensprung.
Jemanden zu hassen aber ist verrückt. Denn Du vergiftest dich selbst, um einem anderen zu schaden.
… Landshut, Sitz der Regierung von Niederbayern, und Hauptstadt dieses bayerischen Bezirks, ist städtebaulich ein wahres Kleinod mit einem ungemein gut erhaltenen und authentischen historischen Stadtkern. Bereits im Jahr 1150 wird ein Ort „Landeshuata“ – Hut und Schutz des Landes – urkundlich erwähnt. Im Jahr 1204 werden die Stadt und die sie hoch überragende Burg Trausnitz von Herzog Ludwig I. offiziell begründet. Ihre Blütezeit hatte sie im 14. und 15. Jahrhundert. Die prachtvolle Landshuter Hochzeit, die alle vier Jahre gegen Ende Juni statt findet, ist eine seit dem Spätmittelalter berühmte Veranstaltung, bei der die Eheschließung des bayerischen Herzogs Georg des Reichen mit der polnischen Königstochter Hedwig von Burghausen nachgespielt wird (und diesmal werde ich als Zuschauerin mit von der Partie sein – ich freue mich schon riesig!)…
… Schon zu Beginn des 13. Jahrhunderts hatte die damalige Stammburg der Wittelsbacher die Ausmaße der heutigen Kernburg. In der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts war die Trausnitz ein Zentrum sowohl der Reichspolitik als auch der staufischen Kultur – Minnesänger wie z. B. Walther von der Vogelweide und Tannhäuser waren dort zu Gast gewesen…
… Bis Ende des 16. Jahrhunderts ist die Burg der Regierungssitz der Herzöge von Niederbayern gewesen. Etliche Um- und Neubauten, wie z. B. die Wehrtürme, eine Erhöhung der Festungsmauern, sowie der sogenannte Fürstenbau entstanden. Herzog Wilhelm V., Vater des legendären bayerischen Kurfürsten Maximilian I., verbrachte seine Erbprinzenzeit auf der Trausnitz. Er betrieb einen recht verschwenderischen Hofstaat, und scharte eine große Zahl damals bedeutender Künstler, Musiker und Komödianten um sich…
… Im Jahr 1961 wurden bei einem verheerenden Brand – ausgelöst durch einen simplen Tauchsieder, den man auszustecken vergessen hatte – große Teile des Fürstenbaus zerstört, und ab 1970 sorgfältig und aufwändig wieder restauriert…
… Während der insgesamt gut zweistündigen Führung durch die sogenannte Neue Dürnitz sowie der Kunst- und Wunderkammer im Fürstenbau, an der ich zusammen mit einer sehr lieben Mitbloggerin teilgenommen habe, durfte man leider, leider nicht fotografieren. Daher hier der Link auf die entsprechende Website der Bayerischen Schlösserverwaltung, wenn ihr euch einen Eindruck vom Inneren der Trausnitz verschaffen wollt: http://www.burg-trausnitz.de/deutsch/burg/index.htm
… An fotografischen Impressionen vom Äußeren der Burg mangelt es selbstredend keineswegs:…
… Liebe Gudrun, als ich diese historisch gewandete, sympathische Dame auf mich zuschreiten sah, musste ich sofort an dich denken:…
… Herr und Frau Turmfalke vergnügen sich im Geäst eines Baumes. Anschließend wird hoch über der Burg wieder aufmerksam Wache gehalten…
… An diesem traumhaft schönen Samstag gab es nichts Schöneres, als sich staunend und schauend durch die imposante Burg treiben zu lassen…
… die möchte man am liebsten gar nicht mehr aus der Hand legen. Nach dem Lesen der letzten der insgesamt 362 Seiten von „Anleitung zur Schwerelosigkeit – was wir im All fürs Leben lernen können“, verfasst von dem kanadischen Astronaut Chris Hadfield, hätte ich am liebsten wieder von vorne begonnen – wenn da nicht ein ziemlich großer Stapel noch ungelesener Bücher wäre… 😉
… Hadfield schildert sehr ausführlich seinen Werdegang, vom neunjährigen Buben, eines von fünf Kindern kanadischer Maisfarmer, der angesichts der ersten Mondlandung am 20. Juli 1969 begann, auf seinen Lebenstraum hinzuarbeiten – er wollte unbedingt Astronaut werden – bis zum Höhepunkt seiner Karriere als Kommandant der International Space Station 2012/2013. Der Weg dahin ist ein überaus harter und entbehrungsreicher gewesen, er wies mindestens ebenso viele Abstiege wie Höhenflüge auf. Ausbildung und Auswahlverfahren trieben – und das ist immer noch der Fall – zukünftige Sternenreisende häufig an ihre körperlichen, geistigen und seelischen Grenzen – und darüber hinaus…
… Und wer sich einmal für einige Tage im Weltall aufhalten, den Höllenritt an Bord eines Spaceshuttles bzw. einer Sojus-Rakete genießen durfte, ist noch lange kein Astronaut, so der Autor. Ein solcher wird man erst dann, wenn man bis ins Tiefste seiner Seele und seines Charakters gelernt hat, neben einem ganz starken Bewusstsein der eigenen Fähigkeiten und Stärken auch demütig, bescheiden, ernsthaft, leise und rücksichtsvoll zu sein, und sich selbst nicht allzu ernst zu nehmen. Es gibt laut Hadfield Astronauten (Menschen) der Klassifizierung Plus eins, Null und Minus eins. Eine Plus eins, jemand, der seinen Mitmenschen in der Tat in jeglicher Hinsicht als Vorbild dienen kann, wird man nur dann, wenn man sich beständig darum bemüht, eine Null zu sein: Sich nicht in den Vordergrund drängen, aber stets zuverlässig da sein, unauffällig helfen und stützen, still zu sein, aber dann höchst kompetent den Mund aufzumachen, wenn es die Lage gebietet, sich immerdar zu bemühen, innere Ruhe, Fairness, Verständnis und Höflichkeit zu pflegen. Und sich für keine Arbeit zu schade zu sein. Selbst der „niederste“ und „dreckigste“ Job kann eine erfüllende Aufgabe sein, wenn man es versteht, ihn mit Würde und Liebe zu versehen, so Hadfield. Wer sich sehr gerne als Plus eins aufspielt, Arroganz an den Tag legt und den Mund voll nimmt, wird in der Regel bereits während der ersten Aufnahmeverfahren aussortiert. Was allerdings nicht verhindert, dass es dennoch Weltraumfahrer/innen gibt, die vor Hochmut so sehr strotzen, dass sie es sogar unter ihrer Würde erachten, in einem Aufzug den Etagenknopf selbst zu drücken…
… Der letzte Teil des Buches handelt großenteils von Chris Hadfields ca. fünfmonatigen Aufenthalt auf der ISS. Er beschreibt den „Alltag“ auf dieser riesigen Raumstation – sie ist inzwischen größer als ein Fußballfeld, und von der Erde aus auch bei Tageslicht mit bloßem Auge zu erkennen. Und die körperlichen Veränderungen eines Menschen im dauernden Zustand der Schwerelosigkeit, die mühsame Gewöhnung daran, dass es kein Oben und Unten mehr gibt. Das herrliche Gefühl, wenn sich der Gleichgewichtssinn an die neuen Umstände gewöhnt hat, und man elegant und leicht wie eine Feder durch die einzelnen Module gleiten, segeln, sausen kann. Aber auch die Nebenwirkungen wie z. B. ein Dauerschnupfen, da die Sekrete der Nebenhöhlen ja nicht wie sonst ungehindert abfließen, und dass sich das Herz verkleinert, die Knochendichte sowie Muskeln und Sehnen abnehmen, und die Wirbelsäule sich um einige Zentimeter verlängert. Der kanadische Astronaut erzählt vom atemberaubenden Blick aus der sogenannten Capsula mit dem größten, je im Weltraum installierten Fenster auf die schier unbeschreibliche Schönheit des Weltalls und unseres Heimatplaneten, von gefährlichen und spannenden Außeneinsätzen – aber auch von nervtötenden Experimenten und Selbstversuchen, und den alltäglichen „Hausmeisterarbeiten“ – die widerspenstige Toilette reparieren, oder überaus glitschige und unberechenbare Marmelade von den Wänden putzen, Versorgungscontainer entladen und mit dem angesammelten Müll befüllen, etc…
… Der Weg zurück an Bord einer russischen Sojus-Kapsel dauert nur eine Stunde, ist aber ein wahrer Höllenritt. Und danach beginnt die langsame Rehabilitation der Astronauten. Es kann bis zu einem halben Jahr dauern, bis sich der Körper wieder an die Schwerkraft gewöhnt hat. Chris Hadfield ist nach seiner Rückkehr von der ISS aus dem aktiven Dienst als Astronaut ausgeschieden. Er hält nun Vorlesungen an Universitäten, gibt als Musiker Konzerte – die Aufnahme seiner Version von David Bowies Klassiker „Major Tom“ an Bord der International Space Station ist legendär und wurde mehr als zwei Millionen mal auf YouTube angeklickt – und schreibt an einem zweiten Buch, einem Fotoband mit Aufnahmen aus dem Weltall. Ich freue mich schon sehr darauf…
… „Anleitung zur Schwerelosigkeit…“ ist nicht nur für Weltraumfans höchst empfehlenswert. Es ist zugleich auch ein spannendes, und erfreulich unaufdringliches Lehrstück in punkto Menschlichkeit. Ich habe viel Gutes aus diesem Buch gewonnen, und ich werde mir Mühe geben, dies in meinem erdgebundenen Leben umzusetzen…
Chris Hadfield: „Anleitung zur Schwerelosigkeit“, Heyne Verlag 2014, ISBN: 978-3-453-20068-5
… Und hier der berühmte Auftritt des kanadischen Astronauten als Musiker und Sänger in den unendlichen Weiten des Weltalls:…
… durch die historische Altstadt beschloss ich, meine letzten Stunden in Padua auf dem Prato della Valle zu verbringen. Ich schlenderte ich mit der Kamera in der Hand gemächlich herum, legte manch Sitz- und Beobachtungspause ein, und genoss das bunte Leben im weiten Rund der Arena. Und wie ich die lebhafte Szenerie so in mich aufnahm, schien sie mir wie eine Abschiedsvorstellung…
… Wenn ich mir die während meines Padua-Aufenthalts gemachten Bilder und Notizen anschaue, dann scheint es so, als hätte ich die meiste Zeit auf dem riesigen und wunderschönen Areal des Prato della Valle verbracht. So ganz stimmt das allerdings glücklicherweise nicht, ich bin an den drei Tagen meiner letzten Stadtreise schon auch anderweitig ordentlich unterwegs gewesen… 😉
… Am Samstag wird rund um einen der größten Plätze Europas ein Markt aufgebaut. Sozusagen ein Freilicht-Kaufhaus, in dem man von der Stecknadel bis zum Haustier alles erstehen kann. Das Treiben fängt in den frühen Morgenstunden an, und dauert bis in die Nacht hinein. Da ich Märkte ungemein liebe, bin ich nach meinen Exkursionen im Centro Storico noch stundenlang auf dem Prato della Valle unterwegs gewesen, schauend, staunend, stöbernd, naschend – und natürlich fotografierend…
… An der Nordseite des Palazzo della Ragione befindet sich die Piazza dei Signori, überragt vom 1532 fertig gestellten Uhrenturm. Unweit davon thront auf einer Säule aus dem 1. Jahrhundert A. D. der venezianische Markuslöwe…
… Ich weiß nicht, ob ich es schon einmal erwähnt habe: Padua ist nicht nur eine der ältesten Ansiedlungen Italiens – um 1.200 vor Christi der Sage nach von einem Troyaner gegründet – sondern auch eine der ältesten Universitätsstädte Europas. Ins Leben gerufen wurde die Fakultät im Jahre 1222 von keinem Geringeren als dem berühmt-berüchtigten Stauferkaiser Friedrich II., seiner vielseitigen Interessen wegen Stupor Mundi (das Staunen der Welt) genannt…
… Herzstück der Uni ist der Palazzo del Bo, benannt nach einer Herberge namens „Zum Ochsen“, die in früheren Zeiten dort gestanden hatte. Da es zur Zeit nur sehr wenige Führungen durch das weitläufige Gebäude gibt, und diese bereits gnadenlos ausgebucht waren, musste ich mich mit einem ausgiebigen Blick in den imposanten Hof begnügen. Dabei hätte ich mir nur zu gerne das berühmte Anatomische Theater angesehen. Nun ja, Padua ist nicht aus der Welt, und ich bin ganz sicher nicht zum letzten Mal dort gewesen…
… Der umsichtige und ehrgeizige Cafetier Antonio Pedrocchi schuf zusammen mit dem Architekten Jappelli schräg gegenüber dem Palazzo del Bo im Jahr 1831 ein Café ohne Türen, das seinerzeit wie eine Galerie ständig geöffnet war, um vor allem den Studenten Gastlichkeit und einen Platz zum Lernen zu bieten. Das Bauwerk wirkt recht schlicht und streng, nur an der Südseite hatte Jappelli eine Art gotisches Zwischenstück errichten lassen, um die Loggia vom Anblick umliegender „hässlicher“ Gebäude zu befreien…
… Hier noch ein paar Impressionen aus Paduas historischer Innenstadt:…
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