… Nach kurzer Seilbahnfahrt vom Zugspitzplatt aus erreichte ich die Bergstation nahe des höchsten Gipfel unseres Landes. Weil ich zu ungeduldig war, um auf den Lift zu warten, bzw. der Meinung war, dieser sei außer Betrieb, quälte ich mich schneckengleich drei Stockwerke hoch zur Aussichtsplattform. Nachdem ich wieder zu Atem gekommen war, was eine gute Weile gedauert hatte, ließ ich völlig hingerissen das imposante, wunderschöne Panorama ungezählter Alpengipfel auf mich wirken…
… Kein Wölkchen trübte den tiefblauen Himmel, in der luftigen Höhe von beinahe dreitausend Metern war die Fernsicht hervorragend. Lediglich über dem Flachland lag eine Dunstschicht…
… Der geheimnisvoll dunkle Eibsee…
… Dort in der Ferne – irgendwo halbrechts – liegt München…
… Die Sicht war so hervorragend, dass ich mühelos den schönsten Berg meiner Heimat – für mich das schönste Bergmassiv überhaupt – erkennen konnte – den Watzmann…
… Und ganz fasziniert war ich vom Anblick des kühn hochragenden Matterhorns, eine sehr liebe ältere Dame, eine Kennerin der Zugspitze per excellence, hatte mich darauf aufmerksam gemacht. Natürlich habe ich beide Gebirgsstöcke, den Watzmann und das Matterhorn, mit einem recht starken Teleobjektiv fotografiert…
… Nachdem ich lange Zeit in der ausgesprochen frischen und auch windigen Bergluft zugebracht hatte, trat ich mit der sozusagen funkelnagelneuen Seilbahn den Rückweg ins Tal an. Die bis zum Boden vollverglaste Kabine ist so groß wie ein Tanzsaal, ca. 120 Passagiere finden darin Platz. Es gibt nur eine einzige Stütze, ziemlich in Talnähe, sie misst 127 Meter, und ist somit die weltweit höchste ihrer Art. Langsam, sanft, lautlos und völlig erschütterungsfrei dahingleitend überwindet man als Fahrgast den weltweit größten Gesamthöhenunterschied von 1.945 Metern…
… In der Talstation am Eibsee angelangt bestieg ich geradezu euphorisch gestimmt die Zahnradbahn Richtung Garmisch. Kurze Zeit später brachte mich ein Regionalexpress zurück nach München. Die Eindrücke dieses herrlichen Ausflugs habe ich nicht nur als fotografische Impressionen gespeichert, sie befinden sich auch in meinem Herzen. Nichtig und unwichtig wurden dort oben alle Probleme und Sorgen, ehrfürchtig wurde ich angesichts der schier unendlichen Anzahl der hochragenden Gipfel und Bergketten, frei und losgelöst fühlte ich mich. Daran werde ich nun stets denken, sollten die Lasten des Lebens mich in Zukunft mal wieder drücken und plagen…









