… Im Jahr 1958 wurde mit viel Aufwand und einigen Weltstars – Tony Curtis, Kirk Douglas, Janet Leigh, Ernest Borgnine – der Hollywood-Streifen “The Vikings” gedreht. Für manche Szenen benötigte man den Nachbau eines Wikingerdorfes, das zunächst historisch getreu in Norwegen errichtet worden war. Leider hatte man damals nicht nur an 57 von 60 Drehtagen schlechtes Wetter, nein, zu allem Überdruss traten auch noch die engagierten einheimischen Statisten und Handwerker in den Streik! Kurzerhand verfrachtete der Regisseur seinen Stab, die Darsteller, sowie das komplette Dorf an die Sachenbacher Bucht im Walchensee, was in dieser damals noch recht beschaulichen Gegend natürlich zu viel Aufsehen geführt hatte…
… Auch die Außenaufnahmen der dem Film nachfolgende, 39-teilige TV-Serie “Tales of the Vikings”, in der Kirk Douglas in einigen Folgen die Regie führte, und Christopher Lee eine der Hauptrollen spielte, wurden großenteils am Walchensee gedreht. Seinerzeit wurden sogar etliche Mitglieder des dortigen Trachtenvereins als StatistenInnen angeheuert, die, von lang wallenden, blonden Haaren umflort, auf ihrem schnittigen, imposanten Schiff von Raub- und Feldzügen zurück kehrende Helden begeistert winkend zu begrüßen hatten…
… Fünfzig Jahre nach dem Dreh von “The Vikings” erweckte Bully Herbig für seine Adaption der Zeichentrick- und Comicserie “Wickie” Teile des alten Filmdorfes zu neuem Leben. Nach Abschluss der Dreharbeiten wurden fünf Hütten von Flake, der Heimat des quirligen kleinen Wikingerbuben, nahe der Ortschaft Walchensee wieder aufgebaut, sie können mittlerweile kostenlos besichtigt werden – das detailgetreu nachgebaute Schiff befindet sich allerdings leider in Münchens Filmstadt Geiselgasteig. Eine Handvoll großer Schautafeln erzählen nicht nur sehr detailliert und aufschlussreich von der bewegten Vergangenheit der einstigen Filmkulissen, sondern informieren auch über die Geschichte der Wikinger….
… Allein wegen des kuriosen Umstandes, mitten in den bayerischen Bergen ein Wikingerdorf vorzufinden, lohnt sich ein Besuch von Flake. Und aufgrund des zwischen dicht und dunkel bewaldeten Bergrückens mitunter geheimnisvoll türkis schimmernden Walchensees gewinnt man mit etwas Phantasie duchaus den Eindruck, sich in der nordischen Heimat jenes längst vergangenen Volkes zu befinden, das die Weltgeschichte vor tausend Jahren so dramatisch beeinflusst hatte…
29 Antworten zu “Wikinger am oberbayerischen Walchensee? Wie kamen die denn dahin?…”
Toll, wie in Nordland aufgenommen!
Liebe Grüße vom Lu
Ja, nicht wahr! 🙂
Herzliche Grüße!
🌟
Hach, ist das schön <3
Ja, das ist in der Tat sehr schön dort.
Viele Fragen. Es heißt in unserer Zeit immer … die Welt rückt zusammem, wird kleiner. Ist das so ? Es gibt noch viel Neues zu entdecken und zu lernen.
Die Fragen sind ja bereits gelöst, lieber Jürgen. Es war ein amerikanisches Filmteam, das zumindest zum Schein die Wikinger an den Walchensee “verpflanzt” hatte. 😉
… das ist mir dann wohl entgangen.
Ist überhaupt nicht schlimm, lieber Jürgen.
Na, wenn das nicht eine Besonderheit ist und wunderbar in die Landschaft eingepasst.
Das hat bei der ersten Vorbeifahrt im Bus vor gut einer Woche schon meine Aufmerksamkeit erregt.
Ich möchte mal mit dir auf Tour gehen. Was du alles entdeckst
Wir beide auf Tour – das wäre ganz wunderbar. Und das machen wir auch, wenn du mal wieder hier in die Gegend kommst.
Ein interessanter Beitrag mit tollen Fotos. Liebe Grüße
Bis vor etwa einer Woche hatte ich selber keinerlei Ahnung vom Wikingerdorf am Walchensee. 😉
Herzliche Grüße!
Ich finde es so schön, dass man immer wieder etwas Neues entdecken kann, man muss allerdings auch an solchem interessiert sein. Ich vermute, wir beide schwimmen da auf der gleichen Welle😄👍
Das Gefühl habe ich auch schon seit längerem, dass wir auf der gleichen Welle unterwegs sind, liebe Rose. <3
Ich freue mich immer über deine tollen Berichte und Inspirationen. Danke💐
Sehr gerne! 🙂 Mir macht es große Freude, meine Eindrücke mit euch zu teilen.
…und der Besuch der Filmstadt kostet ein Schweinegeld…
Ja. 27,50 Euro pro Erwachsenem, das ist eine Menge Heu.
Vor allen Dingen, weil einem da eigentlich sehr wenig geboten wird… Man kann ein paar Kulissen anschauen und einen 4D – Film von paar Minuten und das wars…
Das ist schade! Ich kann mich daran erinnern, dass ich vor gut zwanzig Jahren mit meinem Vater mal dort gewesen bin, da konnte man eigentlich recht viel besichtigen – “Das Boot”, und Fuchur, den Glücksdrachen, die Kulissen von Enemy Mine, und in einer “künstlichen” Straße zeigten Stuntmen ihr Können.
Das Boot und Fuchur sind auch noch da, dann noch ein paar andere Kulissen (u.a. Asterix / Wickie). Eine 80 – Euro – Familienkarte rechnet sich da gar nicht.
Achtzig Euronen für eine Familienkarte – das ist verdammt teuer!
Das finde ich auch…
Sorry Martha, bin schon wieder später dran.
Stylish passt das Wikingerdorf aber sehr gut in die Gegend. Wieder was gelernt, dass dort schon Ende der 50er eine Filmkulisse war. Danke dir, und habe einen hoffentlich erholsamen Sonntag! LG Michael
Kein Problem, lieber Michael. 🙂
Ich finde auch, dass das Wikingerdorf ganz wunderbar in die Umgebung passt.
Danke schön! Ich werde meinen Muskelkater auskurieren, denn ich bin eine Weile in den Bergen unterwegs gewesen. 😉
Hab du auch einen guten Sonntag!
Danke! Schon wieder bin ich spät dran. 😉 LG Michael