… Nach gut dreistündiger Fahrt setzte uns der freundliche und etwas schlitzohrige Busfahrer mit bayerischen und türkischen Wurzeln in unmittelbarer Nähe der Altstadt von Brixen ab. Ich hatte den Tagesausflug in dieses südtirolerische Städtchen gebucht, weil ich mich seit Jahren schon für den dortigen Brot- und Strudelmarkt interessierte, der alljährlich zum Erntedankfest abgehalten wird. Und weil ich mich bei jeder Reise per Bus oder Zug gen Süden und wieder zurück geradezu magisch von den hoch aufragenden Doppeltürmen des Doms angezogen fühlte…
… So tapperte ich langsam dahin, zunächst durch ein schmales Stadttor, eine kleine Gasse mit einer Kapelle entlang, genoss die ersten Eindrücke, und wandte mich dann nach rechts, denn ich wollte mir zumindest von außen die Brixener Residenz ansehen. Bevor ich’s mich versah, hatte ich die kleine Brücke über den Burggraben passiert und eine Eintrittskarte gelöst. So groß wie die Münchner Residenz wird dieses Stadtschloss schon nicht sein, dachte ich mir, ich mach da jetzt auf die Schnelle einen Rundgang, und dann geht’s Richtung Markttreiben…
… Ich hätte den ganzen Tag in diesem Museum verbringen können, und bereute es schon nach kurzem bitterlich, dass ich mich aufgrund des knappen Zeitrahmens von fünfeinhalb Stunden bis zur Rückfahrt nicht genauer umsehen konnte. Der erste Stock der Hofburg ist fast ausschließlich sakraler Kunst gewidmet, da mich diese nicht sonderlich interessiert, durchmaß ich jene Räume schnellen Schrittes. Die Räumlichkeiten des sogenannten Kaisertrakts im zweiten Obergeschoss allerdings hatten es mir sehr angetan, allein schon wegen der wunderschönen Kachelöfen. Im Erdgeschoss befindet sich ein Kripperlmuseum, das dem in Neapel in nichts nachsteht. Es gibt Hunderte verschiedene Darstellungen nicht nur der Geburt Jesu‘ in den verschiedensten Materialien, von Papier über Holz bis hin zu Wachs und Elfenbein, sondern auch seiner Lebens- und Leidensgeschichte zu bestaunen – allein dort könnte man viele Stunden mit Schauen und Staunen zubringen…
… Die Brixener Hofburg wurde bereits Mitte des 13. Jahrhunderts auf Geheiß des damaligen Bischofs Bruno von Kirchberg errichtet. Nach einer Erneuerung im Renaissance-Stil Ende des 16. Jahrhunderts, erhielt sie ihr heutiges Aussehen durch einen barocken Ausbau zu Beginn des 18. Jahrhunderts. In den Nischen der jeweils elf Arkaden im Süd- und Nordflügel der Residenz befinden sich zwei Dutzend dunkle Tonfiguren, die herausragende Persönlichkeiten des Habsburger Stammbaumes repräsentieren – im Volksmund die Schwarzen Mannder genannt…
… Im Kaisertrakt der Hofburg von Brixen…
… Nach meinem etwa eineinhalbstündigen Rundgang, trennte ich mich mit einem klein bisschen schweren Herzen von der Hofburg. Und nahm mir im Stillen ganz fest vor, eines nicht allzu fernen Tages wieder zu kommen, und mir dann ganz viel Zeit zu nehmen. Ein leises Hüngerchen begann, mich zu plagen – das Frühstück im Reisebus lag nun schon über fünf Stunden zurück – also wandte ich mich gen Domplatz. Dort war das Treiben rund um den Brot- und Strudelmarkt schon in vollem Gange…
Da waren wir vorgestern:))
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Ich bin auch vorgestern dort gewesen! 🙂 Zwischen ca. halb elf und zwölf Uhr! 🙂
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Wir hatten einen Termin im Archiv. Lustig, wahrscheinlich an den Dir vorbeigelaufen zu sein 😀
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So klein ist die Welt… 🙂 Seid ihr öfter in Brixen?
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Nein. Ich hatte Seminarfahrt.
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Sehr beeindruckend, liebe Freidenkerin und so schöne Bilder!
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Danke, liebe Anna-Lena. 🙂 Südtirol, Brixen und die Hofburg haben mich inspiriert. 😉
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So viele schöne Fotos 🙂
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Hach, ich konnte mal wieder gar nicht mehr aufhören mit dem Knipsen. 😉
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Ich war im April ein paar Tage in Brixen, das ist wirklich ein bezauberndes Städtchen mit einem wunderbaren Licht.
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Das nächste Mal, wenn ich nach Brixen fahre, möchte ich mir auch mehr Zeit für die Stadt und die Umgebung nehmen.
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Danke für den aufschlussreichen Bericht und die vielen schönen Bilder.
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Sehr, sehr gerne, liebe Hedwig. 🙂 Ich danke dir für’s Lob. ♥
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😃
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Tolle Burg. Die ist auch was für mich 🙂
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Das ganze Städtchen Brixen wäre mit Sicherheit was für euch. 🙂
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Das könnte ich mir vorstellen.
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Sind nur gute drei Stunden Autofahrt dorthin. 😉
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In einem Drei – Stunden – Radius kommst du hier an viele Orte 🙂
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Stimmt. Das ist mit das Schönste an München. 🙂
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Da muss ich dir zustimmen 🙂
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Hat dies auf Die Erste Eslarner Zeitung – Aus und über Eslarn, sowie die bayerisch-tschechische Region! rebloggt.
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Danke sehr! 🙂
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… das kann ich so gut verstehen, dass du da nochmal hinfahren willst, Margot … für so etwas Schönem muss man schon reichlich Zeit haben. Für mich sind deine Fotos wunderschön anzusehen, danke!
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Fünfeinhalb Stunden reichen für einen Stadtbummel, und eben so etwas wie ein buntes Markttreiben. Aber dabei gewinnt man ja doch nur einen groben Überblick. Und Brixen und Umgebung haben so viel mehr zu bieten. Allein die kleinen Bergdörflein ringsum…
Ich danke dir, liebe Rose! ♥
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…fünfeinhalb Stunden Rumlaufen schaffe ich nicht mehr, leider bin ich nach höchstens drei Stunden platt. Aber auch verständlich, werde im nächsten Monat 80 Jahre. Ich bin aber sooo froh, dass ich diese drei noch schaffe.
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Ich habe immer wieder Pausen eingelegt, und auch immer wieder fleißig Wasser oder Saft getrunken zwischendurch. Aber am Tag danach war ich halbtot, und hab fast den ganzen Tag im Bett verbracht. Durch die Muskelerkrankung habe ich mittlerweile sehr viel Kraft eingebüsst… Und der Nacken schmerzt nach jedem Tagesausflug vom Tragen der schweren Kamera. Ich habe gestern im WWW einen Brusttragegurt für große Fotoapparate entdeckt, und den werde ich mir demnächst auch zulegen.
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da müssen wir beide nun durch, du mit deiner Erkrankung und ich mit meinem Alter. Und trotzdem sollten wir froh sein, dass wir noch einiges machen können. — Die Idee mit dem Brusttragegurt finde ich gut. Noch sollte man sich so gut es geht Erleichterung bei den Sachen verschaffen, die kräftemässig nicht mehr recht funktionieren💗
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So ein Tragegeschirr ist mir vor einer Weile bei einem Museumsbesucher aufgefallen, der auch körperlich behindert gewesen ist. Und seitdem geht mir das Teil nicht mehr aus dem Kopf. Ich habe den Kauf aber natürlich immer vor mir hergeschoben – bis jetzt. Drei Tage nach meinem Ausflug nach Südtirol habe ich immer noch Nackenschmerzen. Bei meiner nächsten Tour habe ich ganz sicher ein Kamera-Traggeschirr dabei! 🙂
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Oh wie schön….da habe ich wirklich was verpasst.
Danke für die tollen Bilder und das Mitnehmen auf deinen Ausflug. Hätte dich gerne begleitet.
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Vielleicht beim nächsten Mal? 😉
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Würde mir gefallen, aber ich bin nicht die Schnellste.
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Ich doch auch nicht! 🙂
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Gemächlich schlendern führt einem auch zum Ziel 😉
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Ja, natürlich. Und man kann sich viel mehr auf die Schönheiten beiderseits des Wegs konzentrieren. 😉
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Das stimmt. Merke ich selbst seitdem ich nicht mehr so „rennen“ kann.
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