Schlagwort: Fotografie
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… Nach meinem Aufenthalt im „37 Grad“ bummelte ich zunächst Richtung Leuchtturm, und bog dann nach rechts ab auf die Promenade am See. Der schöne blaue Himmel hatte sich mittlerweile mit den in diversen Grautönen gehaltenen Schlieren hoher Wolkenfelder überzogen, die den nahenden Wetterumschwung ankündigten. Nicht ein Windhauch rührte sich, lässig gegen die runden Ufersteine plätschernd, im zaghaften Licht der tief stehenden Sonne wie geschmolzenes Silber schimmernd, breitete sich der große See zu meinen Füßen aus…
… Nach einigen hundert Metern driftete mein Blick zufällig nach rechts – und ich blieb ruckartig an einer offenen Pforte stehen, welche die wirr verknotete Mauer einer brusthohen Hecke durchbrach. Ich starrte staunend auf einen Zaubergarten, ein anderes Wort fällt mir für dieses wilde, die Phantasie sehr anregende Sammelsurium an Figuren, Figürchen, Säulen, Brunnen, Bögen nicht ein. Zaghaft passierte ich das Tor und ging langsam umher, die Kamera stets im Anschlag…
… An den üppig ausladenden Schalen steinerner Brunnen war kristallklares Wasser zu abstrakten, malerischen Gebilden gefroren. Umrankt von harmonisch sich wölbenden Bögen, auf zierlichen Säulen ruhend, umgeben von schlanken, edlen Statuen, und molligen, verschmitzt vor sich hin schmunzelnden Buddhas verströmte ein kleiner, giftgrüner Plastikchristbaum das Licht seiner elektrischen Lämpchen. Ein geflügelter, goldener Löwe hielt einem kreischend bunten Zwergenpaar ein geöffnetes Buch entgegen, ein mannshoher Gladiator schien vor einem träumerisch den Schnee betrachtenden Schwan wie verschämt seine Geißel zu verbergen, ein blaues Einhorn bäumte sich auf, farbige Rindviecher gaben sich ein Stelldichein mit gescheckten Schweinen, und ungeachtet der winterliche Kälte räkelte sich ein Jüngling in kurzen Hosen und bloßen Beinen auf dem verschneiten Rasen. Unweit von ihm kauerte eine Schar kleiner Drachen, es war, als hielten sie eine Versammlung darüber ab, ob sie denn nun Feuer speien oder ihre Energien lieber für den nächsten Kälteeinbruch aufsparen sollten. Ein chinesischer Krieger, der dem Mausoleum Xi’an’s entsprungen zu sein schien, hütete den Eingang zum Büro jenes Anwesens Bahnhof Nr. 5 in Lindau – im „wahren Leben“ eine Großhandlung für Steinmetz-, Deko- und Gartenartikel – auf dem Balkon im ersten Stock des Nebengebäudes hielt die sehr naturgetreu gestaltete Plastik eines Esels treulich Wacht…
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… So hieß es am Samstag, 10. 11. 2012, als sich am Münchner Goetheplatz eine Schar von ca. 500 Demonstranten einem Aufmarsch der rechtspopulistischen Gruppierung Pro Deutschland entgegen stellte…
… Eine ausgesprochen gute, geradezu feurige Rede hielt der Oberbürgermeister Christian Ude – aus dem Gedächtnis wieder gegeben folgender Ausschnitt: „… Und wie können wir nun den Braunen Sumpf in unserem Lande trocken legen? Durch persönliches Engagement! Durch ruhiges und sachliches Argumentieren gegen rechtsradikale Sprüche! Durch Hinschauen, durch Beherztheit! Und durch unser Wahlrecht! Dies ist eine unserer stärksten Waffen, die uns die Demokratie, das Grundgesetz in die Hände gegeben hat! Gehen Sie zur Wahl! Jede und jeder von Ihnen! Tragen Sie dazu bei, dass dem Rechtsradikalismus hier in unserem Lande der Boden unter den Füßen weggezogen wird…“
… Danach sahen alle anderen Redner, egal, ob Seppi Schmidt von der CSU-Ratshausfraktion, oder Dieter Reiter, einer der drei nominierten Nachfolger-Kandidaten Christian Ude’s sehr blaß aus. Lediglich Sabine Nallinger, die Kandidatin der Grünen, eine – wie ich finde – sehr sympathische Frau, konnte mit ihren Worten ebenfalls Begeisterung auslösen. Sie sprach davon, dass München seit jeher eine bunte und multikulturelle Stadt gewesen sei, dass die guten Beziehungen vor allem zum Süden Europas viel mit dazu beigetragen hätten, der bayerischen Landeshauptstadt Flair, Pracht und Schönheit zu verleihen…
… Dann folgte die Ermahnung, friedlich und gewaltfrei zu bleiben…
… Und dann kamen sie…
… Ihr seht nix? Kein Wunder! Wurden die etwa zwei Dutzend Damen und Herren von Pro Deutschland von einem Troß von an die 1.000 Polizisten geleitet – damit sie sich von den Teilnehmern der Aktion „München ist bunt!“ auch ja nicht fürchten mussten…
… Wir wurden allesamt auch gründlich gefilmt und fotografiert – ich denke mal, dass da so einige Bildchen beim Verfassungsschmutz landen werden…
… Die Kundgebung fand ca. 50 Meter Luftlinie von uns entfernt. Verstanden hat im ganzen Viertel wohl niemand auch nur ein Wort. Trillerpfeifen gellten, Vuvuzelas tröteten, Schlagwerkzeuge klapperten, Folk- und Protestsongs längst vergangener Tage dröhnten aus einer mitgeführten Stereoanlage über den Goetheplatz, dazu skandierten wir pausenlos Sprechchöre: „Nazis raus! Nazis raus!“ – „Ob Ost, ob West, nieder mit der Nazi-Pest!“ – „Es gibt kein Recht auf Nazi-Parolen!“ – „Aufhören! Aufhören! Aufhören!“ – „Es lebe die internationale Solidarität! Es lebe die multikulturelle Solidarität!“ – „Packt ein und geht nach Hause!“ Meine persönlichen Favoriten waren schon nach kurzem: „Ohne Verfassungsschmutz wärt ihr nur zu Dritt!“ und „Eure Kinder werden so wie wir!“…
… Nach etwa eineinhalb Stunden setzte sich das kleine Trüppchen Richtung Sendlinger Tor in Bewegung. Dort, in einem abgeschirmten und wieder von Hunderten von Polizisten bewachten Geviert, versuchten die Leutchen von Pro Deutschland erneut, sich Gehör zu verschaffen. Ohne jeglichen Erfolg. Ein- oder zweimal gab es eine Lücke im schier undurchdringlichen, dreireihigen Polizei-Kordon, dann konnte ich einen Blick auf die Rechtspopulisten werfen. Ganz ehrlich, sie wirkten auf mich wie jene Schüler/innen, die man ihrer Unbeholfenheit, Unauffälligkeit, ihrer mickrigen Erscheinung wegen früher nie hat mitspielen lassen. Und meine Erfahrung sagt mir, dass genau diese Menschen in späteren Jahren sehr gefährlich werden können…
… Gegen siebzehn Uhr, nach gut sechseinhalb Stunden, baute der Trupp Pro Deutschland seine Ausrüstung ab, man quetschte sich in einen Kombi, und fuhr davon, geleitet von einer Polizei-Eskorte, die einem Staatsoberhaupt zur Ehre gereicht hätte…
… Mein Fazit: München ist bunt – jaein. So gut wie die heutige Demo auch getan hat – aber fünfhundert von ca. 1.420.000 Einwohnern der Stadt? Eigentlich hätte das ganze Viertel vom Goetheplatz bis zum Sendlinger Tor schwarz sein müssen vor dichtgedrängter Menschen…
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… So lautet der Titel des diesjährigen Geniestreichs der Laienbühne Freising e. V. …
… Der Unternehmer und Lebemann Theo Stelzer unterhält seit einem Weilchen eine Filiale in Hamburg. In Wahrheit ist diese jedoch so eine Art Scheinunternehmen, und das stolze, dreimastige Segelschiff namens „Irene“, welches laut Telegramm dringend neu ausgerüstet werden muss, entpuppt sich als temperamentvolle und dem Luxus frönende, rothaarige Femme Fatale, mit der nicht nur Herr Stelzer eine Liasion hat, sondern auch der junge Max Andersen, Schwiegersohn in spe und der Dichtkunst zugeneigte Sohn eines stattlichen und biederen Hamburger Senators…
… Als plötzlich drei vermeintliche Kompagnons aus Java sich bei Stelzers einfinden, wird Amalie, die Ehefrau, zu Recht stutzig, und sie beschließt mit ihrer Tochter Annemarie, der Hamburger Filiale einen überraschenden Besuch abzustatten…
… Die völlig unerwartete Visite der Damen Stelzer im „Kontor“, das Auftreten eines angeblichen, ehemaligen Geschäftspartners, eines überaus temperamentvollen spanischen Grandes aus Paraguay, der die alten kaufmännischen Beziehungen erneut aufleben lassen möchte, sowie Max Andersens zunächst vergebliche Versuche, sein Verhältnis zu Irene zu beenden, führen – wie soll es anders sein – zu zwerchfellerschütternden Verwicklungen…
… Diese Boulevard-Komödie wird von Regisseurin Margot Riegler und den Darstellern/innen der Laienbühne Freising e. V. wunderbar leichtfüßig, aber trotz ungezählter Gags und Bonmonts nie platt oder abgedroschen einher kommend in Szene gesetzt. Kleine Premierenpannen wurden gestern Abend überaus geistesgegenwärtig und schlagfertig gemeistert…
… Ich habe seit gestern Abend einen ausgewachsenen Lachmuskel-Kater. Wer in München, Freising und Umgebung für ein paar Stunden den Alltag und seine großen und kleinen Sorgen vergessen möchte, dem ist ein Besuch in der „Hamburger Filiale“ wärmstens zu empfehlen – noch bis 1. Dezember im Freisinger Asamsaal…
… Dank an dich, lieber Wortman, und an die wundervolle Truppe auf, vor, hinter und unter der Bühne, für diesen wunderbaren Abend!…
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… liegt auf dem Rücken der Pferde.“…
… Sehr anschaulich wurden die Holzfäller-Arbeiten im Wald mithilfe kraftvoller Kaltblüter gezeigt – diese Art Forsthandwerk gewinnt wieder zusehends an Beliebtheit, da die Rösser dem Waldboden bei weitem nicht so zusetzen wie moderne Zugmaschinen…
… Junge Mädchen führten mit hohem Kniebug töltende (Tölt = spezielle Gangart) Islandpferde vor, und bewiesen am Ende ihrer Darbietung mit gut gefüllten Bierkrügen, dass man auch bei rasantem Tempo dieser Schrittfolge so ruhig im Sattel sitzt, dass kein Tropfen Bier überschwappt…
… Ungarische Post in mehrerenVariationen wurde gezeigt, und auch die vielerlei Arten, Pferde vor Kutschen zu spannen. Am Ende der Schau fetzte übermütig auskeilend eine kleine Schar winziger Shetland-Pony-Fohlen durch die Arena, gefolgt von einer Herde Stuten, in Schach gehalten vom gekürten Bayerisch Kaltbluthengst Solero X, der neben den Minipferdchen noch riesiger wirkte…
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… liegt auf dem Rücken der Pferde.“, heisst es so schön…
… Im Rahmen der großen Pferdeschau des Zentrallandwirtschaftsfestes zeigten beinahe zwei Stunden lang Rösser aller Art, vom himmelhoch aufragenden Kaltblüter über elegante Bayerische Warmblüter und Rottaler, Haflinger, Norweger, bis hin zu Island- und Shetland-Ponys ein sehr lebhaftes, spannendes und auch lustiges Programm. Es wurde Dressur- und Springreiten dargeboten, Pferde- und Wagenrennen fanden statt, Kunststücke wie z. B. die Ungarische Post vorgeführt…
… Im Laufe dieser Vorführungen habe ich mich sogar ein wenig verliebt, in einen mächtigen, muskelbepackten Bayerischen Kaltbluthengst namens Solero X, einen dunklen Fuchs mit wallendem, weißblondem Langhaar…
… Während der Darbietungen kam mir so ab und an eine sehr pferdebegeisterte Mitbloggerin in den Sinn, die liebe Frau Katerwolf, selber stolze Besitzerin einer feinen Stute namens Lola…
… Da die Auswahl meiner Fotos von der Pferdeschau recht ansehnlich ist, werde ich sie in zwei Teilen zeigen…
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… gehören sie ohne Zweifel, die tonnenschweren, turmhohen, stattlichen Rösser – Brabanter, Percherons, Bayerisches Kaltblut – welche zur Oktoberfestzeit die großen Brauereiwägen ziehen, meist im Sechsspänner. Anlässlich der kurzweiligen, sehr guten Pferdeshow, die zweimal täglich während des Zentrallandwirtschaftsfestes abgehalten wird, paradieren sämtliche Prunkwägen der namhaften Münchner Brauereien über das Freigelände…
… Die üppig mit Silber beschlagenen Zaumzeuge und Geschirre sind viele Kilos schwer, ein jedes ist so viel wert wie ein Mittelklasse-Auto…
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… Nach meinem kurzen Wiesn-Schlenkerer zog es mich geradewegs auf das Zentrallandwirtschaftsfest, welches ja alle vier Jahre ebenfalls auf der Theresienwiese statt findet. Die landwirtschaftlichen Geräte, Dünge- und Futtermittel, das üppig ausgestellte bäuerliche Handwerkszeug, und auch die Zelte mit viel Schnickeldi ließ ich so gut wie links liegen. Ich strebte Richtung Tierzelt. Und da bin ich als tierliebende Knipstante voll und ganz auf meine Kosten gekommen. Hier nun eine kleine Auswahl meiner Viechereien:…




