… die Umwelt verändern kann, dachte ich im Stillen, als ich langsam vom Zoo Hellbrunn Richtung Schloss schlenderte. Nun verdiente der Adventszauber ringsum wahrlich seinen Namen, und die Stimmung war nicht mehr so trübe und auch niedergedrückt wie während meines ersten verregneten Besuchs vor zehn Tagen, sondern freudig und festlich. So drehte ich frohgemut meine Runde durch den weitläufigen Park, den Schlosshof mit seinem hinreissend schönen Wald aus festlich geschmückten Bäumen, und die angrenzenden Wasserspiele, die sich natürlich nun bis zu den warmen Jahreszeiten im wohlverdienten Winterschlaf befinden…
… Wie immer sind mir neben den Schönheiten groß und klein auch einige Kuriositäten aufgefallen, die im „Einheitsbrei“ der landauf landab ewig gleichen Marktstände und -buden feil geboten wurden…
… Nach langem Herumwandern, Schauen und Staunen hungrig geworden gönnte ich mir eine Riesenportion frisch frittierter Spiralkartoffeln, einen heissen Orangenpunsch, und als krönenden Abschluss einen wohl tuenden und sehr feinen Zirbenlikör…
… Müde und zufrieden ließ ich mich im Zug zurück nach München schaukeln – diesmal ohne Panne… 😉
… machte ich mich frohgemut per Bahn noch einmal auf den Weg Richtung Salzburg. In den Tagen zuvor hatte es geschneit, und die Temperaturen waren unter die Null-Grad-Grenze gesunken, bestes Winterwetter also, ideal für mein Vorhaben, zuerst den Salzburger Zoo zu besuchen, und anschließend langsam Richtung Schloss Hellbrunn zu wandern, um diesmal in aller Ruhe den schönen Adventszauber besichtigen zu können…
… Wäre meine kleine Reise normal verlaufen, hätte ich gut zwei Stunden Zeit für die Exkursion durch den winterlichen Tierpark gehabt. Aber wie heisst es doch so schön: Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt…
… Eineinhalb Stunden lang verlief die Zugfahrt völlig problemlos und unbeschwert. Dann jedoch, quasi auf den letzten Kilometern vor Salzburg, zwischen den Haltestellen Teisendorf und Freilassing, wurden wir immer langsamer und langsamer, und kamen schließlich in einem kleinen Wäldchen zu stehen. Zunächst war niemand beunruhigt, vielleicht stand ein Signal auf Rot, oder wir waren etwas zu dicht auf einen Vorzug aufgefahren. Einige Minuten später setzten wir uns wieder in Bewegung, ganz, ganz langsam – nach nur wenigen Metern hielt das Bähnlein mit einem gequälten Schnaufen erneut an. Etwa eine Viertelstunde später erfuhren wir, dass die Lok wohl den Geist aufgegeben hatte. Man würde nun den hinteren Zugteil ab- und neu ankoppeln, die Lok komplett abschalten, und ein sogenanntes Reset machen, und dann würden wir hoffentlich weiterfahren können. So saßen wir nun mehr oder weniger geduldig da und harrten der Dinge, die da kommen mochten – oder auch nicht. Es gab kein Licht, keine Heizung, und die Toiletten funktionierten nicht mehr, die uns folgenden Züge rauschten auf dem Nebengleis flotten Tempos an uns vorbei, und wir sahen ihnen durchaus neiderfüllt hinterher. Endlich, nach fast einer halben Stunde Stillstand, setzten wir uns sehr zögerlich wieder in Bewegung. Man erzählte uns, dass der Zug des defekten Triebwagens wegen in Freilassing außerplanmäßig enden würde, und dass die Passagiere Richtung Salzburg in die S-Bahn umsteigen müssten…
… Natürlich war die S-Bahn viel zu kurz, um all die Reisenden aus dem defekten Regionalzug aufnehmen zu können, und man stand in dem Gefährt dicht gedrängt wie die Sardinen in der Büchse. Nach etlichen Zwischenhalten trafen wir endlich in Salzburg ein. Zum Glück war wenigstens der Bus Richtung Zoo Hellbrunn pünktlich…
… Da der Tierpark im Winter bereits um halb fünf Uhr nachmittag schließt, hatte ich dank der defekten Lok nach meiner Ankunft nur noch mehr etwa eine Stunde Zeit, um mich umzusehen. Trotz der winterlichen Schönheit ringsum war ich ziemlich angep***t…
… Im Zoo wird zur Zeit viel gebaut und gewerkelt, und der Kälte wegen haben sich nicht allzu viele Tiere ins Freie gewagt. Anbei ein paar Impressionen:…
… locken mich eigentlich nicht sehr. Es sei denn, sie finden in den romantischen und edlen Kulissen schöner Schlösser statt, wie z. B. Hellbrunn oder auch Kaltenberg. Nahe München befindet sich die kleine, von Wassern umgebene Blutenburg, in dessen Innenhof an diesem Wochenende ebenfalls ein Weihnachtsmarkt abgehalten wird. In den schlichten Holzbuden wird ja weit und breit eigentlich stets das Gleiche angeboten – Weihnachtsschmuck, Handarbeiten wie Schals und Mützen, Holzschnitzereien, und jede Menge mehr oder weniger gehaltvolles Ess- und Trinkbares. Das verhält sich auch im Schloss Blutenburg so. Einzig ein Stand mit niedlichen gefilzten Tieren stach für mich aus dem Sortiment hervor…
… In den Räumen der Internationalen Kinder- und Jugendbibliothek im Schloss Blutenburg waren seit Tagen schon viele fleißige Kinderhände zugange gewesen, sie hatten bunte, anrührende Häuschen-Laternen angefertigt, die sie am Freitag am frühen Abend nach einem vulminanten Sonnenuntergang unter der Obhut ihrer Eltern in den kleinen See bei der romantischen Wasserburg setzten. Die Heilige Lucia war da, ihr Haupt war mit einer Lichterkrone geschmückt, und sie verteilte Spezereien an die Kinder, Alphörner intonierten eine melancholische Weise, und in der klaren Luft schwangen bayerische, weihnachtliche Melodien einer Bläsergruppe über den See…
… Eigentlich ist der Gedenktag für die Heilige Lucia (Lichtbringerin) von Syrakus (Sizilien) erst am 13. Dezember – vor der Gregorianischen Kalenderreform fand dieser an der Wintersonnenwende statt – und nicht wirklich bayerisches Brauchtum. Aber warum sollte man Sitten, Traditionen und Gebräuche immer starr und eng sehen. Die Stimmung am gestrigen Abend war so getragen feierlich und schön, und es war eine Freude, die kleinen Kinder zu beobachten, mit welchem Eifer und welcher Hingabe sie ihre leuchtenden Laternen dem nachtschwarzen, spiegelnden Wasser anvertrauten…
… Ihr wisst ja, wenn ihr ein Bild genauer anschauen wollt, braucht ihr nur darauf zu klicken. Kurz nachdem ich eher versehentlich auf diesen neuen Gutenberg-Editor umgestiegen war, hat das eine Weile nicht funktioniert, aber mittlerweile scheint das Anklicken und Vergrößern wieder reibungslos möglich zu sein…
… Hellbrunn ist ein feines, barockes Lustschloss, das der mächtige und wohlhabende Salzburger Erzbischof Markus Sittikus im ersten Drittel des 17. Jahrhunderts etwas außerhalb der Mozartstadt errichten ließ. Ich habe vor einigen Jahren dem schönen Anwesen bereits einen sommerlichen Besuch abgestattet, und wollte mir am Dienstag Nachmittag nun endlich einmal den viel gerühmten Weihnachtsmarkt und die Illuminationen im Park ansehen, da sollte laut Wetterauskunft im WWW einen Tag lang Regenpause zwischen zwei Tiefdruckgebieten herrschen…
… Auf meiner Zugfahrt gen Südosten sah es auch ganz danach aus, als ob ich wettertechnisch Glück haben würde, gelegentlich blinzelte sogar eine fahle Sonnenscheibe durch die von fast schwarz bis silbergrau schattierte Wolkendecke…
… Der Hellbrunner Adventszauber ist die vielen Lobeshymnen wert, mit denen er seit Jahren eifrig bedacht wird, so viel sei gesagt. In einem Hain etwas abseits des Schlösschens hatte man eine sehenswerte Krampus-Ausstellung installiert, Wichtel und strahlende Engel bilden schöne Kontrapunkte dazu, im Schlosshof kann man durch einen Wald von festlichen Weihnachtsbäumen wandeln, und die Figuren der weltberühmten/berüchtigten Wasserspiele haben in der kalten Jahreszeit einen ganz besonderen, melancholischen Zauber inne…
… Leider, leider, leider setzte immer stärker werdender Regen ein, kurz nachdem ich meinen Rundgang begonnen hatte. So verzichtete ich darauf, mir die vielfältigen kleinen Verkaufsbuden näher anzusehen, stillte meinen Hunger mit herzhaften Bosna-Würstln, gerösteten Maronen, einer üppigen, süßen Schaumrolle und einem feinen Orangenpunsch, der eindeutig nach mehr schmeckte, und machte mich danach ziemlich durchnässt auf den Rückweg – wegen der Gehstöcke kann ich ja keinen Regenschirm halten…
… Anbei einige Impressionen vom Hellbrunner Adventszauber. Ich werde mir diesen bei besserem Wetter noch einmal genauer ansehen, das habe ich mir fest vorgenommen:…
… habe ich heute ein paar Impressionen von der Kripperlausstellung im Brixener Schloss für euch. Ich wünsche euch viel Freude beim Ansehen, einen geruhsamen und friedvollen Abend, und einen unbeschwerten Start in die neue Woche…
… Der adventsmäßig geschmückte Hof des Bayerischen Landwirtschaftsministeriums spiegelt sich in einer Tuba der kleinen Blaskapelle, die man anlässlich eines kleinen, vorweihnachtlichen Festes engagiert hatte. – Wenn ich mich nicht mit Freunden dort verabredet hätte, hätten mich als überzeugte Linke keine zehn Pferde in ein Ministerium der „Christlich Sozialen“ Union gebracht… 😉
… hat mich durch die bezaubernde, liebenswerte und ungemein detailreiche Gestaltung begeistert. Wenn ich mich am späten Nachmittag nicht auf den Weg zurück zum Bahnhof hätte machen müssen, dann hätte ich eine Ewigkeit dort verbringen können, mir wie ein kleines Kind die Nase an der schützenden Glasscheibe platt drückend…
… Habt einen schönen und geruhsamen Zweiten Advent!…
… Einen kurzen Ausflug in die Mozartstadt Salzburg habe ich heute gemacht. Mit meiner Mutter war ich im noblen St.-Peter-Stiftskeller Salzburger Nockerln essen, und dann spazierten wir über den Christkindlmarkt am Dom. Es war richtig schön winterlich kalt, mit herrlich blauem Himmel. Bemerkenswert fand ich das Kripperl im großen Gotteshaus. Es wird nämlich nicht die Heilige Familie mit allem Drum und Dran dargestellt, sondern jene Szene, in welcher ein Erzengel der Jungfrau Maria verkündet, dass sie den Sohn Gottes zur Welt bringen wird…
… Gereist bin ich übrigens mit dem Railjet, einem sehr schnellen und komfortablen Personenzug, dessen Lok, eine Siemens Taurus, beim Anfahren eine Tonleiter zu „singen“ pflegt… 😉
… Der Brauch des Krampus-Laufes, der vorwiegend in den Alpenländern gepflegt wird, reicht aller Wahrscheinlichkeit nach bis in die Keltenzeit zurück. Es ging ursprünglich darum, durch große Lärmentfaltung und schauerliche Masken die dunklen und bösen Geister der Winterzeit einzuschüchtern und zu vertreiben. Während der finsteren Epoche der Inquisition wurde das sowohl faszinierende als auch urtümliche Treiben von der katholischen Kirche untersagt, da es niemandem gestattet sei, sich als Teufel zu maskieren. Seit ca. fünfhundert Jahren dürfen sie wieder ihr Unwesen treiben, die Krampusse, durch den sie seither anführenden heiligen Nikolaus christlich verbrämt…
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