Marthas Momente-Sammlung

Glück ist die Summe schöner Momente

Prachtvolles Wien (1)…

… Ja, sie ist prachtvoll, die Donau-Metropole. Ich denke, kein anderes Adjektiv ist passender…

… Nach unbeschwerter, rund viereinhalbstündiger Fahrt mit dem RailJet quer durch Österreich wurde ich am Wiener Hauptbahnhof von Myriade begrüßt, einer interessanten, klugen und sympathischen Mitbloggerin, zudem eine Einheimische. 😉 Da ich nur mit sehr reduziertem Gepäck unterwegs war – in den kleinen Rucksack, welchen ich auf dem Wochenmarkt in Mantua Mitte Mai für wenig Geld erstanden hatte, passte locker alles, was für einen Kurztrip vonnöten ist 😉 – begaben wir uns stante pede in den Untergrund und sausten mit der U-Bahn binnen kurzem zum Stephansplatz…

… Und da haute es mich zum ersten Mal vor Staunen fast aus den Socken. Denn direkt über dem Ausgang der U 3 ragte das riesige gotische „Gebirge“ des Stephansdoms, von den Wienern liebevoll Steffl genannt, in den blauweißen Sommerhimmel…

… Das hat einiges Herumwandern und Suchen nach dem geeigneten Platz, sowie ein gerüttelt Maß an Verrenkungen gebraucht, um zumindest den Großteil dieses beeindruckenden Gotteshauses „auf Platte“ bannen zu können…

… Der Steffl erhebt sich östlich jener Stelle, an der sich vor etwa zweitausend Jahren das römische Legionslager Vindobona befunden hatte – unweit des Doms werden am Stock-im-Eisen-Platz seit Ende des 17. Jahrhunderts immer noch Funde aus jenen längst vergangenen Tagen gemacht…

… Von ca. 1130 an bis zu Beginn des 14. Jahrhunderts war der Stephansdom eine Kirche im romanischen Baustil – Teile der Westfassade sind nach wie vor erhalten, sie wurden in den gotischen Neubau integriert…

… Im Inneren hätte ich Stunden mit Schauen und Staunen verbringen können. Aber es fand grade eine Messe statt, und aus diesem Grund war ein Gutteil des Hauptschiffs abgesperrt…

… Ein paar bebilderte Eindrücke – ihr wisst ja, wenn ihr ein Foto genauer betrachten wollt, braucht ihr nur darauf zu klicken:…

… Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs brannten der Dachstuhl und der Nordturm, sowie Teile der Empore und der Chororgel fast völlig aus, die legendäre Pummerin, eine der größten Glocken der Welt, zersprang nach ihrem Sturz in die Tiefe. Die Brandursache waren Feuer, welche Plünderer in umliegenden Gebäuden gelegt hatten, und die auf das Gotteshaus übergesprungen waren. Dank zahlreicher Spenden – Stephansgroschen genannt – konnte bereits unmittelbar nach Kriegsende mit dem Wiederaufbau begonnen werden. 1952 wurde der Stephansdom feierlich wiedereröffnet…

… Um den nie fertiggestellten Nordturm mit seiner Renaissance-Haube ranken sich etliche Legenden. Die bekannteste ist folgende: Puchsbaum, der angeblich von Ehrgeiz und Geltungssucht zerfressene Gehilfe des Wiener Dombaumeisters Mitte des 15. Jahrhunderts, hatte vollmundig versprochen, binnen kurzem einen zweiten Turm errichten zu können. Aber schon wenig später musste er feststellen, dass er seine Kräfte bei weitem überschätzt hatte. So ließ er sich bei Nacht und Nebel mit dem Teufel ein, der versprach, ihm zu helfen, wenn es ihm gelingen würde, ein Jahr lang den Namen seiner lieblichen Verlobten – Maria – nicht zu nennen…

… Das Bauwerk wuchs mit schwindelerregender Geschwindigkeit in die Höhe. Trunken vor Freude kletterte Puchsbaum eines Abends auf dem Gerüst hoch hinauf und blickte triumphierend ringsum. Da sah er unten seine Braut vorüber gehen. Spontan und völlig unbesonnen rief er laut „Maria!“ – und just in dem Moment brachen das Gerüst und der Turm zusammen, und begruben den Mann unter sich. Eine seltsam dürre und bleiche Gestalt besah sich, wie aus dem Nichts auftauchend, den Leichnam, und entschwand hohnlachend in die Nacht. Seitdem hat man es aufgegeben, dem Steffl einen zweiten Turm verpassen zu wollen…

… In Wahrheit waren wohl eher die finanziellen und kriegerischen Probleme jener Tage für den Baustopp verantwortlich gewesen…  😉

… Demnächst geht es weiter auf meinen Wegen durch Wien, die Prachtvolle an der Donau…

… Habt ein schönes Wochenende, bleibt bzw. werdet gesund, und habt es fein!…


47 Antworten zu “Prachtvolles Wien (1)…”

  1. Wien – da kommen Erinnerungen an meinen Trip von 2010 hoch – und ich freue mich, via deinem Bericht(en), erneut durch diese schöne Stadt zu schlendern!
    VG
    Christa

  2. steffl18.jpg ist sehr schön geworden. Als mittlerweile „Eingewienerte“ zieht es mich nicht mehr in der Innenstadt, aber ich kann es mir auch nach fast 20 Jahren gut vorstellen, dass Wien-Besuchende immer wieder fasziniert von der Altstadt sind.

    Mit einem musikalischen Gruß wünsche ich Dir ein schönes Wochenende:

    • Dass es dich mittlerweile nicht mehr in die Innenstadt zieht, kann ich gut nachvollziehen, das geht mir als langjährige „Eingemünchnerte“ ja auch so. 😉 Wobei ich auch verstehe, warum die Touris so gern in der Altstadt unterwegs sind.
      Der musikalische Gruß gefällt mir, es ist eine ausgesprochen charmante Liebeserklärung an Wien.
      Danke schön, und liebe Grüße!

  3. Wir waren vor vielen Jahren mal für ein Wochenende in Wien, anlässlich eines Besuches der Volksoper zu Mozarts Figaros Hochzeit. Natürlich war da auch ein Altstadtbesuch mit dabei und es war herrlich durch die vorweihnachtliche geschmückte Altstadt zu streifen.
    Liebe Grüße, Roland

  4. Ohhh herzlichen Dank für die nette Beschreibung 💕Ich schaue mir deine Bilder sehr gern an und finde, dass sie einen guten Eindruck vom Dom vermitteln. Ich sehe dass du ein zweites Mal dort warst und unter anderem den Fenstergucker fotografiert hast. Ich bin schon gespannt auf die anderen Teile deines Berichts 🌹

  5. Herzlichen Dank für die nette Beschreibung 💕. Ich mag deine Bilder und finde, dass sie einen sehr guten Eindruck vom Dom vermitteln. Ich sehe du warst auch ein zweites Mal dort und hast auch den Fenstergucker fotografiert. Ich muss gestehen, dass ich obwohl ich schon mein ganzes Leben in Wien wohne immer wieder gerne in die Innenstadt gehe.. Es gibt ja auch noch in anderen Stadtteilen viel zu sehen. 🌹

  6. Ich freue mich sehr für dich, dass du die Reise machen konntest. Mit einer Blogfreundin ist es auch noch besonders angenehm. Schöne Fotos zeigst du und die Beschreibung bringt mir diese Stadt nahe. Deine Begeisterung für sie kann ich verstehen.
    Liebe Grüße an dich.

    • Dabei wäre ich ums Haar nicht gefahren, weil ich in der Nacht zum Montag einen Migräneanfall bekommen hatte. Ich habe mir dann ganz schnell eine Sumatriptan-Tablette eingeworfen, und noch ein Stünderl geruht. Was hätte ich mich geärgert, wenn ich diese Reise wirklich hätte sausen lassen!
      Herzliche Grüße!

  7. Hoch, liebe Martha, Wien ist eine soo schöne Stadt. Vor Jahren war ich mal mit meiner Münchener Freundin da zu einer Stipvisite. Leider war die Zeit viel zu kurz. Deshalb freue ich mich schon auf Deine Bilder. Den Petersdom und vieles andere haben wir leider nur von außen gesehen.
    Hab auch Du ein erholsames Wochenende!
    Liebe Grüße Hedwig

    • Da gebe ich dir sehr recht, Wien ist bezaubernd schön.
      Ich konnte mir leider in den knapp zwei Tagen auch nur flüchtige Eindrücke verschaffen. Aber vielleicht bin ich Ende August schon wieder dort, diesmal für fast drei Tage – meine Schweinfurter Freundin will unbedingt nach Wien, und will nicht alleine reisen. 😉
      Danke schön, ich grüße dich herzlich zurück!

  8. Liebe Martha, habe heute morgen schon mal versucht zu kommentieren, aber irgendwie mag WP mich nicht. Deine Bilder machen Lust auf mehr. Zuletzt 2004 dort gewesen, leider war ich so krank, das ich die Woche nicht richtig genießen konnte. Ich liebe den Wiener Schmäh, die Geschichten, die Kultur. Und ein Schnitzel beim Figlmüller *gg*

    • Ja, deine Kommentare sind im Papierkorb gelandet. – Wenn das geschieht, bitte, keine Sorgen machen, denn ich sehe dort immer nach, sobald ich online und auf meinem Blog bin. 😉
      Mir hat die Atmosphäre dort vom ersten Augenblick an behagt. Und die Pracht in der Innenstadt ist natürlich enorm beeindruckend. Und ein richtiges Wiener Schnitzel habe ich natürlich auch verspeist. 😉

  9. In Wien waren wir auch schon einige Male, auch weil mein Mann früher öfter mal geschäftlich dort zu tun hatte und ich von dieser so bezaubernden Stadt immer wieder dermaßen begeistert war! Aber so intensiv mit der Liebe zu Details betrachtete ich den Stephansdom noch nie von innen und deine Fotos sowie der Bericht dazu ist ganz toll, für mich gerade besonders interessant zu lesen!!!
    Herzlichen Dank dafür und liebe Grüße für einen schönen Tag von mir zu dir, liebe Martha 🤗🌺🍀

    • In Wien war ich nur einmal. Ich fand es eine moderne Stadt. Zudem wusste ich auch, dass es in Wien einige namhafte musikproduzenten gibt.

  10. Wien ist schon eine Reise wert. Als Kind war ich das erste Mal dort. Damals habe wir eine Führung durch den Stephansdom inklusive der Gewölbe gemacht. Ich erinnere mich noch an die Faszination, die die vielen gestapelten Knochen auf mich ausübten. 🙂 Danke für deine wundervollen Fotos.

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