… Ich hatte vor lauter Euphorie in der Nacht von Samstag auf Sonntag nicht viel Schlaf bekommen. Recht müde hing ich in meiner zum Glück recht ruhigen Abteilung herum, als die sehr liebenswerte und nette Kastellanin Frau W. um die Ecke bog. “Sehen Sie sich das Konzert heute abend auch noch an? Im Theatinergang ist wieder ein Plätzchen frei für Sie.” Ich hob die Schultern. “Ich weiß noch nicht recht…” – “Sollten Sie machen, Frau I. . Der Mariss Jansson ist ein Genie, nicht mehr der Jüngste, er hat schon einige Herzattacken hinter sich. Wer weiß, vielleicht ist heute die letzte Gelegenheit, ihn live zu erleben.”…
… Das gab mir zu denken. So fand ich mich nach Dienst wieder in der wundervollen “Königsloge” ein – diesmal allerdings noch ein Eckchen höher, in unserem Aufenthaltsraum. Von dort war der Ausblick sogar fast noch besser…
… Erneut trudelte Prominenz ein:…
… Roger Willemsen führte als Moderator durch den Abend. Ich hatte ihm bislang nicht sonderlich viel Sympathie entgegen gebracht, doch während der insgesamt fast drei Stunden des wundervollen Konzerts revidierte ich nur allzu gerne meine Meinung über ihn. Herr Willemsen präsentierte gut gelaunt, mit viel Augenzwinkern, Humor, und einer sehr beeindruckenden Kenntnis der klassischen russischen Musik die einzelnen Musikstücke und Interpreten…
… Der Star des Abends war ganz ohne Zweifel der lettische Dirigent Mariss Jansson, unter seiner Leitung präsentierte das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks einen überaus bunten und mitreissenden Querschnitt durch die russische Klassik, von Tschaikowsky über Prokofjew und Schostakowitch bis A. Katchaturian…
… Zusammen mit dem weltweit renommierte Terem-Quartett – zwei Akkordeon-, ein Balalaika- und ein Bass-Balalaika-Spieler – führte das Orchester zum allerersten Mal eine kurze Symphonie auf, die von dem jungen Russen Alexander Tschaikowsky – übrigens kein Nachfahre des Peter Illitsch – zu Ehren Mariss Jansson’s komponiert worden ist…
… Diese beiden Kameraleute hatten mein ganzes Mitgefühl. Im Laufe des Konzerts mussten sie mindestens fünfzig Mal die breite Treppe zur Feldherrenhalle hinauf und wieder hinunter laufen…
… Der Große Kulissenmaler hatte den Himmel zur Feier des Abends ganz wundervoll gestaltet…
10 Antworten zu “Klassik am Odeonsplatz (2)…”
Ich glaube, dass das ein großes und schönes Erlebnis war, liebe Margot. Das bissel Schlaf holst du andermal nach.
Feine Eindrücke hast du eingefangen. Ich weiß, dass das Fotografieren in der Abenddämmerung nicht ganz so einfach ist.
Gruß von der Gudrun
Den Schlaf habe ich schon nachgeholt, liebe Gudrun. 😉
Diese Bilder habe ich mit der kleinen Olympus gemacht, weil ich die Nikon am Morgen nicht eingepackt hatte. Daher sind die Bilder etwas verrauscht. 😉
♥liche Grüße!
Ich mochte Willemsen schon immer. Klare Aussagen, viel Wissen und viele andere Dinge.
Die Halle sieht so beleuchtet richtig cool aus 🙂
Sein Buch über seine Erlebnisse und Eindrücke, die er während eines Jahres im deutschen Bundestag gesammelt hat, steht auf meiner Muss-Lesen-Liste ganz weit oben. 😉
Die Beleuchtung hat viel zum Zauber der beiden Abende beigetragen.
Da gibt es bestimmt etwas zu lachen 😉
Eine Internet-Bekannte hat dieses Buch bereits gelesen. Es muss teilweise schockierend und äußerst skurril sein.
Wow! Was für ein Erlebnis! Deine Freude kommt gut rüber! LG Ulrike
Diese beiden Abende haben für so manche weniger positive Dinge mehr als entschädigt. 😉
Liebe Grüßee!
Ein tolles Erlebnis für dich. Sehr schöne Bilder. Dir noch einen schönen Abend. L.G.
Das waren zwei schier unvergessliche Abende! 🙂
Dir auch einen schönen Abend!