… doch glatt einen herrlichen Cartoon für Museumsaufsichten gefunden! Den werde ich ausdrucken und in die Arbeit mitnehmen!… 😀
… Mit freundlicher Genehmigung von Gerhard Glück…

Glück ist die Summe schöner Momente
… sich abseits gewohnter Pfade bewegt, kann man oft Überraschendes entdecken. So ist es mir auch vorgestern ergangen, als ich auf der vergeblichen Suche nach einem guten Platz zum fotografieren des „Supermonds“ an der Schwanthalerhöhe vorbei kam. In früheren Tagen hatten sich dort die Fertigungshallen der Reifen- und Gummiwerke Metzeler befunden. Nachdem diese ins Ausland verlegt wurden, hat man teilweise sehr hoch aufragende „Wohnsilos“ auf das Gelände hingeklotzt, die voller Spott von alteingesessenen Münchnern auch als Klein-Manhattan bezeichnet werden…
… An einem dieser einförmigen Betontürme wurde eifrig gebaut, während ich langsam daran vorüber schlenderte, entdeckte ich auf dem Bauzaun und der Fassade teils recht skurrile, doch sehr kunstvoll gestaltete Graffiti:…
… dass man auf einem kleinen Eiland am Ende der Florida Keys erneut an einer Unabhängigkeitserklärung arbeitet. – Seit der US-Präsidentschaftswahl kommt mir ein Schelmenstreich, der sich vor gut dreißig Jahren zugetragen hatte, immer wieder in den Sinn – und zutrauen würde ich eine Wiederholung dessen den charmanten und liebenswerten, eigenwilligen und querköpfigen Insulanern/innen durchaus:…
Die Florida Keys liegen aufgereiht wie Perlen an der Schnur zwischen dem Atlantik und der weit ausladenden Bucht des Golfs von Mexico. Die südlichste dieser Inseln ist Key West. Sie zeichnet sich nicht nur durch schöne Strände und ein Wohnhaus Hemingways aus, sondern auch durch eine illustre, farbige und schräge Geschichte. Bereits in früheren Zeiten hatten die Einwohner einen sehr lockeren Begriff von Recht und Ordnung, sie „verdienten“ sich ihren Lebensunterhalt großenteils durch das Plündern gestrandeter Schiffe, die sie durchaus des Öfteren mit einem falsch gesetzten Leuchtfeuer vorsätzlich vom sicheren Kurse abzubringen pflegten.
Die Zeiten wandelten sich, Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts wurden die Florida Keys als Urlaubsparadies sonnenhungriger Nordstaatler und Ausländer entdeckt. Es war in den frühen Achtzigern, der sehr umstrittene Ronald Reagan herrschte als Präsident im Weißen Haus, und irgendwie mußte ihm irgend jemand vor ungezählten bösen Buben und finsteren Delikten wie zum Beispiel Rauschgiftschmuggel in großem Stile auf dem Inselarchipel im Sunshine State bange gemacht haben. Ronny ließ im Frühjahr 1982 von seinen Behörden einen streng bewachten Kontrollposten am Higway Nr. 1 einrichten, dem einzigen Landweg, der die Keys über zahlreiche Brücken mit dem Festland verbindet. Die Maßnahme sollte die Suche nach Drogen sowie illegalen Einwanderern erleichtern, brachte jedoch lediglich erhebliche Erschwernisse für den florierenden Tourismus mit sich – und kaum nennbare Erfolge für die Bundesbehörden.
Die Insulaner waren alles andere als begeistert. Die Stadtregierung Key Wests verlangte die sofortige Entfernung der Barriere. Eine entsprechende Klage scheiterte. Nach einer ausdauernden, stürmischen, feucht-fröhlichen Versammlung in der Seefahrerkneipe „Schooner Wharf“ erklärte man am 23. April 1982 die Abspaltung von den Vereinigten Staaten von Amerika, sowie die Unabhängigkeit und rief die Conch Republic aus (Conch = Fechterschnecke, Hauptnahrungsmittel und Wahrzeichen Key Wests). Der Bürgermeister wurde zum Premierminister ernannt, die seinerzeit schon sehr betagte – neunundachtzigjährige – Nachfahrin eines Ex-Admirals mit deutschen Wurzeln zur Kriegsministerin. Man bestückte ein altes Museumsschiff, den Segler „Wolf“, mit einer Handvoll Kanonen, die auch schon bessere Tage gesehen hatten, lud diese mit Kanten altbackenen Weißbrots, ging an der einzigen Brücke vor Anker, blockierte die Zufahrt und erklärte den USA den Krieg. Nach diesem recht kurzweiligen Spektakel wurde sehr schnell die weiße Fahne gehisst, und das Parlament der Mikro-Republik ersuchte um 1 Milliarde Dollar für den Wiederaufbau. Dieser Schelmenstreich sorgte für enormen Wirbel, beherrschte tagelang die Schlagzeilen – und führte dazu, daß die Kontrollstelle aufgegeben wurde
Nach wie vor identifizieren sich viele Einwohner von Key West mit der Conch Republic. So wird alljährlich am 23. April mit einer Unzahl rauschender Festivitäten der Unabhängigkeitstag gefeiert. Auch die augenzwinkernden Schelmereien finden ihren Fortgang: Im Januar 2006 annektierte das kleine Inselreich eine alte Brücke, die zuvor von der US-Regierung zum staatenlosen Bereich erklärt worden war (um Flüchtlinge, die auf ihr Schutz gesucht hatten, abschieben zu können). Vertreter der illustren und winzigen Nation pflanzten Flaggen auf die marode Brücke und nahmen sie für ihr Inselreich in Besitz…
… Bis zum heutigen Tage werden übrigens Bundesagenten, die in schwarzen SUVs, dunklen Sonnenbrillen und Knöpfen im Ohr über die Duval Street cruisen – ca. 1,6 km vom Atlantik bis zum Golf von Mexico 😉 – und das bunte Gemenge Einheimischer und Touris beim Feiern und Flanieren stören, mit harten Scheiben kubanischen Weißbrots beworfen…
… Ende August hatte ich mir einen neuen Laptop zugelegt, weil mein treuer, sieben Jahre alter Ac.er vor allem beim Hochladen und Bearbeiten von Fotos gar fürchterlich keuchte und schnaufte und auch immer langsamer wurde. Nur wenige Tage vor meiner zweiten Venedig-Reise wurde ich also mit Windoof 10 und seinen Tücken konfrontiert, hatte viel Arbeit damit, und kam manchmal ganz ordentlich ins Schwitzen, bis die Software im Großen und Ganzen so lief, wie ich mir das vorstellte…
… Ganz stolz erzählte ich davon einem langjährigen Bekannten, mein ehemaliger Computerkurs-Dozent, mit dem ich locker in Verbindung geblieben bin, als wir uns auf einen Kaffee trafen. „Eine neue Externe Festplatte solltest du dir jetzt aber auch schleunigst zulegen, denn deine jetzige ist genau so steinalt wie dein Ex-Laptop, und könnte auch jeden Moment den Geist aufgeben.“, riet er mir. Die düstere Schilderung, dass mit einem Male alles, was ich während der vergangenen Jahre schriftstellerisch und fotografisch erarbeitet hatte, ins Nirwana entschwinden könnte, erschreckte mich sehr. So sauste ich gleich nach unserem Treffen los und erstand so ein Teil im nahen Elektrogroßmarkt – und staunte nicht schlecht, wie winzig klein und leicht so ein elektronisches Wunderwerk mittlerweile geworden ist. Kaum fassbar, dass sich auf so etwas, das nicht viel mehr misst als eine Puderdose, ein Terrabite Speicherkapazität befinden sollte…
… Wohlgemut schloss ich beide Externen an und ging daran, sämtliche Dateien von der alten auf die neue zu übertragen. Und da hat mir die gute alte Festplatte sozusagen zum Abschied noch ein ganz kräftiges Ei gelegt: Beim Überspielen gingen von ca. 17.000 meiner insgesamt ca. 36.000 Bildern die Markierungen verloren. Nicht nur das, sie wurden großenteils auch völlig wahllos in irgendwelche Ordner gestopft und kräftig durcheinander gewürfelt. Seit Tagen schon bin ich mit dem Neuorganisieren, Markieren und Ordnen beschäftigt – eine Sch…-Arbeit. Die allerdings zwei Vorteile hat – ich grübele weniger nach, und meine seelische Verfassung hat sich so weit erholt, dass ich nur mehr gelegentlich auf die verschriebenen Psychopharmaka zugreifen muss. Und ich entdecke beim Suchen und Sortieren jede Menge Aufnahmen, von denen ich gar nicht mehr wusste, dass ich sie irgendwann einmal gemacht hatte…
… Als ich auf die Fotos von einer Münchner CSD-Parade vor etlichen Jahren gestoßen bin, packte mich die Lust, mir diese wieder einmal vorzunehmen, und neu zu bearbeiten:…
… „Juhuuuu! Glei gibt’s was zum Futtern, de erstn Touristn kemman!“…
… „Das Bufett ist eröffnet – da packt oana sein Rucksack aus!“…
… „He, du! Hast‘ net a bisserl was zum Schnabuliern für uns? Mia ham zwoa Dutzend kloane Kükn dahoam, de miassn alle durchg’futtert werdn.“…
… „Da drübn hockt oane mit am frischn Apflstrudl! Auf geeeeeeeeeht’s!“…
… „Mei, is der gschert! Verjagt mi, dabei mecht i bloß amoi a Weißwurscht probiern!“…
… „So a windige Wirtschaft, da kriagst koan Teller und koa B’steck zur Brotzeit, und a koa Serviettn net, damit i ma nach’m Essn de Bratzn sauba macha ko.“…
… „Hätt‘ i doch bloß net des Noagerl (kleiner Rest) aus’m Bierglasl g’soffn, mir is ganz zwoarerloa.“…
… und noch viel mehr… 😉
… In einer Unterführung zwischen dem Münchner Schlachthof und der Großmarkthalle dürfen sich Graffiti-Künstler nach Lust und Laune austoben. Die wahrhaft meisterlich gestalteten, oft recht hintersinnigen, gesellschaftskritischen, bizarren, auch schönen Kunstwerke wechseln im Laufe des Jahres. So habe ich es mir zur lieben Angewohnheit gemacht, alle paar Monate mit Kamera vorbei zu spazieren, und nachzuschauen, was sich in dieser Galerie unter freiem Himmel, umtost vom auf grobem Katzenkopfpflaster dahin ratternden Straßenverkehr, Neues getan hat…
… Ich hatte ein ausreichend bemessenes Budget für meine Venedig-Reise kalkuliert, und bin damit auch wirklich gut über die Runden gekommen. Hätte ich über die Stränge geschlagen, dann hätte ich mir jedoch in einer kleinen Bar nahe des Campo del Fava jederzeit Nachschub in sämtlichen Währungen der Welt besorgen können… 😉
… Frühmorgens auf dem Canale Grande…
… Während meines Urlaubs im Mai bin ich an diesem Örtchen lediglich vorbei gefahren, zu anstrengend war jener Tag gewesen. Aber ich hatte mir damals fest vorgenommen, den Rundgang durch das Dorf der Spitzenstickerei und farbenprächtigen Häuser nachzuholen. So machte ich mich heute morgen nach einem gehaltvollen Frühstück via Vaporetto Linie 14 auf den Weg…
… Jene Legende, die besagt, dass die Gestaltung Buranos darauf zurück zu führen sei, einem Postboten die Arbeit zu erleichtern, der sehr gerne sehr tief ins Glas zu schauen pflegte, und ständig beim Austragen der Briefe die ungezählten Mitglieder von lediglich fünf Fischerfamilien, die allesamt untereinander mindestens genau so häufig verschwägert und verbandelt waren wie so manches europäische Herrscherhaus, durcheinander brachte, habe ich vor einigen Monaten ja schon erzählt. Ob sie wahr ist oder nicht, sei dahingestellt. Die Häuser Buranos sind in jedem Falle ein Augenschmaus, auch wenn man nicht mit der Kamera unterwegs ist…
… Der Campanile der Ortskirche kann es übrigens, was die waghalsige Schräglage anbelangt, ohne weiteres mit dem berühmten Schiefen Turm von Pisa aufnehmen… 😉
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