… In all den gut drei Wochen, die ich nun schon hier bin, hatte ich noch nie den Starnberger See von nahem gesehen. Der Hauptgrund ist allerdings nicht Faulheit oder Desinteresse gewesen, sondern eine Treppe vom Park hinunter ans Ufer, die unbehinderten Menschen nicht sonderlich spektakulär erscheinen mag, es für Krücken-Geher mit operiertem Bein allerdings in sich hat – etwas unregelmäßige Stufen mit Kiesuntergrund, sowie Holzbalken als Schwellen-Begrenzung, und teilweise recht steil angelegt. Nachdem mir meine Physiotherapeutin gestern Nachmittag noch einmal Instruktionen erteilt hatte: „Konzentration – das ist das Allerwichtigste! Beim bergab gehen immer das kranke Bein zuerst aufsetzen, beim bergauf marschieren das gesunde.“, fühlte ich mich heute morgen dieser Herausforderung durchaus gewachsen…
… Es war ein strahlend schöner Sommermorgen, und trotz makellos blauem Himmel und strahlender Sonne noch erfreulich kühl. So wanderte ich langsam am Hirschgehege vorbei, dort lagen fast alle Tiere im hohen Gras und käuten genüßlich wieder, und anschließend ganz bedächtig die Treppe hinab, die mir mit einem Male gar nicht mehr so schröcklich erschien…
… Am Seeufer angelangt hatte ich mich warm gelaufen – und es geschah das gleiche „Wunder“ wie schon zwei Wochen zuvor, ich konnte ungehindert ausschreiten, und völlig schmerzfrei, anscheinend lockern sich die beiden Hüftbeuger, die mir das Leben hier und da doch noch schwer machen, bei anhaltender Bewegung. So ging ich voller Freude den Uferweg entlang, bis zu einem kleinen, ca. 500 mtr. entfernten Monopteros, anschließend durch einen wundervoll kühlen, lichten und von Vogelgezwitscher und Bienengesumm erfüllten Wald langsam den Hügelrücken hoch zurück zur Reha-Klinik, wo ich grade rechtzeitig zum Mittagessen wieder ankam. Alles in allem habe ich heute eine Strecke von schätzungsweise ca. 1,5 km zurück gelegt – ich bin jetzt schon ein bisschen stolz auf mich – und glücklich. Und für morgen früh habe ich mir bereits eine neue Wanderung vorgenommen… 😉
… Diesmal hat das mit dem Drachen-Fotografieren besser geklappt… 😉















