… war das Motto der dritten großen Demonstration am gestrigen Feiertag in München gegen das sogenannte PolizeiAufgabenGesetz, die scheinheilige, unchristliche-unsoziale Politik der “CS”U, gegen den drohenden Rechtsruck und die Hetze in der Politik, gegen das unsägliche Gebaren der BlauBraunen, sowie gegen Rassismus und Ausgrenzung. Natürlich stapelte die Polizei, obwohl sie von absolut friedlichen Verlauf der riesigen Kundgebung überaus angetan war – Polizeisprecher Gloria de Martins erwähnte lobend die hervorragende Demonstrationskultur – bei der Teilnehmerzahl wieder ein wenig zu tief, 21.000 sollen es gewesen sein, die Veranstalter sprechen von 40.000. Da ich selber dabei gewesen bin, und mir sogar von den direkt unterm Dach liegenden Aufenthaltsräumen der Residenz aus einen Überblick verschafft habe, tendiere ich weitaus eher zu der letzteren Zahl…
… Wer da meint, das seien ausschließlich Linke gewesen, die an der etwa einstündigen Demo durch das Münchner Museumsviertel und der anschließenden Kundgebung auf dem Odeonsplatz teilgenommen hatten, der irrt. Auch diesmal war, wie Ende Juli bei #ausgehetzt und Mitte September bei #ausspekuliert, ein absolut bunt gemischtes Spektrum von BürgernInnen unterwegs: Enttäuschte, langjährige “CS”U-Wähler, junge Familien mit ihren Kindern, SchülerInnen, StudentenInnen, Geflüchtete, alteingesessene TrachtlerInnen, Nonnen und andere VertreterInnen der beiden großen Konfessionen, RentnerInnen, Mitglieder von Ärzte ohne Grenzen und anderen Rettungsorganisationen, Kunstschaffende, etc. etc. …
… Was uns seit einer Weile vermehrt zum friedlichen Protest auf die Straßen treibt, schon lange nicht mehr nur in München, sondern zunehmend auch in sehr vielen kleineren Ortschaften in Bayern, ist die Falschheit und Böswilligkeit, mit der nach wie vor von so manchen “christlich-sozialen”, “christlich-demokratischen” und blaubraunen PolitikernInnen das sogenannte Flüchtlingsproblem zum Thema Nr. 1 hochstilisiert wird, obwohl die Fakten und Zahlen längst jeden davon überzeugt haben müssten, dass dem mit Sicherheit nicht mehr so ist. Es ist die Scheinheiligkeit, mit der einerseits gefordert wird, in jeder noch so kleinen Amtsstube Kreuze aufzuhängen, und mit der andererseits ungerührt zur Kenntnis genommen wird, wie im Mittelmeer nach wie vor tagtäglich Mitmenschen auf grausame Weise verrecken – Jesus würde angesichts dessen im Grabe rotieren, wäre er nicht angeblich von den Toten auferstanden. Es ist der Zorn darüber, dass man mit dem sogenannten PolizeiAufgabenGesetz unsere demokratischen Grundrechte dermaßen mit den Füßen tritt! Es ist der ganz offenkundige Unwille der gewählten Volks(ver)treter, Politik für die BürgerInnen, den/die sogenannte/n kleine/n Mann/Frau zu machen. Man steckt offenbar weitaus lieber Unsummen in eine völlig sinn- und nutzlose Grenzpolizei, anstatt für die benötigten Tausende von festangestellten LehrerInnen zu sorgen, marode Schulen, Schwimmbäder und Sportanlagen zu modernisieren. Dem Herrn Ministerpräsidenten ist es augenscheinlich wichtiger, 700 Millionen für ein bayerisches Weltraumprogramm zu verschleudern, anstatt in bezahlbaren Wohnraum auch in den Städten und flächendeckendes schnelles Internet zu investieren. Noch nie war der personelle Notstand in der Pflege, im Handwerk, in Dienstleistungsberufen so groß wie heute – das scheint die (noch!) regierenden Herrschaften von der “CS”U allerhöchstens peripher zu tangieren, sogenannte Lösungsvorschläge sind in der Regel das Papier nicht wert, auf welchem sie gedruckt werden. Jedes Jahr werden in Bayern Flächen von der Größe des Ammersees zubetoniert und versiegelt, dadurch geht unwiederbringlich für den Artenschutz und unser Klima ungemein wertvoller Lebensraum verloren – das geht unserem Herrn S. am A… vorbei, Hauptsache, jedes noch so kleine Dörflein hat sein eigenes “Gewerbegebiet” – das bedeutet zudem auch noch das Aus für ungezählte alteingesessene Wirtschaften und Dorfläden. Man drückt tausendmal lieber bei Steuerflüchtlingen im großen Stil sämtliche Augen zu und buchtet dafür Schwarzfahrer auf Kosten der Steuerzahler wochenlang in Vollzugsanstalten ein. Dass sehr viele arbeitende BürgerInnen des Freistaats dank eines Mindestlohns von 8,84 Euro pro Stunde und ungezählter Schlupflöcher in dem betreffenden Gesetz von ihrer Hände Arbeit nicht mehr leben können, zu diesem Thema war von seiten des Herrn Ministerpräsidenten und seinem Küngel noch nie ein Wort zu hören gewesen. Wir sind empört darüber, wie Konzerne aus Provitgier unserer schönen Umwelt immensen Schaden zufügen, und die Mitglieder unserer Regierung das billigend in Kauf nehmen, ohne wahrhaft regulierend und mäßigend einzuschreiten…
… Wir sind bunte, tolerante, weltoffene, multikulturelle, fremdenfreundliche, nächstenliebende, sozial interessierte und engagierte Gutmenschen – und wir werden den Schwarzen, Schwarzbraunen und auch Blaubraunen am 14. Oktober einen Denkzettel verpassen, der sich gewaschen haben wird…
… #jetztgilts! …