… Heute, am späten Vormittag, hatte ich einen neuen Termin bei der netten Hautärztin. Allerdings ging es diesmal nicht um meine Pelle, sondern um ein eher peinliches Thema, das ich sehr, sehr lang vor mir hergeschoben habe, nämlich um einen furchtbaren Nagelpilz an meinen Zehen. Vieles habe ich während der vergangenen Jahre schon versucht, um dieser sehr unansehnlichen Plage Herrin zu werden – Lacke, Salben, Teebaumöl – ohne Erfolg. Nachdem mir seit einer Weile nun auch wegen einiger aufgetriebenen Nägel Schuhe zu eng werden, die mir stets ganz wunderbar gepasst haben, fasste ich mir jetzt ein Herz und „outete mich“ bei der Ärztin…
… Nach einer gründlichen Untersuchung stellte Frau Doktor fest, daß nur mehr Tabletten helfen würden, die ich über mehrere Monate einzunehmen hätte. Alle vier Wochen müsste ich während dieser Zeit zur Kontroll- und Blutuntersuchung, denn eine Nebenwirkung des Medikaments sei, daß es Leberschäden verursachen könne…
… In hoffnungsvoller Stimmung verließ ich die Praxis – endlich würde man meinem Nagelpilz zuleibe rücken – ich hatte mich deswegen seit Jahren in kein Schwimmbad, an keinen Strand und in keine Sauna mehr gewagt, obwohl ich leidenschaftlich gerne schwimme und sauniere. Leider, leider befindet sich ganz in Nähe der Hautärztin ein Kaufhaus – und so konnte es der Mehrzahl meiner Inneren Weiber gelingen, mich zu einem Bummel zu überreden. Ich schlug so richtig zu – ein Paar superbequemer Schuhe, sehr viel Unterwäsche, eine Sommerhose, ein schönes T-Shirt, etwas Kosmetik von Wel.eda… Seitdem liegt die Coole Rechnerin totenbleich, völlig entkräftet im Delirium darnieder. Nun – soll sie. Für morgen ist wieder ein kleiner Ausflug in meine Seelenheimat, den Bodensee, geplant, da ist’s mir ohnehin lieber, wenn die Innere Buchhalterin den Rand hält…




