Marthas Momente-Sammlung

Glück ist die Summe schöner Momente

Die Landshuter Hochzeit – Rittersleut’…

… Auch die Herren von der „Blechbüchsenarmee“ (tut mir leid, ich konnte mir die scherzhafte Bezeichnung einfach nicht verkneifen 😉 ), die beim Landshuter Hochzeitszug auf ihren stattlichen Rössern mitziehen, um anschließend auf dem Ritterturnier nahe des Zehrplatzes gegeneinander anzutreten, entsprechen bis ins letzte Detail historischen Vorbildern. Ritter zu sein ist anstrengend, es ist viel Training im Vorfeld nötig, es braucht neben einer robusten Allgemeinkonstitution vor allem eine ausgeprägte Rückenmuskulatur, um sich stundenlang fest im Sattel halten zu können. Ross und Reiter müssen sich zudem ungefähr zwei Jahre lang aufeinander einspielen, und großes Vertrauen zueinander haben. Bei jedem Hochzeitszug und jedem Turnier verliert ein Darsteller im Schnitt etwa fünf Kilogramm Gewicht, das meiste davon ist Wasser, denn unter der ca. 35 Kilogramm schweren Rüstung schwitzt man schon ausgesprochen heftig – auch bei eher moderaten Sommertemperaturen, mein Mitgefühl galt am vergangenen, bestialisch heißen Wochenende jedem und jeder einzelnen mitmarschierenden Darsteller:In der LaHo. Das Sichtfeld etlicher Ritter ist bei heruntergelassenem Visier zudem äußerst eingeschränkt, durch den Schaller genannten schmalen Sehschlitz des Helms sehen manche Ritter nicht einmal ihre Pferde, die am Sattel eingehängte Lanze ist 4,20 lang und hat auch ein ordentliches Gewicht…

… Wie einige Darsteller der Landshuter Hochzeit sich auf dieses Großereignis vorbereiten, und wie sie diese so wunderbare Zeit erleben, kann man ganz wunderbar hier nachlesen: https://bayernsbestes.de/kultur/wie-darsteller-die-landshuter-hochzeit-erleben/21359… 

… Anbei natürlich ein paar Bilder von den stattlichen und prachtvollen Landshuter Rittern…

… Ich wünsche euch einen möglichst angenehmen Tag!…


19 Antworten zu “Die Landshuter Hochzeit – Rittersleut’…”

  1. „Blechbüchsenarmee“ – das gefällt mir. Schön, wenn man mal schmunzeln kann.
    Ritter spielten im Minnesang auch eine große Rolle. Der Gemanistik-Prof meinte in der Vorlesung, dass da keiner mit kühnem Schwung aus dem Fenster der Burg auf sein Pferd gehüpft ist wie in im Hollywood-Film. Ich glaube das gerne, dass das Training und dann der Aufmarsch und die Schaukämpfe für Pferd und Reiter eine arge Herausforderung sind.
    Danke, liebe Martha für deinen interessanten Bericht und die feinen Bilder.
    Liebe Grüße, Gudrun.

    • Die Blechbüchsenarmee ist in einem Mehrteiler der Augsburger Puppenkiste – „Gut gebrüllt, Löwe!“ – zu sehen sind. 😉 Ich habe das in meinen Kindertagen sehr geliebt, und verwende den Ausdruck als Reminiszenz immer wieder gerne…
      Nein, auch bei den meisten Mittelalterfestspielen und -turnieren wie z. B. Schloss Kaltenberg wird da wohl eher bei den verwendeten Materialien für die Rüstungen ein wenig geschummelt, ansonsten wären diese akrobatischen Stunts und Vorführungen höchstwahrscheinlich gar nicht möglich.
      Ich danke dir für deinen Besuch, liebe Gudrun, und grüße dich herzlich zurück!

  2. Vor diesen Rittern im Festzug hab ich eh schon Hochachtung, denn probierte in einer unserer Burgen mal das Gewicht so einer Rüstung aus und wäre sie nicht mit Ketten an der Decke festgemacht gewesen, wäre ich ganz bestimmt keinen einzigen Meter damit gelaufen.
    Wie du es hier auch noch ganz toll beschrieben hast ziehe ich vor jedem einzelnen der Rittersleut meinen Hut und danke dir für die so schönen interessanten Beiträge zur Landshuter Hochzeit! 🤗
    Herzliche Grüße, Hanne

  3. Das sind wirklich tolle Beiträge, liebe Martha! Danke, dass Du uns mitnimmst und soviel erklärst!
    Hab auch Du noch einen schönen Tag!
    Liebe Grüße
    Hedwig

  4. Auch die Pferde brauchen wohl „eine ausgeprägte Rückenmuskulatur,“, wenn der Reiter plötzlich mal eben 35 Kilo schwerer ist. 😉 In Summe kein Job für mich – man bekäme mich nur sehr schwer aufs Pferd und ich wäre anschließend sehr schnell wieder unten. 😉 Aber rein optisch macht es eine Menge her.

    • Stimmt, die brauchen genauso ein stabiles Kreuz wie die Reiter. 😉 Um so etwas zu machen braucht man außer der körperlichen Kraft schon sehr viel Liebe und Hingabe. Und es hat unbestreitbar was, wenn so eine Ritterschar durch die Straßen einer schönen Altstadt zieht.

  5. Herrliche Fotos – und ich kann dein Mitgefühl für die in der Hitze auftretenden Teilnehmer (zweibeinig wie auch vierbeinig) gut nachvollziehen. So ist es mir während des kürzlich besuchten PowWows gegangen, denn da hat ja die Sonne auch gnadenlos heiss vom Himmel runter gebrannt.
    VG
    Christa

    • Danke, liebe Christa.
      Ich hatte neulich auch Besuch, am Samstag waren wir in Murnau, bei ca. 35° im Schatten, nach dem kleinen Stadtrundgang sind wir gleich wieder gen München gefahren anstatt runter an den Staffelsee zu gehen, weil das Wandern in der Hitze so ungemein anstrengend gewesen ist.
      Liebe Grüße!

  6. Da bin ich ja froh, daß ich auf den Mittelalter-Märkten nur eine schwarze Mönchskutte und ein Zingulum trage. (Aber geschwitzt habe ich auf der Burgruine Elsterberg am Sonnabend und Sonntag auch sehr viel.)

  7. *schauder* ich möchte mir nicht einmal vorstellen, wie es einem unter einer Metallrüstung bei Temperaturen jenseits der 30 geht. Aber es ist natürlich ein prachtvolles Spektakel !

    • Das muss am vergangenen Wochenende, als es hier gut 35° Grad heiß war, eine Tortur gewesen sein. Ich war sehr erleichtert, als ich erfahren habe, dass der Hochzeitszug am Sonntag reibungslos über die Bühne gegangen ist.

  8. Apropos „Blechbuechsenarmee“: Immer wenn ich Polanskis Verfilmung von Macbeth sehe, dann denke ich an „Kampf der Coladosen“. 😉

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