… dass eine lang geplante Tour in der Realität überhaupt nicht meinen Erwartungen entspricht. Widerfahren ist mir das vor einigen Tagen. Schon seit einer Weile wollte ich von Aidling am Riegsee über die Aidlinger Höhe ungefähr vier Kilometer weit nach Habach wandern, einem kleinen Dorf ziemlich genau in der Mitte zwischen Murnau und Penzberg…
… Wohlgemut marschierte ich los. Die Strecke zur Aidlinger Höhe gestaltete sich wegen der Ausblicke auf die Berge, die der klaren Herbstluft wegen zum Greifen nahe schienen, recht ansprechend. Der Marsch durch den anschließenden, ausgedehnten Wald war allerdings ziemlich eintönig. Außer einem schwarzen Eichhörnchen, das mich lautstark beschimpfte, und einem Grünfink, der immer dann blitzschnell in einem Gebüsch zu verschwinden pflegte, sobald ich auf den Auslöser meiner Kamera drückte, erblickte ich weit und breit keine Tiere. Dann verlief ich mich auch noch mangels Wegweiser an einer Abzweigung, und geriet auf eine Route, die nicht nur mit grobem, scharfkantigem und höchst instabilem Bauschutt versehen worden war, sondern mich noch dazu in die Irre führte – nach fast einer halben Stunde Marsch stand ich plötzlich vor einem hohen Stacheldrahtzaun. Ich verschaffte mir mit ein paar deftigen lauten Flüchen Luft, und entdeckte, dass der richtige Weg nur etwa hundert Meter Fußmarsch durch das Unterholz des Waldes und ein munter sprudelndes Bächlein entfernt war. Ich kam mir vor wie Indiana Joan, als ich mich durch das teilweise recht dicht wuchernde Gestrüpp kämpfte, und vorsichtig auf einigen großen, runden Steinen balancierend das Bachbett querte…
… Habach ist ein hübsches kleines Dorf, das ich mir irgendwann bestimmt genauer ansehen werde. Während ich Richtung Bushaltestelle nahe der Kirche spazierte, fielen mir zwei schöne, alte Wirtschaften auf, vor einer fanden Dreharbeiten statt…
… Ein Trupp schillernder Stare hatte an dem hoch aufragenden Maibaum sichtlich großen Gefallen gefunden. Vor allem der bunt bemalte Gockel an der Spitze hatte es ihnen angetan, sie versammelten sich auf und bei ihm, laut zwitschernd, gurrend und sirrend, es wirkte, als würden sie sich angeregt mit ihrem blechernen Spezl unterhalten… 😉
17 Antworten zu “Zum Glück geschieht es nur recht selten,…”
Hallo Martha,
das klingt doch gar nicht sooo schlimm und es sind tolle Bilder dabei herausgekommen! Ich hatte mir für dieses Jahr auch noch eine längere Wanderung vorgenommen. Jetzt weiß ich nicht genau, wann das werden soll.
Liebe Grüße,
Marlene
Du hast recht, liebe Marlene, beim Schreiben und Auswählen der Bilder habe ich mir auch schon gedacht, dass diese Wanderung eigentlich doch recht schön und unterhaltsam gewesen ist. 😉
Ich wünsche dir bei deiner Wanderung feines Wetter und viele schöne Erlebnisse.
Liebe Grüße!
Dankeschön, allerliebste Grüße 🙂
Despite the misfortune, you’ve gathered some lovely photos from the walk.
There is always something good in every misfortune, we use to say here in Bavaria. 😉 Without losing my way I would not have made that walk through the wood, that made me feel like in my childhood days, and this had been a very refreshing experience. 😉
Wenn es so aussieht, dass einiges schief läuft, kommen meistens die schönsten Touren dabei heraus. Dein Beitrag und die Bilder sagen doch wohl alles. Wieder sehr schön.
Wahrscheinlich sind meine Erwartungen im Vorfeld ganz einfach zu hoch gewesen. 😉 Jetzt, im Nachhinein betrachtet, finde ich auch, dass das eigentlich doch eine gute Tour gewesen ist…
Danke schön! 🙂
Dafür, dass der Ausflug nicht Deinen Erwartungen entsprach, sind die Bilder doch wieder richtig toll! Das Verlaufen ist natürlich übel, hätte ich auch geflucht….
Danke, liebe Hedwig. 🙂 Und ich Kurzhirnindianerin hab natürlich auch noch dazu meine Wanderkarte zuhause vergessen! Hätte ich sie dabei gehabt, hätte ich mich wohl nicht verlaufen…
Mit Hinweisschildern hat man das nicht so in Bayern 😉
Das Spinnennetz sieht cool aus 🙂
Da hast du leider recht…
Wenn ich mich nicht hingesetzt hätte, um nach dem anstrengenden Mich-voran-tasten über diesen unsäglichen Bauschuttpfad ein Päuschen zu machen, hätte ich das Spinnennetz vermutlich gar nicht entdeckt, das hing ziemlich hoch zwischen den Bäumen, direkt über dem Weg.
Ab und an muss man einfach mal Glück haben beim Fotografieren 🙂
Das finde ich auch! 🙂
Martha, du machst auch aus negativen Erfahrungen noch einen tollen, ansprechenden und positiven Bericht! Wirklich toll! Es konnte ja nur ein schwarzes Eichhörnchen sein, welches dich beschimpfte, oder? ***lol*** Die roten (Eichhörchen) sind beschäftigt, und die schwarzen zettern eben. 😉
Wünsche dir einen schönen, hoffentlich erholsamen Sonntag! Es soll ja wieder etwas wärmer werden, und noch einige Tage warm bleiben. LG Michael
Danke schön! 🙂
Ja, wer weiß, ob ein rotes Eichhörnchen auch so gezetert hätte. 😆
Ich mache mich jetzt dann auf den Weg nach Mittenwald, um mir den Almabtrieb in diesem schönen Ort anzusehen.
Hab du auch einen schönen und entspannten Sonntag.
… ah, liebe Margot, das kommt schon mal vor … bei mir hast du schon Ähnliches lesen können. Dann macht man es eben nochmal, und besser. Solange noch tolle Fotos dabei herauskommen, ist doch alles in Ordnung. Und eine „Ausbeute“ ist super …
Es gibt noch eine zweite Route von Aidling nach Habach – die steht schon ganz weit oben auf meiner To-do-Liste. 😉
Danke schön!