„Wie wunderlich dies tiefe Schweigen,
Da weit und breit sich nichts mehr rührt,
Und man das große, reiche Leben
Nur an dem eignen Herzschlag spürt.“
(Anna Ritter)
… Habt einen geruhsamen und harmonischen zweiten Advent, ihr Lieben…

Glück ist die Summe schöner Momente
… So lautet diese Woche der Begriff, den der liebe Roland anlässlich der letzten Folge seiner kurzweiligen und schönen Foto-Challenge mit möglichst nur einem Foto umgesetzt sehen will…
… Im Advent kann es hier in Südbayern schon mal vorkommen, dass einem an düsteren, kalten Abenden gar furchteinflößende, gruselige Gestalten über den Weg laufen, die Perchten. Bereits vor ca. 1.500 Jahren ist der Brauch, böse Geister und Dämonen mittels schauerlicher Verkleidung und Lärm durch Glocken, Rasseln, Schreie zu vertreiben, vom römischen Geschichtsschreiber Caesarius von Arles beschrieben worden. Die Bezeichnung Perchten geht wahrscheinlich auf die keltische Sagengestalt/Göttin Perchta zurück…
… Mein Foto zeigt die Amper-Perchten während ihres beeindruckenden Laufs auf dem Weihnachtsmarkt beim Schloss Kaltenberg im Advent 2019…
… Das Miniatur Wunderland in Hamburgs Speicherstadt steht auf meiner Muss-Sehen-Liste ganz, ganz, ganz weit oben. Zur Zeit ist die lt. Guiness Buch der Weltrekorde größte Miniatureisenbahn der Welt zwar natürlich geschlossen, doch untätig sind die sympathischen Zwillingsbrüder Frederik und Gerrit Braun und ihre ca. 360 MitarbeiterInnen allerdings keineswegs. Es werden nicht nur in neu angemieteten Räumen im gegenüberliegenden Gebäude die Südamerika- und Arktis-Abschnitte errichtet, man hat auch zwischendrin Zeit und Muße für witzige Einfälle, wie z. B. eine sehr ungewohnte und originelle Interpretation von „Jingle Bells“… 😀
Es rauscht der Wind im Winterwalde
durch die kühle graue Flur
und ein Jeder hofft – schon balde
find er St. Niklolauses Spur.
Ach, wann wird er endlich kommen,
dieser heiß ersehnte Gast?
Kinder blicken teils benommen
von Baum zu Baum, von Ast zu Ast.
In den Blicken heißes Sehnen,
Fragen, was wird dann geschehen?
Und mancher tut schon mal erwähnen,
„Ich hab St. Nikolaus gesehn“.
Langsam neigt der Tag sich nieder,
Die Winternacht, sie steigt herauf,
als ein leises Raunen wieder,
stoppt der Kinder frommen Lauf.
Da aus dunstigem Gefilde
steigt wie eine Nebelnacht,
ein stilles schattiges Gebilde,
und die Dämmerung ist erwacht.
Kinderblicke werden helle
die Gesichter sind verzückt,
als Niklaus an der Tagesschwelle,
tritt in ihren Sehnsuchtsblick.
Du guter alter Nikolaus,
du Freund der Kinder nah und fern,
leer Deinen Sack heut bei uns aus,
wir alle haben dich so gern.
(Verfasser unbekannt)

… Habt einen schönen zweiten Advent und Nikolaustag, ihr Lieben!…
… muten sie an, die Krampusse, Perchten, Hexen, die mit lauten Glocken scheppernd, dumpf brüllend und mit Ruten schlagend während der Adventszeit bis zur Thomasnacht, der ersten Raunacht am 21. Dezember, durch die Dörfer, Weiler und Städte der Nordalpen und des Alpenvorlandes ziehen. Böse Geister, ungute und düstere Gedanken, Neid, Hass, Missgunst und Unfrieden sollen verscheucht werden, auf dass das neue Jahr rein und in Frieden mit sich und der Umwelt begonnen werden kann…

















… findet seit einigen Jahren in Markus Wasmeiers Freilicht-Bauernmuseum nahe Schliersee ein Weihnachtsmarktl statt. Da mir zu Ohren kam, dass diese Veranstaltung besonders schön und liebenswert arrangiert sei, machte ich mich am Sonntag Nachmittag auf den Weg dorthin. Ich durfte etliche interessante und feine Dinge sehen, allerdings wurde am frühen Abend das Gedränge für meinen Geschmack dann ein wenig zu arg. Ich habe mir fest vorgenommen, im nächsten Jahr um ein paar Stünderln früher dort vorbei zu schauen, wahrscheinlich ist um die Mittagszeit die Chance, gute und unverwackelte Bilder in den Kasten zu bekommen schon um einiges größer… 😉


… Nebst sorgfältig angefertigter heimischer Handwerks- und Handarbeitskunst gab es natürlich auch viele Kripperln zu sehen…





… Ein lebensgroßes Kripperl aus bemaltem Papperdeckel war in einem der Ställe aufgebaut…

… In früheren Zeiten, als man auf dem Land und in den Bergen noch sehr hart arbeiten musste, hat man Säuglinge „eig’fatscht“, das heisst, vom Kinn abwärts bandagiert, damit sie ruhig liegen blieben und nicht störten. So gibt es viele Darstellungen vom kleinen Jesus als „Fatschnkindl“…

… Über einem munter prasslenden Feuer Stockbrot rösten ist ein schönes Erlebnis für kleine und auch große Kinder…

… So entsteht ein gläsernes Herz: Zunächst wird eine vorgefertigte Glasblase stark erhitzt, dann in eine Form gegeben, diese wird fest verschlossen, nun heisst es ordentlich pusten, und anschließend ist es fertig, das Herz aus Glas…




… Sternstangerln sind ein sehr gehaltvolles, aber überaus fein schmeckendes Backwerk – in Spanien heissen diese Köstlichkeiten aus frittiertem Brandteig übrigens Churros… 😉

… Natürlich zählten auch Plätzchen, Stollen, Lebkuchen und Springerle zu den süßen Schmankerln des Weihnachtsmarktls…


… In der Schmiede konnte man gestacheltes Bier probieren. Eiserne Stäbe – Stacheln – werden vom kernigen Schmied über offenem Feuer glühend erhitzt, und dann versenkt man den Metallstab in ein Glas dunkles Bier. Das raucht und zischt und schäumt recht effektvoll, und schmeckt ein wenig karamelisiert…



… Ich nahm an einem der schönen Handwerksstände noch eine sehr feine Inspiration mit, bevor ich mich langsam auf den Heimweg machte: Vogelfutterstellen, die aus altem Kaffeegeschirr angefertigt waren. Da würden mir als kleinem Federvieh die Körndln nochmal so gut schmecken… 😉


… Ich wünsche euch von Herzen eine möglichst ruhige, stressfreie und unbeschwerte Vorweihnachtswoche…
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