… habe ich schon etliche Male fasziniert zugesehen, aber einer “Papageinerin” 😉 bin ich bislang noch nicht begegnet… 🙂
… Das Mädel ließ auf der sanft geschwungenen Wiese an der östlichen Flanke des Olympiabergs ihren wunderschönen weißen Papagei fliegen. Das Federvieh hatte allerdings nicht viel Kondition, es flatterte immer nur einige Meter weit, landete dann im nach wie vor schönen Grün, und ließ sich dann gerne wieder von seinem Frauchen “pflücken” und mit Leckerlis verwöhnen…
… “Nun wirf schon das depperte Frisbee, Frauchen! Wirf jetzt endlich!”…
… “Ooops! Wo ist das blöde Ding denn jetzt?”…
… “Hab ihn!”…
… Ich war beileibe nicht die Einzige, die den letzten schönen Oktobertag am Olympiaberg genoss. Aber zum Glück ist das Gelände so weitläufig, dass man sich ohne Probleme aus dem Weg gehen kann…
… Der Goldene Oktober feierte sich am Wochenende hier im Süden Deutschlands noch einmal ganz wunderbar mit milden Temperaturen und viel Sonnenschein – auch wenn vor allem in den höheren Lagen die Pracht der Herbstfarben nun beständig verblasst…
… Ich schulterte am Samstag aufs Neue meinen Rucksack und zog los, mit der erstaunlich pünktlichen BOB nach Fischbachau, einer kleinen Ortschaft östlich des Schliersees. Ich hatte vor, die ungefähr acht Kilometer lange Strecke von der Haltestelle Hammer aus das Flüsschen Leitzach am Fuß des Wendelsteins entlang nach Bayrischzell zu marschieren. Und zwar an einem Stück, fit genug fühlte ich mich…
… Allerdings machte ich auf meinem beschaulichen Weg gar viele Fotopausen, dazu kamen noch die ausgedehnten Rendezvous mit drei hübschen Miezen. Nach gut fünf Kilometern war nahe des Örtchens Osterhofen die Sonne hinter den aufragenden Bergrücken verschwunden, und das feine Licht verblasste zusehends. So beschloss ich, am kleinen Bahnhof den Zug zurück nach München zu nehmen, und ein andermal den Rest der Strecke nach Bayrischzell zu gehen…
… Ein bisschen glüht er hier und da noch, der Goldene Oktober…
… Immer schön bei der Mama bleiben, denn die weiß genau, wo das saftigste Gras wächst… 😉
… Vom sanften, breiten Tal der Leitzach aus wirkt der Gipfel des Wendelsteins wie eine Pyramide…
… Den hübschen Burschen habt ihr ja gestern bereits genauer kennengelernt… 😉
… Ich bin nicht unbedingt christlich, aber die oftmals sehr kunstvoll gearbeiteten Wegkreuze haben’s mir bei jeder Wanderung angetan…
… Buchfinken turnen munter im bereits kahlen Geäst eines stattlichen Baumes. Einer “macht die Fliege” und schießt wie ein kleiner Federball durch die Luft – leider ist das Bild etwas pixelig und unscharf geraten…
… Ein bisschen gruselig mutet dieser wuchtige alte Wurzelstock an…
… Nahe eines Weilers – eine Handvoll Bauernhöfe gruppieren sich um eine kleine Kapelle – genießen einige Süddeutsche Kaltblutpferde die letzten warmen Sonnenstrahlen und das noch saftig grüne Gras ihrer Weide…
… Gefiederte Busenfreundinnen… 😉
… Eine sehr fesche Bayerische Vorstehhündin beobachtet, wie am späten Nachmittag die Kühe gemächlich von der Weide jenseits der Bahnstrecke Richtung Stall wandert…
… Ich beschloss, am See entlang nach Froschhausen zu spazieren, um von dort entweder mit Bus oder BOB (falls möglich) zurück nach München zu fahren. Die Strecke beträgt knapp vier Kilometer, das ist mittlerweile für mich zu meiner großen Freude überhaupt kein Problem mehr, inzwischen kann ich, wenn ich langsam gehe und Pausen einlege, locker die doppelte Entfernung zurücklegen. Es sieht ganz danach aus, dass ich den Muskelschwund im Verlauf des vergangenen Jahres zum Stillstand gebracht habe, und vielleicht sogar wieder etwas Muskelmasse aufbauen konnte. Kurze Strecken bis ca. 50 Meter in Hausnähe gehe ich mittlerweile ganz vorsichtig aber immerhin ohne die Zuhilfenahme meiner Stöcke, was mich jedesmal stolz und froh stimmt…
… Inzwischen war mein Ärger auf die Bahn völlig verflogen, und ich genoss den wunderschönen, milden, sonnenreichen Oktobertag…
… Ein einsames, kleines Segelschiff glitt über das stille Wasser…
… Ein Rudel Rehe wagte sich am späten Nachmittag aus dem Wald auf die noch saftig grüne Kuhweide…
… Mit unnachahmlicher Eleganz glitt ein Fischreiher an mir vorüber und landete unweit der Rehe, um dann mit langem Schnabel stochernd nach Amphibien und anderem Kleingetier zu suchen…
… Die Sonne glitt hinter den Hügelrücken westlich des Sees, sobald ihre Strahlen versiegten, wurde es rasch herbstlich frisch…
… Nun lag Froschhausen direkt vor mir, nur mehr zweihundert Meter bis zur Bushaltestelle, dann war mein kleiner Ausflug zu Ende…
… Kaum hatte ich die Haltestelle erreicht, da bog auch schon der Linienbus Richtung Gmund am Tegernsee um die Ecke…
… Die in der Ebene nun schon recht tief stehende Sonne sorgte für ein spektakuläres Lichtphänomen am Himmel…
… Und der feine Sonnenuntergang tröstete mich darüber hinweg, dass auch der Regionalzug von Tegernsee Richtung München eine halbe Stunde Verspätung hatte…
… Ich werde nächste Woche noch einmal mein Glück mit dem geplanten Besuch von Markus Wasmeiers Bauernmuseum versuchen – früh am Morgen losziehen, damit ich dann vielleicht, mit etwas Glück, falls die BOB den Reisenden eventuell gewogen sein wird, so drei bis vier Stunden später mein ca. 60 km entferntes Ziel erreichen werde – *Ironiemodus*…
… kurz BOB genannt, durfte ich vor einigen Tagen mal wieder meine sorgfältige Ausflugsplanung komplett umschmeißen…
… Die frühere Ski-Legende Markus Wasmeier hat bei Fischhausen nahe des Schliersees ein Freilicht-Bauernmuseum errichten lassen. Das wollte ich mir am Donnerstag endlich einmal anschauen. Das Wetter war großartig, und wegen des Werktags in der Nachsaison würde der Besucherandrang mit Sicherheit auch nicht groß sein. Ich versprach mir einen schönen Nachmittag mit guten Eindrücken und Bildern…
… Beizeiten fand ich mich am Hauptbahnhof ein, um mit dem BOB-Regionalzug um 13:04 Uhr Richtung Bayrischzell zu zuckeln. Kurz vor Eins wurde durchgesagt, dass es eine ca. fünfminüte Verspätung geben würde. Ist ja eigentlich mittlerweile Alltag, wenn man per Bahn ins Bayerische Oberland fahren möchte, insgeheim hatte ich schon fest damit gerechnet. Wenig später noch eine Durchsage: Aufgrund eines technischen Problems würde es eine ca. zehnminütige Verspätung geben. Kurz darauf: Aufgrund eines technischen Problems würde es eine ca. fünfzehnminütige Verspätung geben. Wieder kurz darauf: Wegen eines technischen Problems entfällt der Regionalzug um 13:04 Uhr Richtung Bayrischzell ersatzlos. Die nächste Reisemöglichkeit bestehnt um 14:04 Uhr…
… Da stand ich nun wie einige Hundert Mitreisender wie bestellt und nicht abgeholt! So ein Sch***! Was mach’ ich nun? Eine Stunde warten oder mit dem Zug auf dem Nebengleis um kurz nach halb Zwei nach Holzkirchen fahren und hoffen, dass von dort aus ein Bus Richtung Bayrischzell fährt? Ich entschied mich dafür…
… Leider gibt es ab Holzkirchen keine Busverbindung nach Bayrischzell. So musste ich notgedrungen doch auf die BOB warten, die kurz nach Zwei von München abfahren sollte – und natürlich zehn Minuten Verspätung hatte. Auf der Anzeigetafel stand zu lesen, dass der Zug in Miesbach enden würde, und zwischen dort und Schliersee Schienenersatzverkehr bestehen würde. An den Zugtüren war allerdings die Leuchtschrift “Nach Bayrischzell” zu lesen. Etwas verwirrt stieg ich ein, und tröstete mich damit, dass das schon seine Richtigkeit haben würde, und mir immerhin noch zwei Stunden Zeit verbleiben würden, das Freilichtmuseum zu besichtigen…
… Am Bahnhof Miesbach angelangt mussten wir dann doch alle aus- und in die Busse des Schienenersatzverkehrs umsteigen. Aufgrund dichten Straßenverkehrs wurde es halb Vier, bis ich endlich am Bahnhof Schliersee angelangt war. Ich war ziemlich wütend. Ich würde nicht vor vier Uhr in Fischhausen ankommen, und dann würde es keinen Sinn mehr machen, ein Ticket für das Bauernmuseum zu lösen. Eine Weile stand ich ratlos herum, dann beschloss ich, das Beste aus der Situation zu machen, und ein Weilchen durch Schliersee zu spazieren…
… Auch in früheren Zeiten hat man schon “getwittert”, damals mangels Internet allerdings in “Zwitscherstüberln”… 😉
… So recht war ich mit meinem kleinen Ortsbummel noch nicht zufrieden, so wandte ich mich gen Süden, um noch ein Weilchen am Ufer des Schliersees entlang zu marschieren…
… Auf diese Wanderung hatte ich mich seit Wochen gefreut, sie aber immer wieder verschieben müssen, mal spielte das Wetter nicht mit, oder ich hatte Termine einzuhalten. Einige Male hatte ich den Hausmeister zu Besuch, der sachkundig einige seit längerem schon notwendige Reparaturen durchführte…
… Am Dienstag durfte ich dann endlich bei herrlichstem und föhnigem Oktoberwetter mit gepacktem Rucksack losziehen, zunächst mit der Bahn nach Iffeldorf, südlich der Osterseen-Landschaft, dann auf Schusters Rappen weiter. Kilometerlang ging es durch stillen, dichten, kühlen Wald. Nach etwa einer Stunde gemütlichem Marschierens hatte ich mein Ziel erreicht…
… Ein Mäusebussard saß nur wenige Meter von mir entfernt auf einem Zaunpfahl und hatte mich fest im Blick. Erst als auf der Weide einige Pferde den Schatten einer Scheune verließen, glitt er mit gelassenen Flügelschlägen lautlos davon…
… Eine friedvolle Ruhe herrschte am See, außer mir waren nur wenige Spaziergänger und Radfahrer unterwegs. Kaum ein Windhauch bewegte die spiegelglatte Wasseroberfläche…
… Lange harrte ich am Seeufer aus, dann holte mich lautes Zwitschern und Pfeifen aus meiner verträumten Stimmung. Eine große Gruppe von Staren hatte den Maibaum des nahen Guts Aiderbichl gekapert, munter plappernd flatterten sie geschäftig hin und her, oder ließen sich die warme, tiefstehende Sonne auf das schillernde Federkleid scheinen…
… Schmunzelnd wandte ich mich zum Gehen, und saß dank zweier guter Menschen, die mich in ihrem kleinen roten Auto ein Stückchen des Wegs mitnahmen, nur wenig später im Regionalzug zurück nach München…
Noch ringt verzweifelt mit den kalten
Oktobernächten um sein grünes Kleid
mein Baum. Er liebt’s, ihm ist es leid,
Er trug es fröhliche Monde lang,
Er möchte es gern behalten.
Und wieder eine Nacht, und wieder
Ein rauher Tag. Der Baum wird matt
Und kämpft nicht mehr und gibt die Glieder
Gelöst dem fremden Willen hin,
Bis der ihn ganz bezwungen hat.
Nun aber lacht er golden rot
Und ruht im Blauen tief beglückt.
Da er sich müd dem Sterben bot,
Hat ihn der Herbst, der milde Herbst
Zu neuer Herrlichkeit geschmückt
… Wenn man Geduld hat und ganz gezielt um die meist asiatischen Touristenhorden herum schaut, dann kann man in Hohenschwangau durchaus einige Schönheiten entdecken… 😉
… Behäbig schaukelte mich der Regionalzug am frühen Samstag Abend wieder zurück nach München. Und der Große Himmelsmaler sorgte für das atemberaubende Crescendo eines wohltuenden und schönen Tages…
… Am südlichen Ufer des Alpsees befindet sich auf einer kleinen Landzunge, die sich in das klare, von dunklem Blau bis zu lichtem Türkis schimmernde Wasser schmiegt, ein Felsen mit einer Tafel, die an die bayerische Königin Marie, Mutter König Ludwigs II., erinnert. Hier soll sich ihr Lieblingsbadeplatz befunden haben. Ich verweilte ein wenig, und versuchte dabei, mir vor meinem inneren Augen die Szenerie eines königlichen Badeausflugs vorzustellen, vor allem die Gesichter der von den Aktivitäten der Herrscherin oft wenig angetanen Hofdamen…
… Auf dem Wegweiser zum Alpsee-Rundweg war zu lesen, dass man für diesen ca. 1 1/2 Stunden benötigen würde. Da ich ja nicht mehr so gut zu Fuß bin, und auch mit vielen kleinen Foto-Pausen rechnete, ging ich davon aus, dass ich wohl doppelt so lange unterwegs sein würde, was sich dann auch als zutreffend erwies…
… Bis zur Badeanstalt, einen knappen Kilometer von Hohenschwangau entfernt, war der Weg schön und auch für mich leicht zu gehen. Doch dann ging es häufig buchstäblich über Stock und Stein, an einigen ausgesetzten und “ungemütlichen” Stellen ist mir sogar ein klein wenig bange zumute gewesen. Am schlimmsten war eine gefährlich abschüssige und ziemlich hohe Steinstufe auf der Westseite des Sees, hoch über dem Ufer und einer beinahe lotrecht abfallenden Steilwand. Die konnte ich nur auf den Knien und dem Hosenboden rutschend bezwingen – aber ich hab’s geschafft!… 😉
… Mit dem neuen Objektiv bin ich sehr gut zurecht gekommen, nur selten gab es so etwas wie “Verständigungsschwierigkeiten” zwischen uns. Es ist weitaus exakter, sowie flexibler, und die Bildqualität auch im Makro-Bereich um einiges besser als bei meinem “alten” Sigma 18-200…
… Am Alpsee. Bei Hohenschwangau. Eines der weltberühmten Schlösser des “Märchenkönigs” Ludwig II. steht dort – Neuschwanstein, sowie Hohenschwangau, in dem vor allem seine Mutter, Königin Marie, sehr viel Zeit verbrachte…
… Mir stand allerdings nicht der Sinn danach, mich in die Heerscharen hauptsächlich asiatischer Schlossbesucher/innen einzureihen, ich strebte dem Rundweg um den Alpsee zu. Nach wenigen Metern schon, nach der Hütte des Bootsverleihs, blieben die plappernden, zwitschernden, trippelnden, selfie-süchtigen Menschen aus Fernost zurück. Stille umfing mich, und der würzige, klare, reine Duft des Herbstwaldes…
… Ein junger Amerikaner hat vor kurzem auf tragische Weise seine innig geliebte Freundin verloren, und ihr im lichten Uferwald eine Art Schrein errichtet…
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