… Ich machte einen kurzen Rundgang durch den schmucken Ortsteil Greenwich, an den ich mich überhaupt nicht mehr erinnern konnte bzw. nur mehr einige sehr rudimentäre Bruchstücke von nicht sonderlich gepflegten rötlichbraunen Backsteingebäuden im Gedächtnis hatte…
… King Charlie is always watching you… 😉
… Mein Weg führte mich entlang der vielen Gebäudekomplexe des Royal Naval College…
… Vorbei auch am wohl größten Buddelship der Welt beim National Maritime Museum – es misst stattliche 280 x 250 x 500 cm. Genannt wird das Kunstwerk Nelson’s Ship in a Bottle, geschaffen hat es der British-Nigerianischen Künstler Yinka Shonibare. Von 2010 bis 2012 zierte es den Trafalgar Square, bis es zum 75. Jubiläum des National Maritime Museum dauerhaft vor einen der Seitenflügel des riesigen Gebäudekomplexes gesetzt wurde. Nelson’s Ship in a Bottle soll die komplizierte Beziehung Afrikas mit den einstigen Kolonialmächten versinnbildlichen. Die Segel des originalgetreuen und maßstabsgerechten Nachbaus der „Victory“, Admiral Nelsons Flaggschiff, sind aus in Westafrika hergestellten Stoffen gefertigt. Die Skulptur steht zudem für das multikulturelle London, und natürlich auch für Lord Nelson und seine Mannschaft, deren Mitglieder aus zweiundzwanzig verschiedenen Nationen stammte…
… Dort oben, auf dem Hügel des weitläufigen Parks von Greenwich, war das nächste Ziel meiner Tour – The Royal Observatory mit dem Nullmeridian…
… Der Weg führte zunächst einer stattlichen Allee und dann einer dem Anschein nach ziemlich naturbelassenen blühenden Wildnis entlang…
… Zwei hübsche und gar nicht scheue Füchse huschten durch das Unterholz, balgten sich und beobachteten die vielen entzückten Passanten. Ich schoss ziemlich viele Fotos von den Beiden – keine Sorge, ich zeige hier nur zwei… 😉
… The Royal Observatory wurde 1675 von König Charles II. gegründet, der von Londons einstigem Stararchitekten Christopher Wren entworfene Bau auf den Fundamenten einer Burg errichtet. Es war bis zum Umzug nach Herstmonceux Castle im Jahr 1948 der Arbeitsplatz des Königlichen Hofastronomen. Weltberühmt ist die Sternwarte in Greenwich seit dem Jahr 1884, als man auf einer internationalen Konferenz daran ging, die Erde in 360 Längen- und Breitengrade zu unterteilen, um endlich einheitliche Koordinaten für das Navigieren und allgemein gültige Zeitzonen zu schaffen, und dabei beschloss, das Royal Observatory, genauer gesagt den Mittelpunkt des dortigen Teleskops, als Ausgangspunkt für den sogenannten Nullmeridian zu bestimmen…
… Der Nullmeridian wird im Innenhof der Sternwarte durch einen Messingstreifen markiert. Auch außerhalb der Mauer wird der Längengrad zum Glück angezeigt. So kann man sich mit einem Bein in der westlichen, mit dem anderen in der östlichen Hemisphäre unserer schönen Erde fotografieren lassen, ohne 20 Pfund Eintritt zahlen zu müssen – vor ca. 45 Jahren war der Zugang zum Royal Observatory noch kostenfrei, daran kann ich mich genau erinnern…
… Vom Museumshügel aus hat man einen großartigen Blick auf den Millenium Dome, die Hochhäuser der Canary Wharf und das Stadtzentrum Londons…
… Im Hintergrund Canary Wharf, davor das Royal Naval College, der große Mittelbau ist das Queen’s House, ein ehemaliges Lustschloss der britischen Herrscher:innen. Lange Zeit als Seemannsschule genutzt ist es nun Teil des National Maritime Museum…
… Ganz schön dreist am Betteln war dieses graue Eichhörnchen, das ich auf meinem Rückweg beobachtete. Ums Haar wäre es der Familie, die auf einer Parkbank picknickte, an die Wäsche gegangen…
… Langsam spazierte ich zurück zur Schiffsanlegestelle. Inzwischen war es später Nachmittag geworden. Kaum hatte ich mich an der Pier eingefunden, rauschte auch schon die nächste Fähre Richtung Westminster Bridge heran. Und kaum hatte das Schiff abgelegt, begann es zu regnen – perfektes Timing…
… Als ich eine geraume Weile später wieder in der Gray’s Inn Road angekommen war, nieselte es recht unangenehm. Und mich plagte ein großer Hunger. Im nahen Pub stärkte ich mich mit einem Steak and Ale Pie samt Stampfkartoffeln und Erbsen. Diese wuchtige Speise ist mir allerdings nicht gut bekommen, mich plagten ein tonnenschweres Völlegefühl und schlimmes Sodbrennen, mitten in der Nacht musste ich sie mir ein zweites Mal durch den Kopf gehen lassen. Danach waren zum Glück meine Beschwerden ausgestanden, und ich schlief tief und fest bis zum Morgen…
……………..
… Habt einen guten und möglichst stressfreien Tag, ihr Lieben!…

11 Antworten zu “Greenwich – The Royal Observatory…”
Wieder mal beeindruckende Aufnahmen. Besonders faszinierend finde ich die Abwechslung zwischen Moderne und Nostalgie. Und die Tiere haben sich wie immer gekonnt in Szene gesetzt 🙂
Vielen Dank! 🙂
Ich finde, dass man in London die Verbindung zwischen alter und moderner Bausubstanz besonders gut hinbekommt – von einigen wenigen Ausnahmen abgesehen.
Irgendwann erwische ich jedes Vieh in einem günstigen Moment. Auch wenn dafür viel Zeit und viele Versuche nötig sind. 😉
Ich bin ganz fasziniert von deinen Berichten!
VG
Christa
Oh, vielen Dank, liebe Christa! 🙂
Sei herzlich gegrüßt!
An Greenwich kann ich mich auch so gut wie nicht erinnern. Schöne Bilder
Dabei ist der Ort an sich schon interessant – ein schöner, kleiner Markt, hübsche Häuser und Pubs – und ein Schokoladengeschäft vom Allerfeinsten. 😉 Die Bilder davon habe ich nicht hochgeladen – vielleicht gibt es weitere Impressionen von Greenwich als Nachklapp, wenn ich mit den Berichten fertig bin. Was noch dauern wird. 😉
Danke schön!
Ich weiss noch, dass ich es echt urgemütlich fand.
Ging mir bei meinem Rundgang Ende April genauso. Und das Schokoladen-Geschäft hätte ich leer kaufen können. 😀
Jami
Wirklich schön und stimmungsvoll beschrieben und fotografiert, liebe Margot. Hast du das alles zu Fuß bewältigt? Jaja…der englische Regen, das ist immer so eine Sache für sich und irgendwie muss man ihn immer einplanen. Ich war im April für einen Kurzurlaub in Glasgow, da musste ich mir einen neuen Schirm kaufen, da der meinige vom entsprechenden Wetter total zerfleddert wurde.
Liebe Grüße aus der Abendsonne!
Ich danke dir, liebe Rosie. – Ja, ich bin das mit meinem braven Rollator gegangen. 😉
Uuuuh, im Vergleich zu deinem Aufenthalt in Glasgow hatte ich in London ja noch Glück! Der einzige wirklich verregnete Tag war der Sonntag – und als es am Nachmittag aufklarte, saß ich bereits im Flughafen und wartete auf den Rückflug.
Herzliche Grüße aus dem fast schon sommerlichen München!