… Der Wegbeschreibung der Dame des Hauses im La Mainolda folgend spazierte ich durch einige Vicoli und erreichte alsbald die kleine Piazza Andrea Mantegna mit der hoch aufragenden Basilika Sant‘ Andrea. Zu dieser frühen Abendstunde waren die zahlreichen Bars und Caffès in den Arkaden gut mit plaudernden, sich entspannenden Einheimischen und einigen Tourist:Innen gefüllt. Ich bog nach links in die Piazza delle Erbe ein, die sich entlang des einstigen Uhrturms und Alten Rathauses öffnet…





… In der lang gezogenen säulengestützten Arkade, die sich von meiner Sicht aus linkerhand über die ganze Länge des Platzes bis vor zur Via Accademia zieht, befinden sich nebst etlichen gastronomischen Betrieben – so langsam bekam ich den Eindruck, dass die Innenstadt von Mantua eine einzige große „Fressmeile“ sei – viele kleine Läden, in denen außer Schmuck, Uhren, Schuhen und Textilien auch lokale Spezialitäten feilgeboten werden, wie z. B. die Torta della Rosa, ein Hefeteigkuchen, der ein Bukett aus Rosen darstellen soll, und den man am besten mit einer lauwarmen Zabaglione verzehrt, und die L’Anello di Monaco, eine Art Schoko-Panettone mit einer dicken, weißen Zuckerglasur, das soll der Sage nach ein nach Mantua ausgewanderter Münchner Bäcker im 17. Jahrhundert erfunden haben. Natürlich gibt es auch Pasta und Salami in vielen Variationen, teils recht lustig aussehende Brot- und Brötchensorten, und würzigen Schinken – und La Mostarda, das sind in einen Sirup aus Zucker, Saft und Senföl eingelegte Früchte…




… Ruhe herrscht am Abend eines normalen Werktages auf der malerischen, weitläufigen Piazza Sordello…
… Beim nahen Ristorante Broletto im Erdgeschoss des gleichnamigen Hotels an der Via Accademia lieh ich den Anpreisungen des jungen Kellners mein geneigtes Ohr, und kehrte auf ein ausgedehntes Abendmahl ein. Als Vorspeise ließ ich mir eine kleine Portion eines Salates kredenzen, dessen Zutaten aus Apfelstücken, Mais, Rosinen, Blattsalaten und Senffrüchten bestand – und das war ein Geschmackserlebnis sondergleichen (gleich nach dem Frühstück am nächsten Morgen stürmte ich einen Spezialitätenladen und erstand mehrere Gläser La Mostarda 😉 ). Als Hauptgang speiste ich ein sehr feines Rindergulasch nach Mantoveser Art, und dann gab ich der Versuchung nach und löffelte als Dessert eine kleine Portion Panna Cotta mit Beerensoße. Ich fürchte, allein mit dieser Mahlzeit hatte ich mir eines von den mühsam abgespeckten sechseinhalb Kilo wieder auf die Rippen gefuttert…
… Ich aß langsam und genoss jeden Bissen mit all meinen Sinnen, ließ die Blicke schweifen, beobachtete das rege Leben ringsum, blieb, bis die Dämmerung in das Dunkel einer lauen Frühsommernacht überging, dann machte ich mich langsam und trotz großer Müdigkeit voll Behagen auf den Weg zurück ins Hotel…
… Still lagen nun die vor kurzem noch so mit Lachen, Gesprächen, Musik erfüllten Arkaden, die meisten Läden waren geschlossen…


… Blaue Stunde auf der Piazza delle Erbe…

… Natürlich verlief ich mich heillos im Gewirr der Vicoli, der Gässchen, die manchmal in kleine, romantische, von Kuppeln und uralten Bauten überragte Plätze münden. Wäre es Tag gewesen, und ich noch frisch und munter, hätte ich nur zu gerne eine Erkundungstour unternommen. Die freundliche Bedienung einer winzigen Osteria wies mir schließlich den richtigen Weg. Ich dankte ihr herzlich, und sank nur wenig später frisch geduscht in mein herrlich komfortables Bett…


Ich liebe die Oberitalienischen Städte, vor allem Padua. Mantua habe ich vor längerer Zeit besucht. Danke fürs Mitnehmen in diese wunderschöne Stadt! Und dann gibt es auch noch dieses leckere Essen … Bei meinem nächsten Besuch in Padua werde ich Mantua wahrscheinlich „mitnehmen“ .
Padua gefällt mir auch gut. Am meisten hat es mir der Prato della Valle angetan. Von diesem riesigen Platz und all dem vielschichtigen Leben darauf und rundherum konnte ich gar nicht genug bekommen. 😉
Die Auslagen beim Bäcker lassen meinen Magen knurren 😂
Wunderschöne Bilder 🤗
Ich musste nach dem Erstellen dieses Posts auch ganz schnell Brotzeit machen. 😉
Danke schön!
Haha, da sieht man mal wieder, was Fotos so auslösen 😂😉
😉
Ja, und auch das Schreiben, die Erinnerung an die wirklich köstliche Mahlzeit, und die feinen Spezialitäten in den Geschäften.
Glaub ich dir aufs Wort 😃
Wirklich bezaubernd… in der Gegend war ich noch nie. Das sollte ich wohl ändern 🙂
Mantua ist in der Tat eine Reise wert.
Danke fürs Mitnehmen auf deiner tollen Tour und die Bilder dazu, traumhaft liebe Martha.
Dir noch einen schönen, sonnigen Mittwoch,
Roland
Ich danke dir fürs Lob, lieber Roland.
Hab du auch noch einen guten und unbeschwerten Tag.
Sehr anregend!
Das war auch irgendwie meine Absicht. 😉
Langsam denke ich auch wieder an Reisen …
Schöne Stadt … eigentlich ist ja fast jede italienische Stadt schön 🤗
Dankeschön fürs Zeigen!
LG vom Lu
Stimmt. Ich habe eigentlich noch keine hässliche italienische Stadt gesehen. 😉
Danke fürs Lesen und Anschauen!
Liebe Grüße!
Selbst Rom nicht *lach*
Oh, Rom hat durchaus etliche schöne Ecken.
Ouh … echt?! 🙃
Ich war dreimal für je eine Woche dort. Durch die Beziehungen eines italienisch-deutschen Freundes bewohnte ich jedesmal ein schönes Turmzimmer in einem kleinen Ursulinerinnenstift hoch oben auf dem Gianicolo. Fast ganz Rom breitete sich beim Blick aus dem Fenster zu meinen Füßen aus. In besonders guter Erinnerung habe ich auch den einige Male gemachten Spaziergang entlang des Gianicolos, vorbei an der Statue von Garibaldi und dem Denkmal für seine Frau Anita, bis hinab zum Vatikan. Das Pantheon und die Piazza Navona waren meine Lieblingsplätze. Und an der Statue von Giordano Bruno auf dem Campo di Fiori habe ich gerne Rast gemacht und die Verkäufer:Innen auf dem Markt beobachtet. Auch Trastevere habe ich als schön und sehenswert in Erinnerung. 😉
Klingt interessant, vielleicht sollte ich auch mal wieder hinfahren 🙂
Ich war da mal als Zwanzigjähriger und der irre Verkehr und Dreck und die Menschenmassen haben mir sehr zugesetzt.
Der Verkehr in Rom ist schon irre – war er zumindest noch vor ein paar Jahren. Aber vielleicht hat sich da inzwischen ja etwas zum Positiven verändert. Fährt man im August dorthin, während der Ferragosta, der großen Sommerferien, dann lassen sich die Menschenmassen gut vermeiden, denn dann ist fast ganz Rom auf Reisen. 😉
Oh Gott, unmöglich im August!
Hundstage sind unerträglich 😝
Dann vielleicht im Spätherbst, Winter, oder Vorfrühling, wenn die Touris der Stadt noch fern sind? 😉
Mal sehen … big cities drive me crazy, it doesn´t matter, when …
Wunderschön und appetitanregend. Danke für diese tollen Impressionen.
Ich danke dir fürs Vorbei schauen und das Lob.
Sieht nach einem wunderschoenen Urlaub aus: danke fuer’s Mitnehmen durch die schoenen Bilder.
Es waren ja nur knapp drei Tage. Aber die waren sehr vollgepackt mit Eindrücken.
Ich danke dir fürs Lob, lieber Pit!
👍
Das scheint ja wirklich eine sehr schoene Stadt zu sein! Und ich glaube, dass ich allein vom Anschauen der Bilder mit all den Leckereien, mindestens ein Kilo zugenommen habe!
VG
Christa
Es stimmt, was meine Nachbarin mir vor Jahren mal gesagt hat – Mantua ist eine der schönsten Städte Italiens.
Ich habe mich immer noch nicht auf die Waage gestellt, um nachzuprüfen, ob ich wirklich zugenommen habe. 😉
Liebe Grüße!
Kilos hin oder her….manchmal muss man der köstlichen Versuchung einfach nachgeben und mit allen Sinnen nur genießen! Ich hätte das ganz genau so gemacht, liebe Margot! Denn die schönen Erinnerungen sind das, was im Leben zählt.
Liebe Grüße von Rosie
Genauso habe ich das auch gedacht, liebe Rosie. 🙂 Ich hatte bereits im Vorfeld dieser kleinen Reise lange davon geträumt, es mir während meines Aufenthalts in Mantua so richtig gut gehen zu lassen, und an nichts zu sparen.
Herzliche Grüße!
So denke ich auch, liebe Margot.