… Während wir durch sehr wechselhaftes Wetter – manchmal strahlte die Sonne sehr warm von einem beinahe wolkenlosen, tiefblauen Himmel, dann wieder prasselten ungestüme Regenschauer hernieder – den Kanal entlang Richtung Oriago glitten, um dort in einem feinen Fischrestaurant eine vorbestellte Mahlzeit einzunehmen, fiel mir auf, dass die kleinen Ortschaften und Gehöfte am Nordufer des Wasserlaufs mit rosa Luftballons, Schleifchen und allerlei anderem pinkfarbenen Zierrat gar fein herausgeputzt waren. Auch das Geländer des Oberdecks der “Il Burchello” war mit einer Tüllschärpe und üppigen kunstseidenen Schleifen geschmückt. Auf meine Nachfrage klärte die Reiseleiterin mich auf: “Der Giro d’Italia kommt heute noch hier vorbei. Wir sind seit Wochen allesamt schon völlig aus dem Häuschen, für uns ist das ein Großereignis, so wie eine Fußball-WM.”…
… Als wir gegen dreizehn Uhr in Oriago anlegten, hatte sich im Vorgarten der Pesceria bereits die gesamte Dorfprominenz versammelt, um bei zünftiger lauter Musik, üppig strömendem Bier und Prosecco und leckeren Cicchetti auf den vorbei wirbelnden Pulk der Radrennstars zu warten…
… Und dann, wir hatten nach einem kurzen Stünderl Fahrt grade wieder am Ufer festgemacht, um die Villa Widmann zu besichtigen, geschah es, der Giro d’Italia brauste einem gewaltig lärmenden Sturm gleich an uns vorbei, vorneweg ein Großaufgebot an Polizei, dann ein wuchtiger Lautsprecherwagen, der mit fetzigen, weithin schallenden Rhythmen einheizte, und dann drei sogenannte Ausreißer, die sich weit vom Pulk abgesetzt hatten (mehr konnte ich von dem Ereignis leider nicht ablichten, denn ich wurde von einem sehr eifrigen Landsmann und seiner noch eifrigeren Frau aus meiner schönen Pool-Position am Straßenrand zurück auf die Treppe zur Anlegestelle verdrängt)…
… Kaum war mit ohrenbetäubendem Surren der Rennräder, Gehupe und Motorengedröhn der vielen Begleitfahrzeuge das sportliche Großereignis Richtung Oriago gerauscht, machten wir uns auf den Weg über die nunmehr wieder friedliche Straße, zur schönen Villa Widmann…
14 Antworten zu “Il Burchiello – auf dem Brenta-Kanal von Vendig nach Padua (2)…”
Hat dies auf Die Erste Eslarner Zeitung – Aus und über Eslarn, sowie die bayerisch-tschechische Region! rebloggt.
Vielen Dank! 🙂 Kommen Sie gut durch den Tag.
Villa “Widmann” sehr geheimnisvoll – würde die mal gerne von “innen” sehen
Inzwischen hast du dir die Villa Widmann ja ein wenig von inenn anschauen können. 😉
ja genau Danke
War dann ja richtig was los dort mit der Giro 😉
Yepp, da ist was geboten gewesen. 🙂
🙂
Herrlich!!!! Danke fürs Mitnehmen!
Das Fahrrad ist der Hammer….lach…
Sehr gerne!
Das Fahrrad habe ich kurz vor dem Anlegen zur Mittagspause in Oriago gesehen, und bin dann extra noch ein Stück die Straße hinunter gelaufen, um es ja fotografieren zu können. 😉
lach….das glaub ich dir sofort.
Wobei mich das rosa wundert, erst dachte ich an eine Hochzeit, ein Paar auf Rädern oder sowas…
Hochzeit, oder eine italienische Variante des Christopher Street Days, das kam mir auch zuerst in den Sinn. 😉
Also bei dem rosa hätte ich eher auf eine Hochzeit getippt… 😉
Liebe Grüße
Ute
Das ging mir ehrlich gesagt auch als erstes durch den Sinn. 😉
Liebe Grüße!