… Als ich vorhin meine vier Würfel warf, ergaben diese insgesamt achtzehn Augen, das heisst, ich muss bei Rolands sehr origineller und schöner Blogaktion den Buchstaben R mit einem Bild umsetzen. Nach einigem Überlegen hatte ich quasi einen Geistesblitz… 😉
… Ringlspui – so nennt man im Österreichischen und teilweise auch im südbayrischen Raum ein Karrussell. Nach ein wenig Suchen und Stöbern in meinen externen Festplatten stieß ich auf ein besonders schönes Exemplar…
… Als ich vor fast zehn Jahren eine Woche in Padua verbrachte, stand dieses Schmuckstück auf dem Prato della Vale, einem der größten Stadtplätze Europas. Der samstägliche Wochenmarkt war vorüber, die meisten Händler und Schausteller hatten ihre Buden abgebaut, die Menschenmassen verliefen sich, es kehrte wieder Ruhe ein. Die Drehorgelmelodien, die das Stund um Stund sich drehende Ringelspui begleitet hatten, waren verklungen. Eine junge Familie vergönnte sich vor dem Heimweg noch ein paar Minuten Rast im lauen Frühlingsabend. Und mich trugen meine müden Füße alsbald in ein nahes Restaurant, denn der Tag war anstrengend gewesen und mich hungerte und dürstete…
………………….
… Habt einen guten und möglichst stressfreien Tag, ihr Lieben!…
… Vor Jahren erwähnte meine italienischstämmige Nachbarin bei einer kleinen Plauderei, dass Mantua, etwa vierzig Kilometer südwestlich von Verona gelegen, zu den schönsten Städten Italiens zählen würde. Und das hatte sich irgendwie in einer Ecke meines Oberstübchens festgesetzt. Oft lockten mich in den vergangenen Jahren andere Reiseziele, doch letzte Woche war es dann endlich so weit, ich würde mich nach Mantua begeben…
… Mit großem und kleinem Reiserucksack, dem Rollator sowie den Wanderstöcken enterte ich am Morgen des Dienstag, 10. Mai, im Zentralen Omnibusbahnhof München einen giftgrün lackierten Flixbus, und erreichte nach sieben Stunden mein Ziel. Die Fahrt hat ein Drittel vom preiswertesten Bahnticket gekostet, war völlig störungsfrei verlaufen, man setzte mich pünktlich auf die Minute an einer Haltestelle einige hunderte Meter vor dem Ortseingang ab.
… Die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz Mantua ist zu Zeiten der Etrusker ca. 800 Jahre vor Christi Geburt gegründet worden. Im 12. Jahrhundert staute man den dem Gardasee entspringenden Fluss Mincio aus Verteidigungsgründen zu vier Seen auf, es wirkt, als würde Mantua auf einer Insel liegen. Geprägt wurde der Ort über Jahrhunderte von der italienischen Adelsfamilie der Gonzaga. 2012 wurde die Renaissancestadt von einem schweren Erdbeben in Mitleidenschaft gezogen, die Aufarbeitung und Beseitigung der Schäden dauert immer noch an. Seit 2008 zählt Mantua zum UNESCO-Weltkulturerbe, 2016 war es Kulturhauptstadt Italiens…
… Ich genoss nach meiner Ankunft zunächst eine kleine Weile begeistert die erste Ansicht meines Reiseziels, und machte mich dann über den lang gezogenen Damm, der zwei der künstlichen Seen voneinander trennt, auf den Weg Richtung Unterkunft…
… Da war mir bei der Planung wieder einmal das Glück hold gewesen! Zuerst hatte ich ein Hotel nahe des Rio vorgesehen, des Kanals, der den südlichen Teil der Stadt vom nördlichen trennt. Doch dann stellte sich heraus, dass es dort keinen Lift gibt, nur eine ziemlich steil wirkende Treppe in die oberen Stockwerke. Ich begann erneut zu stöbern, und stieß auf ein recht günstiges Hotel namens La Mainolda, direkt in der Innenstadt. Da ich mich im Vorfeld meiner Reise mehrmals via Google Earth in Mantua umgesehen hatte, stellte der größte Teil des Hinwegs kein Problem dar…
… Als ich das erste Mal diesen Blick auf die Piazza Sordello genießen durfte, wusste ich, dass ich mich während der nächsten Tage sehr wohl fühlen würde…
… Dann wurde meine Wegfindung allerdings etwas kompliziert. Kleine Gassen werden in Mantua als Vicolo bezeichnet, vermutlich eine Verbalhornung von Via Piccola. Das Tückische an diesen Vicoli ist, dass manche wirken, als wären es Zugänge zu Hinterhöfen oder Garageneinfahrten. So spazierte ich angestrengt suchend einige Male an der gesuchten Vicolo Storta vorbei, bevor sich eine freundliche Dame meiner annahm und mir den Weg wies…
… Vicolo Storta – dort, wo sich der Mann im weißen Hemd befindet, ist der Hoteleingang…
… Das La Mainolda liegt im dritten Stock eines ehemaligen, sorgfältig renovierten und modernisierten Renaissancepalais und umfasst nur fünf Zimmer. Die Dame des Hauses begrüßte mich freundlich. Bevor ich mein Gelass beziehen konnte, hielt sie mir einen sehr enthusiastischen und detaillierten Vortrag über die Schönheiten und Sehenswürdigkeiten Mantuas, ich bekam nebst Zimmerschlüssel einen Stadtplan überreicht, sowie Gutscheine für ein nahes Caffè, denn aufgrund der Corona-Bestimmungen dürfe sie in dem kleinen Vestibül leider immer noch kein Frühstück servieren. Sie informierte mich darüber, dass die Getränke in der Minibar gratis seien, und ein kleines Willkommensgeschenk in Form einer Torta Sbrisolona, eines für Mantua typischen Gebäcks, auf mich warten würde…
… Mein Zimmer war geräumig, geschmackvoll eingerichtet, blitzsauber, und bemerkenswert ruhig – mit einem behindertengerechten Badezimmer, man könnte sogar mit einem Rollstuhl in die Dusche fahren. Ich fühlte mich auf Anhieb wohl und willkommen…
… Ich packte nur meinen großen Reiserucksack aus, löschte den Durst mit einer Flasche Wasser – der Weg war doch lang gewesen und die Sonne hatte prall und heiß vom makellos blauen Himmel gestrahlt – und dann machte ich mich ohne viel Umschweife auf die erste Runde durch die Stadt…
… genauer gesagt nach Mantua, einer kleinen Stadt etwa 40 km südlich von Verona, hat es mich die letzten Tage mal wieder verschlagen…
… Mantua ist bezaubernd und überaus interessant, es hat eine heiter-gelassene, gutmütige, liebenswerte Atmosphäre. Ich habe den Aufenthalt dort sehr genossen, und ich werde ganz sicher demnächst mehr darüber berichten… 😉
… Ein Rückblick, inspiriert durch das dieswöchige Thema von Rolands Blog-Challenge…
… Die regata storica di Venezia ist ohne Zweifel ein Hauptereignis in der pittoresken Lagunenstadt. Sie findet seit Mitte des 13. Jahrhunderts stets am ersten Sonntag im September auf dem Canale Grande statt. Der ursprüngliche Zweck war, durch Wettfahrten und einem Turnier der Armbrustschützen auf dem Markusplatz unter den Zuschauern Söldner anzuwerben Nach dem Untergang der venezianischen Republik im Jahr 1797 wurde die Regatta aufgegeben. Ab 1841 durfte sie mit Erlaubnis des Österreichischen Kaiserreichs wieder durchgeführt werden. Nach dem Anschluss Venedigs an das Königreich Italien 1861 wurde die regata storica zu einem Fest der Erinnerung an die glanzvolle und ruhmreiche Zeit der Lagunenstadt. Ein farbenprächtiger Corso historischer Gondeln, Bucchieri und Galeeren bildet den Anfang, danach folgen die Wettkämpfe in der für Venedig typischen Diszplin des stehenden Ruderns, dem Voga alla Veneta…
… Nachdem ich schon etliche Jahre zuvor immer wieder mal geplant hatte, mir die regata storica einmal live und in Farbe anzusehen, konnte ich mein Vorhaben 2016 endlich in die Tat umsetzen. Schon zwei Stunden vorher hatte ich mir einen guten Platz am Kai des Rialto-Marktes unweit der weltberühmten Brücke gesichert…
… Das lange und geduldige Warten hatte sich gelohnt. Ihr wisst ja, wenn ihr euch ein Bild näher betrachten wollt, braucht ihr nur darauf zu klicken… 😉
… sind venezianische „Mogndratza“ (Appetithäppchen), die in der wunderschönen Lagunenstadt zumeist in Bacari angeboten werden – rustikalen Stehlokalen. Man schmaust Cicchetti in der Regel zusammen mit einem – oder auch mehreren 😉 – kleinen Gläschen gekühlten Weins, Ombra genannt. Die Bezeichnung Ombra, das italienische Wort für Schatten, für ein Achterl Wein rührt daher, dass in früheren Zeiten die Weinhändler am Markusplatz ihre kleinen, mit Fässchen beladenen Wägen immer im Schatten des Campaniles hielten, damit ihre süffigen Rebensäfte schön frisch blieben…
… Mein Lieblings-Bacaro in Venedig ist das Al Bottegon, an der Rio de San Trovaso gelegen. Eine kleine, den Campo San Trovaso mit dem Fondamente Nani verbindende Brücke führt quasi direkt in den Laden mit seinem anheimelnden Ambiente, den hochragenden und stets mit ungezählten Wein- und Spirituosenflaschen gefüllten Regalen und der ungemein appetitanregenden Theke mit einer Vielzahl an Cicchetti… 😉
… Hier kann man es sich mit gut gefülltem Teller und Glas an der Theke oder einem der Stehtische bequem machen und schmausend das Lokalkolorit genießen, sowie Leute beobachten. Oder man nimmt seine Brotzeit mit nach draußen, und verfolgt an die Brüstung des schmalen Kanals gelehnt schnabulierend die Arbeiten in der schräg gegenüber liegenden Gondelwerft, eine der letzten noch erhaltenen in Venedig…
… Cicchetti sind in der Regel ausgesprochen vielfältig gestaltet. Beim Belegen der kleinen Weißbrotscheiben sind der Phantasie keinerlei Grenzen gesetzt, das Angebot reicht von diversen Käsesorten und eingelegtem Gemüse über Räucherfisch in allerlei Variationen bis hin zu derben Wurstvariationen und aromatischem Schinken. Man kann sein Hüngerchen auch mit dicken Wurst- und Käsewürfeln stillen. Oder mit einem Tellerchen der venezianischen Spezialität Sarde in Saor – das sind in Essig eingelegte Sardellen mit Rosinen und dünnen Zwiebelringen…
… Vom Santuario della Madonna di Lourdes hoch über Verona hat man, wenn man mit dem Hopp-On-Hopp-Off-Bus unterwegs ist, nur einen sehr eingeschränkten Blick auf die Stadt an der Etsch, obwohl die Aussicht wundervoll ist. Es wird nach dem Hinweis, dass man, wenn man nach dem Fotostopp nicht wieder einsteigt, auf eigene Gefahr den ganzen langen Weg zu Fuß zurück gehen muss, nur wenige Minuten gehalten. Da natürlich sehr viele Passagiere Bilder machen wollen, gibt es an der kleinen Lücke im Maschendrahtzaun großes Gedränge. Daher sind meine Aufnahmen auch nicht sonderlich überragend…
… Auf dem Rückweg zur Piazza Bra stieg ich an der romanischen Kirche Santa Fermo Maggiore aus, und schlug mich danach wieder seitwärts in die Gassen und Gässchen…
… Bei dieser Gelegenheit möchte ich ganz herzlich alle neu hinzugekommenen Leser/innen begrüßen. Seid willkommen, macht es euch hier bei mir gemütlich. Und wenn ihr euch in den diversen Galerien und Collagen ein Bild genauer ansehen wollt, dann braucht ihr nur darauf zu klicken…
… Der Dom Santa Maria Matricolare wurde im Jahr 1187 geweiht, er vereint sowohl romanische als auch gotische Bauteile – und sein Glockenturm ist immer noch nicht fertig! Innen war er leider wegen umfangreicher Restaurierungsarbeiten nicht zu besichtigen. In Nähe des Hauptportals steht die beachtliche, moderne Statue eines Engels, beachtlich deshalb, weil dieser Himmelsbote, wenn man ihn aus einem bestimmten Winkel betrachtet, ganz schön hässlich ausssieht, mit einem zerfahrenen Gesicht und schiefen, vorstehenden Zähnen…
… Auch vom Dom aus durchstöberte ich während meines Verona-Aufenthalts kleine und größere Gassen und Hinterhöfe. Da ich dabei kreuz und quer marschierte, und manchmal so gar nicht mehr wusste, wo ich mich befand, kann ich euch leider nicht sagen, wo die folgenden Aufnahmen entstanden sind. Mein Vorschlag: Fahrt am besten selber hin, und schaut nach… 😉
… Mein Veroneser Lieblingsplatz ist die Piazza delle Erbe mit den umliegenden schönen Häusern aus mehreren Jahrhunderten. Die Piazza ist an sich Veronas Marktplatz, während meines Aufenthalts dort waren allerdings nur eine Handvoll Stände aufgebaut, an denen man frisches Obst und allerlei Touri-Krimskrams erstehen konnte…
… Nur wenige Schritte von der Piazza delle Erbe entfernt befindet sich die Casa di Giulietta, das Haus der Julia, mit dem wohl berühmtesten Balkon der Literaturgeschichte – der allerdings erst im Jahr 1930 nachträglich angebaut worden war, und eigentlich ein Sarkophags gewesen war. Das Haus stammt tatsächlich aus dem 14. Jahrhunderts, gehörte seinerzeit zu einer großen palastartigen Anlage in Besitz der schwerreichen Familie Capollo, welche mit den Capulets aus „Romeo und Julia“ gleichgesetzt wird. Das Anwesen fungierte lange Zeit als Gaststätte, teils auch als Pferdestall. Berührend sind die ungezählten Liebesschlösser, -briefchen und -kritzeleien, die an jeder nur erdenklichen Stelle im Durchgang angebracht wurden – und immer noch werden. Wenn man der Statue der Julia an den Busen fasst, dann soll das Glück bringen – ich verzichtete allerdings darauf…
… Nach dem kurzen Wandeln auf den Spuren der berühmtesten Liebesgeschichte der Weltliteratur – die allerdings bereits mehrere Jahrhunderte vor William Shakespierre entstanden war – gab ich mich wieder einmal dem Stöbern und Spazieren durch die Gassen und Gässchen Veronas hin…
… Nur einen kurzen Spaziergang vom Römischen Theater entfernt befindet sich hinter dem Palazzo Giusti eine bezaubernde und kühn konstruierte Gartenanlage. Während meines ersten Tages in Verona hatte ich an Bord des Hopp-on-Hopp-off-Busses einen ganz kurzen Blick durch das weit geöffnete Tor des Palastes auf den steil ansteigenden, mit weißem Kies bestreuten Mittelweg des Parks erhaschen können – und da musste ich bei der erstbesten Gelegenheit der Sache auf den Grund gehen…
… Der Garten entstand in der Spät-Renaissance, und ist insofern ungewöhnlich, dass sich der Palazzo nicht inmitten der Anlage befindet und diese gleichsam krönt, sondern genau umgekehrt. Die pflanzliche Vielfalt hält sich in Grenzen, doch die beiderseits des hellen, von zierlichen und hoch aufragenden Zypressen gesäumten Mittelwegs kunstvoll angelegten Labyrinthe, in welche man Brunnen und Statuen angeordnet hat, der üppige, steil ansteigende Laubwald, die künstliche, in eine Felswand gehauene Grotte und der darüber gleichsam schwebende, einem gruseligen Götzenhaupt gleichende Belvedere sind bezaubernd. Hier kann man als müde Wanderin die Seele baumeln lassen, zur Ruhe kommen, und vom Belvedere aus einen schönen Blick über Verona genießen…
… In der mittäglichen Hitze gönnt sich ein Amselhahn ein erfrischendes Bad im Brunnen…
… Wilde Bienen haben im hohlen Stamm einer betagten Buche ihr Domizil gefunden…
… Immer wieder be- und verzaubernd – und den Appetit anregend noch dazu: Frucht und Blüte zur selben Zeit…
This function has been disabled for Marthas Momente-Sammlung.