… Todmüde fielen wir Drei am späten Samstag Abend ins Bett. Meine Arbeitskollegin und ihr Sohn hatten, während ich mein Treffen mit Frau Tonari, ihrem GöGa, Töchterlein und einer überaus sympathischen Tante hatte, schon mal das Tempodrom ausgekundschaftet, in dem seit dem frühen Nachmittag die Vorrundenspiele ausgetragen wurden…
… Am Sonntag Morgen vergönnten wir uns erst einmal im Cafe Einstein, Unter den Linden, ein üppiges und schön angerichtetes Frühstück…
… Danach machte ich mich auf die Strümpfe, um den Berliner Zoo zu erkunden, während es Martina und Tobias in Richtung Potsdamer Platz zog (aus den vielen Tierfotos werde ich im Laufe der Zeit einige Viechereien-G’schichten basteln)…
… Darts – die Erde – eine Scheibe…
… Ich möchte voraus schicken, dass die Darts-Turniere der Stars der PDC (Professional Darts Corporation) nicht das Geringste mit jenem wohl bekannten Kneipen-Zeitvertreib zu tun haben. Schier atemberaubend sind Präzision und Geschicklichkeit der Spieler. Der seit ca. 20 Jahren mit seiner Kunst alle überragende Phil Taylor trainiert sieben Stunden täglich, und wirft dabei im Schnitt neun Darts pro Minute. Andere namhafte “Cracks” wie Raymond van Barnefeld (“Barney”), Simon Whitlock aus Australien (“The Wizzard from Down Under”), Adrian Lewis (“The Jackpot”), oder Dave Chisnall (“The King”) stehen dem in nichts nach…
… Wie grade erwähnt, hat ein jedes Mitglied des Order of Merit (die Gruppe der zwölf weltbesten Spieler) seinen Spitznamen. Und auch eine Art Hymne. Vor jedem Match marschieren die beiden Kontrahenten von Scheinwerferblitzen, Trockeneisnebel, hübschen Mädels, und “ihrem” Song geleitet auf die Bühne, um sich an der Oche, der Abwurfkante, die genau 2,37 mtr. von der Dartscheibe entfernt sein muss, zu platzieren. Gezählt wird von 501 Punkten abwärts. Wer zuerst “auscheckt”, das heisst, mit einem passenden Wurf in ein Doppel auf null Punkte kommt, hat ein sogenanntes Leg gewonnen. Je nach Gewichtigkeit des Turniers werden entweder 11, 15 oder 21 Legs ausgespielt…
… Tempodrom, Berlin…
… Elmar Paulke, die deutsche Darts-Koryphäe, war Moderator des Abends. Er kommentiert nicht nur zusammen mit Roland Scholten, einem der besten holländischen Spieler, auf Sport1 die internationalen Turniere, sondern ist auch der Verfasser eines überaus interessanten und kurzweiligen Buches: “Darts – die Erde – eine Scheibe”…
… Der sogenannte Caller bezieht mit seinen beiden Assistenten Stellung an der Dart-Scheibe. Er verkündet während der Spiele den jeweiligen Punktestand, und ist auch für die Disziplin der Teilnehmer sowie der Zuschauer verantwortlich…
… Dieser freundlich winkende Herr ist Raymond van Barnevield – “Barney”…
… Der kleine Kerl neben ihm ist Phil “The Power” Taylor, 52 Jahre alt, zweifacher Großvater, Multimillionär und fünfzehnfacher Dart-Weltmeister. Bevor seine beispiellose Karriere begann, schraubte er in einer Fabrik in Stoke-on-Trent Toilettendeckel zusammen…
… Der noch relativ unbekannte Co Stompe, und Justin Pipe (“The Force”)…
… Dave Chisnall (“The King”), rechts im Bild, der im Finale dann auf Phil “The Power” Taylor treffen sollte – und von diesem in Grund und Boden gespielt wurde! – und Terry Jenkins…
… Der hochgewachsene Herr mit dem auffälligen Ziegenbart, dem sehr ausgeprägten Vokuhila im gemusterten Hemd ist Simon Whitlock (“The Wizzard from Down Under”), neben Phil “The Power” Taylor DER Publikumsliebling eines jeden internationalen Dart-Turniers. Vor allem die zusehenden Damen überschlagen sich stets schier vor Begeisterung, wenn Simon die Bühne betritt…
… Die hübschen Mädels, die das Dartboard flankieren, gehen übrigens vor Beginn eines jeden Wettstreits von der Bühne. Da man während der Spiele nur ohne Blitz fotografieren darf, und ich keine Zeit mehr hatte, die kleine, lichtstärkere Digicam aus dem Apartement zu holen, konnte ich die Cracks lediglich beim Einschießen ablichten…
… Nach gut viereinhalb Stunden Spannung, Spaß und Kurzweil, Staunen, Johlen, Singen, Lachen, und ungebremster Hochstimmung – auch dank der vier quicklebendigen, ungemein humorvoll berlinernden Typen, die hinter/über uns saßen – stand mit Phil “The Power” Taylor der Sieger fest…
… Während wir vom sehr frischen, stoßweisen Wind gebeutelt Richtung S-Bahn-Station tapperten, fassten wir den festen Entschluß, im nächsten Jahr wieder als Zuschauer mit von der Partie zu sein…
22 Antworten zu “Berlin ist dufte! (4)…”
was es nicht alles gibt ….
🙂
Ja, gell! 😀
muss schon ein toller Spaß gewesen sein, ich schaue da auch ab und an zu, aber nicht intensiv, so hat jeder seine Sportart, schönes WE in Berlin, KLaus
Das war Spiel, Sport, Spannung, und jede Menge Kurzweil vom Feinsten! 🙂
Ich bin ja seit Montag Abend schon wieder aus Berlin zurück, und darf jetzt hier in München wieder mal am Wochenende arbeiten. 😉
Dann mache dir mal nicht zu viel Sress
Nein, nein, keine Sorge. 😉
Alles klar bei dir? Ich bin gerade mit dem Frühstück fertig
Ich bin grad von der Arbeit nach Hause gekommen, und werde jetzt gepflegt entspannen. 😉
mach das, auf balkon oder ?
Nee, viel zu heiss – auf der Kanapee-Ostwand. 😉
Wichtig ist ,Woman sich gut erholen kann
Ja, genau! 😉
Sehr informativ, dein Bericht, liebe Margot. Ich wusste nicht, dass der Dartsport so interessant ist.
Ich hatte bis vor gut einem halben Jahr auch keine Ahnung, bis ich beim Zappen auf Sport1 hängen blieb, als eine Übertragung der PDC-Darts-World-Championships lief. Und da hat es mich gepackt!
Mich hätten sie dort auch als “Dart-Koryphäe” der besonderen Art einsetzen können. Ich hatte mal zu Haus im Flur eine Scheibe hängen. Ca. 50 cm daneben hing das Erbstück Kuckucksuhr. – Wenn ich spielte, war die Tapete rund um die Scheibe gelöchert und die Kuckucksuhr bekam auch ab und an einen Pfeil zu spüren. Bloß gut, dass wir mit Plastikspitzen spielten.
*Hahahaha!* 😆 Ich stelle mir das grad bildlich vor, wie du die Kuckucksuhr unter Beschuss nimmst!
Mein Sohn wollte ihr schon einen Schutzpanzer bauen (etwas übertrieben)
*Grins!* 😆
Das sieht nach einem feinen Frühstück aus, sehr lecker mit den Früchten. Und anscheinend war es warm genug, um es draußen zu verspeisen?
Das Dart-Spielen (sagt man so?) ist wohl eine Welt für sich.
Das ist ein überaus appetitliches Frühstück gewesen! Wir bekamen insgesamt drei (!!!) Brotkörbe mit mindestens einem halben Dutzend frisch gebackener Brotsorten, Semmeln und Croissants. Es ist natürlich – bei dieser Umgebung! – ein Luxusfrühstück gewesen, alles andere als preiswert, aber so üppig, dass wir bis zum Abend keinen Hunger mehr hatten. 😉
Das ist es! Aber keine überaus komplizierte, eigene Welt, sondern eine, in die man an sich leicht Einstieg findet. Ich mag diese Mischung aus seriösem Sport und viel Spaß an der Freud’, und die Akteure sind durchweg ungemein sympathisch und humorvoll.
Ich würde da nicht mal die Scheibe treffen. Hab überhaupt keine Ahnung vom Darten. Habs mal versucht aber hinterher steckte ein Dartpfeil im Bild von der Oma. Da hab ichs gleich gelassen. Dir noch einen schönen Abend. L.G. Ludger
Bis vor gut einem halben Jahr hatte ich vom Dart-Spielen auch keinen Schimmer. 😉 Wenn ich mal spielte, meistens in feucht-fröhlicher Runde, warf ich überall hin, nur da nicht, wo ich hintreffen wollte… Wenn ich nicht befürchten müsste, versehentlich meine nach wie vor sehr neugierige sechzehnjährige Mieze “abzuschießen”, hätte ich mir jetzt allerdings schon längst ein Dart-Board zugelegt. 😉
Ich wünsche dir auch einen schönen Abend!