…. Da hatte ich Glück im Unglück. Dem Universum sei Dank! – Auf meinen Touren habe ich im Rucksack stets eine “Notfall-Ausrüstung” dabei: Diverse Toilettenartikel wie Zahnpaste und -bürste, Seife, eine Tagescreme, Verbandszeug, ein Desinfektionsmittel für Wunden, sowie einmal Wäsche zum Wechseln. Länger zu Fuß unterwegs zu sein ist ja trotz wunderbarer Hilfsmittel wie der orthopädischen Maßschuhe – das Tragen dieser festen und überknöchelhohen Halbstiefel ist allerdings bei über 30° Grad im Schatten nicht unbedingt eine Wonne! – und der Wanderstöcke stets mit einem Risiko behaftet, nicht nur wegen der Muskelerkrankung, sondern auch aufgrund der Aorten-Erweiterung, die vor etwa einem Jahr diagnostiziert wurde, und mit 42 mm Durchmesser im unteren kritischen Bereich lag – bei einem Kontrolltermin in drei Wochen wird überprüft, ob sie sich vergrößert hat – ich hoffe natürlich sehr, dass dem nicht so sein wird! Sollte mir also irgendein Ungemach widerfahren, wäre ich zumindest für einige Tage Aufenthalt in der Fremde mit dem Notwendigsten versorgt…
… Als ich gestern Nachmittag im Zug nach der Wasserflasche griff, musste ich entsetzt feststellen, dass sich der Schraubverschluss des Desinfektionsmittels gelockert und die Flüssigkeit in den Rucksack ergossen hatte. Und dass meiner wunderbare Kamera samt 18-300-er Teleobjektiv anscheinend bereits ein ausgiebiges Bad darin zuteil geworden war. Ich trocknete unverzüglich meine Ausrüstung sorgfältig ab. Aber innen an der Objektivlinse hatte sich bereits ein kreisrunder Niederschlag gebildet. Mir war zum Heulen zumute, am liebsten hätte ich sofort den nächsten Zug zurück nach München genommen. Nach einer Weile Herumschlendern im sommerlichen Sonnenschein war das Objektiv dann aber zum Glück auch innen wieder trocken, ohne dass sich sichtbare Rückstände gebildet hatten…
… Auf meiner Busfahrt Richtung Eibsee vor einer Woche waren mir in Nähe des Garmischer Marienplatzes einige schöne Lüftlmalereien sowie ein gar herrlicher, hölzernern, handgeschnitzter Erker aufgefallen. Das wollte ich mir unbedingt einmal aus der Nähe genauer ansehen! Garmisch ist natürlich eine Touristenhochburg ohnegleichen, und die Rue de Galopp (Fußgängerzone) sieht genauso aus wie ungezählte andere Fußgängerzonen weltweit. Aber dennoch hat dieses Städtchen nahe der Zugspitze etliche bemerkenswerte Baulichkeiten aufzuweisen…
… Der Marienplatz von Westen aus gesehen…

… Ein wahrer Hingucker ist das Alte Hotel Post, das erstmal bereits zu Beginn des 16. Jahrhunderts erbaut worden war, und im 30-jährigen Krieg als Taverne diente, mit seinen hölzernen Statuen an der Fassade…
… Unweit davon habe ich dieses interessante Detail an einer alten hölzernen Tür entdeckt: Die geballte Faust aus Messing dient allerdings nicht dazu, um ungastlich den Einlass zu verweigern, sondern als Halter für Zeitungen und Postwurfsendungen… 😉

… Und dann war ich auch schon bei jenem herrlichen Erker, der mir vor einer Woche so sehr aufgefallen war:…
… Schauend und staunend und knipsend ließ ich mich gemächlich gen Osten durch die Fußgängerzone treiben…
… In diesem stattlichen, bäuerlichen Anwesen befindet sich übrigens die Garmischer Ortsbücherei…

… Fortsetzung folgt…