… „Der erste Schnee ist nicht nur ein Ereignis, er ist ein magisches Ereignis. Du gehst zu Bett in einer Welt, und wachst in einer völlig veränderten wieder auf. Und wenn das keine Verzauberung ist, was dann?“ (John B. Priestley)…
… Habt einen schönen, friedvollen und harmonischen Advent, ihr Lieben!…
… Diesen Begriff/Zahl will der liebe Roland diese Woche in seiner Blog-Challenge mit möglichst nur einem Bild umgesetzt wissen. Da habe ich schon ein Weilchen herum gegrübelt, bevor mir die Erleuchtung kam… 😉
… Sieben Kinder hatten dereinst der grausame König Watzmann und seine Frau. Und allesamt erstarrten sie bis in alle Ewigkeiten zu Stein, nachdem sie auf ihren riesigen Rössern während einer wilden Jagd eine arme Bauernfamilie zu Tode getrampelt hatten, und von der sterbenden Großmutter verflucht worden waren…
… Seit dieser Zeit – so sagt es die Legende – beherrscht die kühne, markante Shilouette des Watzmann-Massivs das Berchtesgadener Land…
… Aufgenommen habe ich dieses Foto vom Gaisberg bei Salzburg aus…
… Nach etwa zweieinhalb Stunden Fahrt mit Zug und Bus musste ich erneut umsteigen – in eine Seilbahn-Gondel. Bevor ich mein Ticket erstand, fragte ich den netten Mann an der Kasse: „Und? Wie ist die Sicht oben?“ Er antwortete mir mit einem wunderschönen strahlenden Lächeln: „Oh, gut. Ich verspreche Ihnen, dass Sie nicht enttäuscht sein werden.“…
… Lautlos, mit leichtem Schaukeln, setzte sich die geräumige Kabine in Bewegung. Außer mir befand sich lediglich eine kleine Gruppe Skifahrer/innen an Bord. Nach wenigen Metern schon waren wir von einer schier undurchdringlichen Nebelmasse umgeben. Seltsam unwirklich fühlte sich unsere Fahrt an, als wären wir fern von Raum und Zeit…
… Und dann – von jetzt auf gleich – hatten wir das bauschige Wolkenmeer hinter uns gelassen. Über uns wölbte sich ein wundervoller, klarer, tiefblauer Winterhimmel, und die Berggipfel ringsum schienen in der sanft strudelnden, weißlichen Masse unter uns zu schweben…
… Wie die Rücken urzeitlicher Riesenfische ragen die Salzburger Hausberge aus der Nebelgischt…
… Die tief verschneite Toni-Lenz-Hütte unterhalb der Schellenberger Eishöhle…
… Tief unter meinen Füßen lag die Salzburger Altstadt, gekrönt von der Feste Hohensalzburg…
… Ich schlenderte lange Zeit umher, gebannt von den hochragenden Bergen und all der Schönheit ringsum. Schließlich ließ ich mich an der groben Hauswand der Gaisbergspitzhütte nieder, um einen deftigen Glühwein und überaus feinen Topfenstrudel zu genießen. Dann brachte mich der Bus in rasanter Fahrt wieder hinunter in die Mozartstadt…
… Der 1.287 Meter hohe Hausberg Salzburgs ist mit der Buslinie 151 vom Mirabellgarten binnen einer Dreiviertelstunde bequem zu erreichen. Auf dem abgerundeten Gipfel, der seit Mitte der fünfziger Jahre von einem Sendemasten „geziert“ wird, kann man ganz wunderbar spazieren gehen, auch wenn man körperlich nicht sonderlich fit ist. Und die Aussicht auf die Mozartstadt, die Berchtesgadener Berge, das Dachsteinmassiv und das Salzkammergut ist an Schönwettertagen geradezu hervorragend…
… Dank eines Kälteeinbruchs, Vorbote des unaufhaltsam näher rückenden Winters, war die Kuppe des Gaisbergs von einer an manchen Stellen doch gut zehn Zentimeter dicken, glitzernden, blendend weißen Schneeschicht überzogen. Ein paar winzig kleine, filigrane, leuchtend gelbe Blütensterne reckten sich trotzig über den im intensiven Sonnenlicht rasch dahin schmelzenden schneeigen Mantel…
… Beseligt vom herrlichen Ausblick, der Ruhe ringsum und dem befreienden Gefühl, dem Lärm und dem Getöse der Großstadt wenigstens für ein paar Stunden entflohen zu sein, schlenderte ich eine geraume Weile herum, genoß den schier überwältigenden Ausblick unter anderem auf die Gipfel meiner Heimat, die über einer leichten Dunstschicht in den Tälern scheinbar zu schweben schienen. Auf dem großenteils silberfarbenen Himmel zogen über den felsigen Riesen die charakteristischen, häufig linsenartig geformten Föhnwolken, die Lenticularis, dahin…
… sind oftmals die besten. So packte ich am Donnerstag vormittag einer plötzlichen Idee folgend meinen Rucksack, machte mich auf den Weg zum Hauptbahnhof und stieg in den nächsten Zug Richtung Salzburg. In der sogenannten Mozartstadt angekommen fuhr ich mit einem E-Bus – was umweltbewusstes Handeln bezüglich Öffentlicher Verkehrsmittel anbelangt, sind uns die Salzburger meilenweit voraus! – zum Schloss Mirabell…
… Der Schloßpark war fast völlig in asiatischer Hand. Nur hier und da hob sich ein europäisches Gesicht aus dem ewigen Mahlstrom ungezählter hastender Reisegruppen aus dem Fernen Osten…
… Die Wege waren mit bunten Blättern geziert. Eine sich unweit eines Portals hochrankende Clematis erstaunte mich mit ihren tiefblauen Blütensternen. Späte rote Rosen hielten ihre Gesichter in das milde Herbstlicht…
… Ich verweilte nur kurz im Mirabellgarten, denn es war Zeit, meine kleine Reise fortzusetzen, hoch zum Salzburger Hausberg, dem Gaisberg. Seit mindestens vierzig Jahren bin ich nicht mehr dort oben gewesen, und ich freute mich sehr auf eine weite, wunderbare Aussicht auf die Berge meiner Heimat, auf die Mozartstadt und das Salzkammergut. Und auf den ersten Schnee des Jahres…