William Ernest Henley (1849 – 1903):
Invictus (Unbezwungen)
Aus dieser Nacht, die mich umhüllt,
von Pol zu Pol schwarz wie das Grab,
dank ich welch immer Gottes Bild
die unbezwung’ne Seel mir gab.
Wenn grausam war des Lebens Fahrt,
habt ihr nie zucken, schrein mich sehn!
Des Schicksals Knüppel schlug mich hart –
mein blut’ger Kopf blieb aufrecht stehn!
Ob zornerfüllt, ob tränenvoll,
ob Jenseitsschrecken schon begann:
das Grauen meines Alters soll
mich furchtlos finden, jetzt und dann.
Was kümmert’s, daß der Himmel fern
und daß von Straf’ mein Buch erzähl’,
ICH bin der Herr von meinem Stern,
ICH bin der Meister meiner Seel’!
17 Antworten zu “Invictus…”
Es klingt sehr düster, dieses Gedicht, aber unbeugsam, unverbogen. So ist es gut.
Liebe Sonntagsgrüße,
April
Dieses Gedicht hat Nelson Mandela während all seiner Jahre in Gefangenschaft aufrecht gehalten. Immer wenn ihn Mut, Glaube und Zuversicht zu verlassen drohten, hat er sich diese Verse auf’s Neue verinnerlicht…
Der Film “Invictus” ist übrigens sehr, sehr schön und bewegend.
Ich wünsche dir und Mr. April auch einen schönen Sonntag!
♥liche Grüße!
Ein sehr schönes Werk, wenn auch recht zwiespältig. Auf der einen Seite der Aufruf, sich nicht unterkriegen zu lassen, auf der anderen Seite aber auch eine Art Verweis darauf, man solle keine Schwächen zeigen.
Wahre Stärke besteht aber darin, seine Schwächen zu zeigen.
Manchmal soll man aber auch die eigenen Schwächen in Zaum halten, sie unterdrücken und nicht offenbaren… Hätte Nelson Mandela während seiner langen Haftstrafe den englischen Unterdrückern Südafrikas seine Schwächen gezeigt, hätte er mit Sicherheit nicht überlebt, und wäre auch nicht der erste Präsident eines freien Südafrikas geworden…
Ich hab einfach nur den Text gelesen 😉 Von Mandela wusste ich da nichts.
Natürlich sollte man nicht alle Schwächen offenbaren, aber zumindest zu ihnen stehen und sie nicht verleugnen.
Zu seinen Schwächen zu stehen und sie zu zeigen sind aber zwei völlig verschiedene Dinge, Worti. 😉
😉
Das ändert trotzdem nichts an der Zwiespältigkeit des Textes – da oben.
Ich finde diesen Text überhaupt nicht zwiespältig. Er zeigt einen aufrechten, unbeugsamen Geist, der sich durch nichts erschüttern und beugen lässt.
Schön! Mir gfällts!
Mir auch, sehr sogar. Mich berührt dieses Gedicht ungemein, und ich kann mir gut vorstellen, dass es einem in weniger guten Tagen Stärke verleiht.
Guten Abend 🙂
das ist ein wunderbares, kraftvolles Gedicht ..danke fürs Zeigen hier!
Oh je ..nun hab ich mal deine “Odyssee” nachgelesen..was für ein Ärger. Dass das eine große Enttäuschung war, kann ich mir gut vorstellen.. Du hast aber wunderschöne Bilder von den Bergen mitgebracht, und die Musikanten find ich klasse 😉
auf ein Neues ..ich drück die Daumen, daß es nun klappt mit der Reise 🙂
Ganz liebe Abendgrüße an dich,
Ocean
Ja, nicht wahr! Das finde ich auch! Als ich es das erstemal hörte, vor vielen Jahren, hat es mich regelrecht elektrisiert.
Mir ist teilweise zum Heulen zumute gewesen, hach, ja…
Danke schön, liebe Ocean!
Herzliche Sonntagsgrüße zurück! Die wieder völlig fitte und putzmuntere Smokey schickt dem Monsterchen Katzenbussis! 😉
♥lichst!
Ja, wirklich schöne Verse. Haben mich beim Sehen des Filmes auch stark beeindruckt. Danke fürs hier zeigen.
Sehr gerne! Ich durfte dieses Gedicht bereits vor vielen Jahren “kennen lernen”, habe es aber lange Jahre aus den Augen verloren gehabt…
Mir gefällt dieses Gedicht auch.
Klar kann es ein wenig düster klingen
aber in manchen Lagen des Lebens sehr hilfreich.
Und es hat Nelson Mandela sehr geholfen, ihn
nicht verzagen lassen sondern überleben lassen.
Herz♥lichst, Elke
Ich finde in diesem Gedicht sehr Vieles, das einem den Mut gibt, aufrecht zu stehen und Unbillen zu ertragen, Schmach über sich ergehen zu lassen, Kränkungen zu ignorieren… Wahrscheinlich hat Nelson Mandela diese Verse in seiner Gefangenenzeit stets bei sich gehabt…
♥lichst!