… im Jahr 1937 erbaut, wäre lediglich einer von ungezählten, recht unscheinbaren Landbahnhöfen, wenn es in der Schalterhalle nicht zwei großflächige, wundervoll gestaltete, und vor ein paar Jahren sehr sorgfältig restaurierte, Kunstwerke der sogenannten „Lüftlmalerei“ geben würde:…
… Auf dem ersten Gemälde an der Westseite wird nebst anderem Berchtesgadener Brauchtum wie dem Buttmandllaufen, dem Böllerschießen und dem Almabtrieb, wobei die Kühe die Fuikln, den traditionellen Kopfschmuck aus Gschabertbandln (hauchdünne, eingefärbte Holzbänder) und entblätterten, zur Kronenform gebundenen Fichtenschößlingen tragen, auch der sogenannte Bergknappentag dargestellt, der festliche Umzug der im Berchtesgadener Salzbergwerk Beschäftigten. Über der Szenerie schwebt der Heilige Rupert, seit Mitte des achten Jahrhunderts der Schutzpatron des sogenannten Rupertiwinkels, des Landstrichs zwischen Chiemsee und Salzburg, zu dem auch meine Heimat gehört…
… Die zweite Lüftlmalerei an der gegenüber liegenden Seite zeigt winterliche Freuden und Vergnügungen, die sich – wenn man einmal vom G’wand und den Ski-Ausrüstungen absieht – nur unwesentlich von jenen unterscheiden, die auch heutzutage noch gepflegt werden…

