… Die Menschen Venedigs – die Menschen der Welt…
… Was für eine faszinierende, schöne, anmutige, skurrile, seltsame, rätselhafte, vielschichtige, verstörende, beängstigende, doch auch Vertrauen erweckende, liebenswerte, liebenswürdige, einmalige Spezies wir doch sind! Nicht nur in La Serenissima…
… Ihr wisst ja, ein Klick auf das Bild, das euch interessiert, macht dieses groß…
… Ich hatte ein ausreichend bemessenes Budget für meine Venedig-Reise kalkuliert, und bin damit auch wirklich gut über die Runden gekommen. Hätte ich über die Stränge geschlagen, dann hätte ich mir jedoch in einer kleinen Bar nahe des Campo del Fava jederzeit Nachschub in sämtlichen Währungen der Welt besorgen können… 😉
… Frühmorgens auf dem Canale Grande…
… Venedig steht auf sandigem Untergrund. Seit jeher bewirkt das Gewicht der prachtvollen Bauten, dass die Stadt versinkt, etwa zehn Zentimeter pro Jahrhundert. In jüngster Vergangenheit beschleunigte sich dies – der Meeresspiegel steigt, zudem hatte man in den sechziger Jahren unter der Lagune Grundwasser für die Industrieanlagen in Maghera abgepumpt. La Serenissima sank pro Jahr um 14 Millimeter. Seit das Abpumpen gestoppt wurde, hat sich das Tempo auf ein bis zwei Millimeter jährlich reduziert. Aber der Wasserspiegel hat sich, seitdem die Messungen im Jahr 1870 begannen, um 30 Zentimeter gehoben…
… Das Tragen von Gummistiefeln gehört in den kalten Jahreszeiten zum Alltag der Venezianer. Und die sogenannten „Passarelle“, die hölzernen Stege, die jedesmal kreuz und quer durch Venedigs Calle und vor allem über den Markusplatz gelegt werden, sobald zwischen Oktober und April die Warnsirenen ertönen, die das Hochwasser, Aqua Alta genannt, ankündigen. Immer häufiger kriechen die Fluten aus den Kanälen hoch, über die Gehwege und bis in die Erdgeschosse der Häuser, fünf- bis sechsmal pro Jahr, manchmal sogar bis zu zehnmal…
… Doch es scheint, als stünde die Rettung so gut wie unmittelbar bevor. Denn im Herbst 2017 – ursprünglich war die Fertigstellung für 2014 geplant gewesen, verschob sich aber durch einen handfesten Korruptionsskandal und dessen Aufdeckung – soll der M.O.S.E.-Damm in Betrieb gehen und La Serenissima vor den Fluten bewahren. Zumindest vorerst…
… M.O.S.E. ist die Abkürzung für Modulo Sperimentale Elettromeccanico (experimentelles elektromechanisches Modul), spielt allerdings natürlich auch auf den biblischen Propheten an, der durch das Teilen des Roten Meeres das Volk Israels rettete. Aufgabe des modernen Mose ist es, die Lagunenstadt und ihre unermesslichen Schätze, die alljährlich von bis zu 30 Mill. Touristen besucht werden, vor weiterem Schaden zu bewahren…
… Das technische Wunderwerk ist an normalen Tagen nicht zu sehen. Unter den sanft ziehenden Wellen liegen in einem riesigen Fundament aus Stahlbeton stählerne Kästen verborgen, jeder von ihnen zwanzig Meter lang und ebenso breit. Droht eine Flut, wird Pressluft eingepumpt, die Kästen richten sich binnen einer Viertelstunde auf und bilden ein schräges Bollwerk. So sollten Hochwasser bis zu einer Höhe von drei Metern an allen drei Meeresöffnungen der Lagune abgehalten werden…
… Das „Gehirn“, die Schaltzentrale von M.O.S.E., ist in einem äußerlich unscheinbaren Industriebau im Bereich der einstmals höchst produktiven und legendären venezianischen Schiffswerft Arsenale untergebracht. Und sie ist bereits seit 2011 in Betrieb. Permanent laufen Wettermeldungen, Daten von Meeres-Mess-Stationen, Vorhersagezentralen und Webcams ein. Unzählige Simulationen und etliche praktische Tests an den bereits installierten Elementen des Schutzdammes beweisen eindeutig: M.O.S.E. funktioniert!…
… Ich ließ es mir nicht nehmen, mit einem der doppelstöckigen, großen Vaporetti der Linie 14 hinaus zu fahren nach Punto Sabbioni, vorbei an der riesigen M.O.S.E.-Baustelle, um diese einmal zumindest im langsamen Vorbeifahren ein wenig in Augenschein zu nehmen. Auch wenn das Projekt bislang 5,5 Milliarden Euro verschlungen hat – viermal mehr, als ursprünglich geplant – und die Instandhaltung pro Jahr schätzungsweise mit 30 Millionen Euro zu Buche schlagen wird, auch wenn Umweltschützer gefährliche Auswirkungen auf das fragile Ökosystem der Lagune befürchten – es könnte uns La Serenissima für viele weitere Jahre erhalten. Bis man hoffentlich eine neue Lösung finden wird, eine der schönsten Städte der Welt zu schützen und zu bewahren…
… Nach meinem ausgedehnten Besuch im La Fenice ließ ich mich über den Canale Grande zur Basilika S. Maria d. Salute übersetzen…
… Ich wanderte von dort aus an der Nordostseite des Sestiere Dorsoduro langsam den Canale Grande entlang bis zur Galleria del‘ Accademia. Rund um die Accademia und die Collezione Peggy Guggenheim sind die schönen Künste in all ihren Variationen anzutreffen, manchmal klassisch gediegen, manchmal schrill und makaber…
… Als ich diesen Mann nahe des großen Platzes vor der Galleria del‘ Accademia erblickte, dachte ich zunächst an eine originelle und nette Art und Weise, mittels eines kleinen, erfrischenden Trunks von den Touris ein wenig Geld einzufahren. Denn der Typ war voll konzentriert damit beschäftigt, aus einer sehr großen Flasche Wasser in eine Vielzahl verschieden großer Gläser zu füllen. Doch dann verhielt ich völlig überrascht meine Schritte, als ich die ersten eigentümlich kristallklaren und seltsam schwebenden Klänge eines der berühmtesten Opernchorstücke überhaupt vernahm – „Va Pensiero“ (der sogenannte Gefangenenchor aus Verdi’s „Nabucco“). Geradezu meisterhaft und absolut fehlerfrei mithilfe jener Wassergläser intoniert…
… Die wundervolle Musik noch im Ohr schlenderte ich nach einer Weile weiter, und bog einige Meter nördlich der Accademia nach Westen ab, dem Fondamente Priuli und dann dem Fondamente Nani folgend. Denn zu einem schönen und erbaulichen Venedig-Aufenthalt gehört meiner Meinung nach unbedingt ein Besuch in einem der namhaftesten Weinlokale der Lagunenstadt, dem „Al Bottegon“. Die Schautheke mit einer schlicht und ergreifend faszinierenden und höchst verführerischen Auswahl an Cicchetti (Häppchen, Canapées) ist stets gut gefüllt, und der angebotene Ombra (Schatten, kleines Gläschen Wein) trocken, kräftig und vollmundig, und noch dazu überraschend preisgünstig…
… Erfrischt und gut gestärkt verließ ich nach einer geraumen Weile wieder das „Al Bottegon“, an der Chiesa San Trovaso und der gleich nebenan liegenden Gondelwerft vorbei strebte ich zum Fondamente Zattere am großen Canale della Giudecca, um meinen kulinarischen Hochgenuss sowie den kurzweiligen und interessanten Tag mit einer cremig-leichten, sehr geschmack- und gehaltvollen Kugel Eiscreme von „Nico’s“ abzurunden…
… La Fenice bedeutet im Italienischen „Der Phoenix“. Dieser Name wurde für das legendäre venezianische Opern- und Konzerttheater aus zweierlei Gründen gewählt: Zum einen soll er an den Aufbau aus den Ruinen der ersten großen Brandkatastrophe erinnern, die 1774 das einstige Opernhaus San Benedetto in Schutt und Asche gelegt hatte. Zum anderen auch ein Hinweis auf den freimaurerischen Hintergrund sein, denn es wurde von einer Betreibergesellschaft errichtet, angeführt von einer Patrizierfamilie, deren Mitglieder großenteils Freimaurerlogen angehörten. La Fenice wurde am 16. Mai 1792 eröffnet…
… 1836 wurde das Haus durch ein weiteres Feuer schwer beschädigt, konnte jedoch binnen eines Jahres wieder hergestellt werden. Nach dem Zweiten Weltkrieg erlebte das Theater dank der Musik-Biennale einen erneuten Aufschwung. Zahlreiche Uraufführungen moderner Werke fanden statt und festigten den Ruf als eines der bedeutendsten Opernhäuser der Welt. Und der Name der berühmt-berüchtigten Diva Maria Callas ist auf ewig untrennbar mit La Fenice verbunden…
… Während Renovierungsarbeiten im Januar 1996 wurde das Gebäude von einem Elektroingeneur und seinem Cousin in Brand gesteckt, weil man eine Konventionalstrafe wegen Arbeitsverzögerungen in Höhe von 7.500 Euro umgehen wollte. La Fenice brannte bis auf die Grundmauern nieder. Wohl am tragischsten an dieser Brandstiftung ist, dass die Feuerwehr zwar rechtzeitig vor Ort war, jedoch des niedrigsten Wasserstands seit Jahrzehnten in der Lagune und somit auch den umliegenden Kanälen keine Löscharbeiten durchführen konnte. Ohnmächtig musste man die komplette Zerstörung durch die wütende Feuerbrunst mitansehen…
… Zuerst wollte man einen hochmodernen Bau errichten. Doch die Empörung und der Widerstand der Venezianer/innen war so groß, dass man sich schließlich dazu entschlossen hat, den in einem Wettbewerb 1997 ausgezeichneten Entwurf des Architekten Aldo Rossi umzusetzen, der sich beinahe penibel genau an die historischen Baupläne hielt. La Fenice würde in alter Schönheit, mit der legendären Akustik und dem gewohntem Glanz wieder erstehen, zudem mit modernster Technik, die sich jedoch so gut wie vollständig hinter den Kulissen verbirgt…
… Am 14. Januar 2003 wurde Venedigs legendärer Kulturtempel mit einem Konzert unter Leitung von Riccardo Muti wieder eröffnet. Es dauerte noch bis 12. November 2004, bis auch die Bühne wieder bespielbar war. Zur Premiere führte man mit Lorin Maazel am Dirigentenpult die schönste Oper der Welt auf, Guiseppe Verdi’s „La Traviata“…
… Während meiner früheren Aufenthalte in Venedig war ich schon einige Mal an La Fenice vorbei gelaufen. Nun wollte ich endlich, endlich einen ausführlichen Blick in dieses wunderschöne Opernhaus werfen…
… Im prachtvollen Rokoko-Zuschauerraum blickte ich zunächst fasziniert zur Decke. Es scheint eine Kuppel zu sein, dieser Eindruck täuscht jedoch…
… Natürlich wollte ich von Venedig aus liebe und schön bebilderte Grüße an einige Mitmenschen schicken, die mir im Laufe der Zeit ans Herz gewachsen sind. Wundervolle und nicht alltägliche Ansichtskarten gibt es – ein Tipp! – in der Buchhandlung „Aqua Alta“ in der Nähe der Piazza SS Giovanni e Paolo. Wobei – auch wenn man nichts zu kaufen gedenkt, ist dieser Laden einen Besuch wert, nicht nur in den hohen Regalen türmen sich die Bücher schier himmelwärts, der Eindruck ist ein liebenswert-chaotischer, sogar am Sonntag Morgen ist geöffnet, und auf dem ungefügen Katzenkopfpflaster des kleinen Platzes vor dem Geschäft sind allerlei Kisten mit Romanen und Sachbüchern in beinahe sämtlichen Sprachen der Welt aufgebockt und laden zum Durchstöbern und Probeschmökern ein…
… Nachdem ich mich am Montag durch die Basilika St. Marco und den Palazzo Ducale gestaunt hatte, bestieg ich ein Vaporetto der Linie 2 und ließ mich zur Piazzale Roma fahren, denn dort wusste ich ein großes Postamt. Ich trat ein und genoss mit geschlossenen Augen ein paar Sekündchen die wohltuende Kühle der sachte rauschenden Klimaanlage, draußen herrschten geradezu subtropische Temperaturen. Von insgesamt acht Schaltern waren vier besetzt – mich dünkte dies als ein gutes Zeichen. Vor meiner Nase befand sich ein Automat, an dem man Wartemarken ziehen konnte. Es gab dreierlei verschiedene Marken mit jeweils den Buchstaben „A“, „B“ oder „P“ vorneweg. Auf dem Gehäuse war eine Erläuterung angebracht, allerdings nur auf Italienisch. Ich kann zwar mittlerweile recht geläufig sehr simpel gestrickte, kurze Unterhaltungen führen, doch zum Entziffern des Geschriebenen reichten meine Sprachkenntnisse bei weitem nicht. So zog ich auf gut Glück und mich auf meinen Charme verlassend ein Los mit dem Buchstaben „B“…
… Es dauerte nur Sekunden, bis ich aufgerufen wurde. Eine Dame, die etwa meines Alters sein mochte, klopfte mit der Spitze ihres Kugelschreibers auf die gläserne Theke und fragte nicht sehr freundlich, was mein Anliegen wäre. Ich erwiderte mit dem innerlich schon vor einer Weile zurecht gelegten und geübten Satz: „Guten Tag! Ich hätte bitte gerne zwölf Briefmarken für Ansichtskarten nach Deutschland.“ Sie warf einen Blick auf meine Nummer, die sie mit spitzen Fingern hielt, runzelte die Stirn und musterte mich. Ihr durchdringender Blick glitt von meinem breitkrempigen Strohhut über die auf meiner Brust hängende große Kamera bis hinunter zu meinen trotz aller orthopädischen Künste im Vergleich zu gängigen Sommerfußbekleidungen klobig wirkenden Schuhen, und ich fühlte, wie ich unter dieser missbilligenden Inspektion förmlich auf Staubkorngröße zusammenschrumpfte…
… „Dies“, belehrte die Dame mich in eisigem und höchst indigniertem Ton, indem sie mir das Zettelchen entgegen hielt, „ist eine Nummer mit B. So etwas zieht man, wenn man Bankgeschäfte abwickeln will, Sie wissen schon, Überweisungen und Abhebungen tätigen. Um Briefmarken zu kaufen, müssen Sie eine Nummer mit P ziehen. Und sich noch einmal anstellen.“ – „Vielen Dank!“, murmelte ich, marschierte zurück zum Automaten und tat, wie geheissen…
… Minuten verstrichen. Ich hatte erwartet, alsbald erneut aufgerufen zu werden, da die Halle, von zwei älteren Frauen, welche die zuständigen Beamten in endlos lange Gespräche verwickelt hatten, einmal abgesehen, gähnend leer war. Doch ich täuschte mich. Die Schalterdame stand auf, und verschwand durch eine rückwärtige Tür. Ich beschloss, mich auf die harte Wartebank aus Kunststoff vor den Schaltern nieder zu lassen, und geduldig auszuharren…
… Ich hatte bereits alle gut dreihundert Fotos, die ich im Laufe des Tages geschossen hatte, gründlich durchgesehen und schon einmal grob aussortiert, als sich die Türe automatisch öffnete und zwei neue Kunden eintraten. Beinahe zugleich kehrte auch die Schalterdame wieder zurück. Ich hob den Kopf, bereit zum Aufstehen, denn jetzt würde ich doch bestimmt an die Reihe kommen…
… Aber wiederum ging ich fehl in meiner Annahme. Die beiden Herren wurden vorgezogen. Während man sich auch mit ihnen in gar ausufernden Konversationen erging, schmökerte ich im Reiseführer, las das Kapitel über San Marco und den Dogenpalast noch einmal durch, dann entfaltete ich den Stadtplan, um mir schon mal Gedanken über die morgige Tour zu machen. Schließlich packte mich ein leises Hüngerchen, ich stöberte im Rucksack nach den zwei kleinen Kekspackungen, die ich am Morgen vom Frühstücksbufett mitgenommen hatte, und der halbleeren, großen Wasserflasche. Nachdem ich mit dem etwas frugalen Mahl fertig war, holte ich den Notizblock und einen Kugelschreiber hervor und verfasste einen Einkaufszettel, denn eigentlich hatte ich geplant gehabt, nach dem Kauf der Briefmarken noch dem nahen Supermarkt einen Besuch abzustatten, um für’s Abendessen auf dem Zimmerchen einen Salat und einige Tramezzini zu erstehen. Mittlerweile befürchtete ich allerdings, dass der Laden bereits geschlossen sein würde, ehe ich mein Anliegen hier zum Abschluss gebracht haben würde…
… In meine mittlerweile recht trüben Gedanken machte es plötzlich „Pling!“, ich stierte zur Anzeigentafel hoch und konnte mein Glück kaum fassen: Endlich, endlich, endlich hatte man meine Nummer aufgerufen! Als ich das Dutzend Briefmarken überreicht bekam, wäre ich am liebsten in lauten Jubel ausgebrochen…
… Dies ist eines der krassesten Beispiele von ganz offenkundiger Touristenschikane, der ich in Venedig ausgesetzt gewesen war. Bereits im Mai war mir das teilweise schon unverschämt unfreundliche Verhalten der Einheimischen gegenüber Ortsunkundigen aufgefallen. Bei Busfahrern auf Lido di Venezia zum Beispiel, die, wenn sie von Touris nach bestimmten Haltestellen gefragt wurden, schroff und achselzuckend zur Antwort gaben „Non lo so.“ (Weiß ich nicht), während sie sich, wenn ein Einheimischer Auskunft einholte, in schier elegischen Abhandlungen von epischer Breite zu ergießen pflegten. Manche Kellner und Bedienungen haben Fremden gegenüber eine dermaßen hochfahrend arrogante und zynische Art am Leibe, dass einem schier der Bissen im Halse stecken bleibt. Vor allem, wenn sie merken, dass man Deutsche ist. Da wurde einige Male im schnarrenden Deutsch der „Föhrer“ imitiert. Ich muss gestehen, dass es mich angesichts dessen jedesmal kräftig in den Fingern juckte, dem Gegenüber an die Gurgel zu gehen, und ich all meine Selbstbeherrschung aufbieten musste, um gelassen, ruhig und freundlich zu bleiben. Als ich mit dem Vaporetto 2 am Dienstag Nachmittag mit meinem Köfferchen und dem Rucksack von der Rialto-Brücke zur Piazzale Roma fuhr, um dort den Bus Richtung Flughafen zu nehmen, wurden mir von einem Einheimischen sogar Schläge angedroht, weil ich ihm auf dem völlig überfüllten Boot im Wege stand…
… Ich denke, dass es so manchen Venezianern/innen am liebsten wäre, wenn wir Auswärtigen ihnen lediglich das Geld zukommen lassen würden, das wir in der Lagunenstadt auszugeben gedenken, und möglichst fern bleiben würden…
… Ich habe dreierlei Lehren aus diesen unguten Begegnungen gezogen: Zum einen werde ich mir dadurch meine Liebe und mein Interesse an dieser faszinierenden Stadt nicht verderben lassen. Zum Zweiten: Ich werde Italienisch büffeln. Und wie! Damit ich bei meinem nächsten Aufenthalt in La Serenissima mit der passenden verbalen Münze herausgeben werde können. Und zum Dritten: Ich werde hier in meiner Heimat auf gar keinem Fall nach dem Muster „Gleiches mit Gleichem vergelten“ verfahren. Ganz im Gegenteil. Ich werde in Zukunft noch härter an mir arbeiten, um meinen Mitmenschen freundlich, zuvorkommend, respekt- und rücksichtsvoll, und vor allem gastfreundlich zu begegnen…