… „Huhuuuu! Is‘ da ebban (jemand) dahoam?“… 😉

Glück ist die Summe schöner Momente
… Oh! So vui Fans und Groupies stehn da unten auf da Straß‘!“…
… „Da muaß i mi jetzt amoi fesch machn.“…
… „So, a jedes Federl sitzt. Jetzt werd erst amoi fleißig geklappert, des ghört nämlich für an Storch von Welt zum Gschäft.“… 😉
… „A feine Profilaufnahme gefällig?“…
… „Jawoi, i bin a Star! Lasst’s die Kameras rattern und die Auslöser glühn, meine liabn Fans und Groupies!“…
… treffen sich zum Golfspielen. Es dauert nicht lange, und sie beginnen mit ihren besonderen Künsten zu prahlen…
… Der erste: „Ich habe vor ein paar Jahren einen jungen Pianisten operiert, der sieben Finger verloren hatte! Inzwischen füllt er mit seinem Spiel die größte Konzertsäle, und gibt demnächst sogar ein Privatkonzert für die Queen von England.“…
… Der zweite: „Ach, das ist gar nichts! Einem meiner Patienten wurden bei einem schweren Unfall beide Arme und beide Beine abgetrennt. Zwei Jahre, nachdem ich ihn operiert hatte, gewann er bei den Olympischen Spielen eine Goldmedaille.“…
… Der dritte: „Ihr seid doch nur Amateure! Ich bekam mal mit, wie ein sturzbesoffener und zugekiffter Cowboy hoch zu Roß frontal mit einer riesigen Güterlok zusammen prallte. Das einzige, was unversehrt blieb, waren der Arsch des Mannes und die blonde Mähne des Gauls. Ich operierte – und heute ist das der 45. Präsident der Vereinigten Staaten.“…
(Im Gesichtsbuch entdeckt)
… hatte man mich nach langer Zeit endlich einmal wieder zum Wachdienst im M.O.C., dem kleinen Münchner Messezentrum, eingeteilt. Zur Passierscheinkontrolle an der nördlichen Ausfahrt. Ich liebe es! Mein „Domizil“ am Freitag und Samstag war die winzig kleine „Villa Kunterbunt“, so nennt der freundliche Dienstleiter das Wachhäuschen an der Nordflanke der vier Messehallen…
… In dem Kabäuschen ist es dank gut funktionierender Heizung kuschelig warm. Außerdem habe ich eine formidable Aussicht auf eine nahe Straßenkreuzung, und es wird mir nie langweilig, das Geschehen dort zu beobachten. Und ich darf lesen, was uns im Museum ja strengstens untersagt ist. Ich hatte ein wirklich feines Buch dabei, aber davon ein andermal…
… Meine Aufgabe bestand darin, die an der Südlichen Zufahrt den Anlieferern und Handwerkern der jeweiligen Aussteller ausgehändigten Passierscheine wieder einzusammeln, und die gewährte Zeitspanne – ein bis drei Stunden – zu überprüfen. Rein theoretisch würde es eine empfindliche Strafe kosten, würde der genehmigte Zeitrahmen gesprengt werden. Praktisch darf ich aber durchaus ein bis mehrere Augen zudrücken. Wenn ich den jeweiligen Passierschein in Empfang genommen habe, betätige ich mittels Knöpfchen die Ausfahrtschranke und entlasse Fahrzeug samt Insassen sozusagen in die Freiheit…
… Fast alle Anlieferer, Handwerker und Aussteller sind Vollprofis, seit vielen Jahren schon im Geschäft. Sie steuern ihre fahrbaren Untersätze gekonnt so nahe an meine Villa Kunterbunt, dass wir das Procedere ohne kraftraubende Verrenkungen ganz bequem durch die geöffneten Fenster abwickeln können. Oft entspinnen sich dabei auch nette Unterhaltungen…
… Hin und wieder geschieht es, dass ein Obermufti einer exklusiven Firma, die ihre Produkte auf der bevor stehenden Messe zeigt, in teurem Zwirn und mit gelacktem Haar seine riesige Bonzenschleuder meterweit von meinem Häuschen entfernt an der Schranke abstellt. Und mir dann huldvoll winkt, ich solle mich doch bitteschön zu ihm bequemen. Ich winke charmant lächelnd ebenso huldvoll zurück, und bleibe gelassen sitzen. In der Regel wiederholt sich dieses Hin- und Hergewinke, denn es pflegt immer ein Weilchen zu dauern, bis der Führungskraft aufgeht, dass ICH die Königin der Nördlichen Ausfahrt bin, Herrin über die den Fahrweg versperrende Schranke, dass ICH hier in meinem kleinen Reich die Audienzen zu gewähren pflege, sonst niemand. Dann endlich wird der Nobelhobel mit viel Getöse zurück gesetzt, ein neuer Anlauf genommen und mein winziges Schlösschen angesteuert. Oder der gnädige Herr schält sich umständlich aus seinem Sitz und stelzt über die Fahrbahn auf mich zu, den geforderten Passierschein mit eisiger Miene vor sich her tragend…
… Ich weiß, ich bin wieder einmal boshaft, aber ich pflege eine solche Szene innerlich immer sehr zu genießen. In mir schlummert halt doch ein kleines Stückerl Revoluzzerseele… 😉
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