… in Lindau ist das Alte Rathaus, eines meiner Lieblingsgebäude der Inselstadt. Es wurde ab 1422 zunächst im gotischen Stil errichtet – der Bau dauerte 14 Jahre – und Ende des 16. Jahrhunderts im Renaissance-Stil umgebaut. Eine hölzerne Treppe an der Fassade zum Bismarckplatz führt zum sogenannten Verkünder-Erker, von dem aus in früheren Zeiten die Einwohner:Innen über die allerneuesten Neuigkeiten informiert wurden. Beide Fronten des prächtigen Anwesens sind üppig mit schönen Malereien geschmückt, die neben biblischen Szenen auch die Lindauer Geschichte darstellen…
… Ich wünsche euch einen guten und möglichst unbeschwerten Tag!…
… unternahmen meine Freundin G., die endlich mal wieder ein paar Tage zu Besuch war, und ich vor einer Woche. Eigentlich wollten wir an den Königssee, doch da die Wettervorhersage für den Südosten am letzten Dienstag eher suboptimal war, krempelten wir kurzerhand unsere Pläne um und machten uns in aller Frühe auf den Weg gen Westen…
… Die schmucke Stadt am Bodensee gibt es bereits seit der Römerzeit. Sie wird urkundlich als Damenstift “Lindoua” zum ersten Mal Ende des 9. Jahrhunderts erwähnt, und war lange Zeit ein bedeutender Markt, auf dem Wein, Edelobst, Gemüse, Schmalz, Käse, Vieh, Flachs und Hanf gehandelt wurden. Ende des 13. Jahrhunderts wurde die Ansiedlung zur Reichsstadt ernannt. 1806 erfolgte die Eingliederung in das neu proklamierte Königreich Bayern. Der Hafen mit dem Leuchtturm, dem südlichsten Deutschlands und einzigen Bayerns, und dem hoch aufragenden Löwen an der Einfahrt entstand 1856. Seit den fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts findet in Lindau alljährlich ein stets viel beachtetes Treffen von Nobelpreisträger:Innen mit Nachwuchswissenschaftler:Innen statt. Die historische Altstadt, der alte Bahnhof und der Hafen liegen auf einer Insel, die durch den 1854 errichteten Bahndamm und etlichen Brücken mit dem Festland verbunden ist…
… Der Mangturm am Hafen – von 1180 bis 1856 fungierte er als Leuchtturm. Scherzhafterweise hängt ein sehr langer künstlicher Zopf aus einem der Fenster – “Rapunzel, lass’ dein Haar herunter!” kommt einem da unwillkürlich in den Sinn… 😉
… I love Lindau – das trifft zu. Ich bin ausgesprochen gerne in dieser schmucken Stadt, und natürlich auch am Bodensee, der mich vor etlichen Jahren dermaßen fasziniert hatte, dass ich meine gesamte Freizeit damit verbrachte, ihn etwas zu erkunden…
… Diese knallrote schmucke Motoryacht, die im Hafen zum Verkauf angeboten wurde, bereitete G. und mir viel Freude. Wir malten uns sehr lebhaft aus, wie wir an Bord die tollsten Reisen erleben und die aufregendsten Parties feiern würden… 😉
… An der Hafenmauer blühen grade die herrlichsten Rosen…
… Ein kleiner, gut getarnter, gefiederter Beobachter…
… Wir schlenderten langsam Richtung Hafeneinfahrt, warfen einen Blick auf das Schweizer Ufer – die Berge dahinter waren leider von Wolken verhüllt – und machten uns dann auf den Weg Richtung Innenstadt…
… mich der freundliche, ältere Herr in bayerischem Gwand, der sich ein bisserl was zu seiner Rente hinzuverdient, indem er Gäste in seiner romantisch dekorierten Rikscha durch Lindau kutschiert, zu einer Rundfahrt einlud, stand mir nach der Besichtigung der Gartenausstellung der Sinn doch eher danach, mich an Bord eines Dampfers ein Weilchen über den Bodensee schippern zu lassen…
… Ich versprach dem guten Mann aber, bei meinem nächsten Lindau-Besuch auf sein Angebot zurück zu kommen… 😉
… Und da bog sie auch schon in den Hafen ein, die “Schwaben”, die den Beinamen “Apfelschiff” trägt…
… Während wir gemächlich ablegten, zog der Zeppelin an der Antenne auf dem Gipfel des Pfänder vorbei Richtung Schweizer Berge…
… Immer wieder ein wahrlich schöner Anblick…
… Das idyllische Wasserburg…
… Schloss Montfort in Langenargen…
… In Friedrichshafen ging ich von Bord. Gemächlich stampfte die “Schwaben” weiter Richtung Konstanz. Über dem Schweizer Ufer ragten die Schroffen, Grate und Gipfel des Säntis in den leicht diesigen Sommerhimmel…
… Ich schlenderte noch eine Weile die Uferpromenade entlang, bevor ich mich Richtung Bahnhof wandte, und per Zug zurück nach Lindau fuhr…
…Ich wollte dort in einem der Restaurants am Hafen vor meiner Rückkehr nach München noch fein essen. Doch leider ignorierte mich die junge Bedienung zwanzig Minuten lang – ob sie keine Lust hatte, oder ich ihr nicht sympathisch war, wer weiß. – So entfernte ich mich resigniert und leicht verärgert, erstand ich im nahen Bahnhof ein wagenradgroßes Fladenbrot mit Döner samt Beilagen, und speiste auf dem Bahnsteig – vielleicht sogar besser, als in jenem Lokal, in dem ich so schnöde übersehen wurde… 😉
… Ein überirdisch schöner Sonnenuntergang rundete den Tag am Bodensee ganz wunderbar ab…
… Ich wünsche euch ein schönes und unbeschwertes Wochenende! – Ich bin schon seit den Morgenstunden mit mir uneins, ob ich eine Tour durchs Viertel unternehmen soll – es finden am Samstag endlich wieder die Hofflohmärkte statt -, oder ob ich gen Landshut ziehe um mir das Ersatzprogramm für die aufgrund von Corona auf 2023 verschobene Fürstenhochzeit anzusehen. Ich bin aber ganz sicher, dass ich euch demnächst informieren werde, wohin es mich verschlagen hat… 😉
… Da hat man sich schon einiges einfallen lassen, das durfte ich zu meiner Freude schon nach wenigen Schritten feststellen. Der Hauptteil des südlichen Abschnitts des neu gestalteten Bürgerparks ist dem Thema “Reisende Pflanzen” gewidmet. Anhand mehrerer lang sich hinziehender, mit Blumen, kleinen Baumsetzlingen und Kräutern bestückter, robuster Regalwände und kurzen Begleittexten wird anschaulich dargestellt, auf welch unterschiedliche und durchaus kreative Weise Pflanzen auf Wanderschaft gehen, und sogar riesige Ozeane überwinden können…
… Ein Gartenabschnitt ist namhaften Nobelpreisträgern:Innen gewidmet. Diese internationalen Koryphäen verschiedener Forschungsgebiete treffen sich ja einmal pro Jahr zu einer mehrtägigen Konferenz in Lindau. Es gibt eine stille Ecke der Besinnung und inneren Einkehr, und ganz viele wundervolle Ausblicke auf den großen, herrlich blau schimmernden See. Man kann sich an der langgezogenen Mauer der Uferbebauung auf hohen, bunten Stühlen niederlassen, in umgestalteten Gewächshäusern einen Imbiss zu sich nehmen, auf gemütlichen Liegen im Schatten alter, knorriger Bäume ein Nickerchen machen. Es gibt eine große Blühwiese mit eifrig summenden, fleißigen Bienchen. Eine kleine Bucht im Norden des Parks hat man mittels geschwungener, flacher Stufen zu einem Badeparadies vor allem für Kinder gestaltet. Große, knallbunte, wie zufällig in die Landschaft verstreute Blumenkübel lockern das Ambiente auf. Und immer wieder mal zieht leise und behaglich brummelnd der Friedrichshafener Zeppelin seine Bahn über den makellosen Sommerhimmel… – Ein einziger kleiner Wermutstropfen ist – so finde ich – das gastronomische Angebot. Ich hatte erwartet, dass in den kleinen Buden im südlichen Teil regionale Produkte feil geboten werden, aber man beschränkt sich da leider auf die mittlerweile übliche Melange von asiatischem Essen und Junkfood…
… Anbei ein Kaleidoskop meiner Eindrücke. Ihr Lieben wisst ja längst, dass ihr nur auf ein Bild zu klicken braucht, wenn ihr es vergrößert ansehen wollt… 😉
… hat es mich endlich einmal wieder an den Bodensee verschlagen. Grund war die Neugestaltung des Bürgerparks entlang des Lindauer Westufers, die mit einer recht großen, bis in den Herbst dauernden Gartenschau gefeiert wird. Die Anreise mit der Deutschen Bahn war wieder einmal sehr beschwerlich – es mussten nicht nur drei sehr steile Stufen erklommen werden, um in den Waggon zu gelangen, zwischen Zug und Bahnsteig klaffte zudem auch noch ein ca. zwanzig Zentimeter breiter Spalt. Wenn es nicht hilfreiche Mitmenschen gegeben hätte, die mir beim Ein- und Aussteigen den Rollator hinein und hinaus bugsierten, würde ich wahrscheinlich heute noch höchst frustriert im Münchner Hauptbahnhof am Bahnsteig stehen…
… Der Anblick meines absoluten Lieblingssees entschädigte mich dann allerdings für das Ungemach während meiner Reise. Ich habe wieder einmal sehr viel zu zeigen und zu erklären. Für den Anfang eine kleine Bildergalerie meiner Eindrücke…
… des Alleinreisens besteht darin, dass man von jetzt auf gleich den grob geplanten Tagesablauf über den Haufen werfen und nach Gusto ändern kann. An sich wollte ich ja mit dem Bus vom Friedrichshafener Flughafen zum Bahnhof, um dort den nächsten Zug zurück nach Ulm und München zu nehmen. Doch dann kam mir in den Sinn, dass ich doch viel lieber über die schöne Bahnstrecke ab Lindau wieder nach Hause fahren würde. Und am allerliebsten mit einem Schiff nach Lindau gondeln statt mit dem Regionalexpress. So verließ ich am Hafen den Linienbus – und hatte ganz großes Glück, denn nur zehn Minuten später legte ein Dampfer ab, der mich kostenlos und ohne Zwischenhalte zur schönen bayerischen Inselstadt am Bodensee bringen würde…
… Das große Schiff war beinahe leer, so ergatterte ich ohne Mühe einen sehr feinen Sitzplatz am Bug. Beinahe lautlos zogen wir über den großen, tiefblauen, ruhigen See, und wie stets, wenn ich in dieser Gegend bin, fühlte ich wundervolles Wohlbehagen…
… Den krönenden Abschluss eines schönen, abwechslungsreichen und interessanten Tages bildete ein fulminantes Sonnenuntergangs-Feuerwerk des Großen Himmelsmalers…
… Für mich war dieser Bomber aus dem Zweiten Weltkrieg mit seiner auf Hochglanz lackierten und polierten Außenhaut aus Aluminium im wahrsten Sinne des Wortes das schillernde und glänzende Schmuckstück der Flugschau…
… Die zweimotorige Maschine, die heute zum Flottenpark der Flying Bulls in Salzburg gehört, wurde 1945 in Kansas gebaut. Sie war nie im Kriegseinsatz, sondern wurde einige Jahre als elektronische Testplattform verwendet, bevor sie auf einem riesigen “Flugzeugfriedhof” in Arizona “eingelagert” wurde. In den Siebzigern sollte sie zum Löschflugzeug umgebaut werden. Dieser Plan ist jedoch nie realisiert worden. Bis Mitte der Achtziger war sie in Besitz eines Fliegerklubs in Kansas City…
… 1995 wurde sie von den Flying Bulls erworben, noch in den USA in ca. 20.000 Arbeitsstunden von Grund auf restauriert und umgebaut. Von der B-25J “Mitchell” existieren weltweit mittlerweile nur mehr vier Stück. Der Bomber der Salzburger Flying Bulls ist inzwischen europaweit ein heissbegehrter und sehr gern gesehener Teilnehmer von Ausstellungen und Flugschauen. Es ist schon sehr beeindruckend, wenn die blitzende und glänzende Maschine mit dem tiefen, lauten Brummen ihrer zwei Vierzehn-Zylinder-Sternmotoren über einen hinweg zieht…
… bin ich am Samstag mal wieder ausgiebig gewesen. Und durfte viel Interessantes und auch Schönes sehen und erleben. Genaueres erzähle ich euch demnächst, denn solch ausgedehnte Touren fordern stets ihren Preis – am nächsten Tag hänge ich für gewöhnlich in den Seilen, und muss mich erst mal ausgiebig schonen und regenerieren… 😉
… Nachdem ich dem Kampf eines kühnen jungen Windsurfers mit den tiefgrünen Wellen zugesehen hatte, setzte ich mich langsam in Bewegung und zog gen Lindau. Vertrautes und Neues durfte ich beiderseits des Wegs entdecken, das Neue bestand hauptsächlich in Wohngebieten, die man dort hingeklotzt hatte, wo sich vor einigen Jahren noch Obstplantagen und Weinberge sanft hinunter zum Seeufer geschwungen hatten. Stattliche Anwesen thronten über den glitzernden Wassern – ein Gutshaus, das ich in meinem seit langem schon brach liegenden Romanfragment “Starlight Sue” zu verewigen versucht hatte, die Villen Alwin, Lindenhof und Elena, das wuchtige und dennoch vornehm wirkende Hotel Bad Schachen (das sich allerdings am besten vom Wasser aus fotografieren lässt 😉 )…
… Im Garten eines schönen, einem Schweizer Chalet gleichenden Hauses entdeckte ich einen zarten, kleinen Mandelbaum, von rosigen Blüten überhaucht. Eine vornehm wirkende Dame war auf der Veranda zugange, ich fragte höflich, ob ich das Bäumchen fotografieren dürfe, nach dem langen Winter sei ich förmlich ausgehungert nach den ersten Frühlingsboten. Sie meinte lächelnd, dass sie das sehr gut verstehen würde, und ließ mich ein…
… Der Wind wurde stetig stärker, heftige Böen fauchten immer öfter vom See her. Als ich nach etwa dreistündigem Marsch den Damm zwischen dem Festland erreicht hatte, hatte sich der Himmel mit tiefhängenden und bedrohlich wirkenden Wolken überzogen, auf der Schweizer Seite regnete es bereits…
… Dank einer Baustellen-Umleitung musste ich Richtung Bahnhof einen Umweg durch die Lindauer Altstadt machen. Als ich endlich mein Ziel erreicht hatte, war ich ziemlich fertig. Aber dennoch ein bisschen stolz auf mich, hatte ich doch trotz meiner Behinderung eine Strecke von fast sechs Kilometern zurück gelegt. Am nächsten Tage fühlte ich mich, als hätte man mich durch den Fleischwolf gedreht – aber das ist mir dieser schöne Tag am Bodensee wert gewesen…
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