… der Berchtesgadener Talkessel erfüllt von urtümlich anmutendem Brüllen und dem Geläut teils schwerer Kuhglocken. Die Strohbuttmandln und Fellkramperl treiben an der Seite des Heiligen Nikolaus ihr Unwesen. Dieser Brauch geht vermutlich sogar bis in die Zeit der Kelten zurück, und wurde im Laufe der Jahrhunderte, nachdem das Christentum nach Europa gebracht worden ist, sozusagen in den neuen Glauben integriert. Der Lärm sollte ursprünglich böse Geister vertreiben, damit man unbeschwert nach der Wintersonnenwende am 21. Dezember ins neue Jahr starten konnte. Das Schlagen junger Mädchen (und auch alter Frauen, wie ich schmerzhaft feststellen musste 😉 ) sowie junger Burschen, und das Beschmieren der Gesichter mit Ruß symbolisiert einen ebenfalls uralten Fruchtbarkeitsritus…
… Alle Jahre wieder kommt dieser Tage in etlichen Internetforen und den Medien die Frage auf, ob die gruseligen Masken der Kramperl und Buttmandl und die unheimliche Stimmung, die sie ohne Zweifel verbreiten, kleinen Kindern nicht gar seelischen Schaden zufügen würden. Ich denke nicht. Wer im Alpenraum lebt, wächst mit derlei auf. Man kennt die Geschichte dieses Brauchtums, und ist mit Recht stolz darauf. Die Buttnmandl- und Kramperl-Bassn (Gruppen), die rund um den Nikolaustag unterwegs sind, haben es in der Regel auf Halbwüchsige abgesehen, kleine Kinder haben normalerweise nichts vor ihnen zu befürchten. Zudem bin ich der Meinung, dass der niveaulose und vor Sex and Crime nur so strotzende Müll, der bereits untertags in diversen Fernsehprogrammen ausgestrahlt wird, kleinen Menschen mit Sicherheit mehr schadet als ein leichter Schlag mit einer Haselnussgerte einmal im Jahr…
… Hier einige Impressionen vom 5. Dezember im Markt Berchtesgaden:…
18 Antworten zu “Alljährlich ist am 5. und 6. Dezember…”
Ach, es auch schön wenn eine Tradition erhalten bleibt, aber wenn manche Kritik daran äußern
Da bin ich ganz und gar deiner Meinung.
Die Perchten kommen zweimal nach Freising. 🙂 Da freue ich mich schon drauf.
Hier in München ist am Sonntag Nachmittag ein großer Perchten- und Krampuslauf.
Mir gefallen die Masken. Altes Brauchtum schadet nicht, wenn man es mit den Hieben nicht übertreibt.
Man kann Kinder auch nicht vor allem bewahren.
Die Masken sind zum Teil sehr alt, und sorgfältig handgearbeitet… Und ich bin voll und ganz deiner Meinung!
… hoffentlich hat das Schlagen … >>(… und auch alter Frauen, wie ich schmerzhaft feststellen musste 😉)<< keine weiteren Folgen für dich. Hatte ich da nicht irgendwas von uraltem Fruchtbarkeitsritus gelesen?😂😂😂moin meine Liebe🙋💝
Der Hieb mag zwar gut gemeint gewesen sein – aber bezüglich Fruchtbarkeitsritus ist da schon Hopfen und Malz verloren. 😆
Moin! <3
… ich weiß das ja, war auch nicht ernst gemeint
Weiß ich doch, liebe Rose. <3
😊💐
😆😆
Gruselig. Und schön! 😍
Liebe Grüße,
Meermond
Ja, nicht wahr! 🙂 Und das immer wieder, auch wenn man’s noch so oft erlebt hat… 🙂
Herzliche Grüße!
Sehr schöne Fotos einer alten Tradition die du hier zeigst ,dazu einen informativen Text.
Ich danke dir, lieber Werner. Willkommen hier!
Hat dies auf Die Erste Eslarner Zeitung – Aus und über Eslarn, sowie die bayerisch-tschechische Region! rebloggt.
Danke schön! 🙂