… Wenn in der schmucken Altstadt von St. Gallen rund um die hoch aufragenden Türme der Stiftskirche internationale Straßenkünstler:Innen und Foodtrucker ihr mannigfaltiges und beeindruckendes Können zum Besten geben, dann heisst es „Aufgetischt!“ Demnächst gibt es sicher mehr davon… 😉
… ist das prachtvolle Pacelli-Palais in der Georgenstraße, die quasi als Grenze zwischen den Stadtvierteln Maxvorstadt (südlich davon) und Schwabing gilt…
… Befragt man die „allwissende“ Tante Guggel danach, erhält man erstaunlich wenig Informationen über dieses Anwesen. Lediglich, dass es ein großbürgerliches Wohnhaus gewesen sei, in den Jahren 1880/81 errichtet und um die vorletzte Jahrhundertwende im neubarocken Stil umgebaut. Der ursprüngliche Bauherr soll es um 1917 dem damaligen päpstlichen Nuntius in Deutschland, Eugenio Pacelli, der Anfang März 1939 zum während des NS-Regimes und des Zweiten Weltkriegs recht umstrittenen Papst Pius XII gewählt wurde, zum Kauf angeboten haben, daher rührt der Name…
… Während der Bombenangriffe auf München in den letzten beiden Kriegsjahren wurde der rückwärtige Teil des Pacelli-Palais schwer beschädigt. In den sechziger Jahren fügte man dann einen „modernen“ Anbau an, der im Kontrast zum neubarocken Vorbau trotz „Neugestaltung“ im Jahr 2008 dermaßen gräuslich ist, dass ich es nicht fertig brachte, ihn zu fotografieren…
… Das Schöne an spärlichen Informationen ist, dass man der Phantasie freien Lauf lassen kann. Und so stand ich eine Weile in Tagträume versunken auf dem Gehweg gegenüber des Palais und fabulierte mir manch eine Geschichte zurecht, die sich in längst vergangenen Tagen hinter der prächtigen Fassade vielleicht zugetragen haben mochte…
… Auf dem Heimweg betrachtete ich mit einem kleinen bisschen Neid eine vor Blumen schier überschäumende Balkon-Oase. Bei mir grünt und blüht es zwar auch fein – aber dagegen kann ich nicht „anstinken“… 😉
… Einst eine der wenigen Tankstellen im Stadtraum München, ist die 1955 erbaute Metropol-Garage in der Georgenstraße nun ein Büro samt Kunstraum, in dem wechselnde Ausstellungen statt finden…
… Mit dieser Veranstaltung will man seit nunmehr 25 Jahren den Besucher:Innen Kunst, Tradition und Kultur des Landes der aufgehenden Sonne nahe bringen. Vor dem Teehaus Kanshoan, das sich auf einer Insel im Eisbach befindet, finden Tee-Zeremonien statt, es gibt Origami- und Ikebana-Anleitungen, Einführungen in das Go-Spiel, man kann Vorführungen japanischer Kampfsportarten, des Bogenschießens und der Bon-Tänze bestaunen, sowie traditioneller und moderner Musik Nippons lauschen. Zudem werden an mehreren Ständen Japans kulinarische Köstlichkeiten feilgeboten…
… Ich hatte dieses Fest, das natürlich wie alle anderen „Events“ zwei Jahre pausieren musste, als recht klein, aber doch sehr fein in Erinnerung, den Termin im Kalender dick angestrichen, und mich schon Wochen vorher darauf gefreut…
… Der Andrang des Publikums war bereits am frühen Nachmittag dermaßen groß, dass ich nach zwei Runden über das Festgelände aufgab und zurück nach Hause fuhr. Das machte nicht so richtig Spaß, vor allem, weil es mit dem Rollator stets beschwerlich ist, sich einen Weg durch Menschenmassen zu bahnen. Zudem wurde mir die Freude ein wenig dadurch vergällt, dass die meisten Protagonist:Innen bei den einzelnen Vorführungen – Tee-Zeremonie, Kampfsportarten, Bogenschießen, Bon-Tänze etc. – Deutsche und leider, leider keine Japaner:Innen waren. Mag sein, dass ich da pingelig bin, aber so ging für mich ein Gutteil der Authentizität verloren. Und ich hatte das durchaus anders in Erinnerung. Am schönsten fand ich die bunte Schar der Manga- und Cosplay-Kostümierten, sowie die kunstvollen Ikebana-Gestecke…
… Aufgrund des starken Andrangs war natürlich auch das Fotografieren recht schwierig. Ein paar Bilder sind mir aber dennoch gelungen… 😉
… Es war früher Nachmittag geworden, und ich beschloss, mit den Trambahnlinien 1 und 2 mit Zwischenhalten an den Sehenswürdigkeiten langsam Richtung Stubentor zu gondeln und von dort aus entlang des Stadtparks und über das verbetonierte Flussbett der Wien zum Zug zu spazieren – in meiner heiligen Einfalt verwechselte ich die Bahnhöfe Wien Mitte und Wien Hauptbahnhof miteinander… 😉
… Die Urania, benannt nach der griechischen Muse der Astronomie, heutzutage Volksbildungshaus, entstand im ausgehenden 19. Jahrhundert auf Anregung des Wiener Doktors Wilhelm Mayer als wissenschaftliches Theater. Das im neobarocken Stil geschaffene Bauwerk mit Observatorium, Vortrags- sowie Kinosaal wurde im Jahr 1910 eröffnet, Architekt war der Otto-Wagner-Schüler Max Fabiani. 2002 bis 2003 wurde es umfassend restauriert und ausgebaut. Es entstanden zusätzliche Säle, Büros, eine Bibliothek sowie eine Cafeteria. Das Observatorium dient nun als Volkssternwarte…
… Unweit der Urania befindet sich am Franz-Josephs-Kai des Donaukanals ein Badeschiff mit Sonnendeck, Bar und Restaurant. Der Betrieb hielt sich in an jenem Dienstag in Grenzen, aber ich kann mir gut vorstellen, dass dort an den Sommerwochenenden der Bär steppt…
… Über den Wipfeln hochragender Bäume und den umliegenden Häusergiebeln ragte das Riesenrad des Praters empor…
… Die romantische Häfnergasse nahe des Schwedenplatzes. Da es einen Handlauf gibt, und die Stufen nicht allzu hoch sind, werde ich bei meinem nächsten Wien-Besuch diese kleine Straße vielleicht erkunden… 😉
… Am und um den Schwedenplatz gibt es nicht nur die Utopia und die Häfnergasse, sondern auch eine höchst feine italienische Eisdiele. Dort labte ich mich an sehr delikatem Mandarine-Zimt-Eis und ruhte mich im Schatten ein bisschen aus, bevor ich weiter zog…
… Schaut euch doch mal diese Lümmel an, die hauen doch glatt ein Loch in die Hauswand! (Entdeckt nahe des Schwedenplatzes)… 😉
… Was für ein wunderschönes Jugendstilhaus! Ganz oben, bei den verglasten Kuppeln, da hätte ich gerne eine kleine Wohnstatt… 😉
… Der Deutschmeisterplatz, 1876 benannt nach dem Infanterieregiment Hoch- und Deutschmeister Nr. 4, das hauptsächlich aus Wienern bestand…
… Das um 1870 im neogotischen Stil erbaute Wiener Rathaus. Es liegt ein wenig vom Ring zurückgesetzt, auf dem großen Vorplatz finden Weihnachtsmärkte und etliche Festivitäten statt. Während meines Wien-Besuchs hat es dort grade ein Filmfest gegeben…
… Genau gegenüber befindet sich das weltberühmte Burgtheater. Es ist nach der Comédie Francaise das zweitälteste europäische sowie das größte deutschsprachige Sprechtheater. Das alte Burgtheater befand sich von Mitte des 18. Jahrhunderts an am Michaelerplatz nahe der Hofburg. Der jetzige Bau wurde 1888 eröffnet. Infolge verheerender Bombenangriffe brannte die Kulturstätte völlig aus. 1955 wurde das nach den Originalplänen neu errichtete Burgtheater wieder eröffnet…
… In Wien kann man nicht nur seinen Durst an vielen Wasserspendern stillen und sich erfrischen, man kann auch an allen Ecken und Enden für zwanzig Cent auf großen, altmodisch anmutenden Waagen sein Gewicht überprüfen. So was würde in München nicht lange unbehelligt stehen, solche Geräte würden binnen weniger Tage schwer vom Vandalismus gezeichnet oder gar gestohlen sein…
… Die Prachtvolle an der Donau wurde heuer im Juni zum elften Mal zur lebenswertesten Stadt der Welt gekürt. Ausschlaggebend dafür waren vermutlich ungezählte Faktoren – und ich denke mal, dass dieser auch eine Rolle bei der Entscheidung dieser Wahl gespielt haben mag: Die vielen Trinkwasserbrunnen, an denen Einheimische und Besucher:Innen nach gusto kostenlos ihren Durst stillen und die Wasserflaschen auffüllen können. Oben befinden sich Düsen, die einen hauchfeinen, angenehm kühlen Nebel versprühen, und an heißen Sommertagen für eine kleine Erfrischung sorgen. So etwas würde ich mir für unsere Großstädte auch wünschen!…
… Der österreichische Künstler Friedensreich Hundertwasser – eigentlich Friedrich Stowasser – beschäftigte sich seit den fünfziger Jahren des vorigen Jahrhunderts auch mit Architektur. Er entwickelte Modelle, mit denen er ab den Siebzigern seine Ideen der Dachbewaldung, Wiesen auf den Häusern und einer völlig revolutionären Raumgestaltung publik machte und für großes Aufsehen sorgte. Auf Initiative des damaligen Wiener Bürgermeister Gratz erhielt der eigenwillige Künstler die Gelegenheit, anhand eines Stadthauses seine Vorstellungen zu verwirklichen. Nach langer Suche nach einem geeigneten Bauplatz und einem Zerwürfnis mit dem Hundertwasser zur Seite gestellten Architekten konnte zu Beginn der Achtziger endlich das Projekt des großen Wohn- und Geschäftshauses in der Kegelgasse 34 – 38 in die Tat umgesetzt werden…
… Der Gebäudekomplex wirkt auch an die vierzig Jahre nach der Errichtung durch seine Buntheit, den Detailreichtum, die ungewöhnliche Fassadengestaltung, die verschieden geformten, farbigen Säulen und seine üppige Begrünung außergewöhnlich. Ich verbrachte viel Zeit damit, es von außen so genau als möglich zu erforschen. Meine Bewunderung für Friedensreich Hundertwasser wuchs zusehends, und auch das Bedauern darüber, dass seine architektonischen Träume bis dato leider doch nicht die bauliche Gestaltung unserer Städte revolutioniert haben. Unsere Metropolen wären mit Sicherheit um einiges lebenswerter…
… Von der Aspernbrücke über den Donaukanal nahe des Schwedenplatzes aus kann man übrigens recht gut den Hundertwasser-Turm der Müllverbrennungsanlage Spittelau erkennen, der im Zuge einer Neugestaltung durch den Künstler im Jahr 1987 entstanden ist. Und dank meines 18-300er Teleobjektivs konnte ich ihn auch ziemlich gut „zuawaziagn“ (heranzoomen 😉 )…
… Beim U-Bahn-Zugang Kettenbrückengasse, am westlichen Ende vom Naschmarkt, und ein sehr gutes Beispiel dafür, wie sich so etwas auch schön und nicht nur funktional gestalten lässt, hat man einen freien Ausblick auf die Pracht der Häuserfront längs der Linken Wienzeile. Einige sind in üppigem „Zuckerbäckerstil“ erbaut worden, der mich immer ein wenig an opulente Hochzeitstorten erinnert… 😉
… Ebenfalls ein Blickfang ist Otto Wagners Majolikahaus, das im Jahr 1899 erbaut worden war…
… Sehr auffällig ist zudem die Secession ein paar Schritte östlich des Naschmarkts, das Ausstellungsgebäude der Vereinigung bildender Künstler Österreichs, die am 3. April 1897 von Gustav Klimt und vielen anderen namhaften Kunstschaffenden gegründet worden war, um ihre Ablehnung gegen den damals im Wiener Künstlerhaus vorherrschenden Konservatismus und Historismus zum Ausdruck zu bringen. Wobei laut Wikipedia auch die Wiener Variante des Jugenstils oft als Secession bezeichnet wird. Hinter dem Gebäude, das den recht profanen Spitznamen „Krautkopf“ inne hat, befindet sich ein wienerisch-charmanter Hinweis auf einen „Hundekotsackerlspender“ – den ich mir aber nicht angesehen habe… 😉
… Der Zugang zur U-Bahn am Karlsplatz, wieder so ein an die Kaiserzeit erinnerndes Schmuckstückchen. Im Hintergrund ist die Karlskirche zu sehen…
… Frisch gestärkt durch ein kräftiges Frühstück im Hotel machte ich mich nach erholsamer Nachtruhe erneut auf den Weg Richtung Innenstadt. Ich hatte mir vor meiner Rückreise am frühen Abend viel vorgenommen, und war voller Tatendrang…
… Manchmal kann mich auch moderne Architektur ansprechen, so wie am Wiener Westbahnhof…
… Mein Ziel war der berühmte, wegen seiner aufdringlichen „Anreisser“, die einem auf Schritt und Tritt aus allen Himmelsrichtungen Probierhäppchen unter die Nase halten, sowie der bisweilen doch recht exorbitanten Preise auch berüchtigte Naschmarkt. Ich liebe nebst vielen anderen Dingen auch Märkte, und hatte mir bereits im Vorfeld meiner Kurzreise einen Bummel durch „Wiens Bauch“ fest vorgenommen…
… Der Naschmarkt hatte sich in früheren Tagen – von Mitte des 18. Jahrhunderts bis etwa 1900 – etwas weiter nordöstlich vor dem Kärntner Tor am Wiener Karlsplatz befunden. Man vermutet, dass der Name seinen Ursprung in der früheren Bezeichnung für einen Milcheimer, „Asch“, gehabt haben könnte. Aufgrund der Regulierung und Überbauung des Wienflusses wurde er zunächst provisorisch auf die Fläche zwischen Friedrichstraße und Kettenbrückengasse verlegt, wo er sich bis zum heutigen Tage befindet…
… Unter vielen anderen leicht kuriosen Dingen gibt es am Naschmarkt auch das Würstlparadies. Dort wird die Eva von einem Würstln tragenden Adam in Versuchung geführt. 😉 – Man braucht eine ruhige Hand und viel Fingerspitzengefühl, um von so einem riesigen Schinken hauchfeine Scheiben abzuschneiden. – Mit solch herzigen und freundlich lächelnden Kochlöffeln macht die Arbeit am Herd bestimmt noch viel mehr Freude. 😉 – „Packen’s mir bittschön das ganze Wagerl ein!“, hätte ich angesichts der höchst appetitlichen Verführungen vor einer kleinen Konditorei der Verkäuferin zugerufen. – Gefüllte Zelten sind eine sehr schmackhafte österreichische Spezialität. Ich erstand zwei Stück mit Nuss- und Mohnfüllung, die mir etliche Stunden später die Bahnfahrt schön versüßten. – Es gibt nichts, was Mensch nicht sammelt – an einem Stand in der Mitte des Marktes waren es Sardinenbüchsen in sämtlichen Variationen. – An einem anderen Stand wurde die Welt der Gewürze in all ihrer atemberaubenden Vielseitigkeit gezeigt, ich glaube, dort gibt es sämtliche Würzkräutlein, -pulver und -pasten der ganzen großen Welt zu kaufen. Und natürlich auch Zimtrinde am Stück. – Nebst der gefüllten Zelten erstand ich aus purer Neugierde auch ein kleines Sackerl getrockneter und kandierter Hibiskusblüten, und war angenehm überrascht, was das für ein guter Snack an heissen Sommertagen ist – nicht zu süß, mit einer leichten Säure, und erfrischend. Da werde ich mir bei meinem nächsten Wien-Besuch Ende August noch einmal eine Portion mitnehmen…
… An der dekorativen U-Bahn-Haltestelle Kettenbrückengasse angelangt wandte ich meine Blicke nach oben und war beeindruckt von der Schönheit der Häuser ringsum. Ich glaube, die werde ich euch demnächst en detail zeigen… 😉
… Irgendwann am frühen Abend landete ich vor dem stattlichen Koloss der Wiener Staatsoper. Eigentlich war ich ja nach diesem langen Tag – ich Langschläferin hatte bereits um fünf Uhr morgens aufstehen müssen, um beizeiten am Münchner Hauptbahnhof zu sein! – schon ein wenig mürbe, aber Wissbegierde und Entdeckerlust trieben mich noch immer weiter. So bestaunte ich den schönen Musentempel, wobei mir nebenbei wieder einmal einige Erinnerungen an die gute alte Zeit in der Münchner Staatsoper in den Sinn kamen, und machte mich dann auf den Weg entlang der Kärtner Straße Richtung Stephansdom. „Und dort nehmen wir dann aber die nächste U-Bahn zum Westbahnhof!“, maulten meine schon etwas strapazierten alten Knochen…
… In der Kärntner Straße reiht sich, so wie im Graben und den umliegenden Seitenstraßen auch, ein Ein-Euro-Laden an den nächsten – das ist ironisch gemeint. Sämtliche Stadtzentren weltweit scheinen seit etlichen Jahren schon in den Händen der stets gleichen Nobelmarken zu sein. Leider. Denn da geht so viel liebenswerte und charmante und interessante Individualität verloren…
… Die angrenzende Philharmoniker Straße wird beherrscht von einem der berühmtesten Hotels der Welt: dem Sacher. Einen Tag vor meiner Reise hatte ich noch auf der Website dieses gediegenen Etablissements gestöbert: Nicht nur die legendäre Torte ist mit einem Preis von 8,90 Euro pro Stück atemberaubend teuer, für ein Einzelzimmer müsste ich pro Nacht ca. 560 Euronen hinblättern. Nein, danke. Vielleicht gewinne ich ja mal viel Geld im Lotto, dann eventuell… Trotz des exorbitanten Preises für ein Stückerl Sachertorte standen am Einlass zum Cafè die Besucher:Innen Schlange bis hinaus auf die Straße. Ich überlegte kurz, ob ich die Leut‘ darüber informieren sollte, dass nur wenige Schritte entfernt das gleiche Gebäck für die Hälfte Geld angeboten wird, unterließ es aber wohlweislich…
… Das schönste in der Kärtner Straße war für mich ein riesiges Wandgemälde über den Arkaden eines Nobel-Shopping-Tempels…
… Am Stephansplatz erhebt sich schräg gegenüber des Doms das Haas Haus, der zweite Neubau dieses Anwesens seit der ursprünglichen Errichtung des Firmensitzes und Warenhauses der Wiener Teppichmanufaktur Philipp Haas & Söhne im Stil des Historismus in den Jahren 1866/67. Nach der Zerstörung des stattlichen Gebäudes in den Wirren des Zweiten Weltkriegs folgte im Jahr 1953 ein sehr schlichter Neubau, der in der Bevölkerung viele Jahre lang für viel Unmut sorgte, und 1985 abgerissen wurde. 1990 wurde das jetzige Bauwerk eröffnet, das für eine geraume Weile die Gemüter noch viel, viel mehr erhitzte. Es bildet zur prachtvollen und gediegenen Architektur des Stephansplatzes und des Grabens schon einen ausgesprochen harten Kontrast. Bei meiner ausführlichen Betrachtung war ich hin- und hergerissen. Ich bin halt doch sehr alten Bauweisen zugeneigt. Aber die Spiegelungen im gläsernen Erker hatten es mir durchaus angetan…
… … Die von der Wiener Künstlerin Billie Thanner am Südturm des Steffls errichtete Himmelsleiter aus Neonröhren, die seit Ostern 2021 jede Nacht erleuchtet, und den Auf- und Abstieg zwischen Himmel und Erde sowie die Tugenden symbolisiert, fesselte meine Blicke ein Weilchen, bevor ich mich in den Untergrund begab, und mich von der U-Bahn in Richtung Westbahnhof transportieren ließ…
… Dort angelangt waren es nur mehr wenige Minuten mit der Trambahn, und eine ganz kurze Strecke zu Fuß, bis ich am Hotel B&B Stadthalle Wien angelangt war. Nur wenig später streckte ich mich wohlig seufzend und frisch geduscht im komfortablen Bettchen aus, und es dauerte nicht lange, bis erholsamer Schlaf mir die Lider schwer machte…
… Was ich am zweiten Tag in Wien alles gesehen und erlebt habe, erzähle und zeige ich euch demnächst… 😉
… Die Wiener Pestsäule, auch Dreifaltigkeitssäule genannt, welche seit 1693 den Straßenzug Graben ziert, ist ein ausgesprochen markantes, vielseitig und üppig gestaltetes, 21 Meter hohes Denkmal – auch so eines, bei dem man unendlich viel Zeit mit Schauen und Staunen verbringen könnte. Sie ist wie ein zu Stein und Gold gewordenes Dankgebet, und eine Huldigung auch an den österreichischen Kaiser Leopold I., dessen Frömmigkeit Wien im Jahr 1683 gleich von zwei gar argen Übeln befreit haben soll – der letzten Pestepidemie und der Belagerung durch die Osmanen. Während der Corona-Epidemie wurde sie zu einer zentralen Anlaufstelle, Kerzen wurden dort aufgestellt und ungezählte Fürbitten um einen glimpflichen Ausgang der Pandemie sowie Kinderzeichnungen niedergelegt…
… Wenn die Kaiserlichen Hoheiten Sisi und Franzl wüssten, wozu man ihre Konterfeis heutzutage verwendet… Die Kaiserin Elisabeth als Likörflascherl und Tischglöckchen – das grenzt aber wirklich schon an Majestätsbeleidigung! Ts, ts, ts… 😉
… Das Wahrzeichen des Wiener Kaffee- und Tee-Import-Unternehmen Julius Meinl. Man hat sich im Jahr 2021 von dem in den letzten Jahren sehr umstrittenen Firmenlogo des kleinen Mohrs getrennt, das neue zeigt mittlerweile nur mehr die Kopfbedeckung, den Fes. An einer Hausecke des neuen Geschäfts im Graben darf er aber noch stehen, der kleine Mohr…
… Der Kohlmarkt wird überragt von der stattlichen Kuppel der Wiener Hofburg…
… Die Hofburg war vom ausgehenden 13. Jahrhundert bis 1918 (mit Unterbrechungen) die Residenz der Habsburger in Wien. Seit Ende 1946 fungiert sie als Amtssitz des Bundespräsidenten, unter anderem sind die Österreichische Nationalbibliothek, das Denkmalamt, das Sisi-Museum, sowie die Wiener Hofreitschule in diesem 24 ha umfassenden Areal untergebracht, das als der größte nicht-religiöse Gebäudekomplex Europas gilt. Man bräuchte Wochen, um dieses Bauwerk zu erforschen, Myriade und ich schlenderten langsam von Ost nach West hindurch, angestrengt nach jedem noch so kleinen Fleck Schatten suchend, denn mittlerweile – so gegen halb Fünf – mochte es wohl um die 35° Grad Hitze haben…
… Die weltberühmte Front der Hofburg am Michaelerplatz ist so ausladend, das selbst das Weitwinkelobjektiv sie nicht komplett erfassen konnte…
… Der Amtssitz des Österreichischen Bundespräsidenten Alexander Van Der Bellen, den ich wegen seiner vornehmen, integeren, menschlichen und klugen Haltung sehr schätze, im sogenannten Leopoldinischen Trakt der Hofburg…
… Der Heldenplatz mit den Reiterstatuen von Prinz Eugen von Savoyen und des Erzherzog Karl…
… Die Österreichische Nationalbibliothek. Als oller Bücherwurm würde ich mich dort zu gerne mal eine Weile einschließen lassen, vor allem in die Keller, in denen laut Myriade ungezählte und unfassbare literarische Schätze ruhen…
… Am nahen Maria-Theresia-Platz nahmen Myriade und ich nicht ohne Bedauern Abschied voneinander, denn sie hatte einen Aufenthalt auf dem Land geplant, und musste den Heimweg antreten, um für die Reise zu packen. Ich machte mich auf die Strümpfe in Richtung der nächst gelegenen Trambahn-Haltestelle, um mich noch eine Weile über den Ring gondeln zu lassen…
This function has been disabled for Marthas Momente-Sammlung.