… Ausgerechnet die Kreuzgewölbe des Haupteingangs des Nymphenburger Schlosses haben sich einige emsige Rauchschwalben für den Bau ihrer kunstvollen Nester aus Schlamm, Lehm, Gräsern und Zweiglein auserkoren. Unaufhörlich schwirren sie aus und ein, sind am Kleistern, Mauern und Mörteln…
… “Schatzi, i hätt den Eingang gern links!”…
… “Häh? Was hast’ gsagt, Weiberl?”…
… “Hearst du schlecht? LINKS! Mach’ den Eingang bitte LINKS!”…
… “Ja, ja, Schatzi! – Ah, ah, ah, was is des für a arge Schinderei! Und nia is ihr recht, was i bau – der Eingang falsch, s’ Dach zu nieder, s’ Häusl z’dunkl,de Bettn z’hart. Jeds Jahr des selbe Gfrett.”…
… “S’ Häuslbaun hat der ned grad erfundn. Ob des was Gscheits werd?”…
… zu fotografieren, ist für mich immer wieder eine sehr spannende Herausforderung. Man braucht viel Geduld, ein gutes Auge, viel Konzentration, eine ruhige Hand, und man sollte mit Kamera und Objektiv sehr vertraut sein, um wenigstens einige halbwegs gelungene Bilder von den rasanten kleinen Flugkünstlern “auf Platte bannen” zu können…
… Über den Gewässern des Nymphenburger Schlossparks sind zur Zeit ganze Scharen an Rauchschwalben zu beobachten. An den wenigen ausgewählten Fotos von weit über hundert Aufnahmen, die ich am Freitag Nachmittag geschossen habe, finde ich nicht nur die pfeilschnellen Vögel interessant, sondern auch ihre teilweise recht abstrakten Spiegelungen auf den Wassern…
… Nach der anstrengenden Herumflitzerei hat man sich als Rauchschwälbchen von Welt durchaus ein Päuschen verdient… 😉
Auf’s Neue machte ich es mir Freitags am frühen Nachmittag im Bus meiner Lieblings-DB-Regionallinie 9631 bequem, nachdem ich per Zug gen Murnau gegondelt war, und ließ mich von einem der netten Fahrer zu meinem diesmal auserkorenen Ziel Obersöchering chauffieren. An dieser Stelle ein ganz herzliches Dankeschön für die wunderbaren Tipps und Anregungen, ich werde diesen mit Sicherheit nachgehen. Und noch einmal Danke an den Kollegen, der auf der Rückfahrt zum Murnauer Bahnhof jedesmal auf die Bremse drückte, und seinen Bus nur mehr im Schneckentempo über die Landstraße rollen ließ, wenn ich meine Kamera ans Auge hob. Solche sympathische Begebenheiten sind einer der Gründe, warum ich das Blaue Land mittlerweile so sehr ins Herz geschlossen habe…
… Nach meiner Tour nach und durch Eglfing hatte ich beim Passieren Obersöcherings auf dem Turm des Feuerwehrhauses eher schemenhaft die Shilouette eines Storches ausgemacht. Zunächst hatte ich diese für eine jener Holzfiguren gehalten, wie sie mittlerweile hierzulande überall dort zu sehen sind, wo sich freudig erwarteter Nachwuchs eingestellt hat. Zuhause angelangt erfuhr ich dann aber sehr rasch im WWW, dass in dem kleinen Dorf in der Tat seit einigen Jahren ein Storchenpaar während der warmen Jahreszeiten Quartier bezieht und erfolgreich brütet. Neben jenem vom Kloster Benediktbeuren, etwa zwanzig Kilometer weiter östlich gelegen, dürfte der Horst in Obersöchering der südlichste Deutschlands sein. Das musste ich mir unbedingt ansehen!…
… Das Knattern und Tuckern betagter Motoren schreckte mich auf. Da schien eine Art Oldtimer-Rallye im Gange zu sein, ein originelles Gefährt nach dem anderen bog um die Ecke und brauste Richtung Eglfing…
… Ein Jungstorch lungerte noch ein wenig im Nest herum – und entschwand, als ich mich von einem weit entfernt vorüber ziehenden Schwarm geschwätziger Stare ablenken ließ…
… Ich wandte mich gen Kirche, um mich ein wenig im Ort umzusehen. Dabei fielen mir Schwalben auf, die mit halsbrecherischer Geschwindigkeit äußerst geschäftig durch die Stallfenster eines Bauernhofs ein- und ausflogen. Ich lugte vorsichtig hinein und entdeckte nach einigem Suchen ein Nest mit einigen Jungvögeln. Ich verharrte lange in einer recht anstrengenden gekrümmten Haltung mit der Kamera im Anschlag, ehe es mir gelang, einige halbwegs brauchbare Bilder von den fütternden Schwalbeneltern zu machen…
… Die emsigen Schwalben schienen auch das Interesse eines großen Rotmilans geweckt zu haben, der bislang hoch über dem Dorf seine trägen Kreise gezogen hatte. Langsam und lautlos kam er immer tiefer, bis er nur mehr wenige Meter über mir dahin schwebte. Und mich mit seinen scharfen Raubvogelaugen erfasst hatte – aber das entdeckte ich erst nach meiner Heimkehr beim Bearbeiten und Sichten der Fotos…
… Nach einigem Kreisen erregte etwas die Aufmerksamkeit der wunderschönen, Respekt einflößenden Gabelweihe, sie drehte ab, ließ sich knappe zwanzig Meter entfernt in einer irrwitzig anmutenden, rasanten Spiralbewegung auf die leere Straße fallen, ergriff dort etwas Kleines, Braunes mit den messerscharfen Klauen, und war mit wenigen, wuchtigen Flügelschlägen entschwunden…
… Bei so viel “Jagdglück” mit der Kamera ließ es sich leicht verschmerzen, dass mir keine Aufnahme der fliegenden Jungstörche gelungen war. Sehr zufrieden setzte ich mich auf den Rand des Dorfbrunnens und wartete auf den nächsten Bus der DB-Regionallinie 9631…
… In einer Fensternische der Veroneser Burg Castelvecchio habe ich diese ungeduldig auf Futterzufuhr wartenden Jungvögel entdeckt. Mir scheint, dass es sich hierbei um eine Art Schwalben handeln könnte…
… Ich bin heute wieder dermaßen intensiv viele lange Stunden in der Stadt unterwegs gewesen, dass ich nun völlig entkräftet bin, und keine Energie mehr zum Hochladen und Bearbeiten meiner Fotos habe. Dank meiner beiden Helferlein, der mitgenommenen Wanderstecken, bereitet langes Gehen zum Glück keine Probleme. Ein paar Mal bin ich ins Stolpern geraten, weil meine Beine nicht so wollten, wie ich das gerne von ihnen gehabt hätte, konnte mich aber dank der Stecken jedesmal wieder fangen. Am schwierigsten ist Treppen hochsteigen – aber ich habe mit viel Geduld, Sturheit und Beharrlichkeit alles gesehen, was ich mir vorgenommen hatte, und wohin meine Wissbegierde mich getrieben hat… 😉
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