… Das lebhafte und farbenprächtige Spiel von Wolken, klarem Himmel, dem Licht der untergehenden Sonne und der vom Schnee bereits angestaubten Berge bildete den wundervollen Abschluss meines Besuchs im Salzburger Zoo Hellbrunn…
… Zu sehen sind der Staufen, Rauschberg, Sonntagshorn, Reiteralpe, Watzmann, Hoher Göll, der Dachstein und der Untersberg…
… tauchte am Samstag Nachmittag gegen halb Vier mit lautlosen Flügelschlägen eine gar stattliche Schar großer Fischreiher auf und ließ sich unweit des Pelikan-Geheges im Salzburger Zoo Hellbrunn in den Bäumen und auf einem verwaisten Storchennest nieder…
… Neugierig geworden blieb ich stehen und wartete geduldig, die Kamera im Anschlag…
… Wenig später öffnete sich die Pforte des Geheges, ein Tierpfleger trat ein, mit einem großen Eimer voll frischer Fische im Arm. Laut kreischend und flügelschlagend eilten die Pelikane herbei…
… Kaum war der Pfleger gegangen, und die hungrigen Schnäbel und Kehlsäcke gefüllt, glitten die Fischreiher heran. Mit ihren scharfen Augen hatten sie manch feinen Happen erspäht, der den Pelikanen entgangen war…
… Als ich die großen Raubfischer beobachtete, kamen mir irgendwie die Flugsaurier längst vergangener Zeiten in den Sinn…
… die Umwelt verändern kann, dachte ich im Stillen, als ich langsam vom Zoo Hellbrunn Richtung Schloss schlenderte. Nun verdiente der Adventszauber ringsum wahrlich seinen Namen, und die Stimmung war nicht mehr so trübe und auch niedergedrückt wie während meines ersten verregneten Besuchs vor zehn Tagen, sondern freudig und festlich. So drehte ich frohgemut meine Runde durch den weitläufigen Park, den Schlosshof mit seinem hinreissend schönen Wald aus festlich geschmückten Bäumen, und die angrenzenden Wasserspiele, die sich natürlich nun bis zu den warmen Jahreszeiten im wohlverdienten Winterschlaf befinden…
… Wie immer sind mir neben den Schönheiten groß und klein auch einige Kuriositäten aufgefallen, die im „Einheitsbrei“ der landauf landab ewig gleichen Marktstände und -buden feil geboten wurden…
… Nach langem Herumwandern, Schauen und Staunen hungrig geworden gönnte ich mir eine Riesenportion frisch frittierter Spiralkartoffeln, einen heissen Orangenpunsch, und als krönenden Abschluss einen wohl tuenden und sehr feinen Zirbenlikör…
… Müde und zufrieden ließ ich mich im Zug zurück nach München schaukeln – diesmal ohne Panne… 😉
… machte ich mich frohgemut per Bahn noch einmal auf den Weg Richtung Salzburg. In den Tagen zuvor hatte es geschneit, und die Temperaturen waren unter die Null-Grad-Grenze gesunken, bestes Winterwetter also, ideal für mein Vorhaben, zuerst den Salzburger Zoo zu besuchen, und anschließend langsam Richtung Schloss Hellbrunn zu wandern, um diesmal in aller Ruhe den schönen Adventszauber besichtigen zu können…
… Wäre meine kleine Reise normal verlaufen, hätte ich gut zwei Stunden Zeit für die Exkursion durch den winterlichen Tierpark gehabt. Aber wie heisst es doch so schön: Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt…
… Eineinhalb Stunden lang verlief die Zugfahrt völlig problemlos und unbeschwert. Dann jedoch, quasi auf den letzten Kilometern vor Salzburg, zwischen den Haltestellen Teisendorf und Freilassing, wurden wir immer langsamer und langsamer, und kamen schließlich in einem kleinen Wäldchen zu stehen. Zunächst war niemand beunruhigt, vielleicht stand ein Signal auf Rot, oder wir waren etwas zu dicht auf einen Vorzug aufgefahren. Einige Minuten später setzten wir uns wieder in Bewegung, ganz, ganz langsam – nach nur wenigen Metern hielt das Bähnlein mit einem gequälten Schnaufen erneut an. Etwa eine Viertelstunde später erfuhren wir, dass die Lok wohl den Geist aufgegeben hatte. Man würde nun den hinteren Zugteil ab- und neu ankoppeln, die Lok komplett abschalten, und ein sogenanntes Reset machen, und dann würden wir hoffentlich weiterfahren können. So saßen wir nun mehr oder weniger geduldig da und harrten der Dinge, die da kommen mochten – oder auch nicht. Es gab kein Licht, keine Heizung, und die Toiletten funktionierten nicht mehr, die uns folgenden Züge rauschten auf dem Nebengleis flotten Tempos an uns vorbei, und wir sahen ihnen durchaus neiderfüllt hinterher. Endlich, nach fast einer halben Stunde Stillstand, setzten wir uns sehr zögerlich wieder in Bewegung. Man erzählte uns, dass der Zug des defekten Triebwagens wegen in Freilassing außerplanmäßig enden würde, und dass die Passagiere Richtung Salzburg in die S-Bahn umsteigen müssten…
… Natürlich war die S-Bahn viel zu kurz, um all die Reisenden aus dem defekten Regionalzug aufnehmen zu können, und man stand in dem Gefährt dicht gedrängt wie die Sardinen in der Büchse. Nach etlichen Zwischenhalten trafen wir endlich in Salzburg ein. Zum Glück war wenigstens der Bus Richtung Zoo Hellbrunn pünktlich…
… Da der Tierpark im Winter bereits um halb fünf Uhr nachmittag schließt, hatte ich dank der defekten Lok nach meiner Ankunft nur noch mehr etwa eine Stunde Zeit, um mich umzusehen. Trotz der winterlichen Schönheit ringsum war ich ziemlich angep***t…
… Im Zoo wird zur Zeit viel gebaut und gewerkelt, und der Kälte wegen haben sich nicht allzu viele Tiere ins Freie gewagt. Anbei ein paar Impressionen:…
… Hellbrunn ist ein feines, barockes Lustschloss, das der mächtige und wohlhabende Salzburger Erzbischof Markus Sittikus im ersten Drittel des 17. Jahrhunderts etwas außerhalb der Mozartstadt errichten ließ. Ich habe vor einigen Jahren dem schönen Anwesen bereits einen sommerlichen Besuch abgestattet, und wollte mir am Dienstag Nachmittag nun endlich einmal den viel gerühmten Weihnachtsmarkt und die Illuminationen im Park ansehen, da sollte laut Wetterauskunft im WWW einen Tag lang Regenpause zwischen zwei Tiefdruckgebieten herrschen…
… Auf meiner Zugfahrt gen Südosten sah es auch ganz danach aus, als ob ich wettertechnisch Glück haben würde, gelegentlich blinzelte sogar eine fahle Sonnenscheibe durch die von fast schwarz bis silbergrau schattierte Wolkendecke…
… Der Hellbrunner Adventszauber ist die vielen Lobeshymnen wert, mit denen er seit Jahren eifrig bedacht wird, so viel sei gesagt. In einem Hain etwas abseits des Schlösschens hatte man eine sehenswerte Krampus-Ausstellung installiert, Wichtel und strahlende Engel bilden schöne Kontrapunkte dazu, im Schlosshof kann man durch einen Wald von festlichen Weihnachtsbäumen wandeln, und die Figuren der weltberühmten/berüchtigten Wasserspiele haben in der kalten Jahreszeit einen ganz besonderen, melancholischen Zauber inne…
… Leider, leider, leider setzte immer stärker werdender Regen ein, kurz nachdem ich meinen Rundgang begonnen hatte. So verzichtete ich darauf, mir die vielfältigen kleinen Verkaufsbuden näher anzusehen, stillte meinen Hunger mit herzhaften Bosna-Würstln, gerösteten Maronen, einer üppigen, süßen Schaumrolle und einem feinen Orangenpunsch, der eindeutig nach mehr schmeckte, und machte mich danach ziemlich durchnässt auf den Rückweg – wegen der Gehstöcke kann ich ja keinen Regenschirm halten…
… Anbei einige Impressionen vom Hellbrunner Adventszauber. Ich werde mir diesen bei besserem Wetter noch einmal genauer ansehen, das habe ich mir fest vorgenommen:…
… Während meines Bummels durch die entzückende Welt der Marionetten in der Salzburger Hohenfeste ist mir dieses Märchen aus meiner Heimat wieder einmal in den Sinn gekommen:…
… Zwischen dem Salzburger und dem Berchtesgadener Land türmt sich der wuchtige Koloss des Untersberg-Massivs. Dieser Bergstock hat eine Besonderheit: Er ist fast so durchlöchert wie ein Stück Schweizer Käse. Zahlreiche Höhlen – darunter die Schellenberger Eishöhle, die St.-Kolowrats- sowie die vor einigen Jahren durch eine spektakulären Rettungsaktion zu Ruhm gelangte Riesending-Höhle – und Dolinen durchziehen das Felsgestein…
… Seit Alters her erzählt man sich, dass in den schier unzählbaren unterirdischen Kammern und Gelassen ein Zwergenvolk hausen soll, die Untersberg Manndln. In ihren Hallen und Sälen tief im Fels verborgen sollen gar wundersame Blumen blühen, und heilkräftige Quellen sprudeln, Gold und Juwelen ohne Zahl glitzernd und funkelnd die Wände schmücken. Die Zwerge werden als scheu und sich vor den Menschen zurück haltend beschrieben, allerdings auch als neckisch und schelmenhaft. Armen und Ausgestoßenen erweisen sie gelegentlich warmherzige Wohltaten, und beschenken sie mit Reichtümern. Sie lieben Musik und Tanz und wohnen deshalb gerne unentdeckt Festen und Hochzeiten bei. Zusammen mit anderen märchenhaften Wesen wie Riesen und Wildfrauen bilden sie die Schutzmacht eines der größten Herrscher Europas, der in einem prächtig ausgestatteten Saal im steinernen Kern des Untersbergs thronen soll…
… Die Rede ist vom Kaiser Karl dem Großen. Umgeben von seinem Hofstaat und den tapfersten Ritten befindet er sich in einem tiefen, todesähnlichen Schlaf. Sein dichter Bart ist schon so lange gewachsen, dass er sich zweimal um den Marmortisch, der vor ihm steht, herum windet. Sobald der Bart des Kaisers das dritte Mal um den Tisch reichen wird, wird das Ende der Welt gekommen sein…
… Alle hundert Jahr‘ erwacht der Kaiser und sendet einen Edelmann hinauf zum Gipfel des Geierecks, um nachzusehen, ob immer noch Raben den Berg umkreisen. Währenddessen misst die Tochter Karls des Großen das Barthaar nach, und wenn sie sieht, dass dieses immer noch nicht die dritte Runde vollendet hat, entströmen Tränen ihren Augen, und werden im Geflecht des Bartes zu Perlen. Auf des Edelmannes Nachricht, dass nach wie vor Raben am Geiereck ihr munteres Spiel mit den Bergwinden treiben, neigt sich des Kaisers Haupt auf die Brust, und mit einem Wehruf versinken er und seine Getreuen erneut in tiefem, tiefem Schlaf…
… Höhepunkt der für Gehbehinderte doch recht anstrengenden Tour durch die riesige Burg – es gibt keine Aufzüge, man muss schon ganz ordentlich lange Treppen erklimmen – ist der Besuch der sogenannten Fürstenzimmer im Hohen Stock. Hauptraum ist der große Saal, dessen Kassettendecke in Gold und Lapislazuli gefasst ist, und der von vier wuchtigen, kunstvoll sich windenden Marmorsäulen gestützt wird. Anschließend befinden sich noch zwei kleinere Gemächer – ein Schlafraum und eine Bibliothek. Geschaffen wurden die Fürstenzimmer im Auftrag des Erzbischofs Leonhard von Keutschach von 1501 bis 1502. Sie dienten vor allem zur Beherbergung ranghoher Gäste. Laut Experten zählen die Fürstenzimmer zu den bedeutendsten Zeugnissen spätgotischer Profanarchitektur. Von 2014 bis 2016 wurden sie für sehr viel Geld überaus sorgfältig restauriert…
… Selbstredend gibt es in der Festung Hohensalzburg auch eine Folterkammer. Sie liegt im sogenannten Geierturm, und bietet ein schauriges Sammelsurium verschiedenster Marterwerkzeuge, manche plump anzusehen, andere wiederum, wie die sogenannten Schandmasken, geradezu kunstvoll gearbeitet…
… Bei Restaurierungsarbeiten Anfang des Jahrtausends hat man ca. 2000 Jahre alte Überreste einer römischen Ansiedlung samt einem Brennofen mit zwei Kammern zum Bearbeiten und Veredeln von Metallen auf dem überbauten Gipfel des Festungsberges frei gelegt…
… Umgeben von wuchtigen Kanonen und den meterdicken, rauen, unverputzten Mauern, tief unten in den sogenannten Fürstenkellern der Burg, stieß ich beim Dahinschlendern völlig unvermutet auf ein kleines, aber sehr feines Marionetten-Museum…
… Ritter in wehrhaften Rüstungen, der Erzbischof Wolf Dietrich, eine der schillernsten Persönlichkeiten der Salzburger Geschichte, und andere historische Berühmtheiten wie z. B. Kaiser Karl der Große, der samt seinem lang wuchernden Bart in eine der Höhlen im nahen Untersbergmassiv schlummern soll, sowie Wolfgang Amadeus Mozart, und der Mitte des 19. Jahrhunderts in Österreich sehr beliebte Erzherzog Rainer, ehedem Spross der Habsburger Kaiserfamilie, Opern-, Musical- und Theatergestalten, gar schröckliche Schlossgespenster und Geister sind in den höhlenartigen Räumen zu bestaunen. Schaubilder erzählen von der Belagerung Salzburgs während des Bauernaufstands im Jahr 1525, von den Wasserspielen im Schloss Hellbrunn, der Rückkehr Mozarts in seine Geburtsstadt nach einer langen Konzertreise, vom längst vergangenen Alltag der Salzachschiffer. Jede der etwa dreißig Zentimeter hohen Figuren ist handgearbeitet, die zum Teil ausgesprochen edlen Kostüme, Gerätschaften und Waffen ungemein detailgetreu geschaffen…
… Kleine und auch groß gebliebene Kinder finden in der „Welt der Marionetten“ der Feste Hohensalzburg ein räumlich winziges – und doch so riesiges – Paradies zum Staunen und Träumen…
Erzbischof Wolf-Dietrichs Gefangennahme 1611
Wehrhafte Ritter
Die Maria aus „Sound of Music“
Schlossgeister- und Gespenster
Papageno und Papagena
Kaiser Karl der Große
Ein original Szenenbild aus dem Jahre 1903
Belagerung der Feste Hohensalzburg während des Bauernaufstands 1525
Mozart kehrt von einer Reise zurück
Salzach-Schiffer im ausgehenden Mittelalter
In den Hellbrunner Wasserspielen
Erzherzog Rainer, ein in Salzburg ausgesprochen beliebtes Mitglied der österreich. Kaiserfamilie
… Nachdem ich eine geraume Weile in den herrlichen Ausblicken vom Festungsberg aus geschwelgt hatte, machte ich mich frohgemut daran, die riesige Burganlage zu erkunden. Da ja mittlerweile die Touristen-Hochsaison vorüber ist, wird an einigen Ecken des alterwürdigen Gemäuers fleißig gebaut und erneuert. Manchmal war es mir leider nicht möglich, diskret um die Baustellen herum zu fotografieren…
… Ich schlenderte nach dem Passieren des lang gezogenen Burghofs gemächlich die sogenannten Fürstenkeller entlang, zugig und mit sehr beeindruckenden Kanonen bestückt, und stieß unweit eines dieser wuchtigen Geschütze auf ein kleines aber höchst entzückendes Museum, das ich an dieser Stelle ganz gewiss nicht erwartet hatte…