… ist der Gardasee einfach nur schön…







Glück ist die Summe schöner Momente
… ist der Gardasee einfach nur schön…
… Sogar Goethe schwärmte von diesem Ort, nachdem er dort während seiner Italienreise im Jahr 1786 verweilt hatte. Obwohl man ihn bei seiner Besichtigung Malcesines inhaftiert und mehrere Tage in den Kerker der auf einem Felsen thronenden Scaliger-Burg gesteckt hatte. Man hatte den Freiherrn für einen österreichischen Spion gehalten, weil er zum Zeichenblock gegriffen hatte, um die romantische Schönheit der mittelalterlichen Gassen und Häuser zu skizzieren. Der Irrtum klärte sich zum Glück auf, und mit zahlreichen blumigen Entschuldigungen setzte man den deutschen Dichterfürsten wieder auf freien Fuß…
… Am sogenannten Alten Hafen unter der hochragenden Festung kann man ein etwas seltsames, aber interessantes Kunstwerk aus Bronze studieren… 😉
… Während ich langsam die schmalen, gewundenen Gassen Richtung Burg hochschlenderte, perlten mir sanfte, ausgesprochen melodische Töne entgegen. Auf einem kleinen Platz hatte sich nahe eines leise vor sich hinsprudelnden Brunnens ein virtuoser Harfenist niedergelassen. Die wundervollen Klänge der von ihm intonierten Weisen bildeten die perfekte Untermalung für diesen Ort, der trotz der Touristen, Souvenirläden, Caffés, Pizzerias und Bars einer anderen, längst vergangenen Zeit zugehörig zu sein schien…
… Ein Weilchen später ragte die Burg von Malcesine direkt über mir in den trübgrauen, bewölkten Himmel. Es hatte zu regnen begonnen, und nach einem Blick durch das Haupttor in die Festungsanlage entschied ich mich gegen eine Besichtigung – zu viele Treppen ohne Geländer, vielleicht rutschige Stufen, bei der Witterung und alleine unterwegs nicht ganz ohne Risiko. Beim nächsten Mal, tröstete ich mich, da wird die Sonne ganz sicher vom Firmament strahlen, und du wirst fit sein und voller Energie…
… So machte ich mich langsam und vorsichtig wieder auf den Weg zurück zum Hafen…
… Erneut vernahm ich die zauberhaften Harfenklänge. Ich folgte ihnen, und entdeckte den Künstler im großen Saal des Palazzo dei Capitani nahe des Hafens…
… Erst als der Virtuose sein langes Konzert für eine Pause unterbrach, konnte ich mich losreißen. Mit der normalen Personenfähre kehrte ich zurück nach Limone sul Garda. Die Uferpromenade entlang bummelnd entdeckte ich meine drei Lieblingsschiffe – die Italia, die Siora Veronica und das tieffliegende Tragflächenboot…
… Bei so einem Anblick geht mir das Herz immer ganz weit auf…
… Auf der Terrasse einer Bar ließ ich bei einem köstlichen Aperol Sprizz den schönen Tag ausklingen – in reizender tierischer Gesellschaft. Das kleine Federvieh himmelte mich allerdings nicht hingerissen an, wie es vielleicht den Anschein macht, es war nur auf die Knabbereien scharf, die der sehr lustige Kellner zu meinem Cocktail serviert hatte… 😉
… Als ich nach meiner Rückkehr die Bilder von Malcesine sichtete und bearbeitete, kam mir die Idee für eine kleine Kriminalgeschichte in den Sinn, die in diesem meinem Lieblingsort am Gardasee spielt. Seit Jahren habe ich nicht mehr eine solche Lust zum Schriftstellern verspürt. Ich habe mich bereits in die nötigen Recherchen vertieft, und feile in Gedanken an den Hauptpersonen und der Handlung. Mal schauen, ob und was sich daraus in der nächsten Zeit entwickeln wird. Sollte ich die Erzählung tatsächlich “zu Papier bringen”, werde ich sie euch auf alle Fälle lesen lassen… 😉
… Nachdem wir die Bucht von Bardolino verlassen hatten, gab unser wackerer Bootsführer Gas, und wir brausten stetig gen Norden, vorbei an Garda und Torri del Benaco…
… Eines der drei auf dem Gardasee verkehrenden Tragflächenboote kreuzte in rasanter Fahrt unseren Weg. “Einmal möchte ich mit so einem Ding über die Wasser fliegen.”, dachte ich mir sehnsuchtsvoll bei seinem Anblick, und hatte natürlich keine Ahnung, wie schnell sich dieser Wunsch erfüllen würde…
… Malcesine mit der hoch über dem See auf einem schroffen Felsen thronenden Burg kam in Sicht – mein Lieblingsort…
… Kurz nachdem wir am frühen Abend wieder in Limone sul Garda festgemacht hatten, schob sich mit gemütlichem “Schuff-schuff-schuff” der fast 120 Jahre alte Schaufelraddampfer “Italia” vorbei. Natürlich packte mich sofort der Wunsch, auch auf diesem Schiff mal ein Weilchen mitzufahren. Und auch das hat sich in den nächsten Tagen meines Aufenthalts verwirklichen lassen…
… Die Versuchung war schon groß, sich von diesem originellen Kleinst-Taxi ins Hotel kutschieren zu lassen, doch ich widerstand, und wartete statt dessen geduldig auf den kostenlosen Shuttle-Bus der Unterkunft, der auch alsbald um die Kurve brauste…
… Müde, hungrig und völlig verschwitzt kehrte ich nach vielen Stunden zurück ins “Leonardo da Vinci”, plünderte das kalt-warme Bufett, und schleppte mich dann selig und zufrieden den “Monte Leonardo” hoch Richtung Zimmer. Auf der Terrasse lümmelnd genoss ich bei einem Gläschen Wein den lauen Abend und freute mich schon auf die Unternehmungen des kommenden Tages. Von denen ich euch ganz sicher demnächst erzählen werde…
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