… besuchte ich erneut meine kleine Spechtfamilie nahe des Alten Nördlichen Friedhofs. Der Nachwuchs war guter Dinge, seit Sonntag musste er viel geübt haben, denn er hatte den durchdringenden Ruf „Kix!“ seiner Buntspechteltern mittlerweile ziemlich gut drauf…

… Als ich nach gut einer Stunde wieder dort vorbei schaute, schien die Nisthöhle verlassen. Das Spechtweibchen hüpfte unweit davon in einem Baum umher und rief unentwegt. Was da wohl geschehen sein mochte? War der kleine Buntspecht inzwischen ausgeflogen und irgendwo unglücklich gelandet? Hatte er sich in einen Innenhof verirrt, und konnte seine Mutter nicht mehr hören? War er gar einem Angriff zum Opfer gefallen? Im Alten Nördlichen Friedhof brüten die Krähen, und an den Zugängen weist die Friedhofsbehörde darauf hin, dass die großen Rabenvögel zur Zeit ziemlich aggressiv werden könnten. Allerdings war es die ganze Zeit über recht ruhig gewesen, es hatte keinerlei wildes Geschrei oder Gekrächze gegeben…
… Ich halte es mittlerweile für am wahrscheinlichsten, dass das Küken sich in meiner Nähe versteckt gehalten hat, in einer Hecke oder unter einem Auto, und die Spechtmama durch ihr Gezeter von ihm ablenken wollte… 🙂

… Tief unter ihr schien sich ein Amsel-Teenager auch noch nicht so wirklich in der Welt zurecht zu finden…

… Eine Meise schaukelte im sanften Wind an einem Zweiglein, und schien viel Vergnügen bei diesem lustigen Zeitvertreib zu haben…

… Als sie dann davon schwirrte, war mir das Fotografenglück nicht unbedingt hold…

… Gut getarnt huschte ein Baumläufer einen zerfurchten Stamm empor. Beinahe hätte ich ihn übersehen – doch mittlerweile habe ich einen ziemlich scharfen Blick für Vogelbewegungen…

… „Ob ich von hier aus auf den nächsten Baum hüpfen kann? Das sieht schon a weng weit aus.“…

… Junge Leserin im Frühlingsgrün…

… Jetzt werde ich mich mal auf den Weg machen. Vielleicht finde ich heraus, was „meinem“ kleinen Specht widerfahren ist, und ob er hoffentlich wohlauf ist…